Sachverhalt: Bericht der
Verwaltung: 1. Anlass und Zielsetzung: Die Verwaltung wurde durch den Ausschuss für Wirtschaft und
Fremdenverkehr vom 4.10.2006 mit der Erstellung eines Standortkonzeptes für
mögliche Hotels und andere Übernachtungsstätten in der Innenstadt beauftragt.
Ausgangspunkt war die Vorlage des Fremdenverkehrsberichtes (Vorlage VO/06/1806/004)
durch das Kulturreferat und die darin enthaltenen Aussagen zur zukünftigen
Entwicklung des Tourismus mit dem Tenor, dass der positive Trend in der
Tourismusentwicklung Regensburgs seit vielen Jahren anhält. Die konsequente
Marketingstrategie, die sowohl das UNESCO-Welterbe als auch den Tagungs- und
Kongressstandort in den Mittelpunkt stellt, wird zukünftig zu einer weiteren
Erhöhung der Übernachtungszahlen führen. Insbesondere werden dabei neue
Hotelkapazitäten vorzugsweise in der Altstadt bzw. Innenstadt benötigt werden. Die Standort- und Bedarfsanalyse soll einen
Orientierungsrahmen für die Stadtverwaltung als kommunaler Aufgaben- und
Planungsträger und für die im Hotelgewerbe agierenden privatwirtschaftlichen
Entscheidungsträger darstellen. Eine zeitliche und räumliche Steuerung
zukünftiger Hotelansiedlungen soll mit Hilfe des Konzeptes gewährleistet
werden. 2. Vorgehensweise Im Rahmen des vorliegenden Konzeptes
finden schwerpunktmäßig folgende Aspekte des Regensburger Hotelmarktes
Betrachtung: §
die
Entwicklung der Nachfrage nach Hotelbetten in Regensburg, §
die
Tourismusintensität in Regensburg und §
die
Entwicklung des Angebots an Hotelbetten in Regensburg. Auf der Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse sowie der
Berücksichtigung genehmigter bzw. geplanter Hotelprojekte, deren Realisierung
sehr wahrscheinlich ist, wurde eine mittelfristige Prognose des Bedarfs an
Hotelkapazitäten erstellt (2008-2012). Diese Bedarfsprognose beinhaltet auch
Vorschläge hinsichtlich der Qualität und der Standorte möglicher Hotels in der
Innenstadt bzw. in Innenstadtnähe. Die Bestandsanalysen und Prognosen erfolgten, sofern es die
Datengrundlage ermöglichte, für die Innenstadt und das übrige Stadtgebiet
getrennt, da der Fremdenverkehrsbericht darauf hinwies, dass insbesondere für
Hotels in Altstadtlage eine hohe Nachfrage bestehe. Die mögliche Errichtung eines Kultur- und Kongresszentrums
und ähnliche Sondereinflüsse innerhalb des Prognosezeitraums mit einhergehenden
Auswirkungen auf die Übernachtungsnachfrage fanden im vorliegenden Konzept
keine Berücksichtigung. 3. Ergebnisse Die in der Innenstadt vorliegenden hohen Auslastungsquoten
der Hotels lassen erkennen, dass generell ein Potenzial für zusätzliche
Hotelbetten besteht. Bei der Betrachtung der Betten- und Zimmerauslastung wird
deutlich, dass gerade in der Hochsaison Kapazitätsengpässe bestehen. Im
Vergleich mit den Innenstadthotels ist sowohl der Auslastungsgrad der Hotels
außerhalb der Innenstadt als auch die Gefahr von Kapazitätsengpässen deutlich
geringer. Insgesamt bewegt sich die Bettenauslastung in Regensburg
seit dem Jahr 2001 auf einem relativ konstanten und vergleichsweise hohen
Niveau. Die Auslastungsquote stieg infolge der gestiegenen Nachfrage bis zu
diesem Zeitpunkt stetig. Im Jahr 2007 erhöhte sich die Auslastungsquote
gegenüber 2006 noch einmal um knapp 4 Prozentpunkte und liegt nun bei 48,3%
(Erläuterung: Im Bundesdurchschnitt liegt die Bettenauslastung bei ca. 36%. Ein
Wert von 50% wird, mit Ausnahme von Kurorten, nur selten überschritten;
Experten sehen die Wirtschaftlichkeit von neu errichteten Kapazitäten bei ca.
41% Bettenauslastung als gegeben an). Bei steigender Nachfrage sank jedoch im
Zeitraum 2006-2007 das Bettenangebot. Die Prognose des vorliegenden
Hotelkonzeptes, das den Zeitraum 2008 bis 2012 umfasst, kommt insgesamt zu
folgenden Ergebnissen: §
Innenstadt:
Das Bettenangebot ist nach prognostizierter Übernachtungsnachfrage als nicht
ausreichend einzustufen, so dass auf jeden Fall Handlungsbedarf besteht. Bis
2012 sind je nach Variante zwischen 440 und 560 zusätzliche Betten
erforderlich. §
Übrige
Stadt: Das gegenwärtige Bettenangebot liegt mit ca. 200 Betten unterhalb des
Potenzials. Diese Situation ist allerdings vor dem Hintergrund der absehbaren Eröffnung
eines Hotels in Dechbetten mit 240 Betten im Jahr 2008 sowie eines 100-Betten
Hauses mit geplanter Eröffnung im Jahr 2010 als entspannt zu bewerten, da der
zusätzliche Bedarf bis 2012 zwischen 330 und 510 Betten liegt. Die Empfehlungen für das Hotelgewerbe lauten: §
schwerpunktmäßige
Entwicklung in der Innenstadt bzw. in Innenstadtnähe. §
Ansiedlung
von ein oder zwei größeren Häusern mit jeweils ca. 200 bis 250 Betten in der
Innenstadt, um der positiven Entwicklung des Städte- und Tagungstourismus
gerecht zu werden. §
Uneingeschränkte
Befürwortung des geplanten 5-Sterne-Hotels im Fürstlichen Schloss zur
Schließung der Angebotslücke. §
Moderate
Weiterentwicklung der Hotellandschaft außerhalb der Innenstadt, jedoch unter
Berücksichtigung konkreter Projekte und Planungen sowie der Entwicklungen in
den Umlandgemeinden (Konkurrenz). 1. Der Ausschuss für Stadtplanung,
Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen sowie der Ausschuss für Wirtschaft und
Beteiligungen nehmen die Standort- und Bedarfsanalyse für das Beherbergungsgewerbe
in Regensburg zur Kenntnis. 2. Die vorliegende Standort- und Bedarfsanalyse
dient als Richtschnur für die weitere Entwicklung des Hotelstandortes
Regensburg.
Anlage:
Standort- und Bedarfsanalyse für das Beherbergungsgewerbe in Regensburg (Hotelkonzept)
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