Sachverhalt:
I. Ausgangssituation
Seit 2014 wird die „Faszination Altstadt“ (ehem. „Aktionsgemeinschaft Altstadt“) mit 75.000 Euro pro Jahr finanziell unterstützt (siehe einstimmige Stadtratsentscheidungen VO/14/10242/66, VO/17/13268/66 und VO/20/17049/66). Die Gelder dienen insbesondere der Anstellung einer Geschäftsführung und einer Assistenzstelle.
Um nach außen geschlossen auftreten sowie wirksame Maßnahmen und Projekte anstoßen und umsetzen zu können, bedarf es eines schlagkräftigen Zusammenschlusses – eines „Sprachrohres“, eines „Managements“ für die Altstadt. Die „Faszination Altstadt e.V.“ nimmt diese Rolle seither ein und leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Regensburger Altstadt.
Folgende Zielsetzungen galt es zu erreichen:
Zielsetzung war es, insgesamt eine konstante Mitgliederanzahl von 250+ anzustreben. Zum einen zeigt eine hohe Mitgliederzahl die breite Akzeptanz des Vereins bei den Gewerbetreibenden. Zum anderen kann durch die Mitgliedsbeiträge der Zusammenschluss eigene Marketingaktivitäten unternehmen. Die Mitgliederakquise sollte sich neben dem Einzelhandel zukünftig verstärkt auch auf die Gastronomie und das Handwerk mit Einzelhandel ausweiten.
Der „Altstadt-Zehner“ sollte die Währung der Regensburger Altstadt werden.
Wie vom Stadtrat beschlossen erfolgt 2023 die Evaluation, ob die definierten Ziele erreicht wurden. Weiterhin gilt es zu überprüfen, ob die gesetzten Ziele aufgrund geänderter Rahmenbedingungen überhaupt erreichbar sein konnten und nicht dahingehend ggf. eine neue Zielausrichtung für die Zukunft erfolgen muss.
II. Sachstand 2023
1. Neue Rahmenbedingungen infolge der Corona-Pandemie
Seit 2020 und damit der letzten Beschlussvorlage lebt die Welt mit dem Corona-Virus. Der Alltag war geprägt von Lockdowns und gesellschaftlichen Einschränkungen mit massiven Folgen für die Innenstädte. Zahlreiche globale und lokale Entwicklungen, Trends und Herausforderungen haben sich weiter verschärft, dazu gehören unter anderem die fortschreitende Digitalisierung (u.a. Online-Handel), der Strukturwandel des Handels und die Verkehrswende. Auch wenn sich bis heute der Einzelhandel in der Altstadt gut behaupten konnte, sind zahlreiche Branchen und selbst größere Filialisten in wirtschaftliche Schieflage geraten. Die mittel- bis langfristigen Folgen der Corona-Krise für die Innenstädte werden erst in den kommenden Jahren deutlicher zutage treten. Als die Pandemie annähernd überstanden schien, führte der Ukraine-Krieg seit Februar 2022 zu einer nochmaligen Verschärfung der ohnehin schon schwierigen Lage: Inflation, steigende Energiepreise und eine daraus resultierende Kaufzurückhaltung der Kundschaft. Als Reaktion darauf wurden bspw. (zusätzliche) Ruhetage eingeführt und / oder Öffnungszeiten eingeschränkt.
Der Einzelhandel wird aus wirtschaftlicher Sicht das Zugpferd der Altstadt bleiben, dennoch wird sich dieser in Teilen neu erfinden müssen. Für einzelne Einzelhandelsbetriebe gilt es alternative Nachnutzungen zu finden, insbesondere in weniger frequentierten Bereichen. In Zukunft braucht es vor allem einen guten Nutzungsmix für eine weiterhin lebendige und attraktive Altstadt.
