Vorlage - VO/18/14867/31  

 
 
Betreff: Sofortprogramm der Bundesregierung Saubere Luft 2017 - 2020 Masterplan Luftreinhaltung
Sachstand Umsetzung der Projekte
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeister Huber
Federführend:Umweltamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz Entscheidung
15.11.2018 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

In der Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz vom 07.02.2018 wurden die bei der Förderstelle eingereichten und bewilligten Projektskizzen zu dem Sofortprogramm der Bundesregierung Saubere Luft 2017 2020, Erstellung eines Masterplans, vorgestellt.

 

Die Verwaltung wurde beauftragt, den Masterplan durch ein externes Büro erstellen zu lassen. Das Ing.-Büro Lohmeyer hat als wirtschaftlichster Bieter den Auftrag für die Erstellung des Masterplans erhalten.

Im März 2018 trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Fachstellen und des Ing.-Büros Lohmeyer zur ersten Sitzung der Arbeitsgruppe „Masterplan Luftreinhaltung“. Im Mai und im Juni folgte das zweite und dritte Arbeitstreffen.

Das Umweltamt hat den „Masterplan Regensburg, Berechnung der NO2-Immissionsminderung durch vorgeschlagene Maßnahmen“ Ende Juli 2018 erhalten.

Der Masterplan musste unter sehr großem Zeitdruck erstellt werden.

 

Die Berechnung der NO2-Immissionskonzentrationen erfolgte auf der Grundlage der Verkehrsdaten, der meteorologischen Daten, der Fahrzeugzulassungsstatistiken des Kraftfahrtbundesamtes mit der für das Jahr 2017 gemeldeten Pkw-Flottenzusammensetzung für Regensburg Stadt und Regensburg Land sowie der Randbebauung typisiert nach Straßenraumbreite, Gebäudehöhe und Lückigkeit der Bebauung.

Die Wirksamkeit einer Maßnahme berechnet sich dann aus der entsprechenden Änderung der Eingangsdaten wie Verkehrsabnahme oder Verbesserung Schadstoffklasse der Fahrzeuge.

 

Der Masterplan dient dem BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitaler Infrastruktur) als Informationsquelle, welche Projekte förderwürdig sind. Ein Anspruch auf Förderung ergibt sich daraus noch nicht. Die Masterpläne sind Voraussetzung für die Förderrichtlinie „Automatisiertes und vernetztes Fahren“, nicht jedoch für die anderen Förderrichtlinien.

 

Jeder Projektträger ist für die Beantragung der Fördermittel, die Mittelbereitstellung und die Umsetzung des Projektes selbst verantwortlich.

 

r die Stadträtinnen und Stadträte ist der Masterplan unter folgendem Link https://sds.regensburg.de/#/public/shares-downloads/8ADZ61f4k6iblDZ1zHdGpLUdJ2j5xBfV vorläufig nur zur internen Information einsehbar.

Der Masterplan wird ab 16.11.2018 auf der Homepage der Stadt Regensburg unter Leben, Umwelt und Luft öffentlich zugänglich sein.

 

Hinweis:

Bei der Erstellung des Masterplanes geht es nicht um ein Konzept für die Luftreinhaltung in Regensburg wie z.B. dem von der Stadt Regensburg aufgestellten Luftreinhalteplan. Aufgabe des Masterplanes ist es vielmehr, Maßnahmen im Rahmen eines konkreten Förderprogrammes aufzuzeigen und ihre Auswirkungen zu bewerten.

Es ist ein Programm gemäß der Förderrichtlinie „Automatisiertes und vernetztes Fahren“. „Das Ziel lautet, für die im Sinne der Richtlinie 2008/50/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über Luftqualität und saubere Luft für Europa, von besonders hohen NO2-Belastungen betroffenen Regionen einen individuellen Masterplan („green-city Plan“) zu entwickeln und mit Digitalisierung, Intelligenten Verkehrssystemen, intermodalen Mobilitätslösungen sowie mit zunehmender Automatisierung und Vernetzung in Individual- und öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) umzusetzen“.

 

Zentrales Ergebnis des „Masterplans Regensburg, Berechnung der NO2-Immissions-minderung durch vorgeschlagene Maßnahmen“:

Die Berechnungen zeigen, dass es in der Stadt Regensburg viele Straßenabschnitte gibt, die über dem Grenzwert für NO2 von 40 g/m³ liegen, siehe dazu beiliegende Abb. 6.2 (Nummer gemäß Masterplan) „NO2-Jahresmittelwert in µg/m³r den Bestand 2017“. Im Jahr 2017 wurde an der LfU-Dauermessstelle D.-Martin-Luther-Str. ein NO2-Jahresmittelwert von 41 µg/m³ gemessen. Die Berechnung für das Jahr 2017 ergibt ebenfalls einen Wert von 41 µg/m³.

r den Prognosefall 2020, siehe Abb. 6.4, wird aufgrund der vermehrt zum Einsatz kommenden schadstoffgeminderten Neufahrzeuge ein NO2-Jahresmittelwert von

38 µg/m³ prognostiziert. Die Anzahl der Straßenabschnitte mit Überschreitungen wird deutlich abnehmen. Die im Masterplan genannten Maßnahmen werden aber nicht ausreichen, damit an allen Straßenabschnitten der Grenzwert für Stickstoffdioxid eingehalten werden kann.

Dazu sind deutlich wirksamere Maßnahmen zur Verminderung des MIV unbedingt erforderlich. Das Maßnahmenpaket ist unter der Nr. 4 aufgelistet.

 

Bereits im Luftreinhalteplan für das Gebiet der Stadt Regensburg, 1. Fortschreibung Dezember 2010, sind Straßenabschnitte mit erheblichen Überschreitungen aufgeführt.

 

 

1.   Zusammenfassung des Ingenieurbüros Lohmeyer GmbH & Co. KG mit Berechnungsergebnissen der NO2-Immissionsminderung für die vorgeschlagenen Maßnahmen

 

Im Rahmen des Nationalen Forums Diesel wurde ein Mobilitätsfonds eingerichtet, mit dem

Ziel, Kommunen bei der Einhaltung der Stickoxidgrenzwerte zu unterstützen. Aufgrund von

Überschreitungen des Grenzwerts für NO2-Jahresmittelwerte von 40 μg/m³ an der Messstation Regensburg/Rathaus ist die Stadt Regensburg in Folge des im Rahmen des Nationalen Forums Diesel aufgestellten Mobilitätsfonds als antragsberechtigte Kommune vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur aufgefordert worden, einen Masterplan mit zielgenauen NO2-Minderungsmaßnahmen vorzulegen.

