Sachverhalt: 1.
Anlass Mit
Beschluss des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr Umwelt- und Wohnungsfragen
vom 20.03.2007 wurde die Verwaltung beauftragt, eine Bürgerbeteiligung auf der
Basis der städtebaulichen Entwicklungsvarianten für eine altstadtgerechte
Mischnutzung (Variante A: Marktplatz an der Eisernen Brücke, Variante B:
Donaumarkt- Promenade, Variante C: Marktplatz Ostnerwacht) in die Wege zu
leiten. Die Bürgerbeteiligung fand auf drei Ebenen statt: Internetauftritt Informationen
zum Projekt wurden im Vorfeld auf der städtischen Internetseite eingestellt,
mit der Möglichkeit für interessierte Bürgerinnen und Bürger, Anregungen per
E-Mail zu versenden (9 Eingaben). Informationsveranstaltung
am 08.05.2007 Die
Informationsveranstaltung fand in der Zeit von 19:00 – ca. 21:30 Uhr im Großen
Saal des Kolpinghauses Regensburg statt. Es waren ca. 90 Bürgerinnen und Bürger
anwesend. Nach einer inhaltlichen Einführung bestand die Möglichkeit, sich an
einer öffentlichen Diskussion zu beteiligen. Bürgerinformation
vom 09.05.2007 – 25.05.2007 Im Zeitraum
vom 09.05.2007 – 25.05.2007 bestand die Möglichkeit, die Planunterlagen im
Stadtplanungsamt während der allgemeinen Öffnungszeiten einzusehen und sich
schriftlich oder mündlich zu den Planungsinhalten zu äußern (17 schriftliche
Eingaben). Zudem konnten sich die interessierten Bürgerinnen und Bürger die
Planungsinhalte erläutern lassen. 2.
Ergebnis der Bürgerbeteiligung Das
Ergebnis der Bürgerbeteiligung bestätigt im Wesentlichen die städtebauliche
Entwicklung mit einer altstadtgerechten Mischnutzung. Die am 08.05.2007 vorgestellten
Varianten fanden grundsätzlich Zuspruch, wobei sich eine deutliche Präferenz
für die Variante B „Donaumarkt-Promenade“ abzeichnet. Als beispielhafte
Äußerungen seien hier genannt: „Der
Vorschlag B bietet den Vorteil der Verlängerung der Donaupromenade von der
Steinernen Brücke bis zum Ostenstadel“, „Variante B ist am besten!
Weiterverfolgen“, „Favorit ist die Donaumarktpromenade“, etc. Neben
Bürgern gaben auch Bürgerinitiativen, Vereine und Verbände wie z. B. das Forum
Regensburg e.V. (in Abstimmung der Vereinigung der Freunde der Altstadt e.V.
und des Architekten- und Ingenieurvereins), der Verkehrsclub Deutschland und
der Kreisverband Regensburg „Die Linke“ Stellungnahmen ab. Zusammenfassend
lassen sich die schriftlichen Anregungen sowie die Diskussion in der
Informationsveranstaltung im Wesentlichen den folgenden städtebaulichen
Handlungsfeldern zuordnen: 1.
Städtebauliche Gliederung 2.
Nutzungen 3.
Freiraumgestaltung 4. Verkehr,
Erschließung 5.
Parkierung Zu den
jeweiligen Handlungsfeldern wurden folgende Themenschwerpunkte erörtert: 1.
Städtebauliche Gliederung
2.
Nutzungen
3.
Freiraumgestaltung
4.
Verkehr, Erschließung
5.
Parkierung
Darüber
hinaus gab es folgende Anregungen zum weiteren Vorgehen: 6.
weiteres Vorgehen
Die
beispielhafte Auflistung der von den Bürgern eingebrachten Anregungen stellt
eine wertvolle und fundierte Ergänzung der Planungsgrundlagen für den
Donaumarkt dar. Die Anregungen werden in den jeweils anstehenden Planungsphasen
zur Bearbeitung und Abwägung der einzelnen Belange mit herangezogen und differenziert
berücksichtigt. Dabei ist nicht jeder Wunsch realisierbar – zumal sich die
einzelnen Anregungen auch gegenseitig widersprechen. Im Sinne eines
umsetzungsfähigen Gesamtkonzeptes dienen die Anregungen der Bürger jedoch als
wertvolle Hinweise. 3.
