Sachverhalt: Eine
prosperierende Stadt wie Regensburg ist auf eine optimale Integration in
nationale und internationale Verkehrsnetze angewiesen. Während der
ostbayerische Raum über ein dichtes Autobahnnetz gut erschlossen ist, gibt es
noch erheblichen Bedarf im Schienenpersonenverkehr. Der
Verkehrsentwicklungsplan von 1997 und insbesondere der Regensburg-Plan 2005 enthalten
daher Ziele und Leitprojekte zur Attraktivitätssteigerung des
Schienenpersonenfernverkehrs und zum Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs. Im
vorliegenden Bericht sind die derzeit laufenden Aktivitäten und Projekte im
Bereich Schienenpersonenverkehr zusammengefasst und ihr jeweiliger Stand
dargestellt. Schienenpersonenfernverkehr
(SPFV) Gesetzesinitiative
zur Sicherung des Schienenfernverkehrs Die
Privatisierung und Regionalisierung der Deutschen Bahn hat bundesweit zur
Reduzierung des Fernverkehrangebotes geführt. Die DB AG bietet nur noch
Fernverkehr auf Strecken an, die rentabel sind, d.h. über ein wirtschaftlich
vertretbares Fahrgastaufkommen verfügen. So wurde in Ostbayern 2001 die
komplette InterRegio-Linie 25 auf der sogenannten „Ostbayern-Magistrale“
eingestellt. Der Schwerpunkt der Aktivitäten der DB AG im SPFV liegt ganz
offensichtlich im Bereich der Hochgeschwindigkeitsstrecken. Die Stadt
Regensburg hat auf diese Entwicklung mit verschiedenen Initiativen (s. u.) und
Resolutionen in der Vergangenheit reagiert und wird sich auch weiterhin für den
Ausbau eines attraktiven SPFV einsetzen. Mit dem
geplanten Börsengang der DB AG hat das Thema Ausdünnung des SPFV wieder neue
Aktualität erfahren. Das Beratungsunternehmen KCW aus Berlin hat in einer
Studie analysiert, welche Folgen die Teilprivatisierung für den Fernverkehr
haben kann. Nach der Studie, die im April 2008 veröffentlicht wurde, würden
viele Städte in Deutschland die Anbindung an den Fernverkehr verlieren – die
Stadt Regensburg gehört nicht dazu. Insgesamt wird nur ein Drittel der
Fernverbindungen als wirklich profitabel angesehen. Vor diesem
Hintergrund hat das Land Sachsen-Anhalt am 23. Mai 2008 eine Gesetzesinitiative
(Gesetz zur Sicherstellung von Eisenbahninfrastrukturqualität und
Fernverkehrsangebot – Bundesschienen-Personenfernverkehrsgesetz – BSPFG) im
Bundesrat eingebracht. Der Gesetzentwurf wurde vom Bundesrat einstimmig
beschlossen und soll nun dem Bundestag vorgelegt werden. Die
Verkehrsministerkonferenz hat auf ihrer Sitzung am 7./8. Oktober 2008 die
Auffassung vertreten, dass es zur Wahrung des Gemeinwohls bei den
Fernverkehrsangeboten der Bundesunternehmen einer gesetzlichen Regelung bedarf,
deren Notwendigkeit sich bereits aus Artikel 87e Abs. 4 des Grundgesetzes (GG)
ergibt. Auch die neue Bayerische Staatsregierung will darauf drängen, dass der
Bund seine verfassungsrechtliche Verantwortung für den Fernverkehr im Rahmen
der Daseinsgrundversorgung wahrnimmt. Dies wurde so in der
Koalitionsvereinbarung vom 27. Oktober
2008 festgelegt. Mit dem
BSPFG soll ein Fernverkehr zwischen dem Hochgeschwindigkeitsnetz und dem
Nahverkehrsnetz wieder eingeführt werden (kleiner Fernverkehr wie früher z.B.
