Sachverhalt:
Aufgrund verschiedener bautechnischer und brandschutzrechtlicher Untersuchungen an den städtischen Bädern muss die bisher geplante Bäderstrategie verändert werden.
Eine bautechnische Untersuchung des Hallenbades in der Gabelsbergerstraße aus dem Mai 2018 hat ergeben, dass mehrere ernstzunehmende Schäden in der Tragwerkskonstruktion vorliegen, die sofortige Maßnahmen notwendig machen. Ein Weiterbetrieb während der Umsetzung der Maßnahmen ist aber ohne Einschränkung möglich. Nach der Umsetzung kann eine Fortführung des Betriebs voraussichtlich für die nächsten fünf Jahre gewährleistet werden. Laut Prüfbericht ist dann eine Generalsanierung oder Neubau unumgänglich. Daraus und aus der Tatsache, dass das Hallenbad und alle Lehrschwimmbecken vollständig ausgelastet sind, ergibt sich die Notwendigkeit eines Ersatzbaus für das Hallenbad an der Gabelsbergerstraße.
Rahmenbedingungen für einen Hallenbadneubau an der Zeißstraße: Steigender Bedarf an Wasserflächen aufgrund von Bevölkerungszuwachs Schließung mehrerer kleinerer Bäder (z.B. Napoleonstein) Weitere Bäder sind unmittelbar von einer Schließung bedroht (z.B.. Domspatzengymn.) Steigender Bedarf an Schwimmaus- und-weiterbildung Zeitgleich diverse notwendige Nachbesserungen in den bisherigen Anlagen (Brandschutz und Fliesen im Westbad, Sanierung und Überdachung im Wöhrdbad)
Anforderungen an ein neues Hallenbad:
Ein neues Hallenbad dient der Erweiterung von Wasserflächen für Öffentlichkeit, Schulen und Vereine in Regensburg. Da das derzeitige Hallenbad in der Gabelsbergerstraße in absehbarer Zeit (ab 2023) geschlossen werden muss, allerdings die bis dato vorhandenen Schwimmflächen und Lehrmöglichkeiten zwingend von Nöten sind, ist für entsprechenden Ersatz zu sorgen. Zudem wird angestrebt, das Kursprogramm im Bereich der Schwimmlehre und Gesundheitssektor zu erweitern. Daraus ergeben sich folgende Ausstattungsbedarfe:
Nach Prüfung einiger Vergleichsobjekte mit ähnlichen Ausmaßen und Anpassungen, sowohl aufgrund von Baupreissteigerungen als auch von der vorherrschenden Bauhochkonjunktur im Raum Regensburg, lässt sich die Höhe der Investition auf etwa 9.500.000,00 € netto inkl. Außengestaltung ableiten (Quelle RBB). Des Weiteren werden die Betriebskosten des derzeitigen Hallenbades in der Gabelsbergerstraße als Referenz angesetzt. Hier sind in etwa mit 500.000,00 €/a zu rechnen.
Synergieeffekte bei gleichzeitigem Bau einer Leichtathletikhalle und eines Bades:
Das Areal in der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne wird einer vollständig neuen Nutzung zugeführt. In der Sitzung des Stadtrates vom 28.09.2017 wurde der Grundsatzbeschluss zum Bau einer Leichtathletikhalle gefasst. Im direkten Anschluss ist im Planungskonzept für den Bebauungsplan Nr. 164 eine Fläche für ein neues Hallenbad vorgesehen. Im Falle einer gemeinsamen und gleichzeitigen Errichtung der beiden nahe beieinander liegenden Gebäude, Hallenbad und Leichtathletikhalle, ist eine gemeinsame Projektabwicklung möglich, die bauliche, energetische und organisatorische Vorteile bietet, die es auszuschöpfen gilt. Analoges gilt für die gemeinsame Nutzung einer möglichen Gastronomiefläche mit Außenbereich, Sozialräume, Umkleiden und Duschen, Büroflächen und Parkplätze.
bauliche Vorteile:
eine architektonische Formensprache für beide Gebäudeteile ein Planer je Planungsdisziplin geringerer Projektsteuerungsaufwand bei einer Gesamtbaustelle ein Ausschreibungs-/Vergabeverfahren je Planungsdisziplin und Baugewerk, Kostenersparnis durch größere Vergabeeinheiten Zeitersparnis in Planung und Ausführung eine Baustelleneinrichtung und einfachere Baustellenlogistik mit Zufahrten, Vermeidung von gegenseitigen Behinderungen zweier Baustellen, gleichzeitige Fertigstellung ohne Provisorien (Baufeld, Baustelle mit allen Emissionen neben fertiger Fläche/Gebäude)
energetische Vorteile:
Durch den gemeinsamen Bau der beiden Objekte Hallenbad und Leichtathletikhalle kann ein gemeinsames Verteilnetz für Energie-, Wärme- und Trinkwasserversorgung konzipiert werden. Übergabepunkte für Wärme und Strom können in einem Gebäude gebündelt und müssten somit nicht mehrfach ausgeführt werden. Weiterführend wäre diese Systematik für Anlieferung, Lagerung oder Entsorgung in gleicher Weise anwendbar.
organisatorische Vorteile:
Für den Betrieb des Hallenbades wird ein stetiger Personalbedarf anfallen, was zum Teil auch für die Leichtathletikhalle notwendig sein wird. Hier könnten Personalressourcen gebündelt werden und somit Synergieeffekte erzielt werden.
Zusammenfassung und Vorschlag der Verwaltung:
Bei den Bädern gibt es großen und dringenden Handlungsbedarf. Die vorhandenen Wasserflächen sind nicht ausreichend. Das Hallenbad muss mittelfristig geschlossen werden. Im Westbad gibt es ─ insbesondere aus Brandschutzgründen ─ erheblichen Sanierungsbedarf. Auch im Wöhrdbad zeigt sich deutlich, dass in den letzten Jahren notwendige Investitionen aufgelaufen sind.
Die Verwaltung schlägt deshalb vor, ein weiteres Hallenbad in enger räumlicher Verbindung zusammen mit der Leichtathletikhalle zu bauen. Der Bau sollte in 2022 abgeschlossen sein, da ab dann eine Schließung des Hallenbades drohen kann. Die Kosten sind mit 9,5 Mio. € in den Investitionsplan, beginnend mit Planungsmittel in 2019 und Fertigstellung in 2022, einzuplanen. Mit Planung, Bau und Projektleitung beider Gebäude sollten die Regensburger Badebetriebe betraut werden. Für Leichtathletikhalle und Schwimmbad (ggf. mit Energiezentrale) ist ein Realisierungswettbewerb durchzuführen.
Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:
Auf dem Gelände des sog. Neuen technischen Bereichs (Zeißstraße) wird neben der schon beschlossenen Leichtathletikhalle zeitgleich ein neues Hallenbad errichtet. Die Verwaltung wird beauftragt, die planerischen Grundlagen dafür zu erarbeiten. Die Fertigstellung ist spätestens für 2022 zu planen.
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