Vorlage - VO/19/15189/57  

 
 
Betreff: Katholische Bruderhausstiftung;
Umbau/Umnutzung des Bürgerstiftes St. Michael
als Menschen in Not-Schutzhaus
Fortschreibung der Maßnahmenbeschlüsse vom
30.06.2016/27.01.2017 und 26.09.2017/28.09.2017
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer
Federführend:Amt für allgemeine Stiftungsverwaltung   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten Vorberatung
14.02.2019 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
28.02.2019 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

 

I. Allgemeines

 

Mit Beschluss vom 07.06.2016 hat der Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten sowie anschließend der Stadtrat der Stadt Regensburg am 30.06.2016 die Umsetzung der notwendigen baulichen Maßnahmen zum Umbau und zur Umnutzung des Bürgerstifts St. Michael als „Menschen in Not-Schutzhaus“ beschlossen.

Gegenstand des Beschlusses ist u.a., dass die Umrüstungsinvestition für den Brandschutz und den Rückbau von Sanitäreinrichtungen sowie die Ausstattung mit drei Küchenzeilen die Katholische Bruderhausstiftung bis zu einer Höhe von 350.000 € brutto trägt. Die darüber hinaus gehenden Kosten hätte nach dem Beschluss vom 07.06.2016 die Stadt Regensburg zu tragen. Aufgrund der nachfolgend dargestellten Veränderung der Kostensituation ist für die zusätzlichen Kosten noch eine Überprüfung der Kostenverteilung vorzunehmen.

 

Bei einer jährlichen Probenentnahme aus dem Trinkwassersystem wurde eine hohe Überschreitung des zulässigen Höchstwertes festgestellt. Nach Auswertung einer Gefährdungsanalyse durch die beauftragten Projektanten und Prüfung der Korrosion und Zinkrestwanddicke durch die LGA Nürnberg kam man nach Abwägung mehrerer Überlegungen zu dem Ergebnis, die gesamte Trinkwasserinstallation des Gebäudes bis zum Hausanschluss rückzubauen und neu zu verlegen. Der Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten hat am 25.01.2017 und der Stadtrat am 26.01.2017 die Kompletterneuerung der Trink- und Löschwasserinstallation beschlossen.

 

Mit Beschluss vom 26.09.2017 hat der Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungs-angelegenheiten sowie anschließend der Stadtrat der Stadt Regensburg am 28.09.2017 die Umsetzung der zusätzlichen brandschutztechnischen Aufwendungen in Höhe von 664.200,00 € zum Umbau und zur Umnutzung des Bürgerstifts St. Michael als „Menschen in Not-Schutzhaus“ beschlossen. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme erhöhten sich damit auf insgesamt 3.316.700,00 €.

 

Im Zuge des Baufortschritts wurden von den Planungsbüros weitere Auftragserweiterungen zum Abschluss der Baumaßnahme festgestellt. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme erhöhen sich damit auf insgesamt 3.658.353,95 €.

 

 

II. Haushaltsreste 2018 und Haushaltsansätze 2019

 

Durch die gedämpfte Bau- und Abrechnungsdynamik der beauftragten Firmen konnten die Haushaltsansätze der einzelnen Haushaltsstellen für das Jahr 2018 teilweise nicht komplett ausgeschöpft werden. Ansätze 2018 = 2.715.000,00 €; abgerechnet = 1.779.533,14 €.

 

Nachdem bei Stiftungen die Bildung von Haushaltsausgaberesten nicht umsetzbar ist, sind aus 2018 nicht in Anspruch genommene Ausgabeansätze im Jahr 2019 erneut einzuplanen (Auftragsreste). Daneben sind Ansätze für Aufträge/Nachträge zum Abschluss der Baumaßnahme von ca. 300.000 € in der Haushaltsplanung zu berücksichtigen. Insgesamt müssen die Ansätze im HH-Jahr 2019 deshalb um rund 395.000,00 € angehoben werden.