mit dem IR). Der Gesetzesentwurf sieht nicht vor, dass alle Oberzentren
ICE-Haltepunkte werden sollen, wie oft behauptet wird! Der „kleine“ SPFV ist
ein existenziell wichtiger Standort-Faktor, der keinesfalls durch noch so
attraktive, auf die jeweils nächst gelegenen ICE-Knoten ausgerichtete
RE-Angebote (z.B. „Pendolinos“) ersetzt werden kann. Für Teilnehmer von
Kongressen, Besucher heimischer Firmen oder Touristen macht es einen
erheblichen Unterschied, ob sie mit einem Nahverkehrs- oder Fernverkehrsprodukt
anreisen, zumal im Fernverkehr eine Platzreservierung möglich ist. Ferner darf
nicht der Aspekt der sinkenden Akzeptanz beim Zwang zum Umsteigen
vernachlässigt werden. Insofern zielt der o.g. Gesetzesantrag mit der Absicht,
den Bund gemäß Art. 87e Abs. 4 Satz 1 GG zur Daseins-Vorsorge beim „kleinen“
SPFV zu verpflichten und ihm hierfür eine hoheitliche Besteller-Funktion
zuzuweisen, in die richtige Richtung und wird so auch von der Stadt Regensburg
unterstützt. Initiative
Ostbayern-Magistrale Bis zur
Einstellung der InterRegio-Linie 25 (München – Regensburg – Hof – Leipzig) war
Ostbayern im 2-Stunden-Takt zum einen direkt an die Landeshauptstadt München
mit dem Flughafen und zum anderen über Hof an die neuen Bundesländer und die
Bundeshauptstadt Berlin angebunden. Der zum Fahrplanwechsel 2005 bzw. 2007 vom Freistaat
Bayern bestellte IR 25-Ersatzverkehr stellt kein gleichwertiges
Fernverkehrsangebot dar. Die RE-Neigetechnik-Züge der DB Regio und die
klassischen Wagenzüge der Vogtlandbahn bilden einen Zwei-Stunden-Takt im
Abschnitt Regensburg – Hof und die RE-Züge der DB Regio im Abschnitt
(Schwandorf -) Regensburg - München. Nur zwei RE-Zugpaare verkehren
umsteigefrei zwischen München und Leipzig. Es ist also weiterhin – trotz des
lobenswerten Engagement des Freistaates - Schienenpersonenverkehr in
Fernverkehrsqualität auf der Ostbayern-Magistrale zu fordern. Initiative
Donau-Magistrale Im
Bundesverkehrswegeplan 2003 ist der Ausbau der Strecke Nürnberg – Regensburg –
Passau – Grenze D/A vorgesehen, für die auch bereits eine Vereinbarung mit
Österreich abgeschlossen wurde. Ein Realisierungszeitraum wurde bisher aber
nicht angegeben. Bestandteil dieses Vorhabens ist u. a. ein drittes
Streckengleis zwischen Regensburg-Hauptbahnhof und Obertraubling, um einen
Kapazitätsengpass auf dem Verflechtungsstück der Fernstrecken Passau –
Regensburg und München - Regensburg zu beseitigen. Angesichts der Zunahme des
Güterverkehrs sowie des neuen Haltepunktes Burgweinting ist der Bau des dritten
Gleises mittelfristig einzuplanen. Ferner wird eine Qualifizierung der Strecke
für einen attraktiven Personenfernverkehr mit Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h
gefordert. Die DB AG
hat in Kooperation mit der ÖBB zum Fahrplanwechsel Dezember 2007 eine neue
internationale ICE-Verbindung (Dortmund -) Frankfurt/Main – Nürnberg - Passau –
Wien (ICE-Linie 91) eingerichtet. Zum Einsatz kommen ICE-Neigetechnik-Züge, die
im 2-Stunden-Takt fahren. Die sechs neuen ICE-Verbindungen der Linie (Dortmund
-) Frankfurt – Nürnberg – Wien ersetzen in Bayern die entsprechenden ICE-, EC-
und IC-Züge der Linie 31. Die neuen
