Vorlage - VO/20/16412/65  

 
 
Betreff: Holzgartensteg
Ergebnis des Planungswettbewerbs
Bericht über den Diskussionsabend vom 05.02.2020
Status:öffentlichVorlage-Art:Tischvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Tiefbauamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen Entscheidung
11.02.2020 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

Bisherige Befassung des Stadtrats

Mit Beschluss vom 18.09.2018 (VO/18/14596/65) wurde die Lagevariante 3 (Maria-Beer-Platz – Grieser Spitz) für den Holzgartensteg festgelegt. Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, den Planungswettbewerb für den Neubau des Holzgartenstegs vorzubereiten und der Öffentlichkeit im Rahmen einer Informationsveranstaltung Gelegenheit zu geben, Anregungen einzubringen. Die Eckpunkte der Wettbewerbsauslobung sollen dem Ausschuss vor Veröffentlichung vorgelegt werden.

Mit Beschluss vom 16.07.2019 (VO/15681/65) wurde die Lagevariante 3 nach einer vertieften Untersuchung von sechs Varianten (zum Teil mit Untervarianten) als Grundlage für die Planungen bestätigt. Auch die sog. „Null-Variante“, d.h. der Verzicht auf die Errichtung einer Fuß- und Radwegeverbindung in diesem Bereich, wurde ausführlich behandelt. Die Ergebnisse der Bürgerinformation vom 03.04.2019 wurden zur Kenntnis genommen. Der Auftrag zur Auslobung des Planungswettbewerbs mit Einbindung der Öffentlichkeit wurde erteilt.

1. Planungswettbewerb

Auf Grundlage des Beschlusses vom 16.07.2019 wurde der Planungswettbewerb ausgelobt. Es durften sich Bewerbergemeinschaften aus Bauingenieuren und Landschaftsarchitekten bewerben. Die Beteiligung eines Architekten wurde empfohlen.

Es gingen innerhalb der Bewerbungsfrist 13 Beiträge ein. Davon musste einer aus formalen Gründen ausgeschlossen werden. Die verblieben zwölf Beiträge wurden im Preisgericht ausführlich geprüft und diskutiert. In mehreren Durchgängen wurden die weniger überzeugenden Beiträge ausgeschieden. Es verblieben vier Arbeiten. Aus dieser Gruppe wurden drei gleichwertige Preisträger bestimmt. Eine Arbeit erhielt eine Auszeichnung.

Das Preisgericht formulierte Hinweise, die bei der weiteren Überarbeitung der Wettbewerbsbeiträge beachtet werden sollen.

Die Preisträger (siehe Anlage 2) sind:

Tarnzahl 000005:

schlaich bergermann partner sbp gmbh, Stuttgart

terrabiota Landschaftsplaner und Stadtplaner GmbH, Starnberg

 

Tarnzahl 000006:

CES Ingenieure Novacki Brengelmann GbR, München

Arch. DI Martin Brischnik, Graz

freiland Umweltconsulting ZT GmbH, Wien

 

Tarnzahl 000008:

Mayr | Ludescher | Partner Beratende Ingenieure PartGmbB, München

Lex Kerfers Landschaftsarchitekten und Stadtplaner BDLA, Bockhorn

DKFS Architects Ltd., London

 

Die Auszeichnung ging an:

Tarnzahl 000003:

HFS Ingenieure Regensburg GmbH

HFR Ingenieure GmbH

D’Acunto Hofmann Ingold Ohlbrock Architekten und Ingenieure

Breinl Landschaftsarchitektur + Stadtplanung

 

Die Details der Beiträge und die Bewertungen durch das Preisgericht können dem Preisgerichtsprotokoll (Anlage 1) und den Wettbewerbsbeiträgen der drei Preisträger (Anlage 2) entnommen werden.

 

2. Öffentlichkeitsbeteiligung

2.1 öffentliche Ausstellung

Alle Wettbewerbsbeiträge werden von Montag, 03.02., bis Samstag, 15.02.2020, öffentlich ausgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger haben bis zum Ende der Ausstellung die Möglichkeit, Meinungen und Hinweise zu den drei Siegerentwürfen schriftlich oder per Email abzugeben. Diese werden von der Verwaltung gesammelt und bewertet. Konstruktive Beiträge werden als Bearbeitungshinweise an die Preisträger weitergereicht.

2.2 Diskussionsabend am 05.02.2020

Am Abend des 05.02.2020 fand im Salzstadel ein Diskussionsabend statt, bei dem die rund 200 anwesenden Bürgerinnen und Bürger die Wettbewerbsbeiträge der drei Preisträger mit den Vertretern der Verwaltung diskutieren konnten. Anregungen, Wünsche und Hinweise der Bürger wurden entgegengenommen.

