Sachverhalt:
Bericht der Verwaltung
Mit der Umsetzung des in 2013 und 2014 erstellen Energienutzungsplans geht die Stadt Regensburg konsequent den nächsten Schritt in Richtung Energiewende in den Verbrauchsbereichen Wärme, Strom und Verkehr. Dabei sollen die Handlungsfelder Energieeinsparung, Steigerung der Energieeffizienz und die schrittweise Umstellung auf Erneuerbare Energien optimal bewerkstelligt werden. Ende des Jahres 2014 wurde die Energieagentur von der Stadt Regensburg für vier Jahre mit der Projektsteuerung der Umsetzung beauftragt. Diese erfolgt in Kooperation mit der REWAG sowie mit den relevanten Akteuren der Wirtschaft und Wissenschaft.
Oberstes Ziel ist die Reduzierung des sog. „Klimakillers“ CO2 in allen Bereichen des Lebens und Arbeitens. Regensburg soll sich mittel- bis langfristig zu einem führenden Standort hinsichtlich Effizienz und Innovation im Umgang mit Energie entwickeln. Dabei geht es um die Nutzung von Energieeinsparpotenzialen sowie um die Nutzung der Ressourcen der regionalen Energieerzeugung im Stadtgebiet und darüber hinaus.
Projektorganisation Die Organisation und Steuerung des Projektes erfolgt durch die Energieagentur Regensburg in Form von Gremien und verschiedenen Themenbereichen. Die Schnittstelle zum Auftraggeber Stadt bilden ein Lenkungsgremium und ein Beratungsgremium. Darin sind neben Politik und Verwaltung Akteure der Energiewende aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, beispielsweise die REWAG, die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg und die Energieagentur Regensburg vertreten. Ziele der Gremien sind die Bündelung von Kompetenzen, die Entwicklung von Projektideen, der Informationsaustausch und die Schaffung von Synergien zwischen den Themenbereichen sowie die Vorbereitung von Maßnahmenentscheidungen.
Die Umsetzung des ENPs wurde zunächst nach sieben Themenbereichen gegliedert. Dennoch ist bei Bedarf eine Aufnahme von neuen Anforderungen und Themenbereichen in die Projektstruktur möglich. In den ersten Monaten der Projektumsetzung wurde bereits eine Verschiebung der Gewichtung innerhalb der sieben Themenbereiche deutlich. Durch die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität, hat sich der Themenbereich Mobilität zu einem aktuellen Schwerpunkt entwickelt. Die Projektumsetzung soll mit entsprechender Flexibilität auf notwendige Gewichtungsverschiebungen innerhalb der Themenbereiche erfolgen. Um das geplante Projektvolumen (Finanzen und Personaleinsatz) einzuhalten, werden entstehende Themenschwerpunkte durch eine Reduzierung der Bearbeitungsintensität in anderen Themenbereichen kompensiert. So wurden bisher die Themenschwerpunkte Mobilität, Gebäudeeffizienz und Wärmenetze intensiviert.
Bisherige Aktivitäten in den sieben Themenbereichen:
Energie- und Bewusstseinsbildung Der Erfolg der Energiewende hängt zu einem hohen Maße an der Akzeptanz und Mitwirkungsbereitschaft der Gesellschaft ab. Diese soll durch eine auf die unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen zugeschnittene Energie- und Bewusstseinsbildung gesteigert werden.
Bisherige Aktivitäten:
Vereinbarung einer interkommunalen Zusammenarbeit der Stadt Regensburg (Leitkommune) mit den Gemeinden Bach a. d. Donau, Obertraubling, Tegernheim, Thalmassing, Wiesent dem Markt Donaustauf, dem Markt Schierling und der Stadt Wörth a. d. Donau und Bewerbung als Kooperation „Innovative Energieregion Regensburg„ Erfolgreiche Erarbeitung eines integrierten räumlichen Entwicklungskonzeptes (IRE) als Voraussetzung für die Gewährung von Fördergeldern für Einzelprojekte. Die Kooperation „Innovative Energieregion Regensburg“ wurde bayernweit als eine von 20 interkommunalen Kooperationen ausgewählt. Vorbereitung und Abstimmung von Förderanträgen für konkrete Projekte als nächster Schritt. Ein zentrales Projekt der Innovativen Energieregion Regensburg ist die Realisierung eines Energiebildungszentrums, das sämtliche Aspekte und Zusammenhänge der sog. „Energiewende“ erlebbar machen soll.