ICE-T-Züge besitzen eine Gesamtlänge von 369 m. Um einen ordnungsgemäßen Halt
der Züge zu gewährleisten, wurden im Hauptbahnhof die Bahnsteige an Gleis 4 und
5 bis unter die Galgenbergbrücke auf 370 m verlängert. Initiative
Marzlinger Spange (IMS) Der Flughafen München
verfügt noch immer über keine Fernbahnanbindung und dies, obwohl das
Passagieraufkommen des Flughafen Münchens kontinuierlich steigt und derzeit das
Planfeststellungsverfahren für die 3. Start- und Landebahn läuft. Das Transrapid-Projekt
hat lange Zeit den Blick für eine Fernbahnanbindung verstellt. Die IMS hofft
aber nun, dass nach dem Aus für den Transrapid die Diskussion um die
Schienenanbindung des Flughafens wieder sachorientierter geführt wird. Ein erster Schritt in
diese Richtung ist das bereits vor einigen Monaten eingeleitete ergebnisoffene
Gutachten zur Untersuchung aller denkbaren Varianten zur Flughafenanbindung. Entsprechend
dem Ergebnis des Gutachtens soll laut Koalitionsvereinbarung die
Fernbahnanbindung bzw. die Schienendirektanbindung des Flughafens erfolgen. Die
Vergabe der einzelnen Bausteine (Infrastruktur, Nachfrage, Betriebssystem)
erfolgt in diesen Tagen. Die IMS hat in diesem Zusammenhang ihre wichtigsten
Forderungen noch einmal in einem Positionspapier zusammengefasst, das dem
StMWIVT und der Presse zur Kenntnis gegeben wurde (s. Anlage). In diesem
Zusammenhang ist auch noch von Interesse, dass sich die Koalitionspartner
darauf verständigten, sich beim Bund für einen möglichst schnellen Ausbau der
Strecke Regensburg – München und demzufolge für eine Verringerung der
Fahrzeiten einzusetzen. Außerdem zielen die Vereinbarungen darauf ab, den Bund
zur Aufnahme eines Knotenprojektes München (bedarfsgerechter Ausbau der
Infrastruktur für den Schienenpersonen- und Güterverkehr) in den vordringlichen
Bedarf des Bundesverkehrswegeplans zu veranlassen. Initiative
Donau-Moldau-Bahn In einer
Machbarkeitsstudie wurde 2004 der Nachweis erbracht, dass durch die
„Donau-Moldau-Bahn“ die Fahrzeit von derzeit über 6 Stunden auf 3,5 Stunden
reduziert werden kann und damit die Bahn konkurrenzfähig gegenüber dem Flugzeug
wäre. Das tschechische Verkehrsministerium und der bayerische Wirtschafts- und
Verkehrsminister haben Ende 2005 beschlossen, eine bayerisch-tschechische Arbeitsgruppe
einzusetzen, die die Machbarkeit der Donau-Moldau-Bahn untersuchen soll. Erst am
24.05.2007 fand auf Initiative der Stadt Regensburg die konstituierende Sitzung
der bayerisch-tschechischen Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Bahnverbindung
München – Prag in Regensburg statt. Die Arbeitsgruppe verständigte sich darauf,
ausgehend von einem langfristigen Zielkonzept, konkrete Ausbaustufen für die
kurz- bis mittelfristige Beschleunigung und Kapazitätssteigerung des
Schienenkorridors München – Furth i. Wald – Pilsen – Prag zu definieren. Die
Bahnen wurden beauftragt, dazu erste Ermittlungen anzustellen. Die Beratungen
wurden im September 2007 in Prag fortgesetzt. Es wurde vereinbart, dass der
Korridor durch entsprechende Maßnahmen zunächst verkehrlich entwickelt werden
soll. Ferner soll der bestehende Staatsvertrag zwischen dem Bund und Tschechien
