Vorlage - VO/19/15113/64  

 
 
Betreff: Neubau des Zentraldepots für die Museen und das Archiv der Stadt Regensburg
- Beschluss über die technische Ausführung -
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Amt für Hochbau   
Beratungsfolge:
Bau- und Vergabeausschuss Vorberatung
29.01.2019 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
30.01.2019 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

I. Allgemeines:

Am 18.12.2014 beschloss der Stadtrat auf Empfehlung des Kulturausschusses und des Ausschusses für Verwaltung und Finanzen und Beteiligungen, die Verwaltung zu beauftragen, den Neubau des Zentraldepots für die Museen und das Archiv der Stadt Regensburg in Auftrag zu geben.

Am 30.7.2015 beschloss der Stadtrat die Planung und den Neubau des Zentraldepots für die

Museen und das Archiv der Stadt Regensburg mit integriertem Forschungszentrum.

Die Diözese Regensburg hat gleichzeitig beschlossen, im zeitlichen und räumlichen Zusammenhang ebenfalls ein Zentraldepot für ihre Sammlungen zu bauen und die gleichen Planer zu beauftragen. So sollen in der Planungs- und Bauphase Synergien genutzt und ein einheitliches Gebäude geschaffen werden.

Nach Durchführung der VgV-Verfahren wurde der Auftrag der Architektenleistungen an das Architekturbüro Georg Zunner GbR, Amberg sowie die weiteren Planungsaufträge vergeben.

In der sich anschließenden Planungsphase wurde das Raumprogramm überarbeitet und erweitert sowie die Anforderungen an Regalierung und Gebäudetechnik konkretisiert.

Die dadurch ermittelten neuen Kosten und das fortgeschriebene Raumprogramm wurden mit einer Neufassung des Maßnahmenbeschlusses am 20.02.2018 durch den Kulturausschuss und am 22.02.2018 durch den Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen sowie den Stadtrat beschlossen.

 

II. Beschreibung der Baumaßnahme:

 

Städtebauliches und architektonisches Konzept 

Den Planungen für einen Neubau ging eine Standortuntersuchung mit einer Machbarkeits-studie voraus. Aus den fünf untersuchten Standorten wurde das Grundstück zwischen A 3 und Franz-Josef-Strauß-Allee als das Geeignetste ausgewählt.

Die durch den Bebauungsplan zulässige Bebauung in Grundriss und Höhe wird bis auf eine Erweiterungsfläche an der Westseite voll ausgeschöpft, um eine bestmögliche Grundstücksausnutzung zu erreichen. Dabei bilden das städtische Gebäude und das der Diözese einen Gesamtbaukörper mit einem einheitlichen Erscheinungsbild, der sich parallel zur Erschließungsstraße Prüller Weg bzw. zur Autobahn und Franz-Josef-Strauß-Allee erstreckt.

Die Erschließung erfolgt vom Prüller Weg bzw. von dessen Wendehammer aus.

Der einfache, klare und kompakte Baukörper spiegelt die ökonomischen und energetischen Grundanforderungen wieder.

Es wird ein Gebäude geschaffen, das entsprechend seiner Funktion Kraft und Massivität vermittelt.

 

Nutzungskonzept

Das Nutzungskonzept geht über das reine Aufbewahren der vorhandenen Sammlungen weit hinaus, da ein umfangreicher Funktionsbereich mit Restaurierungswerkstätten, ein Öffentlichkeitsbereich für die Nutzung und Vermittlung von Archivgut sowie die Verwaltungen des Amtes für Archiv und Denkmalpflege und der Museen der Stadt Regensburg untergebracht werden müssen.

Der Gebäudekomplex besteht aus 3 Gebäudeteilen, die durch Erschließungsachsen mit Treppenhaus und Aufzug unterteilt werden.

 

Der westliche Gebäudeteil ist 3-geschossig, Nutzer ist hier Amt für Archiv und Denkmalpflege mit dem Stadtarchiv.

Im Erdgeschoss befindet sich der öffentliche Bereich mit dem Hauptzugang, der barrierefrei über den Vorbereich an der Südfassade erschlossen ist. Hier befinden sich Empfang, Lesesaal sowie ein Vortragsaal mit dazugehörigen Nebenräumen. Nach Norden schließen sich die Archivmagazine des Historischen Vereins sowie des Evangelisch-Lutherischen Kirchenarchivs und ein Zwischenarchiv an.

Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich jeweils an der Südseite Verwaltungs-räume des Amtes sowie Richtung Norden die Archivmagazine.

 

Der mittlere Gebäudeteil ist 2-geschossig, Nutzer sind hier die Museen der Stadt Regensburg.

Im Erdgeschoss befinden sich der zentrale Funktionsbereich mit einer komplexen Anordnung von Räumen für Objekteingang, Behandlung sowie Restaurierung. Hier findet die An- und Auslieferung über eine LKW-Schleuse an der Südfassade statt. Objekte können untersucht und je nach Zustand behandelt sowie dokumentiert werden. An der Nordseite schließen sich verschiedene Werkstätten der Restauratoren an.

Im Obergeschoss befindet sich an der Süd- und Nordfassade jeweils ein Teil der Verwaltung der Museen. Im innenliegenden Bereich schließen sich Depotflächen für Gemälde und Skulpturen sowie die Dienstbibliothek an.

Auf dem Dach des Zentralbereichs liegt die Technikzentrale mit der Lüftungsanlage, zugänglich ebenfalls über die Erschließungsachse.

 

Der östliche Gebäudeteil ist ebenso 2-geschossig, Nutzer sind auch hier die Museen der Stadt Regensburg.

Im Erdgeschoss verteilen sich die Depotflächen auf mehrere Räume mit z. T. doppel-stöckiger Regalierung für mineralische und metallische Objekte aus den Bereichen Archäologie sowie Kunst und Kultur.

Im Obergeschoss sind ebenfalls Depotflächen mit z. T. doppelstöckiger Regalierung für überwiegend organische und textile Objekte sowie Graphik und Foto.

 

 

 

Ausstattungskonzept

r die Depot- und Archivräume wurde ein komplexes Ausstattungskonzept erarbeitet, dass den Umfängen der Sammlungen sowie den unterschiedlichen Anforderungen an Lagerung und Klima Rechnung trägt. Außerdem soll die vorhandene Kubatur bestmöglich genutzt werden, um die vorhandenen Bestände sowie die erwarteten Zuwächse der Zukunft unterzubringen.

Die Depoträume werden mit teilweise feststehenden Regalen, teilweise mit Rollregalanlagen ausgestattet. In großen Teilbereichen wird eine zusätzliche Bühnenebene in Stahlbau eingebaut, auf der ebenfalls Regalanlagen installiert werden. Die Erschließung dieser Ebene erfolgt jeweils über eine Treppe und einen Lastenaufzug. Für Großobjekte sind zudem  Freistellflächen vorgesehen. Im Gemäldedepot werden Zuggitteranlagen eingebaut, um die Exponate aufzunehmen.

Alle Archivmagazine werden durchgängig mit Fachbodenregalen als Rollregalanlagen platz-sparend ausgestattet.

Im zentralen Funktionsbereich werden die Restaurierungswerkstätten, Labor- und Doku-mentationsräume individuell nach Nutzeranforderungen ausgestattet.

 

Klimakonzept

Grundsätzliches Ziel ist es, ein möglichst klimastabiles Gebäude zu bauen, das jahres-zeitliche Klimaschwankungen größtmöglich abpuffern und die Vorgaben von Temperatur und Luftfeuchte wirtschaftlich erfüllen kann.

Das Klimakonzept orientiert sich an den Klimavorgaben bestehender Museumsstandards und Archivnormen und berücksichtigt die von den einzelnen Nutzern geäerten Klimavor-gaben für die vorliegenden Sammlungen.

Entsprechend dem aktuellen Stand der Museumsdepotplanung wird ein sog. Universalklima projektiert. Dieses gibt einen bestimmten Korridor für Temperatur und Luftfeuchte vor, der in engen Grenzen jahreszeitliche Schwankungen zulässt.

Ergänzend wird noch ein Sonderklima für spezielle, stärker gekühlte Raumzellen vorgesehen, um Foto- und Filmmaterial sowie archäologische Eisenfunde konservatorisch optimal zu lagern.

 

Sicherheitskonzept

Die Lagerung einer Vielzahl wertvoller Kulturgüter macht die frühzeitig, umfassende Planung eines Sicherheitskonzeptes unter Einbeziehung aller Nutzer, Fachplaner, Versicherungen usw. nötig.

