Vorlage - VO/17/13268/66
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Sachverhalt:
I. Ausgangssituation
Im Oktober 2014 hat der Stadtrat einstimmig beschlossen, die „Aktionsgemeinschaft Altstadt“, die sich nunmehr „Faszination Altstadt“ nennt, durch eine dreijährige Anschubfinanzierung von je 75.000 Euro pro Jahr finanziell zu unterstützen. Die Gelder waren / sind insbesondere für die Anstellung eines(r) Geschäftsführer(in) und einer Assistenzstelle vorgesehen.
Um nach außen geschlossen auftreten sowie wirksame Maßnahmen und Projekte anstoßen und umsetzen zu können, bedarf es eines schlagkräftigen Zusammenschlusses – eines „Sprachrohres“ / „Managements“ für die Altstadt. Die Aktionsgemeinschaft Altstadt e.V.“, nunmehr „Faszination Altstadt e.V.“, sollte diese Rolle einnehmen und somit zur Förderung der Regensburger Altstadt beitragen.
Innerhalb der drei Jahre sollten vor allem zwei Zielsetzungen erreicht werden:
Nach nunmehr zweieinhalb Jahren erfolgt die Evaluation, ob die Ziele erreicht wurden.
II. Sachstand 2017
Seit Anfang des Jahres 2015 läuft die Förderung in Höhe von 75.000 Euro pro Jahr für die Einführung einer Geschäftsführung und Assistenz. Vom 1. Januar 2015 an wurde die Firma Ingo Saar Consulting GmbH für drei Jahre mit der Geschäftsführung des Vereins Faszination Altstadt e.V. vom Verein selbst beauftragt. Im Sommer 2015 wurde der Stadt ein Marketingkonzept vorgelegt und auch die Schnittstelle sowie Aufgabenverteilung zwischen Faszination Altstadt e.V. und Stadtmarketing geklärt.
Mitgliederentwicklung 28.04.2014 74 Mitglieder 01.01.2015 90 Mitglieder 01.01.2016148 Mitglieder (63 Zugänge; 5 Abgänge, davon 3 Geschäftsaufgaben) 01.01.2017184 Mitglieder (45 Zugänge; 9 Abgänge, davon 5 Geschäftsaufgaben) 31.05.2017190 Mitglieder
Mitgliederzusammensetzung Mitgliederstand 31.05.2017: 190 davon Einzelhandel:148 davon Gastronomie: 17 davon Dienstleister: 18 davon Hauseigentümer: 7 (ohne eigenen Einzelhandel)
Die Anzahl der Mitglieder hat sich erfreulicherweise mehr als verdoppelt und die Bemühungen der Mitgliederwerbung können als Erfolg verbucht werden. Der dynamischen Entwicklung in 2015 und 2016 (108 Zugänge) stehen 14 Abgänge entgegen – zumeist aus wirtschaftlichen Gründen oder wegen Geschäftsaufgabe. Derzeit steht Herr Saar mit 20 Betrieben wegen eines Beitritts in Kontakt. Weitere 18 Betriebe wurden aktuell im Rahmen des Projekts „G´macht in Regensburg“ angesprochen. Frequenz und Umsätze ließen in den ersten Monaten 2017 zu wünschen übrig, so dass die Stimmung der Altstadtkaufleute entsprechend gedämpft war und sich die Mitgliederakquise schwieriger gestaltete. Hinzu kommt der Umbau der Fußgängerzone, von dem viele Altstadtkaufleute direkt oder indirekt betroffen sind.
Die angestrebte Zahl von 250 Mitgliedern sieht der Geschäftsführer Herr Saar nach wie vor als realistisch an, auch wenn möglicherweise noch nicht bis Ende 2017. Die mit der Mitgliederakquise verbundenen zeitintensiven Einzelgespräche werden insbesondere von der Geschäftsführung geleistet, so dass diese die Kapazitätsgrenzen erreicht. So wurden 2016 30 Prozent mehr Manntage geleistet als vereinbart. Auch die Fluktuation der Altstadtgeschäfte erschwert die Mitgliederwerbung bzw. den Erfolg zusätzlich: von über 80 angesprochenen Betrieben, die sich noch nicht für eine Mitgliedschaft entscheiden konnten, existieren heute 15 nicht mehr.
Zielsetzung von Herrn Saar ist es, eine stabile Mitgliederanzahl von 250 plus anzustreben. Potenzial an neuen Mitgliedern werden insbesondere bei der Gastronomie und beim Handwerk mit Einzelhandel gesehen.
Umsetzung des Gutscheinmodells – der Altstadt-Zehner Der neue Altstadt-Gutschein, der „Altstadt-Zehner“, startete am 10. Juni 2015. Die Volksbank Regensburg sponserte die Erstauflage und ist für die jährliche Abrechnung zuständig. Wie die beiden Medienpartner Mittelbayerische Zeitung und TVA hat sich die Volksbank Regensburg für fünf Jahre gebunden. 2016 stellten die beiden Mediapartner Medienleistungen in Höhe von je 20.000 Euro zur Verfügung.