durch eine Schienenstrecke Pilsen – München ergänzt werden. Die Mitglieder der
AG sollten Zielvorstellungen für die Ergänzung des Staatsvertrages formulieren. Seit der
Arbeitsgruppensitzung im September 2007 hat es wegen Erkrankung des zuständigen
Referatsleiters keine konkreten Aktivitäten auf bayerischer Seite gegeben. Das
Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und
Technologie hat aber auf Anfrage im Juli 2008 mitgeteilt, dass die Gespräche
mit den tschechischen Partnern unverzüglich wieder aufgenommen werden. Ein
Termin für die nächste Arbeitsgruppensitzung liegt aber noch nicht vor. In der Koalitionsvereinbarung
vom 27. Oktober 2008 ist die Direktverbindung München – Prag als wichtiges
Verkehrsprojekt enthalten. Die Koalitionspartner haben vereinbart, sich beim
Bund für eine schnellst mögliche Realisierung einzusetzen. Elektrifizierung
der Bahnstrecke Regensburg – Marktredwitz - Hof Im
Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2003 ist die Prüfung der Elektrifizierung der sogenannten
Naabtalmagistrale (Marktredwitz – Regensburg) erst im Anschluss an eine
Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale (Nürnberg – Marktredwitz – Hof)
vorgesehen. Im Abschnitt Hersbruck – Pegnitz müssen aber für die
Elektrifizierung diverse Tunnels vergrößert werden; die Kosten werden auf 500
Mio. Euro geschätzt. Der Bund dürfte daher ein vitales Interesse an einer
Alternative haben. Im Zuge der
2009 anstehenden Überprüfung des Bedarfsplans wird untersucht, ob dieser der
prognostizierten Verkehrsentwicklung noch gerecht wird. Werden Defizite
festgestellt, so wird dies im Rahmen der Erarbeitung eines neuen BVWP
berücksichtigt. In diesem Falle kann auch die Elektrifizierung der
Naabtalmagistrale dem Bewertungsverfahren der Bundesverkehrswegeplanung
unterzogen und bei positiver Bewertung in einen neuen BVWP aufgenommen werden. Die
Elektrifizierung der Bahnstrecke Regensburg – Hof wird auch von der neuen
Bayerischen Staatsregierung als wichtiges Projekt erachtet. Zwischen CSU und
FDP wurde vereinbart, dass sich die Koalitionspartner beim Bund für die
„raschest mögliche Realisierung“ einsetzen. Schienenpersonennahverkehr
(SPNV) Regensburg
Stern Die
Bayerische Eisenbahngesellschaft hat 2007 den sogenannten Regensburg Stern –
elektrifiziertes Schienennetz im Raum Regensburg einschließlich Donautalbahn –
ausgeschrieben. Zum Einsatz sollen neue, klimatisierte Fahrzeuge mit elektrischem
Antrieb, einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und niederflurigem Einstieg
kommen. Den Zuschlag für die rund 5,5 Millionen Zugkilometer pro Jahr erhielt
die Hamburger Hochbahn bzw. ihr Tochterunternehmen Benex. Der
Regensburg Stern ist ein hochwertiger Regionalverkehr im Zulauf auf das
Oberzentrum Regensburg und entlang der bayerischen Donautalbahn zwischen Ulm,
Ingolstadt und Plattling. Die Züge sollen in der Regel mindestens im
Stundentakt, im Einzugsbereich von Regensburg in der Hauptverkehrszeit sogar im
30-Minuten-Rhythmus verkehren. Im Einzugsbereich von Regensburg wird der
attraktive Stundentakt künftig auch abends und am Wochenende gelten. Die
Betriebsaufnahme erfolgt in zwei Stufen: Ende 2010 auf den Linien Neumarkt –