Dieses komplexe Sicherheitskonzept bildet zusammen mit dem Brandschutzkonzept die Grundlage für die sichere Aufbewahrung der Kulturgüter sowie die Nutzung und Bewirtschaftung im Alltagsbetrieb. 

Es enthält die baulichen, technischen und organisatorischen Sicherheitsmaßnahmen, die zur Gewährleistung des erforderlichen Sicherheitsstandards für den Betrieb des Sammlungszentrums notwendig sind.

In erster Linie wird auf einen erhöhten physischen Widerstandswert der Außentüren und Außenfenster Wert gelegt. Ein Eindringen in schützenswerte Bereiche wird detektiert.

Das Gebäude wird in sogenannte Sicherheitszonen eingeteilt, die Zonenübergänge zeigen die notwendigen Zutrittsrestriktionen auf. Der Einsatz eines Zutrittskontrollsystems wird mit den Nutzern abgestimmt. Durch die unterschiedlichen Nutzungen bedingt gibt es Zonen, die öffentlich, halböffentlich, für Personal sowie nur beschränkt zugänglich sind.

Neben allen baulichen und technischen Schutzmaßnahmen sind es diese organisatorischen Maßnahmen, die das Sicherheitskonzept wirksam werden lassen.

 

Fassade

Beide Bauherren, Stadt und Diözese, wollen einen einheitlichen Gesamteindruck des Gebäudes.

Die Gebäudehülle soll hohen qualitativen Anforderungen im Hinblick auf die klimatischen Bedingungen des Archivmagazins und des Museumsdepot genügen, die Fassade soll zudem hohen ästhetischen Anforderungen aufgrund des Leuchtturmprojekt-Charakters des geplanten Gebäudes genügen. Dies soll jedoch soweit wie möglich unter Verwendung preis-günstiger, industriell vorgefertigter Materialien und Bauteile erfüllt werden. Unterschiedliche Fassadenbereiche bedingt durch die unterschiedlichen Nutzungen sollen mit einer einheitlichen Hülle eingefasst werden.

Das Fassadenkonzept sieht eine mineralische Dämmung auf den Stahlbetonaußenwänden vor, mit einer Bekleidung aus hinterlüfteten, profilierten und perforierten Metallprofilen. Türen und Fenster sind als thermisch getrennte Leichtmetallprofile mit Wärmeschutzverglasung geplant, im Süden werden Sonnenschutzgläser, im Norden zur Autobahn Schallschutzgläser eingesetzt. Die Öffnungen werden dem Gestaltungskonzept folgend mit Faltschiebeläden verschlossen, die niveaugleich in die Fassade integriert sind.

Der Bedeutung und Größe des Gebäudes angemessen, soll die Fassade künstlerisch gestaltet werden. Dazu soll es einen Wettbewerb geben, der gemeinsam mit der Diözese ausgelobt wird.

 

Innenwände und Wandbehandlung

Der Innenausbau beschränkt sich überwiegend auf funktionale Anforderungen. Eine Aus-nahme bilden nur die öffentlichen Bereiche wie Lesesaal und Vortragsraum.

Geplant ist ein Massivbau mit Stahlbeton-Treppenhauswänden, Hauptinnenwände, ins-besondere Flure in den Depotbereichen werden als nichttragendes Mauerwerk bzw. Sichtbeton hergestellt. Die übrigen Innenwände, besonders im Verwaltungsteil, werden als gestrichene, Gipskartonständerwände ausgeführt.

In den Sanitär- und Funktionsräumen werden die Wände wo notwendig gefliest.

 

Decken und Bodenbeläge

In den Magazin- und Depotflächen sowie dem Funktionsbereich wird ein Verbundestrich ausgeführt, der außer einer technischen Beschichtung keinen weiteren Oberbelag erhält. Für die Sanitärräume sind Steinzeugfliesen als Bodenbelag vorgesehen.

In den Verwaltungs- und Öffentlichkeitsbereichen wird der Bodenaufbau mit Heizestrich und einem Belag aus Linoleum bzw. geschliffenem Estrich ausgeführt.

Akustisch wirksame Unterdecken werden in diesen Bereichen eingebaut. In einzelnen Räumen des Funktionsbereiches werden einfache Lamellenunterdecken ausgeführt, um die Akustik in den Arbeitsbereichen zu verbessern.

Generell wird der rohe, industrielle Charakter der Depot- und Archivmagazine in den Öffentlichkeitsbereich übernommen und punktuell mit hochwertigen Oberflächen und Details kontrastiert.

