Vorlage - VO/17/12799/61  

 
 
Betreff: Straßennamenvergabe im Bereich BP 247 Brandlberg
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Stadtplanungsamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen Entscheidung
31.01.2017 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

 

Auf einer Fläche von 17.5 ha entsteht im Bereich des Bebauungsplan Nr. 247 „Brandlberg“ ein neues Wohn- und Sondergebiet, sowie ein Mischgebiet im Süden. Die Erschließung erfolgt über eine Haupterschließungsstraße und acht Stichstraßen.

 

In unmittelbarer Nachbarschaft sind Straßennamen nach Orten vergeben worden. Daher wird vorgeschlagen, die Haupterschließungsstraße in Glashüttenstraße zu benennen.

 

In der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen vom 27.03.2012 wurde beschlossen, bei künftigen Straßenbenennungen den Anteil von Frauennamen deutlich zu erhöhen.

 

r die acht neuen Stichstraßen werden deshalb Namsensvorschläge nach Malerinnen, Sängerinnen, Schauspielerinnen und Komponistinnen, die in Regensburg und der Region lebten bzw. die durch ihren besonderen Bekanntheitsgrad in Frage kommen, gemacht.

 

 

Vorschlag 1:

Glashüttenstraße

 

Der Ortsteil Brandlberg war in den Jahren um 1800 stark verbunden mit einer dort bestehenden Glashütte. In früheren Zeiten gab es bereits am Brandlberg einen „Glashüttenweg“, der vom Brandlberg durch das Werksgelände des Kalkwerkes in Richtung Schwabelweis geführt hat. Im Urkataster aus dem Jahr 1838 wird bereits von der ehemaligen Glasfabrik gesprochen.

Der Glashüttenweg wurde bereits am 05.08.2012 von Herr Birkmeier für Straßenbenennungen im Ortsteil Brandlberg vorgeschlagen

 

 

 

Vorschlag 2:

Karoline-Ammer-Straße

 

Ammer, Karoline

* 1873, † 1935 (freischaffende Malerin). Karoline (Lina) Ammer (1873-1935) war eine Künstlerin aus Straubing, die im Raum Regensburg wirkte. Sie war Schülerin von Lina Kempter aus München und beschäftigte sich mit Drucktechniken, insbesondere dem Holzschnitt. Nach ihrer Ausbildung in München machte sie in Regensburg offenbar eine Malschule auf. Man weiß von ihren Arbeiten, dass sie Motive aus der Region bevorzugte und dabei sehr genau tatsächlich vorhandene Gebäude und Landschaften abbildete (Eichstätt, Regensburg etc.)

 

Kurztext:

Zusatz bei den neu anzubringenden Straßenschilder über die Bedeutung des Straßennamens (Beschluss des Ausschusses Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am 04.07.1991)

 

Ammer, Karoline (Lina), * 1873, † 1935, freischaffende Malerin

 

 

 

Vorschlag 3:

Susanne-Böhm-Straße

 

hm, Susanne

* 1946 in Königs-Wusterhausen, † 2000 in Brannenburg (freischaffende Malerin). Susanne Böhm wurde 1946 in Königs-Wusterhausen geboren, nach dem Studium der Architektur in Dresden, war sie seit 1982 als freischaffende Malerin in Regensburg tätig.

In jedem Fall spricht aus ihren Arbeiten eine tiefe Demut der Natur, dem Schöpferischen gegenüber. Dieses und die Tatsache, nicht oberflächlich die Blumen als symbolische Ebene für Vergänglichkeit, Schönheit und Erotik genutzt zu haben, heben die Werke von Susanne Böhm von anderen ihrer Zeit und ihres Umfeldes deutlich heraus.

