Sachverhalt:
I. Allgemeines
Mit Beschluss vom 07.06.2016 hat der Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten sowie anschließend der Stadtrat der Stadt Regensburg am 30.06.2016 die Umsetzung der notwendigen baulichen Maßnahmen zum Umbau und zur Umnutzung des Bürgerstifts St. Michael als „Menschen in Not-Schutzhaus“ beschlossen. Gegenstand des Beschlusses ist u.a., dass die Umrüstungsinvestition für den Brandschutz und den Rückbau von Sanitäreinrichtungen sowie die Ausstattung mit drei Küchenzeilen die Katholische Bruderhausstiftung bis zu einer Höhe von 350.000 € brutto trägt. Die darüber hinaus gehenden Kosten hätte nach dem Beschluss vom 07.06.2016 die Stadt Regensburg zu tragen. Aufgrund der nachfolgend dargestellten Veränderung der Kostensituation ist für die zusätzlichen Kosten noch eine Überprüfung der Kostenverteilung vorzunehmen.
Bei einer jährlichen Probenentnahme aus dem Trinkwassersystem wurde eine hohe Überschreitung des zulässigen Höchstwertes festgestellt. Nach Auswertung einer Gefährdungsanalyse durch die beauftragten Projektanten und Prüfung der Korrosion und Zinkrestwanddicke durch die LGA Nürnberg kam man nach Abwägung mehrerer Überlegungen zu dem Ergebnis, die gesamte Trinkwasserinstallation des Gebäudes bis zum Hausanschluss rückzubauen und neu zu verlegen. Der Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten hat am 25.01.2017 und der Stadtrat am 26.01.2017 die Kompletterneuerung der Trink- und Löschwasserinstallation beschlossen.
Mit Beschluss vom 26.09.2017 hat der Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungs-angelegenheiten sowie anschließend der Stadtrat der Stadt Regensburg am 28.09.2017 die Umsetzung der zusätzlichen brandschutztechnischen Aufwendungen in Höhe von 664.200,00 € zum Umbau und zur Umnutzung des Bürgerstifts St. Michael als „Menschen in Not-Schutzhaus“ beschlossen. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme erhöhten sich damit auf insgesamt 3.316.700,00 €.
Im Zuge des Baufortschritts wurden von den Planungsbüros weitere Auftragserweiterungen zum Abschluss der Baumaßnahme festgestellt. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme erhöhen sich damit auf insgesamt 3.658.353,95 €.
II. Haushaltsreste 2018 und Haushaltsansätze 2019
Durch die gedämpfte Bau- und Abrechnungsdynamik der beauftragten Firmen konnten die Haushaltsansätze der einzelnen Haushaltsstellen für das Jahr 2018 teilweise nicht komplett ausgeschöpft werden. Ansätze 2018 = 2.715.000,00 €; abgerechnet = 1.779.533,14 €.
Nachdem bei Stiftungen die Bildung von Haushaltsausgaberesten nicht umsetzbar ist, sind aus 2018 nicht in Anspruch genommene Ausgabeansätze im Jahr 2019 erneut einzuplanen (Auftragsreste). Daneben sind Ansätze für Aufträge/Nachträge zum Abschluss der Baumaßnahme von ca. 300.000 € in der Haushaltsplanung zu berücksichtigen. Insgesamt müssen die Ansätze im HH-Jahr 2019 deshalb um rund 395.000,00 € angehoben werden.
III. Mehrkosten (Spalte 5)
Während des Baufortschritts wurde von den Planungsbüros Bedarf für zusätzliche Arbeiten festgestellt, welche insbesondere die nachfolgend erläuterten Bereiche betreffen:
Mehrkosten Umnutzung inkl. Aufwendungen Brandschutz
Sanitär:
Für die Sanitärinstallation mussten seit der Fortschreibung der Maßnahmenbeschlüsse im September 2017 Auftragserweiterungen in Höhe von ca. 327.000,00 € vorgenommen werden. Diese Mehrkosten sind der Umnutzung und den Aufwendungen für den Brand-schutz zuzuordnen.
Begründung: - Neue Duschablaufgullys mit passendem Brandschutzeinsatz - Erneuerung aller Ventilatoren - SML-Verbinder in den Fallleitungen des Michlbaus - Erneuerung der Fallleitungen in den Bauabschnitten 1 – 4 - Brandschutzmanschetten bei den Deckendurchführungen der Abwasserrohre - Ausbau von Heizkörpern wegen zusätzlicher Fliesenarbeiten - Erneuerung der Lüftungsleitungen - Brandschutzschotts in allen Deckendurchführungen
Elektrotechnik:
Das Gewerk Elektrotechnik musste seit dem Maßnahmenbeschluss im Sept. 2017 um ca. 159.000,00 € erhöht werden.
