Vorlage - VO/11/6719/61  

Sachverhalt:             

In der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen am 20.04.2010 wurde das Ergebnis der Rahmenplanung „Innerer Westen“ vorgestellt und als Grundlage für den städtebaulichen Wettbewerb sowie die nachfolgenden konkretisierenden Planungsverfahren beschlossen.

1.      Städtebaulicher Ideenwettbewerb: (siehe Anlage 1)

Von der Grundstückseigentümerin Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Regensburg ein beschränkter städtebaulicher und landschaftsplanerischer Planungswettbewerb durchgeführt. Hierzu wurden folgende sieben Büros zur Teilnahme geladen:

·      03 Architekten GmbH, München mit

              Keller & Damm, Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaft, München

·      Ammann Albers Architekten StadtWerke, Zürich mit

              Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten, Zürich

·      ASTOC GmbH, Köln mit

              realgrün Landschaftsarchitekten, München

·      Köstlbacher Miczka Architektur Urbanistik, Regensburg mit

              WAMSLER ROHLOFF WIRZMÜLLER FreiRaumArchitekten, Regensburg

·      PPL Architektur und Stadtplanung, Hamburg mit

              EGL, Entwicklung und Gestaltung von Landschaft, Hamburg

·      Albert Speer + Partner, Frankfurt am Main mit

              WGF Nürnberg Landschaftsarchitekten, Nürnberg

·      Planungsgemeinschaft Zwischenräume, München mit

              Barbara Weihs Landschaftsarchitektur, München

In der Preisgerichtsitzung am 24.05.2011 wurde durch eine Jury aus sechs Fach- und sechs Sachpreisrichtern einstimmig der erste Preis an das Büro Ammann Albers Architekten StadtWerke, Zürich mit Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten, Zürich vergeben (siehe auch Anlage 1). Das Wettbewerbsergebnis bildet die Grundlage der nun folgenden Planungsschritte.

2.      50. Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich der ehemaligen Bahnflächen "Innerer Westen"  (siehe Anlage 2)

Im Zusammenhang mit der Aufstellung des Bebauungsplans für das Bahnareal wird es notwendig, den Flächennutzungsplan zu ändern. Daher soll das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans sowohl im Umgriff des Bebauungsplans (südlich der Ladehofstraße im Bereich der ehemaligen Bahnflächen) als auch der angrenzenden Bereiche (nördlich der Ladehofstraße) eingeleitet werden. Die Zielsetzungen der am 20.04.2010 beschlossenen Rahmenplanung werden somit wie folgt im Flächennutzungsplan umgesetzt:

Südlich der Ladehofstraße:

Im derzeit gültigen Flächennutzungsplan ist das betreffende Bebauungsplangebiet als Bahnanlage und Gewerbegebiet dargestellt. Im Änderungsverfahren soll der Flächennutzungsplan entsprechend der Rahmenplanung von West nach Ost in Gewerbegebiet (GE), Wohngebiet (W), Mischgebiet (MI) zur Unterbringung von Nahversorgungseinrichtungen und Grünflächen gegliedert werden.

Nördlich der Ladehofstraße und sonstige Bereiche:

Die im Flächennutzungsplan dargestellten Nutzungen Gewerbe und Mischgebiet stimmen nicht mit dem Bestand und den angestrebten Planungszielen überein. Für die Bereiche nördlich der Ladehofstraße wird der Flächennutzungsplan daher im Wesentlichen an die bereits bestehenden Nutzungen Wohngebiet (W) und Mischgebiet (MI) angepasst. Für den östlichen Bereich der Ladehofstraße wird als Entwicklungsziel ein Mischgebiet gesehen. Der Bereich östlich der Kumpfmühler Brücke wird an die aktuellen Planungsziele (MI) angepasst, die bereits über einen Wettbewerb zum Neubau des Druck- und Verlagshauses konkretisiert wurden.

Verkehr:

Entsprechend der Rahmenplanung verliert auch die bisher im Flächennutzungsplan dargestellte Nord-Süd-Trasse zwischen Kirchmeier und Prüfeninger Straße ihre Bedeutung als innerstädtische Verbindungsstraße zwischen Königswiesen und dem inneren Stadtwesten. Das neu entstehende Quartier wird zukünftig über eine Nord-Süd-Verbindungsstraße an die Prüfeninger Straße und über die neue Klenzebrücke an die Kirchmeierstraße angebunden, die nicht mehr die Funktionen einer innerstädtischen Hauptverkehrsstraße haben werden.