Öffentliche Ankäufe:

1996/97 Kunst am Bau, Hans-Hermann-Schule, Regensburg

1999/2003 Sammlung der Sparkasse Regensburg

 

Kurztext:

Zusatz bei den neu anzubringenden Straßenschilder über die Bedeutung des Straßennamens (Beschluss des Ausschusses Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am 04.07.1991)

 

hm, Susanne, * 1946, † 2000, freischaffende Malerin

 

 

 

Vorschlag 4:

Christine-Friedlein-Straße

 

Friedlein, Christine

* 7. Januar 1862 in Regensburg, † 25. September 1938 (Opernsängerin). Friedlein erfuhr ihre Ausbildung zur Sängerin an der nigl. Bayer. Musikschule in nchen und war dort u. a. Schülerin von Marie Schröder-Hanfstängl und Johanna Wagner. Hermann Levi verpflichtete sie unmittelbar nach Beendigung ihres Studiums für kleinere Partien in "Parsifal" an die Bayreuther Festspiele.

Am 1. Oktober 1884 konnte Friedlein am Großherzogl. Hoftheater Karlsruhe erfolgreich als „Orpheus“ debütieren. Bis zu ihrer Abschiedsvorstellung 1911 blieb sie an diesem Theater engagiert. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Bregenz. 1923 erschienen autobiographische "Erinnerungsblätter", die viele amüsante Künstleranekdoten enthalten.

Regelmäßige Gastauftritte absolvierte Friedlein aber auch in nigl. Hoftheater (Stuttgart), Hoftheater (Mannheim), Opernhaus(Frankfurt/M.). Daneben war sie eine gefragtengerin für Solokonzerte.

 

Kurztext:

Zusatz bei den neu anzubringenden Straßenschilder über die Bedeutung des Straßennamens (Beschluss des Ausschusses Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am 04.07.1991)

 

Friedlein, Christine, * 1862, † 1938, Opernsängerin

 

 

 

Vorschlag 5:

Nannette-Streicher-Straße

 

Streicher, Nannette (geborene Stein)

* 2. Januar 1769 in Augsburg; , † 16. Januar 1833 in Wien (deutsche Klavierbauerin, Komponistin, Musikpädagogin und Schriftstellerin)

Sie war die Tochter des Augsburger Orgel- und Klavierbauers Johann Andreas Stein, bei dem sie das Handwerk des Klaviermachers erlernte. In Augsburg trat Nannette Stein als Pianistin immer wieder in Konzerten auf, teilweise auch gemeinsam mit ihrer Freundin Nanette von Schaden. Laut Gerber spielte sie „mit vieler Fertigkeit, ausdrucksvoll, mit Geschmack und Deutlichkeit das Klavier“; 1787 sang sie in einem Konzert auch „einige kleinere Arien“ (Gerber 1). 1793 heiratete sie den Pianisten und Komponisten Johann Andreas Streicher (1761-1833) (ein Schulkamerad Friedrich Schillers) und zog ein Jahr später mit ihm nach Wien, um dort in der Landstraße 301 mit ihrem Bruder Matthäus Andreas Stein die Klavierfabrik "Frère et Soeur Stein" zu eröffnen. 1802 lösten die Geschwister das gemeinsame Geschäft auf und Nannette gründete ihre eigene Firma unter dem Namen "Nannette Streicher née Stein". 1812 bezog sie eigene Räume in der Ungargasse. Zu den Freunden und Kunden des Ehepaars Streicher zählten u. a. Ludwig van Beethoven, Johann Wolfgang von Goethe und Carl Maria von Weber.

Durch ihre in ganz Europa geschätzten Klaviere und Flügel ist Nannette Streicher untrennbar mit der Entwicklung der Klaviermusik verbunden und dürfte namentlich Beethovens Werke nicht unwesentlich beeinflusst haben. Mehrere Quellen belegen, dass er ihr sogar Vorschläge zur Verbesserung der Mechanik machte. Bei historisch orientierten Pianisten sind ihre Instrumente deshalb noch heute sehr begehrt. Von vergleichbarer Bedeutung sind aus dieser Zeit lediglich die Instrumente von Anton Walter, Johann von Schanz und Conrad Graf sowie von Sébastien Érard und Thomas Broadwood

 

 

Kurztext:

Zusatz bei den neu anzubringenden Straßenschilder über die Bedeutung des Straßennamens (Beschluss des Ausschuss Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am 04.07.1991)

 

Streicher, Nannette, * 1769, † 1833, Komponistin und Schriftstellerin.