Ende 2015:
Ende 2016:
In sieben Sonderveröffentlichungen der MZ wird redaktionell auf den Altstadt-Zehner aufmerksam gemacht. Neben Anzeigen und Fernsehspots werben acht eigene Großflächenplakate ganzjährig für den Gutschein. Des Weiteren gibt es eine Teilnehmerbroschüre mit folgender Auflage:
Neue Impulse werden 2017 gesetzt durch
Bis dato wird der Altstadt-Zehner zu 75% als Geschenkgutschein über die 31 Verkaufsstellen betrieben. 25% des Volumens machen Firmenkunden aus. Aktuell verwenden der Mittelbayerische Verlag und der RVV den Altstadt-Zehner in größerem Umfang für Marketingsmaßnahmen.
Das neue Gutscheinmodell wurde erfolgreich eingeführt. Es steht allerdings noch am Anfang und es sind noch viele Anstrengungen für den Ausbau notwendig. Bei der großen Anzahl der Einzelhandelsbetriebe in der Regensburger Altstadt kann es schnell dazu kommen, dass sich das Gutscheinkonzept verliert, wenn sich nicht die großen Einzelhandelsbetriebe sowie eine große Anzahl an Einzelhandelsbetrieben daran beteiligen. Um den „Altstadt-Zehner“ zur Währung der Altstadt zu machen, müssen insbesondere auch die Bestrebungen, die Regensburger Firmen dafür zu begeistern, intensiviert werden (Incentive für Mitarbeiter). An all diesen Aufgaben arbeitet die Faszination Altstadt intensiv.
Die Marketingaktivitäten für das Gutscheinmodell sind nach einer rührigen Anfangsphase leider etwas in den Hintergrund gerückt. Grund waren die Vielzahl an anderen Themen und Projekte, an denen die Faszination Altstadt mitgearbeitet hat. Aktuell arbeitet die Faszination Altstadt aber wieder verstärkt an der Vermarktung. Dies zeigen die neuen Impulse 2017 sowie die Projektgruppe, die sich dem Thema des Marketings widmet. So wird aktuell die Verknüpfung des Altstadt-Zehners mit einer Charity-Aktion (z.B. Kinderbaum) in der Projektgruppe diskutiert.
Der Geschäftsführer konnte feststellen, dass gerade auch der „Altstadt-Zehner“ einen wichtigen Beitrag für das Wir-Gefühl leistet. Denn gut die Hälfte der Mitgliedsbetriebe löst regelmäßig Altstadt-Zehner ein und erlebt dabei das Zugehörigkeitsgefühl.
Straßenfeste
Gemäß dem Stadtratsbeschluss vom 26. Februar 2015 (Maßnahmenpaket zur Förderung der Altstadt) sollen jährlich zwischen Mai und August kleine Straßenfeste in der Regensburger Altstadt stattfinden, um einzelne Straßenzüge für die Regensburger/innen erlebbar zu machen. Auch mit dieser zusätzlichen Aufgabe wurde die Faszination Altstadt e.V. beauftragt. Pro Straße wurde der Faszination Altstadt eine maximale Förderung von 2.000 Euro zugesagt (Förderung der allgemeinen Kosten). Auch zu den Straßenfesten erfolgt eine Evaluation sowie eine Regelung der zukünftigen finanziellen Förderung der Straßenfeste.
Straßenfeste Juni / Juli 2015
Die Straßenfeste 2015 wurden mit 2.000 Euro pro Straße gefördert, so dass die gesamte Fördersumme bei fünf Straßenfesten bei 10.000 Euro lag.
Straßenfeste Juli 2016
Im Jahr 2016 feierten mehrere Straßenzüge gemeinsam ein Straßenfest, die finanzielle Unterstützung der Stadt belief sich auf insgesamt rund 8.000 Euro.
Aktionen der Einzelhändler, Kleinkunst und Straßenmusik weckten viel Sympathie für die Altstadt. Themenführungen von „Kultouren“ und Gewinnspiele für Groß und Klein luden zum Mitmachen ein.
Durch die Abwicklung der Straßenfeste hat die Faszination Altstadt keine Einnahmen erzielt bzw. es lag keine Gewinnerzielungsabsicht vor. Die Förderung der Straßenfeste 2015, 2016 und 2017 erfolgte bzw. erfolgt über das Amt für Wirtschaft und Wissenschaft.
Zielsetzung war es, durch die kleinen Straßenfeste einzelne Straßenzüge für die Regensburger erlebbar zu machen. Nachdem die Feste nun bereits mehrfach durchgeführt wurden, sie sich großer Beliebtheit erfreuen und Zuspruch bei der Bevölkerung finden, wurde das Ziel erreicht.
Einzelne Straßen wurden zur Erleichterung der Organisation, aber auch zur Erhöhung der kritischen Masse, zu mehreren Straßenzügen zusammengefasst. Wünschenswert für die Zukunft wäre es, wenn die Feste auch neue Straßen/Gassen bzw. Randlagen miteinbeziehen.