Auswahl der Variante B „Donaumarkt-Promenade“ als Grundlage für die weitere
städtebauliche Planung Der
parallel zu den Bürgeranregungen geführte Dialog auf Fachebene mit Mitgliedern
des Gestaltungsbeirates, ICOMOS, der Stadtbau GmbH, den privaten
Grundstückseigentümern und den städtischen Fachstellen (AG Donaumarkt),
bestätigt ebenfalls die Weiterentwicklung der Variante B. Vor allem der
städtebauliche Grundansatz, die vorhandene historisch gewachsene und Maßstab
gebende Parzellenstruktur als Leitthema zu wählen und die Quartiersentwicklung
danach zu richten, wurde als richtiger Weg anerkannt. Es besteht so die
Möglichkeit einer stadthistorisch verträglichen, Parzellen bezogenen und
schrittweisen Ergänzung des vorhandenen Stadtgrundrisses. Unterschiedliche
Akteure können unabhängig voneinander einzelne Planbereiche realisieren. 4.
Weiterentwicklung der Variante B „Donaumarkt-Promenade“ 4.1 Übergeordnete
Ziele und Rahmenvorgaben Aufbauend
auf dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung und den geführten Fachgesprächen wurde
diese Variante auch unter Berücksichtigung der am 20.03.2007 beschlossenen
Vorgehensweise vertieft untersucht und konkretisiert. Folgende
städtebauliche Überlegungen wurden dahingehend bestätigt bzw. sollen in den nächsten
Planungsschritten weiter verfolgt werden:
4.2
Konzepterläuterung Das
Projektgebiet Donaumarkt gliedert sich in 5 Planungsbereiche (vergleiche
Anlage). Planbereich
1, Öffentliche Nutzung (Kunst- und Kultur) Im Planbereich 1 besteht aufgrund
der besonderen städtebaulichen Lage nach wie vor die Option einer öffentlichen
Nutzung (Kunsthaus, Galerie, Ausstellung, etc.), die insbesondere auch im
Kontext mit der Weiterentwicklung der Kunst- und Kulturmeile entlang der Donau
gesehen wird. Planbereich
2, Trunzer- und Brüchner-Quartier Planbereich
2 umfasst den Bestand der beiden Quartiere „Trunzer“ und „Brüchner“, die sich
vorwiegend im Eigentum der Stadtbau GmbH befinden. Es ist vorgesehen, den
Maßstab gebenden Gebäudebestand entlang der Ostengasse überwiegend zu erhalten
und zu sanieren. Die Oberste Baubehörde beabsichtigt 2009 das Modellvorhaben
„Innenleben“ zum Thema Wohnen in der Stadt durchzuführen. Neben den allgemeinen
Sanierungszielen stehen dabei auch soziale Aspekte im Vordergrund. Das
Hauptanliegen dieses Modellvorhabens ist die Darstellbarkeit von
innerstädtischem Wohnen vor allem für Familien. Es ist zu prüfen, ob dieser
Planungsbereich im Rahmen des Modellvorhabens der OBB entwickelt werden kann. 2009
könnte mit der Bedarfsanalyse sowie mit der Vorbereitung eines
Realisierungswettbewerbes für die baulichen Ergänzungen begonnen werden. Die
Durchführung des Wettbewerbes sowie die Einzelsanierungen könnten dann ebenfalls
2009 beginnen. Planbereich
3, Ostermeier-Quartier Planbereich
3 umfasst das Quartier „Ostermeier“, das sich im Besitz der Stadtbau GmbH/ bzw.