 

 

Vorschlag 6:

Elise-Barensfeld-Straße

 

Barensfeld, Juliane Katharine Elisabet

* 27. August 1796 in Regensburg, † nach 1820 (Sängerin). Juliane Katharine Elisabet Barensfeld, deren Rufname Elisabet auch in der Form Elise benutzt wurde, war als musikalisches Wunderkind bekannt. Als 12- bis 13-hrige war sie mit dem berühmten Regensburger Mechaniker und Beethoven-Freund Johann Nepomuk Mälzel dem Erfinder des Metronoms auf Konzerttourneen unterwegs und setzte ab 1809 in Wien ihre Ausbildung zur Sängerin unter anderem bei Antonio Salieri fort. In Wien lebte sie bei Mälzel, und erst 1813 verließ die 17-Jährige ihren Mentor, als sie aus Wien fortging. Später wurde sie Kammersängerin der Großherzogin von Baden, doch nach 1820 verlieren sich ihre Lebensspuren.

Rita Steblinlt es für denkbar, dass Elisabet Barensfeld die Widmungsempfängerin von Beethovens Klavierstück r Elise war. Deren Verbindung zu Therese Malfatti, der späteren Besitzerin des Elise-Manuskripts, ist mittelbar nachweisbar: diese lebte in nächster Nähe des Hauses, in dem Mälzel mit seiner Elevin wohnte. Nach Steblin könnte Therese Malfatti die 13-jährige Elisabet Barensfeld auf dem Klavier unterrichtet haben. Es ist jedoch nicht belegbar, dass sie auch zum Bekanntenkreis des Komponisten gehörte.

 

Kurztext:

Zusatz bei den neu anzubringenden Straßenschilder über die Bedeutung des Straßennamens (Beschluss des Ausschusses Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am 04.07.1991)

 

Barensfeld, Elise, * 1796, † nach 1820, Sängerin

 

 

 

Vorschlag 7:

Ilse-Gräbner-Straße

 

Gräbner, Ilse Anna Maria (geborene Kammermeier)

* 17.05.1936 in Geiselhöring, † 04.09.2013

Ilse Gräbner studierte bei Otto Sammer, dem Kunstmaler aus Passau von 1971 bis 1979. Es folgten Ölmalkurse bei Karl Schöttner (Akademischer Maler aus Passau), Zeichenseminare bei Prof. Peter Kubovsky (Linz), Sommer-Akademien bei der Münchner Kunstmalerin Ika Büger und nahezu zehn Jahren Atelierrunde bei Inge von Reusner, der Kunstmalerin aus Regensburg. In vielen Kunstvereinen war Ilse Gräbner Mitglied etwa in Passau, Regensburg oder auch in der Gemeinschaft Bildender Künstler in Straubing.

Vor mehr als zwanzig Jahren hob sie „Kreatives Neutraubling“ aus der Taufe, eine offene Gemeinschaft von Malern und Handwerkskünstlern. Sie lebte in Neutraubling und hat an zahlreichen Ausstellungen in Niederbayern, Oberpfalz, Oberbayern, Österreich und in Amerika teilgenommen.

Sie arbeitete in Aquarell und gelangte über die Öltechnik zur Acrylmalerei.

Ihre Ausdrucksmittel reichten von der gegenständlichen Impression bis hin zur völligen Abstrahierung.