In der Corona-Pandemie konnte die Faszination Altstadt ihre Bedeutung und Rolle als Sprachrohr für den Einzelhandel sichtbar unter Beweis stellen. So wurden etwa den Einzelhandelsbetrieben regelmäßig die aktuellsten Informationen zur Corona-Pandemie zur Verfügung gestellt, womit die Gewerbetreibenden durch die sich ständig ändernden Corona-Regelungen für den Einzelhandel gelotst werden konnten.
Weit weg von den ursprünglichen Aufgaben und Zielsetzungen, unterstützt die Faszination Altstadt seit 2022 die Stadt Regensburg maßgeblich bei der Entwicklung und Durchführung neuer Projekte in der Altstadt. Dies wurde ermöglicht durch die Fördermittel im Rahmen des Corona-Soforthilfeprogramms „Sonderfonds Innenstädte beleben“ des Freistaats Bayern, für die sich die Stadt Regensburg erfolgreich beworben hatte. Die durchgeführten Events haben gezeigt, wie es gelingen kann, neue Zielgruppen zu erschließen und wieder vermehrt Besucher in die Altstadt zu ziehen. Von dieser Frequenz profitieren letztendlich die lokalen Einzelhändler, Gastronomen und Gewerbetreibenden. Die Faszination Altstadt e.V. war bzw. ist mittels einer separat geschlossenen und nicht zusätzlich entlohnten Vereinbarung für die Umsetzung der nachfolgenden Maßnahmen zuständig, welche sich aus dem Soforthilfeprogramm „Innenstädte beleben“ ergeben haben:
Im Vergleich mit Städten ähnlicher Größenordnung ist die Ausgangssituation mit Bezug auf die Altstadt sehr gut. Während im bundesweiten Vergleich nach Corona Leerstandsquoten im Einzelhandel von dauerhaft 14 bis 15 Prozent prognostiziert werden (Quelle: Nationale imakomm-Studie „Zukunftsfeste Innenstädte“, 2021), beträgt der Wert für die Regensburger Altstadt aktuell (Erhebung 09/2022) ca. 8 Prozent. Die Maßnahmen zur Belebung und Stärkung der Altstadt haben einen Anteil dazu beigetragen, dass die Altstadt von Besuchern weiterhin als attraktiv wahrgenommen wird. Auch die fortlaufenden vielfältigen Marketingmaßnahmen der Faszination Altstadt tragen zu einer verstärkten Wahrnehmung und Belebung der Altstadt bei.
2. Entwicklung des Vereins Faszination Altstadt Seit 2015 wird die Faszination Altstadt e.V. mit 75.000 Euro pro Jahr finanziell unterstützt – für Geschäftsführung und Assistenz. Im Sommer 2015 wurde der Stadt ein erstes Marketingkonzept vorgelegt und auch die Schnittstelle sowie Aufgabenverteilung zwischen Faszination Altstadt e.V. und Stadtmarketing geklärt. Seitdem wird zu Beginn jeden Jahres das Marketingkonzept fortgeschrieben – hinsichtlich der Ziele, geplanten Aktivitäten und Maßnahmen der Faszination Altstadt. Die Anzahl der Mitglieder entwickelte sich anfänglich positiv (siehe Abbildung 1). In 2018 und 2019 kam es verstärkt zu einem Mitgliederverlust infolge der Diskussion um die Anpassung der Tarifstruktur der städtischen Parkhäuser sowie der Planungen der Stadt Regensburg, den Individualverkehr in der Innenstadt zu reduzieren. Mitglieder kündigten und traten zum Teil dem neu gegründeten Verein der „Regensburger Kaufleute“ bei, nachdem sie bei der Faszination Altstadt nicht mehr ihre Interessen vertreten sahen. Mittel- bis langfristig muss es das Ziel aller sein, gemeinsam für die Regensburger Altstadt an einem Strang zu ziehen, um den vielfältigen Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Daher wird es essenziell sein, dass sich die unterschiedlichen Gruppierungen und Vereine zusammenschließen. Die Jahre 2020 bis 2022 sind von der Corona-Pandemie geprägt. Bundesweiter Lockdown und Corona-Regelungen treffen Handel und Gastronomie wirtschaftlich schwer und wirken sich negativ auf die Mitgliederzahl aus. Im Jahr 2022 hat die Faszination Altstadt 145 Mitglieder (2020: 165 Mitglieder).
