Sachverhalt:
I. Präambel
In den 90-er Jahren hat es in Regensburg ein herausragendes Kulturfest gegeben, das in einer sehr gelungenen Mischung aus E- und U-Musik, Oper und Schauspiel Regensburger Kulturinstitutionen die Möglichkeit eröffnet hat, sich einer sehr interessierten Bürgerschaft zu präsentieren.
Dieser Kultursommer, zunächst am Haidplatz, später am Kornmarkt veranstaltet, hat sich mit seiner zunehmenden Kommerzialisierung und den Umzug ins Schloss „Thurn und Taxis“ mehr und mehr von der angestammten Regensburger Kulturszene entfernt. Für die ehemals beteiligten Kulturinstitutionen ist somit eine Lücke entstanden, die umso deutlicher wurde, als sich die beteiligten Verantwortlichen mit dem Ziele der Erarbeitung des Kulturleitplans zusammensetzten. Dabei wurde deutlich, dass ein zentrales Ziel ist, das gesunde Selbstverständnis der Regensburger Kultur-, hier insbesondere Musikinstitutionen, Regensburg als „Musikstadt“ zu etablieren.
Dabei war die Idee, den Kultursommer für Regensburger Musik- und Kulturinstitutionen und Initiativen wieder zu etablieren. Dies ist ein zentraler Wunsch und Antrieb für die am Kulturleitplan beteiligten Vertreter dieser Gruppierungen.
II. Kulturfest von Regensburgern für Regensburger
Abseits der Idee, dass eine Entwicklung der Aufführungspraxis nur in Maximen des immer sensationelleren und dadurch mehr und mehr überregionalen gesucht wurde, will das Regensburger Kulturfest in erster Linie die lokale Kultur entwickeln. Die Kreativität der Regensburger und das Bedürfnis, diese Kreativität sowohl zu zeigen als sich auch bestätigen zu lassen ist groß. Auf der anderen Seite ist das Interesse der Menschen, die hier wohnen an den Angeboten, die lokale Künstlerinnen und Künstler auf die Beine stellen, groß, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass zwischen Künstlern und Bewohner ein stark ausgeprägtes Netz der Partizipation besteht. Die Gesellschaft bedingt die Künste, die Kunst und damit der Künstler dringt in viele Gesellschaftsschichten, sozial, wirtschaftlich, kirchlich, usw. ein. Alleine aus diesem Grund ist ein lokales Sponsoring wahrscheinlich, weil sich die beteiligten Firmen im gemeinsamen Gedanken der regionalen Gemeinschaft wiederfinden.
III. Klassische Einheit von Ort, Zeit und Inhalt
Das Kulturfest soll zunächst in einem begrenzten Rahmen stattfinden. Der Zeitraum eines um den Donnerstag (evtl. auch Montag) verlängerten Wochenendes im Juli (28.6. – 2.7.2012) muss ausreichen, um festzustellen, wie tragfähig o.g. Ideen sind. Der Ort dafür soll der Platz vor dem Westportal des Doms oder ein anderer Platz sein. Die Inhalte sollen sich im 1. Jahr ausschließlich auf Musik beschränken – hier allerdings in der gesamten Bandbreite der Regensburger Möglichkeiten. Diese geht von den vielfältigen Möglichkeiten der Regensburger Chorszene (Domspatzen, Cantemus, Uni-Chor, Regensburger Kantorei, Kammerchor, etc.) über die Beteiligung von Orchestern (Orchester am Singrün, SBOR; Uni-Orchester, Junge Philharmonie) und der Jazz-Szene (Uni-Jazz-Orchester, Jazzinstitut) bis zu den Beiträgen der professionellen Szene, insbesondere des Theaters Regensburg.
IV. Kosten
Für die Kosten werden im HHJ 2012 insgesamt 300 000 Euro angesetzt. Darauf entfallen für Infrastruktur (Bühne, Tribüne, Licht- und Tontechnik) lt. Kostenangebot der Firma Dams&Farner etwa 70 000 Euro. Weitere Kosten betreffen insbesondere die Verpflichtung von notwendigem Projekt-Personal und Finanzierung von 4-5 Konzerten mit einem durchschnittlichen Kostenpunkt von etwa 30 000 Euro. Weitere Posten sind Werbung und Öffentlichkeitsarbeit.
Ausgaben:
Infrastruktur 70.000,-- € Personal 60.000,-- € 5 Konzerte á ~ 30 000 150.000,-- € PR - Öfffentlichkeitsarbeit 20.000,-- € 300.000,-- €
Einnahmen:
Eintrittsgelder 80.000,--€ Sponsoring 120.000,-- € Städtischer Haushalt 100.000,-- € 300.000,-- €
V. Nachhaltigkeit
Die Themen und Inhalte der Veranstaltungen werden so gewählt, dass eine Fortsetzung in einem Rhythmus von zwei Jahren möglich erscheint. Dabei wird auf die Einbindung möglichst vieler Regensburger Institutionen, Vereine, Initiativen und Privatpersonen geachtet.
Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:
2012 soll ein mehrtägiges Kulturfest von Regensburgern für Regensburger auf dem Platz vor dem Westportal des Doms oder auf einem anderen Platz in der Stadt stattfinden.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||