 

 

 

 

 

 

III. Mehrkosten (Spalte 5)

 

hrend des Baufortschritts wurde von den Planungsbüros Bedarf für zusätzliche Arbeiten festgestellt, welche insbesondere die nachfolgend erläuterten Bereiche betreffen:

 

Mehrkosten Umnutzung inkl. Aufwendungen Brandschutz

 

Sanitär:

 

r die Sanitärinstallation mussten seit der Fortschreibung der Maßnahmenbeschlüsse im September 2017 Auftragserweiterungen in Höhe von ca. 327.000,00 € vorgenommen werden. Diese Mehrkosten sind der Umnutzung und den Aufwendungen für den Brand-schutz zuzuordnen.

 

Begründung:

-          Neue Duschablaufgullys mit passendem Brandschutzeinsatz

-          Erneuerung aller Ventilatoren

-          SML-Verbinder in den Fallleitungen des Michlbaus

-          Erneuerung der Fallleitungen in den Bauabschnitten 1 4

-          Brandschutzmanschetten bei den Deckendurchführungen der Abwasserrohre

-          Ausbau von Heizkörpern wegen zusätzlicher Fliesenarbeiten

-          Erneuerung der Lüftungsleitungen

-          Brandschutzschotts in allen Deckendurchführungen

 

Elektrotechnik:

 

Das Gewerk Elektrotechnik musste seit dem Maßnahmenbeschluss im Sept. 2017 um ca. 159.000,00 € erhöht werden.

 

Begründung:

  • Elektroinstallationen und Brandschotts, die aufgrund der zusätzlichen Deckendurchführungen und Brandschutzmaßnahmen erforderlich wurden
  • Erneuerung der Notlichtanlage Bauabschnitt 1
  • Erneuerung der Sicherheitsbeleuchtung Bauabschnitt 3
  • Austausch der Batterieanlage im Michlbau
  • Verkabelung der Löschwassertrennstation in E90
  • Instandsetzen der Notlichtanlage
  • neue Wand- und Deckenleuchten

 

Zusätzlich wurden bei der Umbaumaßnahme Elektroinstallationsarbeiten erforderlich, die durch Leistungs- oder Nachtragspositionen nicht abgedeckt werden konnten. Insgesamt wurden bisher ca. 1.300 Regiestunden beauftragt. Die Stunden- und Materialabrechnungen werden derzeit überprüft. Pauschal können die Mehrkosten mit ca. 90.000,00 € angesetzt werden.

  • Umverlegung, Verlängerung und Neuverlegung bestehender Kabelanlagen
  • Überprüfung und Dokumentation der Bestandsanlagen
  • Anpassung im Bestand (Durchbrüche etc.)
  • Stromkreisprüfung Überprüfen bestehender umgebauter/erneuerter Stromkreise
  • Demontage Schalter/Steckdosen
  • Überprüfen bestehender Fehlerstrom-Schutzschalter (FI)
  • Remontage Schalter und Steckdosen

 

 

 

Trockenbauarbeiten:

 

Im Gewerk Trockenbauarbeiten wurden Auftragserweiterungen wegen Massenmehrungen für den baulichen Brandschutz in Höhe von ca. 100.000,00 € erforderlich.

 

Begründung:

  • zusätzliche Brandschutzdecken
  • Erneuerung von Trockenbauwänden aufgrund des desolaten Baubestandes
  • Ergänzen von bestehenden F90 Vorsatzschalen
  • F90 Bekleidungen der Dachschrägen ergänzen
  • erhöhte Spachtelarbeiten an bestehenden Trockenbauwänden
  • Schadstellen an bestehenden Trockenbauwänden und Decken überarbeiten

 

 

Baumeisterarbeiten:

 

Bei den Baumeisterarbeiten mussten Auftragserhöhungen in Höhe von ca. 96.000,00 wegen Umnutzung und Brandschutzmaßnahmen erteilt werden.

 

Begründung:

  • Öffnen und wiederverschließen von Wand- und Deckendurchbrüchen

nach erfolgten Sanitär-, Elektro- und Lüftungsinstallationen einschließlich Brandschotts

  • Deckenaussparrungen für Entwässerungsgullys

 

 

Fliesenarbeiten:

 

Mehraufwand wegen Umbau- und Brandschutzarbeiten ca. 40.000,00 €.

 

Begründung:

  • Wegen brandschutztechnisch notwendigem Rückbau- und Ertüchtigungsarbeiten an den Sanitär- und Lüftungsleitungen in den Sanitärbereichen haben sich die neu zu fliesenden Wand- und Bodenflächen erheblich erhöht.