 

Das Umweltamt der Stadt Regensburg hat in Zusammenarbeit mit mehreren Fachstellen relevante Maßnahmen aus bereits vorhandenen Planungen zusammengeführt, neue Mnahmen entwickelt und bei der Förderstelle neun Projektskizzen eingereicht, für die die NO2-Minderungswirkungen aufzuzeigen sind, ergänzt um zwei weitere Maßnahmenvorschläge.

 

Insgesamt ist aus den Immissionsberechnungen abzuleiten, dass mit der erwarteten

Entwicklung der Kfz-Zusammensetzung an der Luftmessstation Regensburg/Rathaus der

NO2-Jahresmittelwert von 41 μg/m³ im Jahr 2017 auf ca. 38 μg/m³ im Jahr 2020 bei

unverändertem Verkehrsaufkommen zurückgeht. An den weiteren betrachteten Straßenabschnitten in Regensburg sind gegenüber dem Jahr 2017 ebenfalls durchweg geringere NO2-Konzentrationen berechnet; nicht an allen Straßenabschnitten ist jedoch eine Konzentration unter 40 μg/m³ abzuleiten. Für solche Straßenabschnitte ist bei entsprechender Erforderlichkeit im Hinblick auf die Beurteilung und die weitere Auslösung der Luftreinhalteplanung eventuell eine messtechnische Beobachtung zu empfehlen.

 

Die folgend skizzierten Maßnahmen und beschriebene NO2-Minderungen unterstützen und

stabilisieren diesen Rückgang und führen noch zu moderaten weiteren Verringerungen:

 

I. Intelligentes Transport System autonomer PeopleMover:

In Regensburg ist die pilothafte Integration eines autonom fahrenden Bus-Shuttles in den ÖPNV geplant, als mögliches Einsatzgebiet in der Testphase wird der Gewerbepark Regensburg genannt. In dem mit ca. 3500 Kfz-Stellplätzen bestückten Gebiet, in dem derzeit mehrfache Stellplatzwechsel pro Tag auftreten, wurde für die Bewertung der Maßnahme ein eingeschränkter Stellplatzwechsel im Tagesverlauf angesetzt, indem die Fahrten durch den emissionsfreien PeopleMover ersetzt werden. Damit wird im Bezugsjahr 2020 entlang den Fahrwegen und Zufahrten an der Randbebauung kleinräumig eine NO2-Minderung um mindestens 1 μg/m³ abgeleitet.

 

II. Aufbau eines Schnellladenetzes (350 kW) mit 50 Ladestationen in Regensburg:

bzw. II. Bedarfsorientierter Ausbau der Ladeinfrastruktur in Regensburg (REWAG) mit drei Teilprojekten, das Projekt änderte sich im Verlauf des Verfahrens.

r die Bewertung der Maßnahme wurde ein Zuwachs der werktäglichen Fahrten mit E-Fahrzeugen um ca. 3 400 Fahrten pro Tag abgeleitet. Das entspricht etwa 2.5% der täglichen Leichtverkehrsfahrten mit Orientierung in oder aus dem zentralen Stadtgebiet von Regensburg. Damit wird im Bezugsjahr 2020 entlang der Hauptverkehrsstraßen eine Minderung der NO2- Immissionen im Mittel um weniger als 1 μg/m³ und bis nahezu 1 μg/m³ berechnet; die Maßnahme ist im gesamten Straßennetz von Regensburg wirksam.

 

III. Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen mit dem Bus & Bahn-Angebot des RVV,

Steigerung Attraktivität des ÖPNV, Umstieg auf alternative, umweltfreundliche Verkehrsmittel:

In einer App sollen verschiedene Mobilitätsformen (wie z.B. Bike-Sharing) mit dem Bus &

Bahn-Angebot des RVV verknüpft und so MIV-Fahrten um ca. 1 % reduziert werden. Damit

wird im Jahr 2020 entlang der betrachteten Straßenabschnitte eine Minderung der NO2-

Immissionen im Mittel um weniger als 1 μg/m³ und an einzelnen Abschnitten ebenfalls um

weniger als 1 μg/m³ berechnet; die Maßnahme ist im gesamten Hauptstraßennetz wirksam.

 

IV. Erweiterung Pilotprojekt eCarsharing:

Durch Ersetzung eines geringen Anteils der Gesamtfahrten durch Fahrten mit emissionsfreiem Antrieb ist für 2020 an den Hauptverkehrsstraßen eine Minderung der NO2-Konzentrationen um weniger als 1 μg/m³ abgeleitet.

 

V. Öffentliches Fahrradvermietungssystem in Regensburg (kurz „R-Bike“):

Die Förderung des Fahrradverkehrs mit Anstieg der Fahrradfahrten führt zu einer Verringerung der Kfz- Fahrten um ca. 0,5 %. Daraus sind mittels Immissionssimulationen keine belastbaren Angaben über Minderungen der NO2-Jahresmittelwerte zu schließen; allerdings kann mit der Integration des Fahrradverleihsystems in weitere Fördervorhaben bezüglich des Fahrradverkehrs insgesamt der Anteil der entfallenden Kfz-Fahrten erhöht werden.

 

VI. Ersatzbeschaffung Elektro-PKW und Kombi-Transporter:

Die Ersetzung geringer Anteile der Gesamtfahrten durch Fahrten mit emissionsfreiem Antrieb führt für 2020 an den Hauptverkehrsstraßen zu Minderungen der NO2-Konzentrationen um weniger als 1 μg/m³.

 

VII. Elektrifizierung der Stadtbusflotte des RVB, bzw. das Stadtwerk.Mobilität (neue Firmierung seit 04.06.2018):

Durch zusätzliche Umstellung von ca. 20% der Busse auf Elektroantrieb im Bezugsjahr 2020 sind Verringerungen der NO2- Konzentrationen im Mittel an den Streckenabschnitten entlang der Linienbusstrecken mit Randbebauung um weniger als 1 μg/m³ und bis zu 3 μg/m³ an Strecken mit einer hohen Anzahl von Busfahrten abgeleitet; die Maßnahme ist im gesamten Straßennetz von Regensburg an den Buslinien wirksam; eine Komplettumstellung (auch Euro VI) wäre sehr wirksam.

 

VIII. Hol-/Bringservice mit E-Kleinbussen für Altstadthotels:

Die Maßnahme umfasst durch einen Hol- und Bringservice von und zu entsprechenden Stellplatzanlagen eine Reduktion von MIV-Fahrten im Innenstadtbereich in Verbindung der Touristenankünfte. Diese Fahrten stellen gegenüber den Kfz-Gesamtfahrten keinen außerordentlichen Anteil dar. Die Beiträge dieser Fahrten an der jahresmittleren NO2-Konzentration machen weniger als 1 μg/m³ aus.