 

Dachkonstruktion

Das massive Stahlbeton-Flachdach wird als Satteldachprofil mit minimaler Neigung zu den Traufbereichen ausgeführt. Aus Gründen der Klimastabilität und der Bauteilsicherheit wird eine Glasschaumdämmung in einer bituminösen Abdichtung aufgebracht.

Die Dachfläche wird extensiv begrünt, im Bereich der Technikaufbauten wird es bekiest. Außerdem wird eine Photovoltaikanlage installiert.

Die Entwässerung erfolgt nach außen über die Traufe, um Dachdurchdringungen im Bereich der Depots und Magazine zu vermeiden.

 

Tragkonstruktion

Das Gebäude ist als Massivbau mit tragenden Stahlbeton-Außenwänden, Stahlbeton-Treppenhauswänden, -Stützen, -Decken und Bodenplatten geplant.

Konstruktionsprinzip ist ein Stützen-Flachdeckensystem mit je ca. 7,50 m Spannweite in einem Achsraster von 5 m. Die Decken spannen jeweils von Achse zu Achse. Dieses System hat sich nach Variantenuntersuchungen für diese Bauaufgabe als das Wirtschaftlichste erwiesen.

 

Gründung

Aufgrund des vorgefundenen Baugrunds mit einer bindigen Deckschicht und tragfähigen Kiesschichten erst ab ca. 5 m sowie den enormen Lasten muss die Gründung mit Bohrpfählen erfolgen. Darauf lagern Einzelfundament-Tische bzw. Balken im geplanten Raster der Stützenkonstruktion.

 

Heizungstechnische Anlagen

Heizung und Kühlung des Gebäudes erfolgt durch eine Kombination aus drei kaskadierten reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpen in Verbindung mit einem Spitzenlast-Gas-Brennwertkessel sowie einer großflächigen Photovoltaikanlage. Die Kaskadierung der Wärmepumpen arbeitet effizienter und erhöht zudem die geforderte Ausfallsicherheit der Erzeuger.

Die Beheizung erfolgt weitestgehend mit Flächenheizsystemen. Dies hat den Vorteil, dass die Systemtemperaturen gesenkt werden können, außerdem sind diese Systeme zum Heizen und Kühlen geeignet. Somit kann für beide Fälle ein System eingesetzt werden, welches Investitions- und Wartungskosten spart. In den Bereichen der Depots und Werk-stätten wird hierfür die Betonkernaktivierung eingesetzt, d. h. die Geschossdecken werden thermisch durch darin verlegte Leitungen aktiviert.

Dem im Sommer erhöhte Strombedarf der Wärmepumpen für die hlung steht die hohe sommerliche Eigenstromerzeugung der Photovoltaikanlage gegenüber.

 

Raumlufttechnische Anlagen

Es werden alle innenliegende Räume sowie die Öffentlichkeits- und Werkstattbereiche mechanisch be- und entlüftet.

In den Depot- und Archivräumen werden die im Klimakonzept festgelegten Luftwechselraten ebenfalls mechanisch sichergestellt. Die Wärmerückgewinnung in den Lüftungsgeräten wird mittels Kreislaufverbundsystem sichergestellt und erfüllt die Anforderungen der EnEV,

 

ltetechnische Anlagen

Die Kälteerzeugung findet zentral mit Hilfe der reversiblen Wärmepumpe statt. Für einzelne Bereiche, die ganzjährig einer Kühlung bedürfen, kommen luftgekühlte Außeneinheiten zum Einsatz.

 

Gas-, Wasser- und Abwassertechnische Anlagen

Grundsätzlich dürfen in den Depot- und Magazinräumen keine wasserführenden Rohr-leitungen verlegt werden.

Die sanitären Einrichtungen konzentrieren sich auf die WC-Anlagen in den Verwaltungs- und Öffentlichkeitsbereichen sowie auf die Werkstätten und Labore des zentralen Funktions-bereiches. Die Trinkwassererwärmung erfolgt dezentral mittels Durchlauferhitzer, bei Hand-waschbecken wird auf Warmwasser verzichtet.

Auf dem Grundstück werden die Regenwasser- und Schmutzwasserleitungen getrennt ge-führt. Die Entsorgung erfolgt über den öffentlichen Kanal im Prüller Weg.

Das anfallende Regenwasser wird über ein unterirdisches Rückhaltebecken gepuffert und über einen Drosselschacht in den Kanal eingeleitet.