Regensburg – Plattling und Landshut – Regensburg – Ingolstadt, Ende 2011 auf
der Strecke Ulm – Donauwörth – Ingolstadt. Die Vertragslaufzeit endet
einheitlich Ende 2022. Haltepunkt
und P+R / B+R-Anlage Burgweinting Der
Haltepunkt Regensburg – Burgweinting wurde im Dezember 2006 in Betrieb
genommen. Die noch fehlenden Treppenzugänge von der Hartinger Straße zu den
beiden Bahnsteigen sowie die P+R / B+R-Anlagen beiderseits der Bahngleise
sollten nach Planung der DB AG 2007 erstellt werden. Aufgrund unerwartet hoher
Ausschreibungsergebnisse musste die Ausschreibung von der DB AG aufgehoben
werden und eine neue Kostenberechnung durchgeführt werden. Eine Neuberechnung
der Gesamtkosten ergab eine Steigerung von ca. 400.000 Euro auf ca. 650.000
Euro. Nach Sicherstellung der Finanzierung und erneuter Ausschreibung wurden
die Bauarbeiten für die Treppenzugänge und die P+R / B+R-Anlagen im Juni 2008
aufgenommen. Die Fertigstellung der insgesamt 50 Pkw-Stellplätze und 100 Rad-
und Kradstellplätze wird voraussichtlich im November 2008 erfolgen. Der noch
ausstehende teilweise Umbau der Hartinger Straße zwischen dem
Rudolf-Aschenbrenner-Platz und dem höhengleichen Bahnübergang wird nach
Beschluss des Planungsausschusses vom 15.07.2008 im Rahmen der verfügbaren
Haushaltsmittel und nach Maßgabe des Sachverhalts im Jahr 2009 durchgeführt.
Zur verkehrlichen Sicherheit des Fußgängerverkehrs wird der Verbindungsweg
(Querbahnsteig) zwischen den beiden Bahnsteigen bis zum Umbau abmarkiert. P+R-Anlage
Prüfening Die
Voraussetzungen für einen Baubeginn der P+R-Anlage (26 Pkw-Stellplätze, 30 Rad-
und 8 Krad-Stellplätze) sind seit Ende 2006 erfüllt, das Baurecht liegt vor und
die Finanzierung ist dem Grunde nach über den sogenannten RVV-Vertrag
gesichert. Ungeachtet dessen gibt es eine Finanzierunglücke in Höhe der
Differenz zwischen der vertraglich geregelten Grundfinanzierung und den darüber
hinausgehenden tatsächlich anfallenden Kosten, vor allem für die nicht über den
Vertrag gedeckten Planungskosten. Die Bemühungen der DB AG, diese Kosten auf
dem Verhandlungswege mit dem Freistaat Bayern noch über den Vertrag abzudecken,
blieben bisher erfolglos. Eine Entscheidung über die Maßnahme hat die DB AG im
Oktober 2008 über den Vorstandsbereich Infrastruktur herbeiführt. Die
Mehrkosten und insbesondere die Planungskosten werden nun offensichtlich von
der DB AG übernommen. Die Ausschreibung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Der
Baubeginn ist für Frühjahr 2009 geplant. Haltepunkt
Walhallastraße Die DB Regio AG und die Stadt Regensburg verfolgen seit
September 1999 die Errichtung eines Haltepunktes im Bereich der Donaustaufer
Straße. Im April 2002 trat die DB Netz AG an die Stadt heran mit der Absicht,
die Eisenbahnbrücke über die Donaustaufer Straße zu erneuern. Eine
entsprechende Planungsvereinbarung kam mit Datum 01.08/16.10.2002 zustande. Im
Sommer 2004 teilte uns die DB Netz AG mit, dass aufgrund gekürzter
Mittelzuweisungen des Bundes und Kürzungen des eigenen Planungsbudgets die
Planungen für die Kreuzungsmaßnahme Donaustaufer Straße auf unbestimmte Zeit