 

IX. Digitaler Kinder- und Jugendstadtplan mit „Jugend“ RVV App:

Ziel ist die Förderung einer umweltverträglichen, eigenständigen Mobilität von Kindern und Jugendlichen, so dass diese alle kinder- und jugendrelevanten Orte und Angebote in Regensburg ohne die Nutzung von PKWs mittels ÖPNV, Fahrrad und zu Fuß erreichen können. Exemplarisch anhand der Bewältigung von Schulwegen betrachtet, können bis ca. 3.5% der PKW-Fahrten im zentralen Stadtgebiet reduziert werden. Damit wird für 2020 eine Minderung der NO2-Immissionen im Mittel um weniger als 1 μg/m³ und an einzelnen Abschnitten bis 1 μg/m³ berechnet.

 

X. Digitale Verkehrsleitsysteme, Effizienzsteigerung durch ein Verkehrsmanagementsystem

(netzadaptives Steuerungssystem):

Die Lenkung des Kfz-Verkehrs im Stadtgebiet soll so erfolgen, dass Verkehrsstörungen verringert, vermieden oder kurzzeitig durch Umfahrungen umgangen werden. Unter der Annahme der Steuerung des morgendlich einfahrenden Verkehrs in der Spitzenstunde mit Milderung der Verkehrsflusseinschränkungen können für Hauptverkehrsstraßen an den Kreuzungen Minderungen der NO2-Konzentrationen um im Mittel weniger als 1 μg/m³ und bis zu 1 μg/m³ erzielt werden; die Maßnahme ist im gesamten Straßennetz von Regensburg wirksam.

 

XI. CityTrain mit Elektroantrieb:

Eine Umrüstung des derzeitig dieselbetriebenen CityTrains der Firma Stadtrundfahrten GmbH auf Hybrid-Antrieb mindert entlang der Fahrstrecke in der Altstadt aufgrund der geringen Anteile der CityTrain-Fahrten an den sonstigen Kfz-Fahrten die NO2-Konzentration in den öffentlichen Straßenabschnitten im Jahresmittel um deutlich weniger als 1 μg/m³. Entlang der Streckenabschnitte, die fußufig von Altstadtbesuchern genutzt werden, trägt eine Umstellung auf emissionsfreien Antrieb zur Minderung subjektiv wahrgenommener Belastungen bei.

 

 

2.    Stand der Umsetzung der Maßnahmen

 

I. Intelligentes Transport System autonomer PeopleMover:

Im Januar 2018 wurde ein entsprechender Förderantrag in Zusammenarbeit mit der R-Tech gestellt. Das Projekt autonomer elektrischer PeopleMover hat eine Planlaufzeit vom 29.11.2017 bis zum 31.12.2020.

Bisher liegt nur eine Förderzusage per Email mit dem Vorbehalt des tatsächlichen Förderbescheids vor. Empfohlene Vorleistungen könnten momentan auf eigenes Risiko erfolgen.

Beantragt ist eine Investitionsförderung für zwei elektrische autonome Peoplemover und eine Ladestation in Höhe von insgesamt ca. 430.000,00 Euro.

Unter Federführung des Umweltamtes wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die die sehr komplexe Umsetzung des Projektes „elektrischer autonomer PeopleMover“ auf Realisierbarkeit prüft und weiter betreibt.

 

II. Bedarfsorientierter Ausbau der Ladeinfrastruktur in Regensburg (REWAG)

Das Projekt gliedert sich in folgende drei Teilprojekte:

IIa) Aufbau eines Schnellladeparks mit zehn Schnellladesäulen

Ziel des Teilprojekts ist der Aufbau eines öffentlichen Schnellladeparks mit zehn Gleichstrom-Schnellladern (Ladeleistung 50 kW), um die Langstrecken- Elektromobilität zu fördern und damit die Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität abzubauen.

 

IIb) Ladesäuleninfrastruktur für privat motiviertes Parken in Parkhäusern inkl. Lademanagement

Das Ziel des Teilprojekts ist die Schaffung einer hinreichenden Ladeversorgung zur Stärkung des alltäglichen Einsatzes von Elektrofahrzeugen. Aktuell ist die Anwohnerparkplatzelektrifizierung in Regenburg schwierig umzusetzen. Daher ist der Aufbau von Ladeinfrastruktur inkl. Lademanagement in den drei bestehenden sowie den geplanten Parkhäusern von das Stadtwerk.Regensburg geplant.

 

IIc) Ladesäuleninfrastruktur für privat motiviertes Parken auf öffentlichen und privaten Parkflächen

Das Ziel des Teilprojekts ist die Schaffung einer hinreichenden Ladeversorgung zur Stärkung des alltäglichen Einsatzes von Elektrofahrzeugen. Dafür sollen Anwohnerparkflächen im öffentlichen (z.B. Dauerstellplätze und Nachladeplätze an öffentlichen Straßen und Verkehrswegen) und im privaten Bereich (z.B. Garagen von Wohnanlagen / Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Kunden-/ Hotelparkplätze, Mitarbeiterparkplätze) mit einer entsprechenden Ladeinfrastruktur (z.B. 3,7kW) aufgerüstet werden.

Um den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Regensburg möglichst kosteneffizient zu gestalten, ist die Zuhilfenahme von Fördermitteln von essentieller Bedeutung. Aktuell gibt es nach unserem Kenntnisstand keine geeigneten Förderungen bzw. Aufrufe des Bundes bzw. des Landes Bayern, um in den einzelnen Teilprojekten weiter voranschreiten zu können. Bis zur Ankündigung entsprechender Förderaufrufe bzw. Aufforderung zur Einreichung unserer Vorhaben ruht die Arbeit in den einzelnen Teilprojekten zum größten Teil.

 

III. Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen (wie z.B. Bike-Sharing) mit dem Bus & Bahn-Angebot des RVV (RVV)

In einer Auskunfts- und Buchungsplattform (App) sollen verschiedene Mobilitätsformen (wie z.B. Bike-Sharing) mit dem Bus & Bahn-Angebot des RVV verknüpft werden, um die Attraktivität des ÖPNV insgesamt zu erhöhen und bisherige Nichtkunden für den Umstieg auf alternative, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu gewinnen.

Auf Wunsch der Stadt Regensburg hat sich der RVV dem Förderantrag „Radverkehr in Regensburg bestens verNETZt“ angeschlossen. Dieser wurde am 15.10.2018, zusammen mit das Stadtwerk.Mobilität und der Stadt Regensburg, beim Projektträger Jülich als Antwort auf den Förderaufruf für modellhafte investive Projekte zum Klimaschutz durch Stärkung des Radverkehrs im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Bundeswettbewerb Klimaschutz durch Radverkehr) eingereicht.