 

Mess-, Steuer- und Regelungstechnische Anlagen (Gebäudeautomation)

Alle Heizungs- und Lüftungsanlagen werden mit einer modernen, frei programmierbaren  Regelung ausgestattet. Dabei werden die besonderen Anforderungen der Klimavorgaben, der Betriebssicherheit und Redundanz berücksichtigt. Die Bedienung der Regelung kann vor Ort an den Schaltschränken und über die zentrale Leittechnik der Stadt Regensburg erfolgen.

 

Nutzungsspezifische Anlagen

- Feuerlöschanlagen

Im Bereich der Treppenhäuser werden gemäß Brandschutzkonzept trockene Steigleitungen mit Feuerwehreinspeisepunkt vorgesehen. In den Depot- und Magazinbereichen ist keine Löschanlage vorgesehen.

 

- Medienversorgungsanlagen

Im zentralen Funktionsbereich wird eine zentrale Druckluftversorgung mit Kondensatablauf und nachgeschaltetem Kältetrockner installiert.

- Abluftanlage für Säure-, Laugen- und Lösungsmittelschrank

r Gefahrstoffschränke und Gefahrstoffräume ist eine Abluftanlage vorgesehen. Um sicher-zustellen, dass sich keine flüchtigen Stoffe in der Raumluft aufkonzentrieren, werden diese 24 Stunden abgesaugt.

r die Digestorien in den Restaurierungswerkstätten ist ebenfalls eine Abluftanlage vor-gesehen.

 

Elektrotechnik

Aufgrund des ermittelten maximalen Leistungsbedarfs muss eine eigene Trafostation gebaut werden, da der Stromnetzanbieter diese Leistung nicht mehr über das Niederspannungsnetz zur Verfügung stellen kann. Die erzeugte Energie der PV-Anlage kann nicht gegengerechnet werden, da bei Ausfall bzw. Wartung der Anlage trotzdem die Energie zur Verfügung gestellt werden muss. Die Kompakt-Trafostation wird schon vorab errichtet, um zur Versorgung der Baustelle mit Baustrom zu dienen.

Auf dem Flachdach wird eine Photovoltaikanlage mit ca. 185 kWp Erzeugungsleistung installiert.

Grundsätzlich wird die Elektroinstallation in 3 Installationsarten aufgeteilt:

- Unterputzinstallation: Verlegung von Kabeln und Installationsgeräten in Wänden

  (Verwaltung, Öffentlichkeitsbereich)

- Aufputzinstallation mit Kunststoffrohr: Verlegung in Kabeltrassen und Führung Einzelkabel

  in Kunststoffrohren in Räumen mit geringer Beanspruchung und Personenfrequenz (Putz-

  Technik-, Nebenräume)

- Aufputzinstallation mit Alu-Rohr: Verlegung in Kabeltrassen und Führung Einzelkabel in    

  Alu-Rohren in Räumen mit normaler Beanspruchung und Personenfrequenz (Werkstätten,  

  Archive, Flure)

Die Flure erhalten einen autarken Bewegungsmelder.

Besondere Bereiche wie Depots und Archive können zentral an der jeweiligen Zugangstür stromlos geschaltet werden.

Die Beleuchtung wird in LED-Technik ausgeführt. Die einzelnen Räume werden anhand ihrer Nutzung mit entsprechender Beleuchtungsstärke ausgeleuchtet.

Der Vortragsraum erhält eine Beschallungsanlage. Die Bedienung soll über ein einfaches Bedienpaneel erfolgen. Ein Beamer und eine elektrische Leinwand vervollständigen das technische Equipment des Vortragsraumes.

Außerdem wird eine induktive Hörschleife installiert, mit der die Hörgeräte von Personen mit analoger Empfangstechnik gespeist werden können.

Lt. Brandschutzkonzept wäre baulich eine Brandmeldeanlage nicht notwendig, jedoch nach erfolgter Risikoabschätzung durch Bauherr und Nutzer wird eine Brandmeldeanlage der Kategorie I (Vollüberwachung) gebaut. Diese ist auch Teil des Sicherheitskonzeptes.

Ebenfalls Teil des Sicherheitskonzeptes ist die Einbruchmeldeanlage. Alle Türen und Fenster in der Fassade werden verschlussüberwacht. Zusätzlich werden die Flure zu den Depots und Archiven mit Bewegungsmeldern überwacht. Sollte tatsächlich ein Einbruch stattfinden, erfolgt eine stille Alarmierung an die Polizei und an einen zuvor festgelegten Personenkreis.