 

 

Schließanlage:

 

r den Austausch der Schlianlage fallen Kosten von ca. 48.000 € an.

 

Begründung:

  • Aufgrund der neuen Nutzungsart des Gebäudes und den unterschiedlichen Nutzern wurde der Austausch der Schließanlage erforderlich.

 

 

Schreinerarbeiten

 

Im Gewerk Schreinerarbeiten fallen noch Kosten von ca. 11.000,00 € an.

 

Begründung:

  • Bestehende Badtüren überarbeiten und kürzen
  • Wiedermontage und Anpassung der WC-Trennwände

 

 

 

Schadensbeseitigung aus der Intensivnutzung

 

r die Schadensbeseitigung aus der Intensivnutzung werden weitere 17.000,00 € erforderlich.

 

Begründung:

  • Parkettarbeiten   1.000,00 €

Erhöhter Aufwand bei den Sanierungsarbeiten der

bestehenden Parkettböden

 

  • Malerarbeiten  13.500,00 €

Zur Beseitigung vieler Schadstellen ist ein höherer

Regieaufwand erforderlich

 

  • Sanierungsaufwand Wandfresken   2.500,00 €

Der Aufwand für die Restaurierung der Wandfresken war

umfangreicher als erwartet 

 

 

 

Instandsetzung

 

Aus dem Bereich Instandsetzung ist mit zusätzlichen Ausgaben von ca. 2.300 € zu rechnen.

 

Begründung:

  • Zusätzlich waren Instandsetzungsarbeiten an bestehenden Linoleumbelägen notwendig.

 

 

 

Trinkwasser

 

Im Bereich Trinkwasser werden zum Abschluss der Arbeiten noch Aufträge von ca. 8.000 € erwartet.

 

Begründung:

  • Fliesen- und Plattenarbeiten
  • Vermehrter Material- und Regieaufwand

 

 

 

Baunebenkosten

 

Bei den Baunebenkosten werden zusätzliche Kosten von ca. 13.500,00 € erwartet.

 

Begründung:

  • Baureinigungsarbeiten   7.500,00 €

erhöhter Arbeitsaufwand

 

  • Tragwerksplanung   6.000,00 €

- Planung und Berechnung von neuen Stahlbetondecken

  im 3. Bauabschnitt

- Zur Lastabtragung der Holzbalkendecken im 1. und 2. BA mussten Stahlträger
  eingezogen werden

- zur Positionierung der Kernbohrungen waren mehrere Baustellentermine
  erforderlich

 

 

 

IV. Einsparungen (Spalte 4)

 

Die Einsparungen bei den Haushaltsansätzen „Schadensbeseitigung aus der Intensiv-nutzung“ und „Erneuerung Trinkwassernetz“ wurden hauptsächlich durch günstige Submissionsergebnisse bei den Gewerken Fliesen- und Malerarbeiten erzielt.

 

 

 

VI. Finanzbedarf

 

Nach den bisherigen Kostenansätzen gem. Beschluss vom 26.09.2017 und unter Berücksichtigung vorgenannter Auftragserweiterungen und Einsparungspotenziale für die Gesamtmaßnahme Umbau/Umnutzung des Bürgerstifts St. Michael als Menschen in Not-Schutzhaus errechnen sich folgende Gesamtkosten:

 

 

 

 

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme erhöhen sich damit um 341.653,95 €.

Dies entspricht einer Kostensteigerung von ca. 10,3 %.

 

 

 

VII. Zeitplan

 

Unmittelbar nach Ausführung der restlichen Anstrich- und Ausbesserungsarbeiten sowie der Endreinigung im Erdgeschoss und Aufschaltung der Brandmeldeanlage zur Berufsfeuerwehr ist die Übergabe des kompletten Gebäudes an den späteren Nutzer geplant.

 

 


 

Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

Die weitere Planung und die Umsetzung der zusätzlich erforderlichen baulichen Maßnahmen für die Umnutzung des Bürgerstiftes St. Michael in ein „Menschen in Not-Schutzhaus“ wird entsprechend der Berichtsvorlage beschlossen.

 


Anlagen: