Vorlage - VO/14/10237/85  

 
 
Betreff: Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft Regensburg
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Wirtschafts-, Wissenschafts- und Finanzreferent Daminger
Federführend:Amt für Wirtschaftsförderung   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Wirtschaft Vorberatung
08.10.2014 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft ungeändert beschlossen   
Kulturausschuss Vorberatung
08.10.2014 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kulturausschusses ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
23.10.2014 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine bedeutsame Branche in Regensburg mit 3.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und 670 Unternehmen, also mit insgesamt rund 4.100 Erwerbstätigen (Zahlen 2012). 11,1% aller Selbständigen in Regensburg sind in dieser Branche tätig. Der Jahresumsatz 2012 liegt bei 427 Mio. EUR. Umsatzstärkste Märkte sind Pressemarkt, Designwirtschaft, Software-/Games-Industrie und Werbemarkt.

Die relevanten Branchenkennzahlen liegen in Regensburg über dem bayernweiten Durchschnitt. Auch im Vergleich der bayerischen Städte hat Regensburg eine Spitzenposition.

 

Unternehmensanteil Kultur- und Kreativwirtschaft an der Gesamtwirtschaft

Vergleich Bayerischer Städte 2011

Vgl. Anlage „Datenreport Kultur- und Kreativwirtschaft“, Michael Söndermann, Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln, im Auftrag der Stadt Regensburg, Referat für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen, Amt für Wirtschaftsförderung.

 

 

Akteure in Regensburg

 

Die Strukturen der KuK in Regensburg sind heterogen, die Akteure wenig vernetzt, ein gemeinsames Branchenverständnis über die 11 Teilmärkte existiert nicht. Neben den etablierten Organisationen wie z.B. Architekturkreis, Handwerkskammer, Kunstverein Graz etc. gibt es viele kleine Initiativen, die schon aktiv sind oder noch auf der Suche nach Räumlichkeiten. Beispielhaft können genannt werden:

 

  • CreativeMonday: Vernetzungstreffen der Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft, geplanter Turnus 2 monatlich, Vernetzung der Kreativen untereinander (Schwerpunkt 2014) und mit anderen Branchen und Institutionen (ab 2015)
  • Coworking: kreative Bürogemeinschaft wird aufgebaut
  • Komplex: Kulturhaus für Regensburg wird gesucht
  • Spot e.V.: Skaterhalle wird gesucht
  • Planraum e.V.: Umsetzung kreativer, technischer Ideen (3D-Drucker, Löten, etc.)
  • Kurzfilmwoche: Räume für Filmproduktion und Filmvorführung werden gesucht
  • The prosecution: Band, die Räume angemietet und zu Proberäumen umgebaut hat für eigene Nutzung und Untervermietung
  • Schauspielschule

 

 

Aufbau eines Netzwerkes im Bereich KuK

 

Für den Aufbau eines Netzwerkes sollen personelle und räumliche Kapazitäten geschaffen werden:

 

Kultur- und Kreativmanager

Die Belange der Akteure und Unternehmen der KuK sollen zukünftig stärker unterstützt werden. Dazu soll die Stelle eines/r Kultur- und Kreativmanagers/in geschaffen werden, der/die die Akteure der Branche stärker vernetzt und an der Umsetzung der im Datenreport identifizierten Handlungsfelder arbeitet.

 

Kreativquartier

Unternehmen der KuK stehen in Regensburg vor der Herausforderung, sichtbarer zu werden, also öffentlich noch stärker wahrgenommen zu werden und dafür geeignete Räumlichkeiten zu finden. Ein gemeinsam genutztes Kreativquartier würde der Raumnot Abhilfe schaffen und die stärkere Vernetzung fördern. Eine örtliche Bündelung der Akteure würde weit über Regensburg hinaus Strahlkraft entwickeln. Diese Räume müssen aufgrund der Heterogenität der Branche vielfältig nutzbar sein,

 

1.              für die Tätigkeitsfelder der Unternehmen der KuK als Gründerzentrum, Schule, Atelier, Werkstatt, Proberaum, Film-, Foto-, Tonstudio, Veranstaltungsraum, Ausstellungsraum, Coworking-Space, offene Werkstätten, zentraler Begegnungsort/Cafeteria, und

 

2.              als Verortung für ein übergeordnetes Angebot für diese Branche für Beratungen, Gründungsförderung, Weiterbildungsmaßnahmen, öffentliche Veranstaltungen, Kooperationsprojekte, Kinder- und Jugendwerkstatt, junge Kunst.

 

Bei der Identifikation möglicher Standorte für das Kreativquartier sollte ein ganzheitlicher inklusorischer Ansatz der Quartiersentwicklung (Beteiligungsprozess) unter Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Arbeiten und Wohnen Anwendung finden. Für lärmintensive Nutzungen wie handwerkliche Tätigkeiten oder durch Musiker oder für Veranstaltungen ist eine teilweise abgeschiedene Lage nötig. Gleichzeitig muss das Quartier mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Rad gut an den Innenstadtbereich angebunden sein.

Die Entwicklung eines Stadtquartiers für die KuK wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Bereits heute ist jedoch der Bedarf an geeigneten Räumlichkeiten groß. Deshalb soll versucht werden, eine geeignete Übergangslösung zu organisieren.

 


Der Stadtrat beschließt / Der Ausschuss empfiehlt:

 

Der Ausschuss nimmt den Datenreport Kultur- und Kreativwirtschaft Regensburg von Herrn Michael Söndermann, Büro für Kulturwirtschaftsförderung Köln, zur Kenntnis.

 

Der Ausschuss empfiehlt dem Stadtrat die Verwaltung zu beauftragen,

 

-              die personalwirtschaftlichen Voraussetzungen für die baldmögliche Besetzung einer noch zu schaffenden Stelle für die Kultur- und Kreativwirtschaft vorzubereiten

 

-              in einem Beteiligungsprozess mit den Akteuren der Branche ein geeignetes Areal für die Unternehmen und Vereinigungen der Kultur- und Kreativwirtschaft zu identifizieren und ein Konzept für ein Kreativquartier zu entwickeln.

 

-              geeignete Räume für die Kultur- und Kreativwirtschaft als Übergangslösung bis zur Umsetzung des Kreativquartiers zu identifizieren und dem Stadtrat zu berichten.

 


 

Anlagen: Datenreport Kultur- und Kreativwirtschaft Regensburg

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Kreativ- und Kulturwirtschaft Anlage (1643 KB)