Von einer parallelen Einreichung bei einem anderen Fördertopf musste der RVV gemäß Vorgabe des Projektträgers Jülich absehen. Der Ansatz, zusammen mit den weiteren Radverkehrsprojekten der Stadt Regensburg (z.B. Radwegebau, Beschaffung des Leihfahrradsystems), ein gemeinsames Gesamtprojekt einzureichen, hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Eine Rückmeldung zur Förderwürdigkeit liegt bereits vor: Das Regensburger Projekt ist in dem Drittel der positiv bewerteten Projekten gelandet! Für das RVV-Teilprojekt „Erweiterung der RVV-App“ wird eine Förderquote von 60 % in Aussicht gestellt. Vorbehaltlich der Zustimmung des RVV-Aufsichtsrats werden noch dieses Jahr die Arbeiten beauftragt.

 

IV. Erweiterung Pilotprojekt E-Carsharing

(REWAG, das Stadtwerk.Mobilität)

Im Jahr 2016 hat die Stadt Regensburg im Zuge des Energienutzungsplans das Stadtwerk.Regensburg beauftragt, ein Carsharing mit reinen Elektrofahrzeugen (sog. E- Carsharing) in Regensburg zu pilotieren. Das Projekt ist mit dem Standort an der TechBase im November 2016 erfolgreich gestartet. Im Juli 2017 wurde der zweite Standort im Candisviertel eröffnet. Weitere Standorte folgten im Juli 2018 im das Stadtwerk.Parkhaus Petersweg und im das Stadtwerk.Parkhaus Dachauplatz sowie im Oktober 2018 in Stadtamhof.

Ziel des Projekts ist es, das erfolgreiche Pilotprojekt mit aktuell nf Fahrzeugen und fünf Verleihstationen im kommenden Jahr nach einer erfolgreichen Evaluierung um fünf zusätzliche Fahrzeuge und Verleihstationen mit entsprechender Ladeinfrastruktur zu erweitern. Die Wahl der Standorte wird im Diskurs mit der Stadt erfolgen.

Anmerkung:

Aufgrund der geringen Systemgröße des E-Carsharing Systems KERL des Landkreis Regensburg wurden bisher zwei Fahrzeuge in das Buchungssystem von das Stadtwerk.Earl integriert. Mit dieser kooperativen Lösung profitieren die Nutzer aus Stadt und Landkreis durch die Skalierung (höhere Verfügbarkeit) und der einfachen Nutzung/Bedienung der Software. Ab Mitte November 2018 ist mit der Integration weiterer vier Fahrzeuge zu rechnen.

Die hohe Nachfrage führt nach wie vor zu einer stetigen Überbuchung des E-Carsharing Systems das Stadtwerk.Earl mit Auslastungsquoten von ca. 70% in den marktrelevanten Zeiten (6 Uhr 24 Uhr). Um den Bürger/innen aufgrund der (eher marktunüblichen) hohen Auslastungsquoten in Zukunft eine attraktive Alternative zum eigenen PKW zu bieten, ist die Verdoppelung der bestehenden Fahrzeuge auf insgesamt 10 Carsharing-PKWs eine notwendige Maßnahme, auch um die Akzeptanz des Sharing-Ansatzes weiterhin aufrecht zu erhalten bzw. zu fördern. Das Angebot soll daher unter Zuhilfenahme einer Förderung kosteneffizient und zeitnah erweitert werden.

Aus diesem Grund wurde am 23.08.2018 unter das Stadtwerk.Mobilität ein Antrag auf die Gewährung einer Bundeszuwendung auf Ausgabenbasis (AZA) am Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zur Fördermaßnahme „Projektförderung Elektromobilität des BMVI“ im Förderbereich „Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur“ eingereicht. Beantragt wurde die Förderung der Anschaffung von fünf Elektrofahrzeugen (2x e-Golf, Renault Zoe, Nissan Leaf, BMW i3) inklusive der entsprechend notwendigen Ladeinfrastruktur (geplanter Vorhabenbeginn ab Mitte 2019) .

Der Förderantrag wurde in Verbindung mit dem Projekt „Hol-/Bringservice mit E-Kleinbussen für Altstadthotels“ beim Projektträger Jülich eingereicht, u.a. da pro Antragsteller nur ein Projekt berücksichtigt/gefördert wird und der Projektträger Wert auf eine kompakte/gebündelte Antragsstellung legt.

Aktuell liegt dem das Stadtwerk.Mobilität weder eine Zusage noch eine Absage seitens des Projektträgers vor. Ein Grund dafür ist u.a. die hohe Auslastung des Projektträgers und die damit einhergehende lange Bearbeitungszeit. Stand: 17.10.2018

 

V. Öffentliches Fahrradvermietungssystem Regensburg

Am 26. Juli 2018 hat der Stadtrat der Stadt Regensburg den Maßnahmenbeschluss zum Fahrradvermietungssystem (kurz: FVS) gefasst, unter der Voraussetzung, dass die Stadt Regensburg aus dem „Bundeswettbewerb Klimaschutz durch Radverkehr“rdermittel erhält.

Der Bundeswettbewerb ist ein 2-stufiges Verfahren. Bereits im Mai 2018 hatte die Verwaltung eine Projektskizze erstellt. Insgesamt wurden rund 100 Skizzen eingereicht. Der Regensburger  Projektvorschlag wurde von Seiten des Fördergebers positiv und damit als grundsätzlich förderwürdig bewertet. Die Stadt Regensburg wurde daher als eine von rund 35 Antragstellern Ende August 2018 aufgerufen, nunmehr konkrete formale Förderanträge einzureichen.

Neben dem FVS umfasste der Projektvorschlag auch die Schaffung von 500 zusätzlichen Fahrradabstellplätzen und den Bau von 2 Radwegen (zum einen entlang der Grünthaler Straße und zum anderen die Unterführung des Unterislinger Wegs nördlich der A 3).

Trotz der knappen Fristsetzung hat die Stadt Regensburg gemeinsam mit den Kooperations­partnern das Stadtwerk Regensburg.Mobilität und RVV fristgerecht am 15.10.2018 drei Förderanträge eingereicht. Zwar ist mit einer Entscheidung und Bewilligung erst im Frühjahr 2019 zu rechnen, die Stadt Regensburg und die Kooperationspartner werden jedoch von ihrem Recht auf förderunschädlichen vorzeitigen Vorhabenbeginn Gebrauch machen.

So sind als nächste Schritte geplant:

  1. die Beauftragung der erforderlichen Erweiterung der RVV-App durch einen Software-Entwickler (vgl. Punkt III.) und
  2. die europaweite Ausschreibung der Lieferung der FVS-Räder und -Pedelecs sowie der Dienstleistungen für den FVS-Betrieb.

Sollte es zu keinen verfahrensbedingten Verzögerungen kommen, könnte die Vergabe der unter 2. genannten Leistungen etwa im Frühjahr 2019 erfolgen. Ein 3-monatiger Testbetrieb ist für den Winter 2019/2020 vorgesehen. Für die Allgemeinheit würde das FVS dann im Frühjahr 2020 in Betrieb gehen.

