Sachverhalt:
Die Stadt Regensburg hat sich in den vergangenen Jahren unter allen kreisfreien Städten und Landkreisen Deutschlands in demografischer und wirtschaftlicher Hinsicht mit am dynamischsten entwickelt. Die Folgen dieses Wachstums sind eine zunehmende Verknappung der Flächenpotenziale für Wohnen und Gewerbe und eine zunehmende Nutzungskonkurrenz um die verbliebenen Flächenpotenziale. Aus diesem Grund erfolgte die vorliegende Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes „Gewerbliche Bauflächen“ aus dem Jahr 2008.
Der entsprechende Auftrag zur Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes „Gewerbliche Bauflächen“ an die Verwaltung erfolgte durch den Ausschuss für Wirtschaft in seiner Sitzung am 12.04.2018. Mit der Erstellung des Konzeptes wurde nach einem Vergabeverfahren mit Schreiben vom 14.11.2018 (Vergabenummer: 18 F 088) die Fa. empirica AG (Berlin) beauftragt.
Das Entwicklungskonzept „Gewerbliche Bauflächen“ Zielsetzung Wichtigstes Ziel ist es, dass Regensburg auch künftig quantitativ und qualitativ ausreichende Gewerbeflächen unter Berücksichtigung einer effizienten, sparsamen und nachhaltigen Flächennutzung für ein breites Nutzungs- und Unternehmensspektrum bereitstellen kann. Die gewerbliche Bauflächenkulisse (entsprechende Darstellung im FNP) der Stadt Regensburg hat sich seit dem Jahr 2008 insgesamt um rd. 56 ha oder knapp 5 % verringert. Zum Stand 2019 gibt es noch 171 ha gewerbliche Potenzialflächen in Regensburg. Davon sind jedoch lediglich 24 ha mit Baurecht versehen, d. h. kurz- oder zumindest mittelfristig für Unternehmensansiedlungen verfügbar. Gemessen an der Flächennachfrage der vergangenen Jahre reichen die Potenziale damit quantitativ nur noch zwei bis drei Jahre. Bezogen auf die gewerblichen Bauflächen ist die Handlungsfähigkeit der Wirtschaftsförderung somit stark eingeschränkt. Bei den übrigen 147 ha handelt es sich um nicht erschlossene FNP-Reserven ohne Bau-recht. Bei ihrer Aktivierung müssen zudem noch Flächen für die verkehrliche Erschließung sowie naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in Anspruch genommen werden, so dass netto tatsächlich deutlich weniger als 147 ha Fläche zur Verfügung stehen. Insbesondere kleinteilige Flächenangebote für Handwerker sowie kleine und mittelständische Unternehmen fehlen in Regensburg. Die vorhandenen verfügbaren Flächenpotenziale sind zudem stark auf den Stadtosten bzw. -südosten und Stadtnorden konzentriert.
Zukünftige Flächenbedarfe Unterschiedliche Methoden zur Ermittlung des künftigen jährlichen gewerblichen Flächenbedarfs führen zu einer Spannbreite zwischen 5 und 16 ha. Im Konzept wird unter der Bedingung eines nachhaltigen Flächenmanagements von einem jährlichen Flächenbedarf zwischen 8 und 12 ha ausgegangen. Auf die Laufzeit eines FNP (15 Jahre) gerechnet, ergibt sich somit ein Netto-Flächenbedarf von 120 bis 180 ha bis zum Jahr 2035. Hinzu kommen noch Flächen für die verkehrliche Erschließung sowie den naturschutzrechtlichen Ausgleich. Damit reichen die bestehenden Flächenpotenziale bei rein quantitativer Betrachtung kaum für die zu erwartende künftige Flächenentwicklung bis 2035 aus und es sind mittel- und langfristig Engpässe bei der Flächenversorgung absehbar. Daher bedarf es bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans eines zusätzlichen Puffers von 50 bis 100 ha.
Leitlinien der Wirtschafts- und Gewerbeflächenpolitik und Handlungsempfehlungen Die folgenden zehn Leitlinien geben den Handlungsrahmen in der Wirtschafts- und Gewerbeflächenpolitik der Stadt Regensburg vor:
Die resultierenden Handlungsempfehlungen gliedern sich in die drei zentralen Handlungsfelder a) Gewerbeflächenpolitik und -management, b) Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung sowie c) Integrierte Regionalentwicklung – Stadt-Umland-Kooperation. mit jeweils mehreren Handlungsansätzen.
Handlungsfeld „Gewerbeflächenpolitik und –management“ Hinsichtlich von Gewerbeflächenpolitik und -management gibt es drei Handlungsansätze:
Handlungsfeld Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung Im Handlungsfeld Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung gibt es ebenfalls drei Handlungsansätze:
Handlungsfeld „Integrierte Regionalentwicklung – Stadt-Umland-Kooperation“ Im dritten Handlungsfeld „Integrierte Regionalentwicklung – Stadt-Umland-Kooperation“ sollten die bestehenden Ansätze einer regionalen Kooperation fortgeführt und ausgebaut werden, um das regionale Wachstum und die strukturellen Veränderungen zum Wohle der Region Regensburg räumlich besser steuern zu können.
Präsentation empirica Entwicklungskonzept „Gewerbliche Bauflächen“ für die Stadt Regensburg
Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:
Anlagen:
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