Abbildung 1: Entwicklung der Mitglieder der Faszination Altstadt e.V. Abbildung 2: Zu- und Abgänge der Faszination Altstadt e.V. Die Mitgliederzusammensetzung gleicht 2023 der Zusammensetzung in 2020 (siehe Abbildung 3). Im Jahr 2023 entfällt der überwiegende Anteil der Mitglieder mit 72 Prozent auf den Einzelhandel (75 Prozent in 2020). Die Gastronomie nimmt in 2023 16 Prozent ein und hat damit einen Zuwachs erfahren (10 Prozent in 2020). Die Bereiche Dienstleister und Hauseigentümer haben sich mit 8 bzw. 4 Prozent kaum geändert (10 und 5 Prozent in 2020). Abbildung 3: Mitgliederzusammensetzung, Stand 01.01.2023
Evaluation Das angestrebte Ziel von 250+ Mitgliedern konnte nicht erreicht werden, da sich die Rahmenbedingungen stark verändert haben. 2014 gab es in der Altstadt noch rund 560 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von knapp 72.200 Quadratmetern. Dem stehen 2022 nur noch rund 445 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von knapp 62.750 qm gegenüber. Hinzu kommt die Corona-Pandemie, die viele Gewerbetreibende in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht hat.
3. Umsetzung des Gutscheinmodells – der Altstadt-Zehner Der Altstadt-Gutschein, der so genannte „Altstadt-Zehner“, startete am 10. Juni 2015. Partnerschaften hinsichtlich finanzieller bzw. medialer Unterstützung bestehen mit der Volksbank Regensburg und den Medienpartnern Mittelbayerische Zeitung und TVA.
Die Entwicklung des Altstadt-Zehners ist grundsätzlich positiv zu bewerten wie Abbildung 4 zu entnehmen ist. In 2020 erfolgte infolge der Corona-Pandemie ein deutlicher Einbruch. 2021 und 2022 stiegen die Verkaufszahlen wieder an, nachdem der Altstadt-Zehner von vielen Firmen und Organisationen an Mitarbeitende abgegeben wurde, um bspw. ausgefallene Weihnachtsfeiern zu ersetzen. Zum Jahreswechsel 2022/23 waren Gutscheine im Wert von 440.000 Euro in Umlauf, was einer Kaufkraft von 1,1 Millionen Euro entspricht - ein Altstadt-Zehner generiert rund das 2,5-fache an Umsatz.
Abbildung 4: Altstadt-Zehner in Umlauf (in Euro)
Im Jahr 2022 standen für den Kauf des Altstadt-Zehners 16 Verkaufsstellen (2020: 18) bereit, in 130 Akzeptanzstellen (2020: 140) wiederum kann der Gutschein eingelöst werden. Der Anteil der Online-Verkäufe beläuft sich inzwischen auf 61 Prozent und unterstützt bzw. ersetzt damit zum Teil die lokalen Verkaufsstellen. Im Jahr 2023 entfallen 39 Prozent der Käufe des Altstadt-Zehners auf Geschenkgutscheine von Privatkunden (2020: 47 Prozent) und 61 Prozent auf Firmenkundenkäufe (2020: 53 Prozent).
Die Teilnehmerbroschüre wurde in den Jahren 2020 bis 2022 mit einer jährlichen Ausgabe von 10.000 Exemplaren verteilt. Die Information und Werbung für den Altstadt-Zehner erfolgt zunehmend digital.
Die Digitalisierung des Altstadt-Zehners ist das Ziel für die nächsten Jahre. Der analoge Gutschein soll in ein innovatives Payment-System weiterentwickelt werden, das die analoge mit der digitalen Welt (E-Mail, Messenger-Dienste) verknüpft. Zu diesem Zweck wurden Fördermittel aus dem Programm EU-Innenstadt-Förderinitiative (REACT-EU) beantragt.