3.      Bebauungsplanverfahren Nr. 151 "Ehemalige Bahnflächen im südlichen Bereich der Ladehofstraße" (Anlage 3 und Anlage 4)

Geltungsbereich (Anlage 3):

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 151 umfasst im Wesentlichen

die ehemaligen Bahnflächen (Grundstücke der Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG) einschließlich der nördlich angrenzenden Ladehofstraße. Die Bereiche nördlich der Ladehofstraße sind nicht Bestandteil des Bebauungsplans. Diese waren im Wettbewerbsumgriff enthalten, um mittel- bis langfristige Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen. Für diese Bereiche bestehen jedoch keine unmittelbaren Planungsabsichten, die bestehenden Nutzungen genießen Bestandsschutz.

Zur Sicherung der künftigen Erschließung des Baugebiets von Westen ist die geplante Brücke über die Bahngleise mit ihrem Anschluss an die Kirchmeierstraße im Umgriff enthalten. Die östlich angrenzende Fläche zur Nutzung für Feuerwehreinrichtungen für den Bereich der Altstadt wird mit einbezogen, um die durch die Brücke veränderten Erschließungssituationen von Einzelgrundstücken zu klären.

Im weiteren Verfahren werden ggf. zeitlich unterschiedlich zu realisierende Gebietsabschnitte zu entwickeln sein.

Bebauungskonzept (Anlage 4):

Das Preisgericht hatte am 24.05.2011 einstimmig die Empfehlung ausgesprochen, auf Grundlage der mit dem ersten Preis ausgezeichneten Arbeit ein Bebauungsplanverfahren durchzuführen. Im weiteren Verfahren wird dieses Bebauungskonzept durch die Planer überarbeitet. Insbesondere werden die Bewertungen des Preisgerichts einzuarbeiten sein. Der Weiterentwicklung der Verkehrsthematik, der Grünraumgestaltung und des Lärmschutzes wird dabei eine große Bedeutung zukommen.

4.      Weiteres Vorgehen:

5.       

Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 151 "Ehemalige Bahnflächen im südlichen Bereich der Ladehofstraße" wird parallel zur 50. Änderung des Flächennutzungsplanes durchgeführt.

Sobald die Überarbeitung des Wettbewerbentwurfes vorliegt, wird dem Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen der Konzeptbeschluss (Vorentwurf zum Bebauungsplan) vorgestellt. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit § 3 Abs. 1 BauGB sowie der Behörden § 4 Abs. 1 BauGB werden daran anschließen.

Der Ausschuss beschließt:

1.      Die Ergebnisse des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Planungswettbewerbs „Innerer Westen“ werden zur Kenntnis genommen.

2.      Die Einleitung des Verfahrens zur 50. Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich der ehemaligen Bahnflächen „Innerer Westen“ wird mit den dargestellten Planungszielen beschlossen.

3.      Die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 151 „Ehemalige Bahnflächen im südlichen Bereich der Ladehofstraße“ wird mit dem dargestellten Geltungsbereich beschlossen.

4.      Das Wettbewerbergebnis, das Entwurfskonzept der ersten Preisträger (Amman Albers StadtWerke GmbH mit Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten, Zürich) wird als Grundlage für die weitere Erarbeitung des Bebauungsplanentwurfs beschlossen.

Anlagen:

1.              Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Planungswettbewerb „Innerer Westen“:

Pläne und Auszüge aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung am 24.05.2011

2.              50. Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich der ehemaligen Bahnflächen im „Inneren Westen“

3.              Bebauungsplans Nr. 151 „Ehemalige Bahnflächen im südlichen Bereich der Ladehofstraße“: Geltungsbereich des Bebauungsplans

4.              Bebauungsplan Nr. 151 „Ehemalige Bahnflächen im südlichen Bereich der Ladehofstraße“: Bebauungskonzept auf Grundlage des Wettbewerbssiegers 1. Preis: Ammann Albers GmbH – StadtWerke Zürich mit Schweingruber Zulauf GmbH, Landschaftsarchitekten, Zürich