Im Außenbereich ist nur die Beleuchtung der Parkplätze und Fahrwege vorgesehen.

Bei den Parkplätzen werden 2 Elektroladesäulen für Elektrofahrzeuge mit einer Anschluss-leistung von 11 KW installiert.

 

Aufzugsanlagen

Es werden zwei behindertengerechte Aufzugsanlagen mit Notrufsystem errichtet.

r die hauptsächliche Beförderung von Personen und leichten Gegenständen ist ein Personenaufzug in der westlichen Erschließungsachse vorgesehen. Die Aufzugsanlage ist ein maschinenraumloser seilbetriebener Aufzug mit 1.000 kg Nutzlast.

r große und sperrige Gegenstände im Depotbereich wird ein zweiter Aufzug als Lastenaufzug mit Personenbeförderung in der östlichen Erschließungsachse eingebaut. Mit einer Kabinenfläche von 2 x 4 m hat er eine Nutzlast von 4 t. Er wird mittels 2 Hydraulik-zylindern angetrieben und benötigt hierfür einen Maschinenraum.

 

 

 

Freianlagen

Die Freianlagenplanung setzt zum einen die Forderungen des Bebauungsplanes um und schafft zum anderen einen funktionalen aber ansprechenden Umgriff des Gebäudes.

Von den ca. 5.100 m² Freiflächen bleiben nach Abzug der befestigten Flächen für Parkplätze und Erschließung noch ca. 3.000 m²r Grünflächen. Die gesamte Anlage wird mit einem Gehölzsaum mit Bäumen und Sträuchern eingegrünt.

An der Westseite wird ein begrünter Skulpturenpark mit Steinexponaten der Sammlung ge-schaffen, um Beschäftigten und Gästen als Erholungsraum zu dienen.

Laut Überflutungsnachweis müssen auf dem Grundstück ca. 120 m³ Regenwasser zwischengespeichert werden. Dies erfolgt durch eine Mulde entlang der Nordfassade, um bei einem Starkregenereignis das Regenwasser zurückhalten zu können. Zusätzlich werden unterirdische Rückhaltebehälter eingebaut.

Die Zufahrt erfolgt direkt senkrecht vom Prüller Weg zur zentralen Anlieferung. Die dem Ge-bäude vorgelagerte Bewegungsfläche erschließt sowohl alle Gebäudezugänge als auch die Besucher- und Mitarbeiterparkplätze. Dies wird ergänzt durch einen breiten fußufigen Zu-gang direkt von der Straße zum Besuchereingang.

Der Niveauunterschied von Straße zur Eingangsebene wird mit einer begrünten Böschung aufgefangen.

Von den 45 benötigten KFZ-Stellplätzen werden 22 (inkl. 1 Behindertenstellplatz) an der Südfassade auf dem Grundstück geschaffen, die restlichen werden auf dem neuen öffent-lichen Parkplatz nachgewiesen, der im Anschluss an den Wendehammer des Prüller Weges bei den neuen städtischen Sport- und Freizeitanlagen geschaffen wird. Durch die unter-schiedlichen Nutzungszeiten ist diese Doppelnutzung möglich und vermindert dadurch un-nötige Versiegelung. Die notwendigen Fahrradstellplätze werden ebenfalls an der Südseite in Eingangsnähe geschaffen.

Am Zufahrtsbereich wird ein Nebengebäude mit Müllraum, Außengeräteraum sowie Trafo-station errichtet.

Die vorgeschriebene Feuerwehranfahrts- und Aufstellfläche wird ebenso im befestigten Be-reich an der Südfassade nachgewiesen.

 

Barrierefreiheit

Die Belange der Barrierefreiheit wurden mit dem Inklusionsausschuss der Stadt Regens-burg abgestimmt. Das Gebäude wird barrierefrei errichtet und erschlossen.

 

 

III. Geplanter zeitlicher Ablauf

Der Förderantrag wurde Ende Oktober 2018 bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht.

Nach Zustimmung der Regierung der Oberpfalz zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn und Abschluss des Baugenehmigungsverfahrens kann mit der Ausschreibung der Bauleistungen begonnen werden.  Mit ersten Baumaßnahmen kann somit voraussichtlich ab Herbst 2019 begonnen werden.

Die Fertigstellung und der Nutzungsbeginn sind derzeit für Ende 2021 geplant.

 

IV. Finanzbedarf

Nach diversen, intensiven Planungs- und Optimierungsrunden aller beteiligten Planer wurde Ende Oktober 2018 die abgestimmte Kostenberechnung (siehe nachfolgende Aufstellung) vorgelegt.

 

Im Einzelnen wurden folgende Kosten gemäß Kostenberechnung vom 25.10.2018 für die Gesamtmaßnahme ermittelt:

 

KG Nr.          Kostengruppe                           Gesamtkosten

100Grundstück                                   0,00 €

200Herrichten und Erschließen 151.000,00 €

300Bauwerk -Baukonstruktionen        13.212.000,00 €

400Bauwerk -Technische Anlagen          5.126.000,00 €

500Außenanlagen              971.000,00 €

600blierung, Ausstattung, Kunst     549.000,00 €

700            Baunebenkosten                             3.358.000,00 €

100 - 700Gesamtkosten gerundet         23.370.000,00 €

 

In der Kostenberechnung nicht enthalten sind Kosten für Umzüge.

r die Baumaßnahme wurde bisher im Investitionsprogramm 2018-2022 ein Kostenrahmen auf Basis einer Kostenschätzung von 19.100.000,00 Mio. Euro vorgesehen. Der zusätzliche Mittelbedarf von 4.270.000,00 EUR (Differenz aus der geprüften Kostenberechnung gegenüber der Kostenschätzung vom 29.11.2017) wird bei der der Fortschreibung des Investitionsprogramms (einschließlich Nachtragshaushalt 2019) im Rahmen des Investitionsvolumens der gültigen Finanz- und Investitionsplanung berücksichtigt.

Die Kostenentwicklung gegenüber dem Maßnahmenbeschluss und der bisherigen Kostenschätzung  hat folgende Ursachen:

  • Einflüsse aus dem Baugrundgutachten auf die Gründung und Versickerung und damit auf die bautechnische Ausführung und die Außenanlagenplanung
  • Konkretisierung der Planung und der Kostenermittlung (von Kostenschätzung zu Kostenberechnung)
  • Änderung der erforderlichen Geudetechnik, Regalierungs- und Lagertechnik aufgrund erweiterter Anforderungen aus Nutzungs-, Klima- u. Sicherheitskonzept
  • nstlerischer Wettbewerb mit entsprechender Umsetzung der Fassaden
  • 5 % Indexsteigerung von Ende 2017 bis Ende 2018 gemäß statistischem Landesamt
  • Honoraranpassungen

Die Mehrkosten in Höhe von 4.270.000,00 € setzen sich wie folgt zusammen:

Baukostenindex 955.000,00 €

300Bauwerk -Baukonstruktionen       670.000,00 €

400Bauwerk -Technische Anlagen          1.560.000,00 €

500Außenanlagen              360.000,00 €

600blierung, Ausstattung, Kunst     340.000,00 €

700            Baunebenkosten                          385.000,00 €

Gesamtmehrkosten          4.270.000,00 €

 

 

 

V. Zusätzliche Angaben zur Information:

 

Planungsauftrag D1(bzw. Aktualisierung)  27.08.2015 / 21.12.2017

Empfehlung Kulturausschuss  (bzw. Aktualisierung)   16.07.2015 / 20.02.2018

Stadtratsplenum (Maßnahmenbeschluss)  (bzw. Aktualisierung)  30.07.2015 / 22.02.2018

Bau- und Vergabeausschuss (Vergabe der Architektenplanung)08.11.2016

Bau- und Vergabeausschuss (Vergabe der Tragwerksplanung)22.11.2016

Bau- und Vergabeausschuss (Vergabe der HSL)08.11.2016

Bau- und Vergabeausschuss (Vergabe der Elektro- und Fördertechnik)22.11.2016

28.02.2019

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Der Bau- und Vergabeausschuss empfiehlt, der Stadtrat beschließt die weitere Planung und Ausführung für den Neubau des Zentraldepots für die Museen und das Archiv der Stadt Regensburg entsprechend der Berichtsvorlage mit einer Investitionssumme von

23.370.000 €.


Anlagen:

 

- Entwurfspläne (als Übersichtspläne)

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 FAG A+D Stadt R - 65 Grundrisse Archiv+Depot Stadt R (4335 KB)