Evaluation Das Gutscheinmodell konnte in der Corona-Krise seine Bedeutung und seinen Mehrwert für die Altstadt entfalten. Dank zahlreicher Firmenkäufe des Altstadt-Zehners für Mitarbeiter gelang es, Kaufkraft an die Regensburger Altstadt zu binden und den lokalen Einzelhandel zu unterstützen. Um den „Altstadt-Zehner“ zur Währung der Altstadt zu machen, sollten insbesondere die Bestrebungen intensiviert werden, die Regensburger Firmen dafür zu begeistern (Incentive für Mitarbeiter). Dies gelang in den letzten drei Jahren, auch der Corona-Pandemie geschuldet, sehr gut. Aktuell werden 61 Prozent der Altstadt-Zehner von Firmen erworben, 39 Prozent von Kunden als Geschenkgutschein. Weiterhin galt es, die Marketingaktivitäten für das Gutscheinmodell zu intensivieren. Neben den klassischen Printmedien und Plakaten wird verstärkt Werbung in den sozialen Netzwerken geschaltet. Mit der Folge, dass der Online-Anteil an den Bestellungen kontinuierlich gewachsen ist. Auch diese Zielsetzung aus 2020 konnte somit erreicht werden. Während der Ausbau der Akzeptanzstellen leider nicht gelang, konnten die Verkaufsstellen dank der Online-Verkäufe insgesamt eine Erhöhung erfahren. Die Digitalisierung des Altstadt-Zehners ist ein wichtiger Entwicklungsschritt und daher zu begrüßen.
4. Zusatzaufgabe Straßenfeste Gemäß Stadtratsbeschluss vom 26. Februar 2015 (Maßnahmenpaket zur Förderung der Altstadt) sollen jährlich zwischen Mai und August kleine Straßenfeste in der Regensburger Altstadt stattfinden. Mit den Straßenfesten soll vor allem die Bürgerschaft für ihre Altstadt begeistert werden. Aktionen der Einzelhändler, Kleinkunst und Straßenmusik sollen dabei die Sympathie der Besucher wecken. Mit dieser Aufgabe wurde die Faszination Altstadt e.V. zusätzlich beauftragt. Pro Straße wurde dem Verein eine maximale Förderung von 2.000 Euro zugesagt (Förderung der allgemeinen Kosten). Die maximale Fördersumme beträgt 10.000 Euro. Die Förderung der Straßenfeste erfolgt über das Amt für Wirtschaft und Wissenschaft. Mit der Abwicklung der Straßenfeste liegt keine Gewinnerzielungsabsicht der Faszination Altstadt e.V. vor.
2020 und 2021 entfielen die Straßenfeste der Corona-Pandemie geschuldet. In 2022 wurden die Straßenfeste in Anpassung an die Corona-Lage erstmals wieder durchgeführt. Es wurden Veranstaltungsformate entwickelt, die dezentral auf größeren Plätzen die Ansammlung von vielen Menschen auf engem Raum vermeiden:
Am 25. Juni 2022 war es aufgrund der Pandemieentwicklung möglich, in der Wahlenstraße und in der Unteren Bachgasse ein traditionelles Straßenfest zu feiern. Die ansässigen Geschäfte und Lokale sorgten für Spaß und Unterhaltung für Groß und Klein. Livemusik, Clownerie und Jonglage, Geschicklichkeitsspiele, Kinderschminken, Initialen Stempeln, Engelpost und eine Brotverkostung luden zum Mitmachen und Verweilen ein. Viele Geschäfte erwarteten die Besucher an diesem Tag mit besonderen Angeboten.