Das FVS soll mit rund 280 Rädern und Pedelecs starten und binnen 5 Jahren auf 300 Räder und 300 Pedelecs ausgebaut werden. Das FVS ist als Hybridsystem geplant: es erhält sowohl 63 Stationen, wird aber nach einer Einführungsphase auch stationslos (Flex-Zone) betrieben werden.

 

VI. Ersatzbeschaffung Elektro-Pkw und Kombitransporter

Neben dem bereits am 26.01.2018 beim Bundesministerium für Wirtschaft und digitale Infra­struktur, Projektträger Jülich eingereichten Antrag, mit dem Amt 70 in Zusammenarbeit mit der Stadtkämmerei die Gewährung von Fördermitteln für drei rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge, nämlich einen Kastenwagen, einen Pritschenwagen und einen Elektrogabel­stapler erbeten hat, wurden mit Schreiben vom 31.07.2018 weitere Fördermittel beantragt. Diese sollen für die Beschaffung von neun rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen ver­wendet werden. Es handelt sich um fünf Personenkraftwagen, einen Kleinkastenwagen, einen Kleintransporter und zwei Transporter mit je einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t. Die genannten Fahrzeuge werden in den Jahren 2018 bis 2020 für verschiedene städti­sche Ämter beschafft und zum Einsatz gebracht.

 

Dass die Beschaffung rein elektrisch angetriebener Fahrzeuge, die den Erfordernissen der jeweiligen Nutzung gerecht wird, nicht einfach ist, zeigt ein Ergebnis einer Ausschreibung aus dem Mai 2018. Ziel dieser Ausschreibung war die Beschaffung eines Pritschenwagens mit Doppelkabine und Planenaufbau. Obwohl eine zuvor durchgeführte Markterkundung er­geben hat, dass es zumindest eine Firma in Deutschland gibt, die ein Angebot abgeben hätte können, ging aber keines ein, da die Firma im Nachhinein erklärte, dass sie durch anderwei­tige Aufträge stark ausgelastet ist.

 

Amt 70 wird noch im laufenden Jahr eine weitere Ausschreibung zur Beschaffung des beschriebenen Transporter starten.

 

Die Beschaffungsmaßnahme, mit der ein rein elektrisch angetriebener Pkw Kombi beschafft werden sollte und deren Submissionstermin für den 19.10.2018 festgesetzt war,hrte zu keinem Ergebnis. Trotz großer Versprechungen ist die Automobilindustrie nicht in der Lage, derzeit solche Fahrzeuge anzubieten.

 

VII. Hol-/Bringservice mit E-Kleinbussen für Altstadthotels

(das Stadtwerk.Mobilität)

Ziel des Projekts ist es, einen Shuttle-Service mit E-Kleinbussen für Gäste der Altstadthotels zu etablieren, die die Besucher von einer Parkfläche (z. B. P&R Anlage) abholen und direkt zum Hotel bringen bzw. umgekehrt.

Das Vorhaben wird von Seiten der das Stadtwerk.Regensburg GmbH im Rahmen einer Bachelorarbeit eines Studenten der OTH Regensburg wissenschaftlich begleitet. Der Auftrag der Arbeit besteht darin, ein Last-Mile-Shuttle Konzept für den Transport von Touristen unter der Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Effekte zu erarbeiten.

Am 14.07.2018 fand dazu ein Kick-off Workshop mit den Hotelvertretern statt, in dem neben konkreten Mobilitätslösungen, wie beispielsweise die Anbindung des Marina Forums, erste Ideen für einen Hol- und Bringservice diskutiert wurden. In einem nächsten Schritt werden nun qualitative Interviews mit den Hoteliers geführt, um die Herausforderungen und Anforderungen eines Shuttle-Services zu identifizieren. Parallel werden mithilfe von Fragebögen die Bedürfnisse der Hotelgäste sowie deren Anforderungen an neue Mobilitätskonzepte ermittelt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend in einem Follow-up Workshop Ende November 2018 zusammen mit den Hotelvertretern weiter verarbeitet.

Um das Konzept in der Praxis umsetzen zu können, wurde am 23.08.2018 unter das Stadtwerk.Mobilität ein Antrag auf die Gewährung einer Bundeszuwendung auf Ausgabenbasis (AZA) am Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zur Fördermaßnahme „Projektförderung Elektromobilität des BMVI“ im Förderbereich „Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur“ eingereicht. Beantragt wurde die Förderung der Anschaffung von zwei E-Kleinbussen (Nissan e-NV200 Evalia 7-Sitzer ) inklusive der entsprechend notwendigen Ladeinfrastruktur.

Der Förderantrag wurde in Verbindung mit dem Projekt „Erweiterung Pilotprojekt E-Carsharing“ beim Projektträger Jülich eingereicht, u.a. da pro Antragsteller nur ein Projekt berücksichtigt/gefördert wird und der Projektträger Wert auf eine kompakte/gebündelte Antragsstellung legt.

Aktuell liegt dem das Stadtwerk.Mobilität weder eine Zusage noch eine Absage seitens des Projektträgers vor. Ein Grund dafür ist u.a. die hohe Auslastung des Projektträgers und die damit einhergehende lange Bearbeitungszeit.

 

VIII. Teil-Elektrifizierung der Stadtbusflotte

(das Stadtwerk.Mobilität)

Die Busflotte der das Stadtwerk Regensburg.Mobilität GmbH soll in den nächsten Jahren sukzessive auf emissionsfreien Betrieb umgestellt werden. Im Jahr 2027 sollen mindestens 30% der Stadtbusflotte emissionsfrei unterwegs sein.

Derzeit werden jährlich ca. 10 % der Busflotte durch Neufahrzeuge ersetzt (10-12 Busse).

Es besteht die Absicht, die Ersatzbeschaffungen ab 2020/21 mit dem Ankauf von E-Gelenkbussen durchzuführen. Diese sollen auf den fahrgaststärksten Buslinien eingesetzt werden. Die positiven Effekte der E-Mobilität sind somit für möglichst viele Fahrgäste und Bewohner im Stadtgebiet spürbar. Es ist davon auszugehen, dass sich die Maßnahme positiv in der Umweltbilanz niederschlagen wird.

Gesamtnetzstudie E-Bus

Bevor eine Entscheidung über Fahrzeugbestellungen von E-Bussen ausgelöst wird, soll in 2018/19 eine „Gesamtnetzstudie“ von der das Stadtwerk Regensburg.Mobilität GmbH in Auftrag gegeben werden. Diese soll den Nutzen und den Aufwand der Umstellung des Stadtbusnetzes auf E-Betrieb darstellen. Zusätzlich soll sie eine Empfehlung für das passende Konzept in Regensburg geben sowie die Umsetzungsschritte konkret aufzeigen.