der Stadt Regensburg befindet. Im Zuge des Abbruchs der ehemaligen Fleisch- und
Wurstfabrik wurden bereits Vorbescheide bezüglich einer Neubebauung unter
Beibehaltung der vorhandenen Wand- und Traufhöhen sowie Gebäudestellungen zum
öffentlichen Verkehrsraum erteilt. Die Nutzungsmischung aus Einzelhandel,
Nahversorgung, Wohnen/ Hotel wird weiter verfolgt. Die Grundstücke sollen 2009
veräußert werden. Die Investorensuche erfolgt über ein EU-weites Vergabeverfahren
mit der Auflage zur Durchführung eines Realisierungswettbewerbes. Planbereich
4, Ostenstadel Für den
Ostenstadel (Planbereich 4, städtisches Eigentum) sind mehrere Nutzungsmöglichkeiten
offen, die im Kontext mit dem Entwicklungsband „Freizeit, Erholung und Kultur“
stehen. Zum einen wäre eine Nutzung als Museum denkbar, zum anderen eine
Nutzung, die sich an den Anforderungen der Personenschifffahrt und des
Wochenmarkts orientiert (Service-Point, Tourist-Info, Café, etc.). Der konkrete
funktionale Bedarf für die Personenschifffahrt soll im Zusammenhang mit den zu
beauftragenden Planungen zur Neugestaltung der Donaulände geklärt werden (vgl.
Planbereich 5). Planbereich
5, Donaupromenade Die
Donaupromenade (Planbereich 5) wurde bereits im Rahmen des europaweiten
Wettbewerbsverfahren Hochwasserschutz und der darauf aufbauenden
Optimierungsphase bearbeitet. Es liegen daher für diesen Bereich umfangreiche
Grundlagen für die Weiterbearbeitung und Realisierung vor. Für den Abschnitt
Donaumarkt wurde der Vorschlag des Preisträgerteams bestehend aus Landschaftsarchitekten
Weinzierl, Prof. Aufmkolk, Architekt Prof. Dr. Lampugnani, Ingenieure Goldbrunner
und Gnad, Geo-Office Herrle, für die weitere Bearbeitung zu Grunde gelegt.
Aufgrund dieser, von der Jury im März 2006 bestätigten technischen, stadt- und
landschaftsgestalterischen Qualifikation soll dieses interdisziplinär besetzte
Team nun für die Freiflächenplanung und die Planung des Hochwasserschutzes
beauftragt werden. Die Vorgaben aus dem Planungskonzept des Preisträgerteams
berücksichtigen sowohl die Belange des technischen Hochwasserschutzes
(Abgrabungen auf das Höhen-Niveau des Marc-Aurel-Ufers, Verlagerung des Regenüberlaufbauwerkes
RÜ 11) als auch die der städtebaulichen Gestaltung (Freiraumqualität, Nutzung
als Marktplatz, etc.). Darüber hinaus ist es wichtig, das Thema Kunst- und
Kulturmeile zeitnah zu konkretisieren bzw. in die Planungen zu integrieren. 5. Weiteres
Vorgehen
Der
Ausschuss beschließt:
I.
Der
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen nimmt das
Ergebnis der Bürgerinformation zur Kenntnis.
II.
Die
Verwaltung wird beauftragt, die weiteren Planungsschritte auf der Grundlage der
Variante „Donaumarkt-Promenade“ in die Wege zu leiten.
III.
Aufgrund
der Welterbe-Relevanz soll das städtebauliche Entwicklungskonzept zeitnah mit
der UNESCO und den Gutachtern der ICOMOS abgestimmt werden.
IV.
Für
die Planungen der Freiflächen der Donaupromenade und der Donaulände soll das
Preisträgerteam der Optimierungsphase Hochwasserschutz Regensburg beauftragt
werden.
V.
Parallel
zu den Planungen der Freiflächen soll ein Künstlerwettbewerb (Kunst im
öffentlichen Raum) ausgelobt werden.
Anlagen:
Städtebauliche Entwicklung Donaumarkt
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