Evaluation Zielsetzung war es, durch die kleinen Straßenfeste einzelne Straßenzüge für die Bürgerschaft erlebbar zu machen. Im Jahr 2022 konnten erstmals seit 2019 die Straßenfeste wieder erfolgen - in Anpassung an die Corona-Regelungen. Die Feste erfreuen sich großer Beliebtheit und finden Zuspruch bei der Bevölkerung. Damit wurde das Ziel erreicht, auch im Hinblick auf den Miteinbezug neuer Straßen und Gassen.
5. Lokaler Online-Marktplatz Die Jahre 2020 bis 2022 stellten aufgrund der Corona-Pandemie eine Sondersituation dar. Veranstaltungen wie die Straßenfeste konnten nicht stattfinden und die Einzelhändler mussten ihre Geschäfte infolge des Lockdowns schließen – der Online-Handel bzw. die Online-Präsenz rückten schlagartig in den Fokus. Vor diesem Hintergrund flossen die Fördergelder für die Straßenfeste in Höhe von maximal 10.000 Euro (siehe Punkt 3 „Zusatzaufgabe Straßenfeste“) und die freien Kapazitäten des Vereins 2020 einmalig in den Aufbau und die Etablierung eines Online-Marktplatzes in Zusammenarbeit mit der atalanda GmbH.
Der Anfang November 2020 ausgerollte Lokale Online-Markplatz in Regensburg.de auf der Plattform von atalanda.com diente 2022 27 teilnehmenden Händlern als digitales Schaufenster und als Einstieg in die Welt des Online-Handels. 2023 finden sich auf atalanda noch 23 Regensburger Einzelhandelsbetriebe der Altstadt.
Evaluation Der mit den regionalen Online-Marktplätzen verfolgte Gedanke des Local Commerce stellt eine Weiterentwicklung des E-Commerce-Gedankens dar. Im lokalen Handel sind die Hemmschwellen für einen eigenen Online-Shop oder eine eigene Webseite noch immer hoch. Auf der Plattform von atalanda wurde der Regensburger Versuch gestartet, den Schritt in die Online-Welt über einen lokalen Online-Marktplatz zu erleichtern. Zielsetzung war es, 60 Teilnehmer mit Shops für die Plattform bis Ende 2021 zu gewinnen. Mit 23 Shops, die sich an der Online-Plattform beteiligen, wurde dieses Ziel deutlich verfehlt. Ohne attraktives Sortiment hinsichtlich Quantität und Qualität bleiben die Kunden den Online-Marktplätzen fern - ohne ausreichende Reichweite der Marktplätze scheuen Händler wiederum den Mehraufwand für einen zusätzlichen Online-Vertrieb. Dadurch bleibt letztendlich auch das Angebot der Marktplätze für Kunden unattraktiv. Mit dieser Erkenntnis und den gewonnenen Erfahrungen der letzten Jahre soll der Online-Marktplatz nicht weiterverfolgt und die finanzielle Unterstützung beendet werden.
6. Weitere Aktivitäten des Vereins - Überblick
Kommunikation
Mit Karikaturen an den Schaufenstern und Infoblasen mit allen Kontaktmöglichkeiten haben sich Geschäfte während des Lockdowns 2021 bei ihren Kunden in Erinnerung gebracht und über die angebotenen Services informiert – z.B. Click & Collect. Die Aktion wurde über Instagram verbreitet.
Heute für morgen: Heute unterstützen, damit wir auch morgen unsere charmante Altstadt genießen können.
Sympathische plakative Folienfiguren sollten bei Passanten Aufmerksamkeit erregen und dazu beitragen, sich mit dem Geschäft, dessen Angebot und Kontaktmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Es sollte Anreiz geschaffen werden, hier online zu bestellen oder anzurufen und abzuholen oder sich inspirieren zu lassen.
Diese Kampagne stand nach dem Ende des Lockdowns 2021 im Zeichen des Neustarts Altstadt. Es wurden die Gesichter hinter den Ladentüren gezeigt - Unternehmer und Mitarbeiter -, die einen Einkauf in der Altstadt zu etwas Besonderem machen im Vergleich zum anonymen Online-Einkauf. Analog fand die Kampagne in den Schaufenstern der Geschäfte sowie über sechs Wochen in der Mittelbayerischen Zeitung ihren Niederschlag. Videos der teilnehmenden Betriebe wurden in den sozialen Medien, im Lokalfernsehen TVA sowie in den Altstadtkinos ausgestrahlt.