Regionale Energiebörse
Der Ausbau der Nutzung von Biomasse als Energieträger im Stadtgebiet ist stark vom Zulieferpotenzial aus dem Umland abhängig. Kurze Wege von der Erzeugung bis zur Nutzung sind bei Biomasse essenziell, um eine nachhaltige Lösung darzustellen. Dabei soll das Ziel nicht eine Vollversorgung der Stadt mit Biomasse sein, sondern das vorhandene Biomassepotenzial aus der Region für einzelne geeignete Standorte in Regensburg zu nutzen. Hierbei sollte das Augenmerk sowohl auf dem Landkreis Regensburg als auch auf relativ nahen und waldreichen Gebieten liegen, wie zum Beispiel der Region um Kelheim oder dem südlichen Landkreis Schwandorf. Eine regionale Bioenergiebörse kann dabei helfen, lokale Nachfrage und Angebot auf einfache Weise zu verknüpfen. Ein wichtiger Teil dieser Maßnahme ist die interkommunale Vernetzung zwischen der Stadt Regensburg und den umliegenden Gemeinden mit waldreichen Regionen. Durch die regionale Nutzung der Biomasse für energetische Zwecke können kurze Lieferwege garantiert werden, was die energetische Bilanz der Bioenergienutzung optimiert. Der Einstieg in dieses Thema ist für das 4. Quartal 2015 geplant.
Im Mittelpunkt steht die Mobilisierung von Energieeinsparpotenzialen von Hausbesitzern und Wohnbauunternehmen im Rahmen der »Energiewende«. Weiterhin gilt es, den verbleibenden Wärmebedarf durch einen stetig wachsenden Anteil Erneuerbarer Energien bereit zu stellen. Gemäß dem Ziel der Bundesregierung soll der Primärenergiebedarf des Gebäudesektors bis 2050 um 80 % reduziert werden. Daher werden zahlreiche Kampagnen bezüglich Optimierung von Heiztechnik, Gebäudehülle sowie dem Nutzerverhalten initiiert und gebündelt.
Bisherige Aktivitäten:
Wärmenetze Das Potenzial für Wärmenetze in der Stadt Regensburg ist ein wesentlicher Bestandteil im Energienutzungsplan. Die konkrete Prüfung auf Machbarkeit und die Vorbereitung der Realisierung der Wärmenetze stellt die Hauptaufgabe in diesem Themenbereich dar. Wärmenetze bündeln den Wärmebedarf mehrerer Versorgungsobjekte und werden durch eine zentrale Energieerzeugungsvariante gespeist. Dadurch wird der Einsatz von Wärmeerzeugern möglich, die für einzelne Objekte aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht geeignet sind.
Bisherige Aktivitäten:
Erneuerbare Energien In Regensburg liegt der Anteil Erneuerbarer Energien aktuell bei 7% im Bereich Wärme und 9% im Bereich Strom. Der Ausbau des Einsatzes von Erneuerbaren Energien ist eine wesentliche Herausforderung für die kommenden Jahre, die von der REWAG in den letzten zwei Jahren deutlich verstärkt umgesetzt worden ist. Dazu werden in enger Zusammenarbeit mit dem städtischen Energieversorger REWAG, Wirtschaftsunternehmen sowie den Akteuren der Bau- und Immobilienwirtschaft weitere Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt.
Bisherige Aktivitäten:
REEN = Regensburger Energie-Effizienz-Netzwerk Die Energieagentur Regensburg begleitet im Rahmen des REEN den Aufbau und die aktive Zusammenarbeit in verschiedenen brancheninternen Effizienz-Netzwerken in enger Zusammenarbeit mit der REWAG. Dabei schließen sich jeweils rund zehn Unternehmen aus einer Branche zusammen und tauschen sich gegenseitig über Erfahrungen und Möglichkeiten der Optimierung in Querschnittstechnologien, wie Beleuchtungs- und Druckluftanlagen, aus. Erste Netzwerke in den Bereichen Hotel- und Gastronomie, Industrie und Handwerk sind in Vorbereitung.
Bisherige Aktivitäten:
Mobilität Ziel im Themenbereich ist die Optimierung und intelligente Verbindung der verschiedenen Mobilitätsbereiche ÖPNV, motorisierter Individualverkehr, Radverkehr, Fußgänger sowie den neuen ökologischen Konzepten wie Car-Sharing und Elektromobilität. Die Erreichung eines zukunftsträchtigen und effektiven Mobilitätssystems in der Stadt Regensburg auch unter Einbindung der ortsspezifischen Pendlersituation ist dabei Schwerpunkt. Die Verwaltung arbeitet hier intensiv an konkreten Konzepten und wird dazu demnächst eine Vorlage in den Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen einbringen. Aufgrund aktueller Entwicklungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft wurde die Thematik Elektromobilität im Rahmen der Umsetzung des Energienutzungsplans in der Bearbeitung vorgezogen.
Der Ausschuss beschließt:
Vom Bericht der Verwaltung wird Kenntnis genommen.
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