Vorlage - VO/18/14853/60  

 
 
Betreff: Sanierung von drei Mauerabschnitten der Maueranlage Herzogspark mit Errichtung eines Geländers zur Absturzsicherung bei den Stützmauern am Prebrunnturm
Beschluss der Technischen Ausführung
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Amt für Gebäudeservice   
Beratungsfolge:
Bau- und Vergabeausschuss Vorberatung
15.11.2018 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
28.11.2018 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

I. Ausgangssituation

 

Der Herzogspark bildet den westlichen Abschluss des von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis geschaffenen Alleengürtels um die Altstadt. Mit einer Fläche von ca. 1,5 ha zählt er zu den kleineren Parks der Stadt. Die Ursprünge der Maueranlagen des Parks reichen bis in das Jahr 1293 zurück, als nach Erweiterung der Stadt eine neue Stadtmauer errichtet wurde. Der dazugehörige Stadtgraben bildet heute einen wesentlichen Teil des Herzogsparks. Die 1552 mit künstlichen Aufschüttungen errichtete Bastei prägt nachhaltig die heutige Gestalt des Parks. 1935 erwarb die Stadt Regensburg das Gelände und legte dort 1950 bis 1952 einen öffentlichen Park an.

Aufgrund von Schädigungen, die an mehreren Stellen der Maueranlagen offensichtlich wurden, beauftragte das Amt für Hochbau  einen Statiker zur Untersuchung der historischen Stützwände. Die Voruntersuchungen, in Abstimmung mit der Denkmalpflege und dem Gartenamt, erbrachten das Ergebnis, dass wegen fortschreitender Schäden an drei Mauerabschnitten unaufschiebbare Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind. Im Bereich des Prebrunnturms sind seit geraumer Zeit Bereiche aus Gründen der Verkehrssicherheit gesperrt - auf der oberen Parkebene, wegen fehlender Absturzsicherung, unterhalb des Turms im hinteren Bereich des Bolzplatzes aufgrund der Gefahr herabstürzender Mauersteine.

Am 22.02.2018 hat der Stadtrat der Sanierung von drei Mauerabschnitten der Maueranlage des Herzogsparks, mit Errichtung eines Geländers zur Absturzsicherung bei den Stützmauern am Prebrunnturm, nach Maßgabe der Berichtsvorlage und im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel, zugestimmt.

 

II. Beschreibung der Maßnahme

 

Die geplanten Maßnahmen sind für die Gewährleistung der Sicherheit der Parkbesucher und zur Erhaltung des Bau-, Garten- und Naturdenkmals Herzogspark mit seinen einzigartigen Mauerlandschaften erforderlich.

Die dringend zu sanierenden Abschnitte der Maueranlage des Herzogsparks sind entsprechend ihrer Lage in drei Bauteile gegliedert:

 

1. Mauerabschnitt / Bauteil 1 - Stützmauer beim Prebrunnturm:

Bei diesem Mauerabschnitt muss aus Sicherheitsgründen dringend eine verbesserte Absturzsicherung angebracht werden, die, wie mit der Denkmalpflege abgestimmt, auf der Mauerkrone zu befestigen ist. Die Montage des Geländers ist aber erst nach der Sanierung der schadhaften Stützmauer sinnvoll. Das Geländer soll in Anlehnung an das bestehende Geländer auf dem Prebrunnturm als Schmiedeeisenarbeit ausgeführt werden.

Bei der Stützmauer direkt beim Prebrunnturm sind als Instandsetzungsmaßnahmen Entfernung des Bewuchses, Reinigen und Verfüllen der Mauerwerksfugen sowie Ergänzen von stark verwitterten Steinen bzw. kleineren Mauerwerksbereichen an der Mauerkrone vorgesehen. Dieser Mauerwerksbereich soll im Anschluss an die Instandsetzung, in Anlehnung an den sanierten Prebrunnturm, eine Putzschlämme erhalten.

Zur Errichtung der Absturzsicherung bei der Stützmauer zwischen Prebrunnturm und Bastion muss die Betonabdeckung und die oberste Steinreihe rückgebaut und erneuert werden. Da wegen der Böschungslage die Gründung dieses Mauerabschnitts nicht durchgehend frostsicher ausgebildet ist, muss hier nach Rückbau des Erdreichs bei der Böschung ein Stahlbetonbalken in L-Form vorgesetzt werden.

Bei dem unteren Wandabschnitt zwischen Prebrunnturm und Bastioneckturm ist eine Ausbauchung zu beobachten, das Mauerwerksgefüge zeigt Störungen, Setzungen und Verschiebungen. Nach Abstützung der oberen Stützwand, Beseitigung des Bewuchses an der Böschung sowie kartografischer Dokumentation der Wand wird die untere Stützwand zurückgebaut und erneuert.