Die Kommunikations-Kampagne des Stadtwerk Regensburg in Zusammenarbeit mit der Faszination Altstadt stand unter dem Motto „Alles Altstadt“. Sechs Motive zum Einkaufen und Erleben in der Altstadt und zur Erreichbarkeit wurden 2021 als digitale Anzeigen in Apps und Social Media ausgespielt. Eine analoge Ausdehnung der Reichweite der Digitalkampagne erzielten Plakate auf Großflächen und Litfaßsäulen. Im Dezember 2021 wurde die Kampagne mit zwei Weihnachtsmotiven fortgesetzt. 2022 fand die Kampagne „Alles Altstadt“ eine Fortsetzung in Form von Außenwerbung auf Großflächenplakaten, Buswerbung und dem Altstadt-Schirm (gefördert über den Sonderfonds „Innenstädte beleben“).
Die Zusammenarbeit mit dem Stadtwerk Regensburg machte das Magazin „Stadt.Geschichten“ möglich, das die Idee von „Gesichter Deiner Stadt“ aufgreift und weiterentwickelt. Als Magazinbeilage zu Süddeutscher Zeitung und Mittelbayerischer Zeitung ist sie mit einer Auflage von 75.000 Stück im September 2021 erstmals erschienen. Die zweite Auflage erschien im März 2022 (75.000 Stück). Infolge rasant gestiegener Druckkosten musste die dritte Auflage im September 2022 auf 58.000 reduziert werden. Die Verbreitung in der Süddeutschen Zeitung blieb erhalten. In der Mittelbayerischen Zeitung wurde das Verbreitungsgebiet der Auflage angepasst.
In den vergangenen Jahren wurde die Social Media-Kommunikation intensiviert, auch motiviert durch die Pandemie. Dadurch gewannen die Kanäle deutlich an Reichweite und Bedeutung.
Veranstaltungen
Weitere Aktivitäten
2018 wurde dem Verein Faszination Altstadt die Organisation und Vermarktung des Projektes „Nette Toilette“ vom Stadtmarketing übertragen.
Die Faszination Altstadt koordinierte 2022 die Weihnachtsbeleuchtungen, unterstützte die Straßeninitiativen bei der Umstellung auf LED-Technik und vermittelte bei Förderanträgen.
Beteiligung
III. Zukunftsperspektiven – Zielausrichtung Der Verein Faszination Altstadt steht vor einem personellen Umbruch. Ende 2023 werden sowohl der Geschäftsführer als auch einige Vorstandsmitglieder in den Ruhestand gehen bzw. die aktuellen Ämter abgeben. Damit werden diese wichtigen Rollen neu besetzt.
Seit 2014 wird der Verein mit 75.000 Euro pro Jahr finanziell unterstützt, und zwar für den Betrieb einer Geschäftsstelle (Geschäftsführung und Assistenzstelle). Auch ab 2024 soll der Verein für den Betrieb der Geschäftsstelle mit einer finanziellen Förderung in Höhe von 75.000 Euro pro Jahr ausgestattet werden. Weiterhin soll die Förderung über die Dauer von fünf Jahren erfolgen – zum einen wird sich der Verein mit neuer Geschäftsführung und neuem Vorstand erst neu finden müssen, zum anderen bedarf es einer gewissen Planungssicherheit. Eine Evaluation nach zwei Jahren soll offenlegen, ob die Vereinsarbeit grundsätzlich sowie die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung funktionieren. Damit soll die Möglichkeit bestehen, ggf. identifizierte Anpassungen durchzuführen oder im Bedarfsfall die Zusammenarbeit vonseiten der Stadt Regensburg vorzeitig aufzukündigen.