 

Kurztext:

Zusatz bei den neu anzubringenden Straßenschilder über die Bedeutung des Straßennamens (Beschluss des Ausschuss Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am 04.07.1991)

 

Ilse Gräbner, * 1936, † 2013, Kunstmalerin

 

 

Vorschlag 8:

Maria-von-Ahlefeld-Straße

 

Ahlefeldt, Gräfin Maria Therese (geborene von Thurn und Taxis)

* 28 .Februar 1755 in Regensburg, † 4. November 1823 in Prag (Pianistin und Komponistin). Sie war die Tochter des Fürsten Alexander von Thurn und Taxis (17041773) und seiner dritten Frau Maria Henrietta Josepha, Prinzessin von Fürstenberg - Stühungen.

1780 heiratete sie den dänischen Diplomaten und Kammerherrn Graf Ferdinand Ahlefeldt (17471815). Marie Theresia Ahlefeldt war als Pianistin, als wirkliche Tonkünstlerin und zarte Claviervirtuosin sehr angesehen und berühmt. Nach der Auflösung des Ansbacher Hofes im Jahre 1791 wandte sich die Gräfin nach Dänemark. In Kopenhagen, wo ihr Ehemann als Hofmarschall und Direktor des Königlichen Theaters tätig war, trat sie mehrfach erfolgreich mit Kompositionen an die Öffentlichkeit. Als Hauptwerk gilt ihr Opernballett in vier Akten Telemak paa (Libretto: Vincenzo Galeotti, Gesangstexte: Christen Henriksen Pram), welche am 28. Dez. 1792 am Königlichen Theater in Kopenhagen uraufgeführt wurde. Daneben komponierte sie weitere Opern, Vokalmusik sowie eine Sinfonie.

Maria Theresia Ahlefeldt lebte bis zu ihrem Tod in Prag.

 

Kurztext:

Zusatz bei den neu anzubringenden Straßenschilder über die Bedeutung des Straßennamens (Beschluss des Ausschusses Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am 04.07.1991)

 

Ahlefeldt, Gräfin Maria Therese, * 1755, † 1823, Pianistin und Komponistin

 

 

 

Vorschlag 9:

Anna-von-Schaden-Straße

 

Schaden, Anna von

* 2. Juni 1728 in oberösterreichischen Ebelsberg, † 17.01.1834

1779 heiratete die 16-jährige Anna im Stephansdom zu Wien den neun Jahre älteren Joseph von Schaden (17541814).

Als Pianistin gab sie mit Eigenkompositionen große und meisterhafte Konzerte in Mannheim. Die beiden Klavierkonzerte 1788/89 wurden bei dem Speyerer Musikverleger Heinrich Philipp Bossler (17441812) in Druck gebracht.

Anfang Januar 1793 trennte sich das Ehepaar von Schaden nach knapp 14-jähriger Ehe aus letztlich ungeklärten Gründen. Anna zog mit ihren beiden Töchtern nach Regensburg, wo ihr Vater seinen Lebensabend verbrachte. Das Kirchenbuch der Regensburger Dompfarrei St. Ulrich vermeldet ihren Tod unter dem 17. Januar 1834.

 

Kurztext:

Zusatz bei den neu anzubringenden Straßenschilder über die Bedeutung des Straßennamens (Beschluss des Ausschusses Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am 04.07.1991)

 

Schaden, Anna von, * 1728, † 1834, Pianistin und Komponistin

 

 

 

 


Der Ausschuss beschließt:

 

Die neun neuen Erschließungsstraßen im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 247

„Brandlberg“ werden wie folgt benannt:

 

Glashüttenstraße

 

Karoline-Ammer-Straße

 

Susanne-Böhm-Straße

 

Christine-Friedlein-Straße

 

Nannette-Streicher-Straße

 

Elise-Barensfeld-Straße

 

Ilse Gräbner-Straße

 

Maria-von-Ahlefeld-Straße

 

Anna-von-Schaden-Straße

 

 


Anlagen:

 

1 Plan

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage1StraßenbenennungBP247 (853 KB)