Sachverhalt:
Am 28.09.2017 (VO 17/13410/53) hat der Stadtrat beschlossen, auf dem Gelände des so genannten neuen Technischen Bereichs (jetzt Sportpark Ost) eine Leichtathletikhalle für den Trainingsbetrieb zu errichten. Basierend auf der neuen Bäderstrategie von das Stadtwerk Regensburg. GmbH wurde vom Stadtrat am 26.07.2018 (VO 18/14224/53) beschlossen, auf dem Gelände außerdem ein neues Hallenbad zu errichten. Es wurde festgestellt, dass durch die zeitgleiche, abgestimmte Planung und Realisierung von Schwimmbad und Leichtathletiktrainingshalle bauliche, energetische und organisatorische Synergien genutzt werden können. Für die Maßnahme ist eine Budgetobergrenze von 19,2 Mio. Euro netto (Kostengruppen 200-600) vorgesehen. Am 28.03.19 wurde das Stadtwerk Regensburg. Bäder und Arenen GmbH (SBA) vom Stadtrat mit Planung, Bau und Betrieb des neuen Bades und der Leichtathletiktrainingshalle betraut. Nach Fertigstellung der Leichtathletiktrainingshalle und des Hallenbades wird die Stadt Regensburg die umliegenden Sportflächen neu gliedern und eine multifunktionale Sportanlage in der Größe von zwei Großspielfeldern mit vorläufigen Gesamtkosten von rund 1,6 Mio. € errichten. Als Grundlage für die planungsrechtliche Zulässigkeit des Sportparkvorhabens hat der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am 30.04.2019 den Bebauungsplanentwurf 164 mit Satzung und Begründung zur öffentlichen Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB beschlossen. Der Bebauungsplanentwurf hat nach dieser Auslegung einen Stand erreicht, der die Zulässigkeit von Vorhaben nach § 33 BauGB ermöglicht und sollte als verbindlich für den Wettbewerb vorgegeben werden. Bei der Vorbesprechung der Preisrichter (siehe Anlage 1, Seite 8 f) am 4. Juni 2019 wurden die Formulierungen zur Verbindlichkeit des Bebauungsplanes sehr kontrovers diskutiert. Es wurde sowohl von Fach- als auch von Sachpreisrichter*innen die Befürchtung geäußert, dass von den Wettbewerbsteilnehmern aufgrund der relativ engen Vorgaben (Baugrenzen lassen wenig Raum für abweichende Anordnungen der Gebäude) alternative Planungsideen nicht entwickelt werden können. Ferner müssten ggf. Wettbewerbsteilnehmer ausgeschlossen werden, wenn sie entsprechende Abweichungen vom Bebauungsplanentwurf in ihren Entwürfen vornehmen. Auf Vorschlag der Verwaltung sind die Formulierungen deshalb offener gefasst und geringfügige Abweichungen zugelassen worden. Bei einem „Abweichen“ von den vorgegebenen Rahmenbedingungen sind deshalb ggf. neue Gutachten (Schallgutachten usw.) bzw. Anpassungen der Planung und somit auch eine nochmalige Öffentlichkeitsbeteiligung im Bebauungsplanverfahren erforderlich. Am 2.7.2019 hat der Gemeinsame Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen, Ausschuss für Bildung, Sport und Freizeit und Bau- und Vergabeausschuss die Durchführung eines nichtoffenen Realisierungswettbewerbs mit vorgeschaltetem Auswahl-/ Losverfahren beschlossen. Grundlage für den Wettbewerb sind die RPW 2013 und VgV 2016 für die Objektplanung Hochbau und die Ingenieurleistungen TGA. Mit der Wettbewerbsbetreuung hat das SBA das Büro oberprillerarchitekten beauftragt. Die Jury hat am 9.12.2019 getagt und unter den eingereichten Arbeiten die Preisträger ausgewählt (siehe Protokoll Anlage 1). Das Preisgericht war an diesem Tag wie folgt besetzt:
Fachpreisrichter Christine Schimpfermann, Architektin und Stadtplanerin, Planungs- und Baureferat, Regensburg Karlheinz Beer, Architekt, Weiden Peter Riepl, Architekt, Linz Volker Heid, Architekt, Fürth Josef Krautloher, Architekt, Vilshofen
Stellvertretende Fachpreisrichter Stefan Schedl, Institut für Energietechnik, Amberg, in Vertretung von Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch
Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter Michael Hermann, Architekt, Leiter Amt für Hochbau, Regensburg
Sachpreisrichter Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Bürgermeisterin, Regensburg (ab 10.15 Uhr) Dr. Hermann Hage, Referat für Bildung, Sport und Freizeit, Regensburg Manfred Koller, das Stadtwerk. Regensburg Dr.-Ing. Josef Zimmermann, Stadtrat CSU Evelyn Kolbe-Stockert, Stadträtin SPD
Stellvertretende Sachpreisrichter Dagmar Kick, Stadträtin SPD, in Vertretung von Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Bürgermeisterin Regensburg (bis 10.30 Uhr) Bernhard Lutter, das Stadtwerk. Regensburg, Immobilienmanagement
Ständig anwesende stellvertretende Sachpreisrichterin Kerstin Radler, Stadträtin FW
Sachverständige Berater (ohne Stimmrecht) Tanja Flemmig, Bauordnungsamt, Regensburg Hermann Rimböck, AL Stadtplanungsamt, Regensburg Tobias Ruf, Architekt Stadt Regensburg Peter Lautenschlager, das Stadtwerk. Regensburg, Betriebsleiter Donauarena Alexander Süß, das Stadtwerk. Regensburg, Betriebsleiter Bäder Anton Huber, das Stadtwerk. Regensburg, Immobilienmanagement Dagmar Büchl, das Stadtwerk. Regensburg, Einkauf
Wettbewerbsbetreuung Jakob Oberpriller, oberprillerarchitekten Jonas Krempl, oberprillerarchitekten
Die Jury hat einen Siegerentwurf sowie einen zweiten und dritten Platz vergeben (siehe Anlage 2-4). Beim Wettbewerbssieger, Behnisch Architekten, Stuttgart, war sich die Jury einig, dass der Entwurf eine städtebaulich und architektonisch außergewöhnlich qualitätsvolle Lösung für den Standort bietet, die die vielfältigen örtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt.
Derzeit läuft das Verhandlungsverfahren (VgV). Die ersten drei Preisträger wurden aufgefordert, ein Erstangebot zu ihrem Honorar abzugeben. Die Entscheidung über eine weitere Beauftragung erfolgt über festgelegte Zuschlagskriterien, in die auch das Wettbewerbsergebnis mit einfließt. Das Stadtwerk Regensburg informiert zum Ausgang des VgV Verfahrens. Mit der Planung am Sportpark Ost kann voraussichtlich ab April 2020 begonnen werden. Nach Vorliegen der Entwurfsplanung, mit der dazugehörigen Kostenberechnung, wird das Stadtwerk Regensburg die zuständigen Gremien der Stadt informieren, die dann über die Fortführung und den Finanzrahmen des Projektes entscheiden.
Anlagen: Protokoll zur Preisgerichtssitzung am 09.12.2019 Siegerentwurf 2. Preis 3. Preis
Der Ausschuss beschließt:
Der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen nimmt das Ergebnis des Wettbewerbsverfahrens „Sportpark Ost, Neubau einer Leichtathletiktrainingshalle und eines Hallenbades“ durch das Stadtwerk Regensburg. Bäder und Arenen GmbH zur Kenntnis.
Anlagen:
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