Begründung:
Zusätzlich wurden bei der Umbaumaßnahme Elektroinstallationsarbeiten erforderlich, die durch Leistungs- oder Nachtragspositionen nicht abgedeckt werden konnten. Insgesamt wurden bisher ca. 1.300 Regiestunden beauftragt. Die Stunden- und Materialabrechnungen werden derzeit überprüft. Pauschal können die Mehrkosten mit ca. 90.000,00 € angesetzt werden.
Trockenbauarbeiten:
Im Gewerk Trockenbauarbeiten wurden Auftragserweiterungen wegen Massenmehrungen für den baulichen Brandschutz in Höhe von ca. 100.000,00 € erforderlich.
Begründung:
Baumeisterarbeiten:
Bei den Baumeisterarbeiten mussten Auftragserhöhungen in Höhe von ca. 96.000,00 € wegen Umnutzung und Brandschutzmaßnahmen erteilt werden.
Begründung:
nach erfolgten Sanitär-, Elektro- und Lüftungsinstallationen einschließlich Brandschotts
Fliesenarbeiten:
Mehraufwand wegen Umbau- und Brandschutzarbeiten ca. 40.000,00 €.
Begründung:
Schließanlage:
Für den Austausch der Schließanlage fallen Kosten von ca. 48.000 € an.
Begründung:
Schreinerarbeiten
Im Gewerk Schreinerarbeiten fallen noch Kosten von ca. 11.000,00 € an.
Begründung:
Schadensbeseitigung aus der Intensivnutzung
Für die Schadensbeseitigung aus der Intensivnutzung werden weitere 17.000,00 € erforderlich.
Begründung:
Erhöhter Aufwand bei den Sanierungsarbeiten der bestehenden Parkettböden
Zur Beseitigung vieler Schadstellen ist ein höherer Regieaufwand erforderlich
Der Aufwand für die Restaurierung der Wandfresken war umfangreicher als erwartet
Instandsetzung
Aus dem Bereich Instandsetzung ist mit zusätzlichen Ausgaben von ca. 2.300 € zu rechnen.
Begründung:
Trinkwasser
Im Bereich Trinkwasser werden zum Abschluss der Arbeiten noch Aufträge von ca. 8.000 € erwartet.
Begründung:
Baunebenkosten
Bei den Baunebenkosten werden zusätzliche Kosten von ca. 13.500,00 € erwartet.
Begründung:
erhöhter Arbeitsaufwand
- Planung und Berechnung von neuen Stahlbetondecken im 3. Bauabschnitt - Zur Lastabtragung der Holzbalkendecken im 1. und 2. BA mussten Stahlträger - zur Positionierung der Kernbohrungen waren mehrere Baustellentermine
IV. Einsparungen (Spalte 4)
Die Einsparungen bei den Haushaltsansätzen „Schadensbeseitigung aus der Intensiv-nutzung“ und „Erneuerung Trinkwassernetz“ wurden hauptsächlich durch günstige Submissionsergebnisse bei den Gewerken Fliesen- und Malerarbeiten erzielt.
VI. Finanzbedarf
Nach den bisherigen Kostenansätzen gem. Beschluss vom 26.09.2017 und unter Berücksichtigung vorgenannter Auftragserweiterungen und Einsparungspotenziale für die Gesamtmaßnahme Umbau/Umnutzung des Bürgerstifts St. Michael als Menschen in Not-Schutzhaus errechnen sich folgende Gesamtkosten:
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme erhöhen sich damit um 341.653,95 €. Dies entspricht einer Kostensteigerung von ca. 10,3 %.
VII. Zeitplan
Unmittelbar nach Ausführung der restlichen Anstrich- und Ausbesserungsarbeiten sowie der Endreinigung im Erdgeschoss und Aufschaltung der Brandmeldeanlage zur Berufsfeuerwehr ist die Übergabe des kompletten Gebäudes an den späteren Nutzer geplant.
Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:
Die weitere Planung und die Umsetzung der zusätzlich erforderlichen baulichen Maßnahmen für die Umnutzung des Bürgerstiftes St. Michael in ein „Menschen in Not-Schutzhaus“ wird entsprechend der Berichtsvorlage beschlossen.
Anlagen:
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