Vorlage - VO/20/16920/RV  

Sachverhalt: 

1. Ausgangssituation

Der Bedarf an Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Während der Unterrichtswochen kann diese Nachfrage durch Angebote der Ganztagsbeschulung in gebundener oder offener Form, durch Horte und durch Mittagsbetreuungsgruppen zu einem großen Teil gedeckt werden.

Nur in den Horten umfasst die Ganztagsbetreuung auch die Ferienzeit. Hier stehen für etwa ein Viertel der Regensburger Grundschulkinder Plätze zur Verfügung.

Berufstätige Eltern, die ihre Kinder in einer Ganztagsbeschulung oder Mittagsbetreuung haben, sind jedoch während der Ferienzeiten ebenfalls auf eine verlässliche und professionelle Kinderbetreuung für Grundschulkinder angewiesen.

Auf bundespolitischer Ebene ist ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagesplatz und eine Ferienbetreuung im Grundschulbereich aktuell immer noch in Bearbeitung. Die Zuständigkeit für die Ferienbetreuung liegt allerdings derzeit noch ausschließlich bei den Kommunen.

In der Stadt Regensburg gibt es verschiedene Anbieter für Ferienangebote. Das Amt für Kommunale Jugendarbeit bietet je Ferienwoche für bis zu 100 Kinder zwischen 6 – 14 Jahren ein- bzw. zweiwöchige Ferienangebote an. In Jahren mit Mini-Regensburg gibt es in den Sommerferien ein dreiwöchiges Angebot für ca. 2000 Kinder aus Stadt und Landkreis im Altern von 8 bis 14 Jahren. Das Amt für Sport und Freizeit bietet tageweise bzw. stundenweise Feriensportangebote an. Hinzu kommen private Angebote.

Alle diese Angebote sind unverzichtbar, aber das durchschnittliche Platzangebot ist gerade in den ersten zwei Wochen der Sommerferien schnell ausgebucht.

Auf der Basis des Stadtratsbeschlusses vom 17.04.2012 wurde eine Ferienbetreuung für Grundschulkinder an den Standorten Pater-Rupert-Mayer-Zentrum (KJF) und dem Familienzentrum Humboldtstraße (AWO), durch das Amt für Schulen, eingeführt.

2018 konnte außerdem der Elternverein der Grundschule Sallerner Berg als Träger einer Ferienbetreuung am dortigen Grundschulstandort gewonnen werden.

Mit dem Stadtratsbeschluss vom 28.02.2019 wurde zusätzlich die Möglichkeit eines sprengelbezogenen Ferienbetreuungsangebotes an den drei Grundschulstandorten in Burgweinting, an der Grundschule der Vielfalt und Toleranz sowie an der Grundschule Prüfening geschaffen.

Die Ferienbetreuungsangebote der Stabsstelle Schulentwicklung und Schulbau umfassen

derzeit folgende Ferienbetreuungswochen:

Das erweiterte Angebot konnte 2019 nur sehr kurzfristig bekannt gemacht werden. Dies führte teilweise zu geringen Anmeldezahlen. Viele Eltern haben ihre Jahresurlaubsplanung bereits abgeschlossen oder  sich über andere Betreuungsmöglichkeiten im Familien- und Freundeskreis informiert.

Nutzung der Ferienbetreuung:

Ab den Osterferien 2020 geplante Angebote mussten aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Hinsichtlich der Tatsache, dass viele Erziehungsberechtigte einen Großteil ihres Jahresurlaubs für die Betreuung ihrer Kinder einbringen mussten, ist von einem sehr starken Bedarf für die Sommerferien 2020 auszugehen.

2. Fortsetzung der Ferienbetreuung

Vor dem Hintergrund der Corona-Situation und des in der politischen Umsetzung befindlichen Anspruchs auf Ganztagesbetreuung und Ferienbetreuung für Grundschulkinder ist das Angebot fortzusetzen und bedarfsgerecht auszubauen. Dabei sind die bereits vorhandenen Angebote in Abstimmung mit den jeweiligen Anbietern anzupassen. Es ist ein gemeinsamer Auftritt aller Ferienbetreuungsangebote im Internet anzustreben, damit die Eltern einfacher zu den Angeboten finden.

3. Finanzielle Auswirkungen

Die Stadt Regensburg übernimmt nach derzeitiger Beschlusslage vom 28.02.2019 einen Basisanteil von 50 % der entstehenden Kosten (inkl. Mittagsverpflegung) sowie die fehlenden Elternbeiträge bei Gruppenauslastung unter Maximum.

Nach einer aktuellen Kostenschätzung auf Grundlage der bestehenden Verträge ist bei einer Gruppengröße von 20 Plätzen mit Kosten von maximal 3.600 € (5-Tages Woche) und 3.000 € (4-Tages Woche) zu rechnen. Verpflegungskosten sind hier bereits berücksichtigt.  Der Elternbeitrag soll 50 % der Kosten je Betreuungswoche und Platz abdecken.

Auf Basis der oben genannten Kosten und Beiträge berechnet sich folgender Förderbetrag der Stadt im Haushalt 2021:

Es ergeben sich bei 9 Ferienbetreuungsgruppen insgesamt 43 Betreuungswochen mit 5 Tagen und 36 Betreuungswochen mit 4 Tage (Osterferien, Pfingstferien und Herbstferien):

Die erforderlichen Mittel werden bei der Haushaltsstelle 0.2112.7090 im Rahmen der für die Haushalts- und Finanzplanung jeweils vorgegebenen Gesamtsumme des Amtes für Schulen berücksichtigt.

Der Ausschuss für Bildung empfiehlt:

Der Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen beschließt:

Die Verwaltung wird beauftragt:

1.)      Die Ferienbetreuung für Grundschulkinder für den Zeitraum vom 01.11.2020 bis zum 31.12.2021 fortzusetzen.

2.)      Ein Konzept zur wohnortnahen Ferienbetreuung von Grundschulkindern unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Angebote und in Abstimmung mit den jeweiligen städtischen Anbietern zu entwerfen.