Weitere Aktivitäten des Vereins
Corporate Idendity und Altstadt digital Im März 2015 wurde im Wege einer Satzungsänderung der Vereinsname in „Faszination Altstadt e.V.“ geändert. Damit einhergehend wurde das neue Vereinslogo entwickelt und schließlich im Mai 2015 vorgestellt.
Im Juni 2015 ging die neue Homepage online und die Facebook-Seite des Vereins in Betrieb (2015 – 372 Likes, 2016 – 748 Likes). Seit November 2016 ergänzt die Instagram-Seite des Vereins die Aktivitäten in den sozialen Medien. Derzeit erarbeitet eine Projektgruppe ein Konzept für einen Fotoblog aus der Altstadt.
Das Projekt „Virtuelles Schaufenster“ wurde in Zusammenarbeit mit YatecoLocal und der Mittelbayerischen Zeitung ins Leben gerufen. Ziel war und ist, das Angebot der Altstadt online sichtbar und auffindbar zu machen.
Veranstaltungen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Qualitätsoffensive
10.2015 | Coach Jörg Winter: „Der Kunde ist Gast“– Stärken im Wettbewerb mit dem Online-Handel erkennen und ausspielen 11.2015 | Artur Grösbrink von Osram: „Gutes Licht für Schaufenster“ 04.2016 | IHK: E-Commerce-Workshop 10.2016 | Prof. Bernd Stauss: „Beschwerden als Chancen“
Mobilität Der Start und die Vermarktung des P+R-Angebots an der Continental Arena zum verkaufsoffenen Sonntag in der Altstadt im Oktober 2016 kann als gelungen gewertet werden. Eine Fortsetzung der Aktivitäten ist geplant. Zu dem E-Transporter-Sharing/Citylogistik laufen Abstimmungsgespräche mit allen Beteiligten, die in einer Präsentation des Angebotes für die Altstadt münden soll. Die Faszination Altstadt ist Mitglied im Bündnis für einen höherwertigen ÖPNV.
G´macht in Regensburg Mit diesem Etikett werden Produkte vermarktet, die in Regensburg gestaltet und gefertigt werden. Original Regensburger Produkten wird ein Gesicht gegeben und den Betrieben, die sie herstellen, wird eine gemeinsame Plattform unter dem Dach der Faszination Altstadt zur Verfügung gestellt. 27 Betriebe wurden dazu von der Faszination Altstadt eingeladen, davon 18 außerhalb des Vereins.
Baustellenmarketing Fußgängerzone Das Baustellenmarketing der Stadt Regensburg wird von der Faszination Altstadt vielfältig begleitet – in der Kommunikation nach innen und außen sowie durch materielle Unterstützung der geplanten Aktionen.
Weihnachtsbeleuchtung Derzeit sammelt die Faszination Altstadt die Planungen und Kostenangebote der einzelnen Straßeninitiativen.
Projektgruppen Durch die Bildung von Projektgruppen konnten zahlreiche Mitglieder aktiv eingebunden werden und wichtige Themen bearbeiten.
In 2015 gab es sechs Arbeitsgruppen:
In 2016 gab es drei Projektgruppen:
Schnittstelle zum Stadtmarketing Die Faszination Altstadt e.V. ist (seit 2015 maßgebliches) Mitglied im Stadtmarketing Regensburg. 25 Prozent der Mitgliedsbeiträge werden als Beitrag an das Stadtmarketing geleistet. Guido Herrmann vertritt im Rechtsvorstand die Interessen des Altstadt-Einzelhandels, Gerhard Sperb ist Mitglied des Gesamtvorstands.
In der Initiative Pro Einzelhandel werden handelsrelevante Marketingprojekte gemeinsam mit den übrigen Einzelhandelsstandorten entwickelt und abgestimmt.
Projekte und Veranstaltungen des Stadtmarketing in und für die Altstadt (2015 und 2016):
Fazit Insgesamt ist festzustellen, dass durch die finanzielle Unterstützung der Faszination Altstadt die Vereinsarbeit professionalisiert werden konnte. Durch die Gewinnung neuer Mitglieder, die Etablierung des Altstadt-Zehners und das Vorantreiben zahlreicher Themen und Projekte ist das Wir-Gefühl insbesondere bei den inhabergeführten Geschäften stark gewachsen. Die Faszination Altstadt beobachtet dies bei den Initiativen für die Straßenfeste, aber auch angesichts eines immer größer werdenden Kreises an Teilnehmern bei den Kollegenbesuchen „Einsichten“ und einer stetig wachsenden Beteiligung bei den Versammlungen des Vereins.
III. Zukunftsperspektiven
weitere Mitglieder – insbesondere Einzelhändler – akquirieren. Ziel ist es, insgesamt eine konstante Mitgliederanzahl von 250+ anzustreben. Zum einen zeigt eine hohe Mitgliederzahl die breite Akzeptanz des Vereins bei den Gewerbetreibenden. Zum anderen kann durch die Mitgliedsbeiträge der Zusammenschluss eigene Marketingaktivitäten unternehmen.
Wünschenswert für die Zukunft wäre es, wenn auch neue Straßen/Gassen bzw. Randlagen miteinbezogen werden könnten.
Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:
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