Um nach außen geschlossen auftreten sowie wirksame Maßnahmen und Projekte anstoßen und umsetzen zu können, bedarf es eines schlagkräftigen Zusammenschlusses – eines „Sprachrohres“, für die Altstadt. Die „Faszination Altstadt e.V.“ sollte diese Rolle auch weiterhin einnehmen und somit zur Förderung der Regensburger Altstadt beitragen. Es hat sich gezeigt, dass die Faszination Altstadt darüber hinaus eine moderierende, entschärfende Rolle eingenommen hat, so z.B. bei der Aushandlung von Kompromissen, der Entwicklung gemeinsamer Positionen und der Einigung von Akteuren. Diese Rolle und damit die Bedeutung des Vereins sind mit Blick auf die bevorstehenden Entwicklungsprozesse innerhalb der Altstadt heute wichtiger denn je.
Die Ziele der Faszination Altstadt werden zukünftig wie folgt gesehen:
Die Aktion Nette Toilette soll wie bisher separat durch die Stadtverwaltung (Hhst. 0.7191.6369) finanziert werden. Für das Vorhaben werden der Faszination Altstadt vorerst Mittel in Höhe von maximal 31.000 Euro pro Jahr für die nächsten zwei Jahre zur Verfügung gestellt. Die zur Verfügung stehenden Mittel werden ausschließlich für die Aufwandsentschädigung der Gastronomen und die Vermarktung der „Netten Toilette“ bereitgestellt
Einrichtung eines Projektfonds zur Umsetzung von Maßnahmen für die Altstadt Die Verwaltung richtet einen Projektfonds zur Umsetzung von Maßnahmen in der Altstadt mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 50.000 Euro pro Jahr ab dem Jahr 2024 ein. Neben der Faszination Altstadt haben auch weitere Zusammenschlüsse oder Gewerbetreibende in der Altstadt die Möglichkeit, Maßnahmenideen für die Altstadt zu entwickeln und für die Umsetzung Mittel gemäß den Richtlinien über die Vergabe von Mitteln zur Förderung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Regensburg in der jeweils geltenden Fassung zu beantragen.
Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:
1. Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
2. Die Faszination Altstadt erhält ab 2024 für fünf Jahre eine finanzielle Unterstützung in Höhe von je 75.000 Euro pro Jahr. Die Mittel sollen den Verein in die Lage versetzen, eine leistungsfähige Geschäftsstelle (Geschäftsführung mit Assistenzstelle) zu betreiben und ein Jahresprogramm zur Förderung des Gewerbestandortes Altstadt, wie im Sachverhalt dargestellt, zu organisieren und umzusetzen. Dieses Jahresprogramm wird innerhalb der ersten drei Monate eines Kalenderjahres der Stadt vorgelegt. Über das Ergebnis der Aktivitäten des zurückliegenden Jahres wird der Stadtverwaltung innerhalb von drei Monaten ein Bericht vorgelegt.
Nach zwei Jahren werden die Aktivitäten des Vereins durch die Stadtverwaltung evaluiert und im Bedarfsfall bzw. bei Änderungsbedarf dem Stadtrat erneut zur Entscheidung vorgelegt.
3. Die Straßenfeste als eine bedeutende Aktion der Faszination Altstadt werden in den nächsten fünf Jahren mit maximal 10.000 Euro pro Jahr aus Wirtschaftsförderungsmitteln gefördert:
4. In 2028 erfolgt eine finale Evaluation, ob die folgenden Ziele verfolgt und erreicht wurden:
5. Es wird ein Projektfonds zur Umsetzung von Maßnahmen für die Altstadt eingerichtet. Die Abwicklung erfolgt über Mittel der Wirtschaftsförderung gemäß den Richtlinien über die Vergabe von Mitteln zur Förderung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Regensburg in der jeweils geltenden Fassung.
Anlagen:
Anlage 1: Formular zum Klimavorbehalt Stufe 3
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