Es ist festzuhalten, dass in erster Linie die Notwendigkeit der Brücke diskutiert wurde. Hier gab es sowohl Gegner als auch Befürworter. Beide Seiten erhielten für ihre Wortmeldungen Zustimmung aus der Versammlung. Die Zahl konkreter Wortmeldungen zu den einzelnen Wettbewerbsbeiträgen war eher gering. 

Ein anderes Bild ergibt die Analyse der während der Versammlung beschriebenen Karten (siehe Anlage 3). Mehrheitlich enthielten die Karten eine inhaltliche – teilweise auch kritische, jedoch selten ablehnende – Auseinandersetzung mit dem Projekt. Insbesondere wurde einerseits die Gestaltung der drei Entwürfe der Preisträger bewertet, andererseits wurde die Brücke an sich auch im größeren Zusammenhang beurteilt (z. B. Anschlusswege, Netzzusammenhang, Radwegrouten, Stadtbild, Umwelt)

Das Angebot von Sitzmöglichkeiten und die Schaffung einer Aufenthaltsqualität auf der Brücke selbst werden begrüßt. Anklang findet auch der vorgeschlagene Stadtbalkon am Maria-Beer-Platz. Wiederholt wird darauf hingewiesen, dass die Wegeführung und Gestaltung des Grieser Spitzes die befürchteten Konflikte zwischen Radlern und Erholungssuchenden lösen muss. Bäume sind zu erhalten bzw. neu zu pflanzen, der Weg soll sich in die Landschaft einfügen und die Beleuchtung an nachtaktive Tiere angepasst werden.

2.3 Dokumentation

Eine detaillierte Auseinandersetzung mit allen Aspekten war wegen der Kürze der Zeit für diesen Beschlusstext nicht möglich. Zudem werden bis zum Ende der laufenden Ausstellung am 15.02.2020 noch Stellungnahmen erwartet.

Es ist stattdessen vorgesehen, die Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger in geeigneter Weise zu dokumentieren und auf der Homepage der Stadt Regensburg zeitnah zu veröffentlichen.

 

3. weiterer Verfahrensablauf, VgV-Verfahren

Vorbehaltlich dieses Beschlusses werden die drei Preisträger aufgefordert, ihre Beiträge zu konkretisieren. Dabei soll auf die Bearbeitungshinweise aus dem Preisgericht und aus der Bevölkerung eingegangen werden. Neben den textlichen und zeichnerischen Darstellungen sind insbesondere eine fotorealistische Darstellung sowie ein Modell anzufertigen. Zudem sind ein Kostenrahmen für die Bauwerkskosten zu ermitteln und ein Honorarangebot vorzulegen.

Diese Unterlagen und Informationen fließen in das Vergabeverfahren (VgV-Verfahren) ein. Am Ende des Verfahrens wird die Bietergemeinschaft ermittelt, die den Planungsauftrag erhalten wird.

Die ausgewählten Preisträger werden aufgefordert ihre Wettbewerbsarbeiten nach Maßgabe des Beschlusses weiterzuentwickeln. Die angemessene Vergütung der Preisträger wurde einvernehmlich mit der Bayerischen Ingenieurekammer Bau festgesetzt.

Die Fachpreisrichter aus dem wettbewerblichen Teil (1. Phase) bewerten die überarbeiteten Arbeiten und empfehlen im Rahmen des VgV-Verfahrens der Verwaltung eine Rangfolge.

 

4. Planungsablauf, Zeitplan

2020Vergabeverfahren, Beauftragung

Mitte 2020 – 2022Objektplanung, Fachgutachten, Genehmigungsverfahren

2023 ffAusführungsplanung, Baubeginn

 


Der Ausschuss beschließt:

1.      Die Ergebnisse des Planungswettbewerbs Holzgartensteg werden zur Kenntnis genommen.

2.      Die drei Preisträger des Planungswettbewerbs werden zur Überarbeitung der Entwürfe aufgefordert. Im Anschluss wird das Verhandlungsverfahren durchgeführt, aus dem sich ergibt, welche Planungsgemeinschaft den Auftrag erhält.

 


Anlagen:

1.    Protokoll Preisgericht

2.    Preisträger des Wettbewerbs

3.    Ergebnisse des Diskussionsabends am 05.02.2020

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 Protokoll Preisgericht (219 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2 Wettbewerbsarbeit 000005 (723 KB)    
Anlage 3 3 Anlage 2 Wettbewerbsarbeit 000006 (820 KB)    
Anlage 4 4 Anlage 2 Wettbewerbsarbeit 000008 (1144 KB)    
Anlage 5 5 Anlage 3 Rückmeldung auf Karten (222 KB)