Die Studie ist in folgende Arbeitspakete aufgeteilt:

- Grundlagenermittlung und Marktanalyse

- Technische Machbarkeit prüfen und betriebliche Anpassungen ermitteln

- Wirtschaftlichkeit und Umweltwirkungen ermitteln

- Erarbeitung des Umstellungskonzepts und des Beschaffungsplans

 

Da die Studie mit 40% förderfähig ist, hat die das Stadtwerk Regensburg.Mobilität GmbH fristgerecht zum 31.08.2018 einen Förderantrag an das „Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur“ gestellt. Hierfür fallen Kosten in Höhe von ca. 100.000 Euro an. Die beantragte Fördersumme beträgt 40.000 Euro.

Aktuell liegt der das Stadtwerk Regensburg.Mobilität GmbH weder eine Zusage noch eine Absage seitens des Projektträgers vor. Ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn ist unzulässig bzw. förderschädlich.

Nachrüstung von Dieselbussen auf Euro-6-Standard

Da die Stadt Regensburg zu den Städten mit hoher Schadstoffbelastung zählt und das Nachrüsten von Dieselbussen der Schadstoffklassen (Euro III nicht mehr im Bestand), IV, V und EEV förderfähig ist, hat sich die Geschäftsführung der das Stadtwerk Regensburg.Mobilität GmbH dazu entschlossen, an dem bundesweiten Förderprogramm zur Nachrüstung von Diesel-Bussen im Öffentlichen Personennahverkehr teilzunehmen. Zum 28.08.2018 wurde ein entsprechender Förderantrag gestellt.

Ziel des Vorhabens ist es, die Dieselbusse so nachzurüsten, dass ein spürbarer Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität im Stadtgebiet von Regensburg gewährleistet wird.

Das Stickoxidminderungssystem soll mittels eines finanziellen Anreizes r die Nachrüstung von Dieselbussen erfolgen. Da es sich bei der das Stadtwerk Regensburg.Mobilität GmbH um ein Großunternehmen handelt, wird die Förderquote in Höhe von 40 Prozent veranschlagt. Bis zum ersten Quartal 2019 ist vorgesehen, von 29 Dieselbussen zunächst 10 Dieselbusse der Schadstoffklasse Euro V auf diese Luftverbesserungstechnologie umzurüsten. Hierbei fallen Sachkosten in Höhe von 175.000 Euro an. Die hierfür beantragte Fördersumme beträgt 70.000 Euro. Da die Förderquote Anfang 2019 auf voraussichtlich 80% erhöht werden soll, sollen die weiteren 19 Omnibusse ab 2019 umgerüstet werden.

 

IX. Digitaler Kinder- und Jugendstadtplan mit „Jugend“ RVV App

Es wurde vorgeschlagen, eine digitale Plattform für Kinder und Jugendliche zu entwickeln, die alle wichtigen Ziele und Wegeverbindungen von Kindern und Jugendlichen in jugendgerechter Form darstellt. Zusätzlich soll dies verknüpft werden mit einer speziell zu entwickelnden Branding App, die die RVV App ergänzen soll.

Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen zu motivieren, aktiv Ziele im Stadtgebiet selbstständig aufzusuchen. So sollen einerseits Minderjährige dazu angeregt werden, die Angebote in der Stadt für die Zielgruppe besser und mehr zu nutzen (z.B. Jugendzentren, Spielplätze, Skateplätze, Kulturveranstaltungen für die Zielgruppe) und andererseits sollen sie die Ziele selbstständig zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr aufsuchen. Dies soll dazu beitragen, dass sie schon früh erlernen, sich im Stadtgebiet sicher und umweltfreundlich zu bewegen, statt sich von Eltern mit deren Autos zu ihren Zielen fahren zu lassen (Stichwort Mamataxis). Das Projekt zielt also auf eine langfristige und nachhaltige Verhaltensänderung ab.

Der Projektantrag kann frühestens gestellt werden, wenn das Projekt der RVV soweit ist, dass die RVV App entsprechend weiterentwickelt wurde. Das Projekt baut auf dieser App auf.

 

X. Digitale Verkehrsleitsysteme

Der Ferienausschuss hat im August 2018 folgenden Beschluss gefasst:

Die Optimierung des Verkehrsmanagementsystems (netzadaptives Steuerungssystem) der

Stadt Regensburg und die Veröffentlichung von Mobilitäts- und Verkehrsdaten werden nach

Maßgabe des Sachverhalts und vorbehaltlich der Gewährung von Zuwendungen im Rahmen

der verfügbaren Haushaltsmittel durchgeführt.

 

Der Förderantrag zu diesem Projekt wurde mit Datum vom 28.08.2018 eingereicht. Ein Förderbescheid ist noch nicht erteilt. Er wurde jedoch in einer ersten Gutachterrunde positiv bewertet.

 

Zusammenfassung der Vorhabenbeschreibung Regensburg:

Die Stadt Regensburg hat das Ziel, durch den integrierten Einsatz von Verkehrsinformationen und einer netzweiten Verkehrssteuerung die vorhandene bauliche Infrastruktur bestmöglich zu nutzen. Das bedeutet, vorausschauend freie Kapazitäten im Verkehrsnetz zu erkennen und strategisch ins Verkehrsgeschehen einzugreifen. Dies ist durch den Ausbau des bestehenden Verkehrsmanagementsystems auf den gesamten Stadtbereich und der Betrachtung der Verkehrssituation und die Veröffentlichung der Verkehrsdaten möglich.

Insgesamt gliedert sich das Vorhaben in aktiv steuernde und informierende Maßnahmen und kann in vier grundlegende funktionale Einheiten gegliedert werden:

  1. Beschaffung und Installation von 36 Verkehrslagedetektoren zur exakten Erfassung der Verkehrslage hinsichtlich Belastung, Geschwindigkeit und Verkehrszusammensetzung wichtiger Streckenabschnitte im städtischen Verkehrsnetz.
  2. Vernetzung bestehender Systeme

Ziel der Maßnahmen ist die Verbesserung der Qualität der ÖPNV-Priorisierung.

Die Schaffung einer gemeinsamen Datensoftware ÖPNV für die das Stadtwerke.Mobilität GmbH und die Stadt Regensburg gewährleistet eine optimale Ausnutzung der vorhandenen ÖPNV-Priorisierungsmöglichkeiten.

Die Einführung einer automatisierten und intelligenten Fehlererkennung ermöglicht die schnelle Erkennung und Behebung von Störungen innerhalb der Funktionskette und gewährleistet somit eine bessere Verfügbarkeit der Maßnahmen.

  1. Errichtung der umweltsensitiven und netzadaptiven Lichtsignalanlagensteuerung inkl. Verkehrslage und Baustellensituation inklusive Erweiterung der Kommunikation zur Einbindung von 30 Lichtsignalanlagen im Stadtsüden.
  2. Beschaffung von Lizenzen für das Baustellenmanagementsystem, um die aktuelle Baustellenlage an externe Dienstleister zu kommunizieren und die Auswirkungen in der netzadaptiven Lichtsignalanlagensteuerung zu berücksichtigen.
  3. Kommunikation der ermittelten Verkehrsinformationen über ein kommunales Internetportal an den Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM).

 

XI. Elektrifizierung des Regensburger CityTrains

Die Firma Regensburger Stadtrundfahrten GmbH betreibt einen Touristenzug für Stadtrundfahrten durch die Regensburger Altstadt.

Das Unternehmen ist auf der Suche nach einem elektrischen Zugfahrzeug und steht derzeit in Kontakt mit einer namhaften Firma, die Anfang 2019 einen elektrischen Schlepper/Traktor in einer ersten Testreihe einführen möchte. Dafür sind noch einigen technische Probleme zu lösen wie z. B. leistungsstärkere Akkus, Klimaanlage für den Fahrer oder Heizung in der Lok und Anhängern. Nach ersten Gesprächen liegt der Preis aber deutlich höher als das derzeitig eingesetzte Dieselfahrzeug.

Ziel des Projekts ist die Elektrifizierung der Zugmaschine des CityTrains und der Aufbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur.

Der City Train fährt 5 bis 8 mal pro Tag je nach Saison mit einer Geschwindigkeit von 3 bis 25 km/h. Die Streckenlänge beträgt ca. 7 km. Als Zugmaschine wird derzeit ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor verwendet.

Die Firma Regensburger Stadtrundfahrten GmbH hat Anfang August 2018 einen Förderantrag beim BMVI abgegeben.

 

3.    NO2-Messungen zur Verifizierung der berechneten NO2-Werte

 

Das Ing.-Büro Lohmeyer hat für zahlreiche Straßenabschnitte NO2-Konzentrationen berechnet. Die Berechnungen erfolgen in der Regel unter sogenannten konservativen Annahmen. Im Ergebnis sind die berechneten Überschreitungen somit tendenziell höher als dies tatsächlich der Fall ist.

 

In der Landeshauptstadt München werden seit 01.01.2018 ergänzende Stickstoffdioxidmessungen zu den Berechnungen der Jahresmittelwerte an 21 Straßenabschnitten durchgeführt. Diese Immissionsmessungen werden für das vollständige Kalenderjahr 2018 durchgeführt.

Die Werte für das 1. Quartal 2018 und das 2. Quartal 2018 sind im Internet, siehe  https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Gesundheit-und-Umwelt/Luft_und_Strahlung/Stickstoffdioxidmessungen.html ,

veröffentlicht.

Ergebnis: Im ersten und zweiten Quartal 2018 sind die gemessenen Werte häufig niedriger als die berechneten Werte.

Die berechneten und gemessenen Werte sind laut Legende der Auswertung wie folgt klassifiziert:

grün unterlegt: Wert unter 40 µg/m³ (Grenzwert eingehalten)

orange unterlegt: Wert zwischen 40 µg/m³ und 50 µg/m³  (Grenzwert leicht überschritten)

rot unterlegt: Wert zwischen 50 µg/m³ und 60 µg/m³  (Grenzwert deutlich überschritten)

Violett unterlegt: Wert zwischen 50 µg/m³ und 60 µg/m³ (Grenzwert erheblich überschritten)

 

In Regensburg ist eine NO2-Immissionsmessung r einen Zeitraum von 12 Monaten geplant.

Die Straßenabschnitte, die in Regensburg mit Werten von 40 44 µ/m³ berechnet wurden, werden nicht gemessen, weil die Überschreitung nur relativ leicht ist. Außerdem würde eine Messaktion für alle Straßenabschnitte mit einem Wert über 40 µg/m³ einen zu großen Aufwand bedeuten.

Demzufolge wären ca. 15 Straßenabschnitte über 12 Monate zu messen. Die Gesamtkosten werden im mittleren bis hohen fünfstelligen Bereich liegen.

 

4.    weiteres Maßnahmenpaket

sowie übergeordneter und fachübergreifender Hintergrund

 

Die im Masterplan bewerteten Projekte sind nur ein Teil der in Regensburg getroffenen Maßnahmen mit dem Ziel Luftreinhaltung, Verkehrsreduzierung, Umstellung auf ÖPNV und Stärkung des Fahrrad- und Fußngerverkehrs. Die geschilderten Projekte fügen sich jedoch als Bausteine in ein Gesamtkonzept ein.

 

Der Stadtrat der Stadt Regensburg hat 2017 im „Leitbild Energie und Klima beschlossen, den Anteil des Umweltverbunds am Modal-Split bis 2030 von 49 % auf 60 % zu steigern. Die Herausforderung dabei ist, dass Regensburg und das Umland stetig wachsen und parallel dazu auch der Verkehr.

Regensburg ist bereits eine Stadt der kurzen Wege. Im Vergleich zu anderen Städ­ten ist die durchschnittliche Wegelänge mit 6,5 km um 30 % kürzer. Erhebliche Potenziale zur Verlagerung des Verkehrs vom MIV hin zum Umweltverbund werden daher im Radver­kehr so­wie in der Vernetzung der Verkehrsmittel gesehen. Ziel ist es, die Multi- und Intermoda­lität sowie neue Produkte und Angebote zu fördern.

Der Verzicht auf den Besitz eines eigenen Kfz ist erst möglich, wenn für alle Mobilitätsbedürf­nisse Alternativen angeboten werden. Für den städtischen Verkehr stellen v. a. Sharing-An­gebote eine echte Alternative dar. Entscheidend ist, dass der Nutzer auf die An­gebote in leicht zugänglicher Form und sekundengenau zugreifen kann. Idealerweise geschieht dies über eine Smartphone-Applikation, die über die Angebote informiert und zudem Reser­vierungs- sowie Kauffunktionen und Module für die Abrechnung enthält.

In Regensburg studieren über 30.000 Menschen. Die Hochschulen, das Klinikum sowie die Unternehmen bieten viele Arbeitsplätze für hochqualifizierte Beschäftigte, die eine hohe Affinität zur umweltgerechten Mobilität haben. Viele Unternehmensstandorte sind schlecht an den ÖPNV angebunden. Von Unternehmensseite, von den Beschäftigten und der IHK wird regelmäßig gefordert, die Verknüpfung mit dem ÖPNV/SPNV zu verbessern. Weil nicht immer eine Direktanbindung per ÖPNV sinnvoll und möglich ist, bestehen vorrangig Potenziale in Sharing-Angeboten und der Vernetzung der Mobilitätsträger.

 

Radverkehr:

Regensburg verfolgt ein langfristig angelegtes Konzept der Radver­kehrsförderung mit folgenden Komponenten, die bereits in der jüngeren Vergangen­heit umgesetzt wur­den oder zur Umsetzung anstehen:

-                 Infrastrukturneubau

-                 Ausbau und Sanierung von Wegen

-                 Freigabe der Altstadt-Fußngerzonen

-                 Öffnung der Einbahnstraßen in Gegenrichtung

-                 Ausweitung der Abstellanlagen, v. a. in der Altstadt und an Haltestellen

-                 Beseitigung von Gefährdungsstellen

-                 Kommunikation, Radverkehrs-Werbung z. B. Teilnahme am Stadtradeln

-                 Wissenstransfer Mitgliedschaft und Mitarbeit in der AGFK Bayern

-                 Stellplatzsatzung Nachweis von Rad-Abstellplätzen bei Bauvorhaben

 

ÖPNV:

War bislang der ÖPNV rein Bus-basiert, wurde nunmehr am 19.06.2018 im Stadtrat der Weg für eine Stadtbahn in Regensburg freigemacht. Eine groß angelegte Studie kam zu dem Ergebnis, dass das Hauptnetz, bestehend aus 2 Linien, aller Voraussicht nach die Kriterien der standardisierten Bewertung erfüllen könnte und damit grundsätzlich förderfähig wäre. Regensburg wird nun mit den Planungen beginnen.

Ein weiteres Großprojekt, das im ÖPNV ansteht, ist der Bau eines neuen ZOB am Hauptbahnhof. Hierzu wurden schon in 2018 erste Schritte unternommen, etwa Sondierungen im Bahnhofsvorfeld.

Doch auch aktuell werden schon Maßnahmen umgesetzt, die eine Stärkung des ÖPNV bewirken, etwa:

 

-   Auf den Stadtbuslinien wurde ein Nachtbusangebot in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag eingeführt. Da das Angebot sehr erfolgreich ist, wurde es im April 2018 um weitere Linien ausgeweitet.

-   Eine neue Schnellbuslinie verbindet erstmals größere Wohngebiete im Stadtsüden sowie den Bahn-HP Burgweinting direkt mit dem Uni-Klinikum und dem Hochschul-Campus.

-   Zum kommenden Fahrplanwechsel 2018 werden Neubaugebiete im Stadtsüden zusätzlich mit einer Gelenkbuslinie auf kurzem Weg an die Innenstadt angebunden.

-   Zusätzlich wurden neue Busspuren im Bereich der Galgenbergbrücke realisiert (weitere zukünftig am Stobäusplatz)

 

SPNV:

Ab dem Fahrplanwechsel Ende 2018 wird Regensburg erstmals direkt mit dem Zug an den Flughafen München angebundenFEX).

In unmittelbarer Nähe zum Gewerbepark soll mittel- bis langfristig ein neuer Bahn-HP eingerichtet werden.

Im Auftrag der Stadt Regensburg, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und des Landkreises Regensburg werden derzeit in einer Studie Entwicklungspotenziale für den SPNV in Regensburg und der Region untersucht.

 

Elektromobilität:

Regensburg fördert den Ausbau der Elektromobilität aktiv in verschiedenen Formen:

 

-   Das E-Mobilität-Cluster der R-Tech GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Stadt Regensburg, die Regensburg als einen der führenden Forschungs-, Entwicklungs- und Anwendungsstandorte für E-Mobilität in Bayern etablieren soll.

-   Regensburg fördert finanziell den Kauf von E-Fahrzeugen, vom Pedelec bis zum E-Transporter bis 3,5 to., in verschiedenen Kategorien und für verschiedene Personengruppen

-   Die städtische Tochter das Stadtwerk.Regensburg betreibt eine reine E-Mini-Bus-Linie mit 5 Fahrzeugen in der Altstadt.

-   Das Stadtwerk Regensburg.Mobilität GmbH hat über ein Pilotprojekt ein E-Car-Sharing-System eingeführt, das nun ausgeweitet werden soll.

-   Die städtische Tochter REWAG hat seit 2015 in Regensburg und der Region 50 Ladesäulen errichtet.

-   Das städtische Amt für Abfallentsorgung, Straßenreinigung und Fuhrpark ersetzt herkömmliche Fahrzeuge schrittweise durch Elektrofahrzeuge.

 

 

Vernetzung:

r die Zukunft der Mobilität setzt Regensburg auf die physische und digitale Vernetzung der Verkehrsmittel:

 

-   Innenstadtnah wird eine sog. Mobilitätsdrehscheibe errichtet werden. Hier soll der Umstieg vom Privat-Kfz auf den ÖPNV, auf eigene eingestellte Fahrräder oder das Bike-Sharing erfolgen. So wird die mit Stickoxiden belastete Altstadt weiter entlastet.

-   Unmittelbar neben dem Hbf. und dem neuen ZOB ist eine Radstation mit diversen Service-Angeboten und Lademöglichkeiten für Pedelecs geplant.
 

-   Die geplante RVV-App-Erweiterung soll nicht nur den Nutzern des Bike-Sharing-

Systems dienen, sondern durch das Routingsystem auch jeder Radlerin / jedem Radler. So erreichen alle Radler sicher ohne Ortskenntnis das gewünschte Ziel. Die App soll so ausgelegt werden, dass die Nutzerin / der Nutzer eine verkehrs-

mittelneutrale Auskunft erhält abhängig davon, ob das Ziel möglichst schnell, möglichst kostengünstig oder evtl. möglichst umweltfreundlich erreicht werden soll.

 

 

5.    Weiteres Vorgehen:

 

Die im Masterplan genannten Maßnahmen werden, soweit dies möglich ist, rasch umgesetzt. Für viele Projekte sind die entsprechenden Förderanträge gestellt bzw. die notwendigen Vorarbeiten in die Wege geleitet.

Die Umsetzung der unter 4. genannten weiteren Maßnahmen wird eine zusätzliche Verbesserung der Luftqualität in Regensburg bewirken.

Mit der Regierung der Oberpfalz werden weitere Gespräche zum Luftreinhalteplan geführt.

Die Stadt Regensburg kann nur die Maßnahmen zur Luftreinhaltung realisieren, die in ihren Entscheidungsbereich fallen und für die die entsprechenden Haushaltsmittel verfügbar sind.

Die Verwaltung plant eine NO2-Immissionsmessung durchführen zu lassen (vgl. Ziff. 3).


 

Vom Bericht der Verwaltung wird Kenntnis genommen.

 

 

 


Anlagen:

 

-Karte NO2-Jahresmittelwert in µg/m³r den Bestand 2017

-Karte NO2-Jahresmittelwert in µg/m³r den Bestand 2020

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 VO_18_14867_31 Sofortprogramm Saubere Luft (178 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2 VO_18_14867_31 Sofortprogramm Saubere Luft (244 KB)