verschoben werden. Nach Intervention der Stadt erfolgte im November 2004 eine
neue Priorisierung des Projektes mit dem Ergebnis, dass die Erneuerung der
Eisenbahnbrücke über die Donaustaufer Straße mit gleichzeitigem Neubau eines
Haltepunktes in Regensburg Walhallastraße als vorrangig zu beplanendes und
auszuführendes Projekt eingestuft wurde. Aufgrund einer internen Neuorganisation der Bahn konnten die
Planungen zwischen der DB Netz AG und der Stadt aber erst im November 2005
fortgeführt werden. Bedingt durch eine weitere Neuorganisation teilte am
19.01.2006 die nun zuständige „DB Netz AG, Niederlassung Süd“, Planänderungen
mit, die große Teile der bereits erstellten Planungsunterlagen hinfällig
machten. Nach einem beschwerlichen Abstimmungsprozess wurde am 22.10.2007 in
einem Gespräch mit Vertretern des StMWIVT, der DB Netz AG, der DB Station &
Service AG, dem RVV, der BEG und der Stadt Regensburg vereinbart, dass die
Maßnahme in vier Bausteine geteilt wird:
Ferner wurde vereinbart, dass zunächst für die Bausteine 1
und 2 eine Vereinbarung erstellt wird bzw. die bestehende Vereinbarung
entsprechend geändert wird. Die Bausteine 3 und 4 sollen nachrichtlich in die
Vereinbarung aufgenommen werden. Eine Förderung des Haltepunktes wird vom StMWIVT nur in
Aussicht gestellt, wenn die Zahl der Ein- und Aussteiger über 1.000 liegt. In
einer Potentialanalyse der BEG aus dem Jahre 2000 wurden 900 Ein- und
Aussteiger pro Tag ermittelt. Im Rahmen der Aufstellung des regionalen
Nahverkehrsplanes wird die Zahl der Ein- und Aussteiger noch einmal überprüft.
Ferner will das Wirtschaftsministerium das Risiko der Rückforderung der Bundesschienenwegeausbaugesetz-Mittel
nicht allein übernehmen, wenn 5 Jahre nach Fertigstellung des Haltepunktes die
1.000 Ein- und Aussteiger nicht erreicht werden. Hier wird eine Beteiligung der
Stadt an der Rückzahlungsverpflichtung erwartet. Nach einer groben
Kostenschätzung wird der Haltepunkt - in Abhängigkeit von der gewählten
Variante - zwischen 2,6 und 3,0 Mio. Euro und die Schnittstellenverbesserung
(Treppen und Rampen von der Südseite der Donaustaufer Straße zu den
Bahnsteigen) zwischen 1,1 und 1,4 Mio. Euro kosten. Obwohl die DB Netz AG die Anfertigung eines Änderungs-Entwurfs
der bestehenden Planungsvereinbarung bis November 2007 zugesagt hat und dies
zwischenzeitlich auch in mehreren Gesprächen wiederholt hat, liegt dieser noch
nicht vor. In einem Schreiben vom 26.09.2008 wurde der Konzernbevollmächtigte
der DB AG, Herr Klaus-Dieter Josel, über die Angelegenheit informiert und um
Unterstützung bei der Abwicklung des Projektes gebeten. Im Antwortschreiben vom
22.10.2008 versichert der Konzernbevollmächtigte der DB AG, dass die Bauthemen
in Regensburg mit allem Nachdruck und hoher Priorität verfolgt werden. Die
komplizierten Prozesse und erforderlichen Abstimmungen mit dem
Eisenbahnbundesamt hätten bedauerlicherweise zu Verzögerungen geführt. Ein
Änderungs-Entwurf soll aber bis Ende November vorliegen. Der
Ausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Anlagen:
Die Initiativen in Ostbayern Positionspapier der IMS Regensburg Stern System-Skizze HP Walhallastraße
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