Sachverhalt: Die Straßenbeleuchtung in Regensburg Die Straßenbeleuchtung ist eine
kommunale Aufgabe, die dem Allgemeinwohl dient. Gemäß Art. 51 Abs. 1 des
Bayerischen Straßen- und Wegegesetzes haben die Gemeinden zur Aufrechterhaltung
der öffentlichen Sicherheit und Ordnung innerhalb geschlossener Ortschaften
nach ihrer Leistungsfähigkeit die öffentlichen Straßen zu beleuchten.
Insbesondere die Sicherstellung der persönlichen Sicherheit der Bürger zur
Vorbeugung vor kriminellen Übergriffen hat in der Öffentlichkeit einen hohen
Stellenwert. Im Sinne der Verkehrssicherungspflicht wird dabei die gefahrlose
Benutzung der dem Verkehr dienenden Straßen, Wege und Plätze sichergestellt.
Nachweislich bedeutet eine gute Straßenbeleuchtung weniger Unfälle und Schutz
vor Kriminalität. Die Infrastruktur und der Aufwand
für die Straßenbeleuchtung stellen sich im Vergleich wie folgt dar: Jahr
2007 Jahr 1995 Änderung Klassifiziertes Straßennetz 381 km 361 km + 5,54% Leuchtpunkte 13.618 11.526 +
18,15% Leuchtmittel 16.506 13.004 +
27,00% Gesamtanschlusswert 1.574.187 Kw 1.333.635 Kw + 18,04% Gesamtverbrauch 6.333.571 Kwh 5.253.341 Kwh + 20,56% Stromkosten 814.238,24 € 619.729.22 € + 31,38% Effiziente Straßenbeleuchtung Der Anstieg der Stromkosten bei der
Straßenbeleuchtung in Regensburg ist nach einer Phase des Rückgangs bis 2001
auf die kontinuierliche Erhöhung der Stromkosten zurückzuführen, den auch
ständige Energieeinsparungsmaßnahmen bei der Umrüstung der Lichttechnologie und
bei der Steuerung (Teilnachtabschaltung, Leistungsreduzierung) nicht
kompensieren konnten. Zur Energieeinsparung wurden im Jahr 2007 730 Lichtpunkte
mit 1.196 Lampen mittels Leistungsreduzierung betrieben. Auf diese Art ließ
sich z.B. eine jährliche Einsparung von 130.000 Kilowattstunden sowie eine
Einsparung von 70 Tonnen CO2 erzielen. Die kontinuierliche Energieeinsparung
ist wesentliches Ziel des vom Tiefbauamt durchgeführten Betriebs. Allein die Aufgabe, bis zum Jahr
2015 aufgrund einer EU-Verordnung die Forderung des Verbots der
Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (Anteil 14% in Regensburg) zu erfüllen und die
Leuchtstofflampen (Anteil 37%) zu ersetzen, verdeutlicht, welches
Einsparpotential an Energie im Bereich der Straßenbeleuchtung noch vorhanden
ist. Da die Energiekosten etwa die Hälfte
der Gesamtkosten einer Beleuchtungsanlage ausmachen, können die höchsten
Einsparungen durch eine energieeffiziente Beleuchtung erzielt werden. Abhilfe bei einer schlechten
Energieeffizienz bei überalterten Anlagen schafft nur eine Sanierung. Dies
geschieht durch Kompletterneuerung und Umrüstung auf ·
Langlebige
Lampen mit hoher Lichtausbeute ·
Wartungsfreundliche
Leuchten mit optimierter Lichtlenkung, hohem Wirkungsgrad und guter
Blendungsbegrenzung ·
Energiesparende
Betriebsgeräte und intelligente Schalttechnik Einsatz der neuen LED-Technik
(Pilotprojekt mit OSRAM, Regensburg) Das Tiefbauamt hat sich bereits seit
längerem mit der Frage befasst, inwieweit die neue LED- Lichttechnik (LED steht
für Light Emitting Diode bzw. lichtemittierende Diode) in der Straßenbeleuchtung
eingesetzt werden könnte. Es existiert derzeit aufgrund technischer Gründe noch
kein standardisierter Einsatz der LED bei der Straßenbeleuchtung. Die
Leuchtenhersteller befinden sich noch im Stadium des Experimentierens, um die
Technik weiterzuentwickeln. Da der Einsatz der LED-Technik in der
Straßenbeleuchtung noch sehr teuer (1000 € pro Leuchtenkopf) und noch
kein allgemeiner Standard ist, versuchen verschiedene Städte (Düsseldorf,
Hannover etc.) in Deutschland, den Einsatz der LED-Leuchtensysteme in
Pilotprojekten zu testen, um weitergehende Erkenntnisse gewinnen zu können. Die
LED-Technik ist eine Technik mit Zukunft: Sie spart auf lange Sicht Geld,
schont die Umwelt und schafft Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger. Um den technischen Anschluß zum
Einsatz der LED-Technik in der Straßenbeleuchtung zu forcieren, hat das