Die Ostseite des Bastionseckturms weist einen diagonalen Mauerwerksriss auf, das Mauerwerksgefüge ist durch Setzungen und Verschiebungen gestört. Der Riss wird durch Verdübelungen mittels Edelstahlgewindestangen saniert. Schadhaftes Mauerwerk wird durch Austausch bzw. Ergänzungen von Steinen instandgesetzt. Zum Abschluss erhält auch der Eckturm eine Oberfche aus Putzschlämmen.

 

2. Mauerabschnitt / Bauteil 2 Stützmauer am Bastion-Eckturm:

Der zweite dringend zu sanierende Wandabschnitt betrifft einen kurzen, stark geschädigten Mauerabschnitt am Bastion-Eckturm innerhalb der Parkanlage. Wegen des Erd- und Wurzeldrucks sowie aufgrund von Witterungseinflüssen zeigen sich hier starke Ausbauchungen sowie Verschiebungen und Zerstörungen im Mauergefüge. Auch dieser Teilabschnitt ist komplett abzutragen und wiederaufzubauen. Zugleich ist geplant, die steile Böschung mit Erdnadeln und ggf. mit einer Stahlbetonvorsatzschale zu sichern, um langfristig durch die Stabilisierung der Böschung neue Schäden von der Wand abzuhalten. Aus Sicherheitsgründen ist es hier erforderlich, zwei Spitzahornbäume im oberen Böschungsbereich zu entfernen. In deren Wurzelbereich muss für die Mauersanierung durch Rückschnitt und Beseitigung von Wurzeln eingegriffen werden, wodurch die Standfestigkeit der Bäume soweit vermindert wird, dass die Verkehrssicherheit der Bäume nicht mehr gewährleistet werden kann.

 

3. Mauerabschnitt / Bauteil 3 - Stützwand entlang der Straße „Am Prebrunntor:

Bauteil 3, die Maueranlage entlang der Straße „Am Prebrunntor“ beim Naturkundemuseum. An der östlichen Ecke zum Naturkundemuseum ist hier bereits ein Mauersck eingestürzt. Dieser Mauerabschnitt ist deshalb dringend zu sanieren. Die Natursteinmauer weist bei diesem Mauerabschnitt starke Ausbauchungen und schwere Gefügeschäden auf. Aufgrund des Schadensbildes muss die Wand abschnittsweise rück- und neu aufgebaut werden. Der Metallzaun entlang des Straßenverlaufs ist dazu auch abzubauen und vor dem Wiederaufbau zu restaurieren. Beim Abbau der Mauer sind der Bewuchs bzw. die tiefen Durchwurzelungen zu entfernen. Zusätzlich wird ein Teilstück der Mauer beim Naturkundemuseum, das bereist ausgebrochen ist, neu aufgebaut. Das fehlende Stück Metallzaun in diesem Bereich ist neu zu errichten.

 

III. Kosten

 

Die Kostenberechnung gliedert sich wie folgt auf:

 

KG 100 Grundstück         -

KG 200 Herrichten und Erschließen        -

KG 300 Bauwerk - Baukonstruktion583.110,00 €

KG 400 Bauwerk - Technische Anlagen        -

KG 500 Außenanlagen         -

KG 600 Ausstattung und Kunstwerke        -

KG 700 Baunebenkosten  65.760,22 €

 

Summe 648.870,22 €

Gesamtkosten der Maßnahme649.000.00 €

 

III. Zeitlicher Ablauf

 

Der Vorzeitige Maßnahmebeginn wurde im Oktober 2018 von der Regierung der Oberpfalz erteilt. Derzeit werden die Ausführungsplanung und die Ausschreibungen für die Durchführung der Maßnahme vorbereitet. Mit der Ausführung soll im April 2019 begonnen werden. Mit der Fertigstellung ist frühestens im November 2019 zu rechnen.

 

VI. Finanzierung

 

Die ursprüngliche Kostenberechnung  für die beschriebenen Maßnahmen (ohne Absturzsicherung) lag bei 580.000. Aufgrund der Preissteigerung und zusätzlicher Erfordernisse seitens des Natur- und Denkmalschutzes erhöhten sich die Gesamtkosten um 30.000 € von 580.000 € auf 610.000 €. Die Kostensteigerung wurde bei der aktuellen IP-Fortschreibung 2018 unter der HHST 1.3651.94502 berücksichtigt. Die Kosten für die Maßnahme zur Errichtung des Absturzgeländers bei der Stützmauer am Prebrunntor belaufen sich auf ca. 38.960 €, die als Haushaltsausgaberest in Höhe von 38.960,19 € bei HHST 1.5801.9452 übertragen wurden. Die Gesamtkosten einschließlich Absturzsicherung betragen somit gerundet 649.000 €.

 


Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

Die Sanierung von drei Mauerabschnitten der Maueranlage des Herzogsparks, mit Errichtung eines Geländers zur Absturzsicherung bei den Stützmauern am Prebrunnturm, wird nach Maßgabe der Berichtsvorlage durchgeführt.

 


Anlagen:

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 2018-07-04 Herzogspark_Baustelleneinrichtung (329 KB)