Sachverhalt:
Der Stadtrat beschloss in seiner Sitzung vom 30. Juni 2016, dass im Stadtteil Stadtosten- Kasernenvierteil ein Begegnungszentrum für Bürger errichtet werden soll. Aufgrund eines erweiterten Raumprogrammes und somit veränderter Planungen muss ein neuer Maßnahmenbeschluss herbeigeführt werden.
Dieses Begegnungszentrum soll neben umfangreichen Angeboten eines Jugend- und Familienzentrums, eines Stadtteilprojektes, den Spielbus und das Quartiersmanagement integrieren. Durch die verschiedenen Angebote soll das Begegnungszentrum unterschiedlichste Zielgruppen ansprechen, mit dem Ziel der Stärkung der sozialen Integration und des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Stadtteil. Es soll neben der hiesigen Bevölkerung auch die Menschen mit Migrationshintergrund erreichen, hierzu gehört auch die Zielgruppe der Flüchtlinge.
Zum Jahresende 2016 lebten in dem Gebiet insgesamt 5.286 Einwohner. Hiervon waren ca. 500 Menschen Flüchtlinge, die in einer Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht sind.
Ende Februar 2017 lag die Zahl der Flüchtlinge bereits bei ca. 780 Personen. Zudem wurde im Bereich der Pionierkaserne gerade die Errichtung eines Transitzentrums für Asylsuchende mit geringer Bleibeperspektive beschlossen, was für das Zusammenleben im Quartier eine weitere Herausforderung ist. Der Anteil der Minderjährigen an der Bevölkerung liegt derzeit bei 14,8% und damit über dem städtischen Durchschnitt von 13,4%.
In den kommenden Jahren wird es durch das Freiwerden größerer Konversionsflächen zu baulichen Nachverdichtungen kommen. Deshalb ist von einer deutlichen Bevölkerungszunahme sowie dem Zuzug neuer Bevölkerungsgruppen auszugehen. Das Thema „Soziale Integration“ wird zukünftig im Inneren Stadtosten deshalb noch weiter an Bedeutung gewinnen.
Durch die Bevölkerungszusammensetzung im Stadtteil ist eine Förderung der Bildung, der Sprache, der Integration auf dem Arbeitsmarkt bzw. Armutsprävention und bürgerschaftliches Engagement und damit zusammenhängende Demokratieförderung notwendig. Damit dies koordiniert und abgestimmt geschehen kann, soll das Begegnungszentrum verschiedene Zielgruppen ansprechen, dazu gehören neben den Familien auch Kinder und Jugendliche. Dabei soll es unerheblich sein, welche Herkunft die Besuchergruppen haben. Es soll ebenfalls die Möglichkeit geboten werden, dass Akteure eigene Ideen einbringen und externe Gruppen dort Angebote machen können.
Das heißt für die Gestaltung und den Ausbau des Begegnungszentrums, dass die Räume multifunktional und teilweise auch parallel genutzt werden können. Bei der parallelen Nutzung ist darauf zu achten, dass die verschiedenen Gruppen auch ungestört sein können. Jugendliche möchten sich gerne ohne Eltern bzw. Erwachsene aufhalten, Sprachkurse brauchen eine ruhige Atmosphäre. Aus diesem Grund ist die Lage der Räume so ausgelegt, dass im Erdgeschoss am Vormittag das Familienzentrum ungestört sein kann, und parallel im ersten Obergeschoss, Sprachkurse oder Beratungen von Familien/Eltern stattfinden können. Neu ist, dass im zweiten Obergeschoss das Quartiersbüro für das Projekt Soziale Stadt untergebracht ist. Am Nachmittag kann das Jugendzentrum die Räumlichkeiten im Erdgeschoss nutzen.
Die Angebote des Begegnungszentrums sollen aufeinander abgestimmt sein. Im Rahmen der Sozialen Stadt wird zudem ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept erstellt, wobei auch eine inhaltliche Einbindung des Begegnungszentrums angestrebt wird. Die Erfahrung in Regensburg zeigt, dass eine inhaltliche Integration verschiedener Angebote auch mit der Städtebauförderung funktionieren kann.
Dies belegt die erfolgreiche Zusammenarbeit im Projekt Soziale Stadt Humboldtstraße sowie die Tatsache, dass es in fast allen Jugendzentren auch Familienzentren/Familienstützpunkte gibt und teilweise die Stadtteilprojekte integriert sind.
Folgende Angebote sind derzeit im Begegnungszentrum geplant:
Weitere geplante Angebote sind die Asylberatung, ein Internetcafé und auch die Unterstützung zur Teilhabe am sozialen Leben und zur Alltagsbewältigung. Zur Integrationsarbeit gehört neben der Vermittlung der sprachlichen Kompetenz auch die Vermittlung von sozialer und kultureller Kompetenz.
Mit der Verbesserung der Kinder-, Jugend-, Familien- und weiterer sozialer Infrastrukturen soll mit dem Quartiersmanagement der Sozialen Stadt die Nutzungsvielfalt im Stadtteil erhöht werden und durch die Beteiligung der Bevölkerung vor Ort der Zusammenhalt gestärkt werden.
Da das Quartiersmanagement ein Kernelement der Sozialen Stadt ist, soll dies im Begegnungszentrum integriert sein. Hierdurch entstehen zahlreiche Synergien für ein integriertes Vorgehen im Quartier. Maßnahmen können gebündelt und gemeinsam gestaltet werden. Oberstes Ziel ist es dabei, langfristig selbstragende Strukturen in der Bewohnerschaft aufzubauen und das Miteinander im Quartier dauerhaft zu fördern.
Gegenüber dem Maßnahmenbeschluss vom Juni 2016 sollen weitere Einrichtungen (Quartiersmanagement - soziale Stadt, Spielräume für Kinder von 0 - 6 Jahren, Spielbus) im Begegnungszentrum berücksichtigt werden, für die eine angemessene Raumplanung vorzusehen ist.
Insgesamt soll das Raumprogramm um 250 m² erweitert werden. Dadurch verändert sich auch der Kostenrahmen um weitere 945.000 Euro (davon die Baukosten um 845.000 Euro sowie Kosten für Neubeschaffungen um 70.000 Euro) auf insgesamt 5.295.000 Euro wie folgt:
Der mögliche Abwicklungszeitraum sieht derzeit wie folgt aus:
2017Entwurf, Genehmigungs- und Förderantrag und eventuell Baumeisterausschreibung 2018 Baubeginn 2019Fertigstellung 2020Restabwicklung (Schlussrechnung)
Die kalkulierte Bausumme beläuft sich für Gebäude mit Außenanlage und Einrichtung auf insgesamt 5.295.000 €. Die Baumaßnahme soll in den Entwurf des Investitionsprogrammes 2017 – 2021 aufgenommen werden.
Der Stadtrat beschließt:
Anlagen: Lageplan Begegnungszentrum Baupläne |
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