Tiefbauamt die Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Fa. OSRAM Opto Semiconductors,
Regensburg, einem der Marktführer in der LED-Lichttechnik, gesucht. In einem Pilotprojekt
sollte geklärt werden, ob die Umrüstung der vorhandenen Beleuchtungskörper
praxistauglich und energieeffizient nicht mit modernen LED-Lichtlösungen
möglich ist. Das Projekt, das sich auf die Altstadt von Regensburg
konzentriert, basiert auf folgenden grundlegenden Überlegungen: Die Verbesserung der Beleuchtung in
der Altstadt von Regensburg, die 2006 wegen ihres Charakters als „einzige
authentisch erhaltene mittelalterliche Großstadt Deutschland“ zum UNESCO-Welterbe
erhoben wurde, stellt eine besondere Aufgabe dar. Dem Erscheinungsbild des
Lichtes, das wohltuend in die Stadtstruktur eingreift, rhythmisierend wirkt und
nur punktuell aufhellt, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die
Beleuchtung soll die über Jahrhunderte entstandene Raumbildung der Straßen,
Gassen, Plätze und Freiräume auch in der Nacht nachvollziehbar machen. Wenige
ausgewählte Bauwerke und beliebte Stationen in der Altstadt sollen durch eine
akzentuierte Beleuchtung die Wahrnehmung des Stadtraumes in der Nacht unterstützen.
Die Fa. OSRAM Opto Semiconductors in
Regensburg hat es sich zum Ziel gemacht, für die historische Altstadt von
Regensburg eine altstadtgerechte und energiesparende LED-Lichtlösung zu
entwickeln. Sie soll den Ansprüchen einer modernen Lichtlösung ebenso gerecht
werden, wie denen einer historischen, zum Weltkulturerbe zählenden Stadt. Der
mit LED bestückte Lampentyp soll sich in die vorhandene Altstadtleuchte
einsetzen lassen. Wesentliche Vorteile sind beim
Einsatz von LED-Licht ·
die
lange Nutzungslebensdauer von bis zu 50.000 Stunden
(Natrium-Hochdruckdampflampen zwischen 18.000 und 32.000 Stunden) ·
die
geringeren Wartungskosten (nahezu wartungsfrei und vibrationsfest) ·
die
hohe Energieeffizienz, ·
weniger
Wärme bei gleichzeitiger hoher Lichtausbeute ·
die
gute Farbwiedergabe, warmes Weiß ähnlich der Glühlampe, ·
die
Eindämmung der Lichtverschmutzung durch gleichmäßige Ausleuchtung und präzise
Lichtlenkung ·
die
bessere ökologische Verträglichkeit z.B. für Insekten ·
die
Umweltfreundlichkeit, da ohne Quecksilber In der klein gegliederten
mittelalterlichen Altstadt mit engen Gassen und Straßen, die weder in der Länge
noch in der Breite einheitlich sind, soll die Lichtführung das historische
Ambiente unterstreichen. Das gerichtete Licht gelangt genau dorthin, wo es hin
soll: Auf die Straße und, wenn architektonische Besonderheiten betont werden
sollen, auch an die Fassade. Damit stets angenehmes Licht entsteht, können die
unterschiedlichen Farben der Gebäude ebenso berücksichtigt werden wie die Art
ihrer Nutzung. Die LED-Technik lässt unterschiedliche Farbwiedergaben und
Lichtfarben von Kaltweiß bis Warmweiß zu. Auch die Eindämmung der Lichtverschmutzung
lässt sich erreichen, da mit der LED-Beleuchtung das Licht exakt an den Ort
gerichtet werden kann, wo es benötigt wird. Auf diese Weise kann die
Beleuchtung die Architektur und bedeutende Bauwerke in einer Stadt hervorheben
sowie die Straßenräume aufwerten. So können sich Bewohner, Kunden und Besucher
auch nach Einbruch der Dunkelheit sicher bewegen und auch bei Nacht das Flair
z.B. der Altstadt erleben. Ein neuer Leuchtenprototyp mit
LED-Technik erlaubt es, herkömmliche Quecksilberdampflampen durch LED zu
ersetzen. Das Leuchtenkonzept basiert auf einem System, bei dem jede Seite je
nach Bedarf und gewünschtem Lichtbild mit unterschiedlich vielen LED bestückt
werden kann. So lassen sich ganz verschiedene Lichtverteilungen erzielen. Der
Energiebedarf pro Leuchte könnte von jetzt 90 W auf bis zu 40 W reduziert
werden. Das Konzept umfasst die Erneuerung
der 250 Lampen in der welterbegeschützten Altstadt von Regensburg mit Hilfe der
modernen LED-Technik. Damit könnte der jetzige Energieverbrauch mindestens um
die Hälfte und in Folge die CO2-Emissionen deutlich reduziert
werden. Bundeswettbewerb
„Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ Das Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), die kfw Bankengruppe und das
Umweltbundesamt (UBA) haben im Rahmen der Klimaschutzinitiative des BMU im Juli
2008 den Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“
ausgelobt. Er soll Kommunen dabei bei deren Anstrengungen, gerade bei der
Stadtbeleuchtung Energie einzusparen und Betriebskosten langfristig zu senken,
unterstützen. Rund ein Drittel der
Straßenbeleuchtung in Deutschland ist 20 Jahre alt und älter. Nicht dem
heutigen Stand entsprechende Technik verursacht unnötig hohe Energiekosten und
ist sehr wartungsanfällig. Ineffiziente Quecksilberdampf-Hochdrucklampen und
veraltete Leuchten sind noch häufig im Stadtbild zu finden. Das kostet Kommunen
und ihre Bürgerinnen und Bürger Geld und schadet dem Klima erheblich. In
Deutschland werden für die Beleuchtung von Straßen, Plätzen und Brücken jedes
Jahr drei bis vier Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht – das ist
so viel wie rund eine Million Haushalte benötigen. Dies führt zu einem
klimaschädlichen CO2-Ausstoß von über zwei Millionen Tonnen pro
Jahr. Bereits mit der heute verfügbaren
Technik könnte der CO2-Ausstoß halbiert und gleichzeitig die
Lichtqualität deutlich verbessert werden. Bislang werden aber jährlich nur rund
drei Prozent der Straßenbeleuchtung in Deutschland erneuert. Auf Grund der
finanziellen Situation vieler Kommunen werden nur die nötigsten Maßnahmen
ergriffen und größere Erneuerungen und die damit zusammenhängenden
Investitionen häufig unterlassen und verschoben. Bei steigenden Energiepreisen
bedeuten ineffiziente Beleuchtungsanlagen jedoch wachsende finanzielle Belastungen. Ziel des Kommunenwettbewerbs war es,
den Einsatz energieeffizienter Stadtbeleuchtungstechnik bei Städten und
Gemeinden zu forcieren. Durch den Wettbewerb sollen
beispielhafte Projekte unterstützt werden, die eine sehr gute Energieeffizienz,
Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit sowie eine hohe Qualität der Beleuchtungstechnik
erreichen und als Vorbild für andere Kommunen dienen sollen. Die ausgezeichneten
Kommunen können Fördermittel aus dem Umweltinnovationsprogramm des BMU für die
Umsetzung ihrer Konzepte erhalten. Der Wettbewerb legt dabei ein besonderes
Augenmerk auf die zeitnahe Umsetzung der Konzepte. Teilnahme am Bundeswettbewerb Die Stadt Regensburg hat sich im
Frühjahr 2009 am Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“
beteiligt. Grundlage für die Bewerbung war der
vom Stadtrat beschlossene Stadtlichtplan, der es sich zur Aufgabe gemacht hat,
die Effizienz der Stadtbeleuchtung im Sinne der CO2- Reduzierung
nach und nach zu verbessern. Ziel des Wettbewerbes war es, dass
sich Kommunen mit innovativen Ideen für energiesparende Beleuchtungssysteme und
intelligente Steuerungen bewerben. Die von der Stadt Regensburg beim
BMU eingereichten Unterlagen beschrieben für folgende Wettbewerbskategorien
zukunftweisende Beleuchtungskonzepte: - Sanierung der Stadtbeleuchtung - Illumination eines bedeutenden
Bauwerkes - Neubau einer Stadtbeleuchtung Der Vorschlag zum Thema
„Sanierung“ umfasste die Erneuerung der 250 Lampen in der Altstadt
mit Hilfe der modernen LED-Technik. Erste Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem
laufenden Pilotprojekt mit der Fa. OSRAM Semiconductors wurden der Bewerbung
für den Bundeswettbewerb zugrunde gelegt. Es wurde errechnet, dass der
Energieverbrauch mindestens um die Hälfte und in Folge die CO2-Emissionen von
730 Tonnen/Jahr auf 270 Tonnen/Jahr deutlich reduziert
werden könnten. Preisgekrönter Vorschlag Insgesamt nahmen bundesweit 180
Städte und Gemeinden mit einer Vielfalt an Konzepten und Vorschlägen an dem
Bundeswettbewerb teil. Die Stadt Regensburg wurde in der
Kategorie „Sanierung“ unter den Bewerbern der Großstädte mit
100.000 bis 500.000 Einwohnern für sein von der Fachjury (Vertreter aus
Wirtschaft, Kommunen und Umweltverbänden) als innovativ und zukunftsweisend
bezeichnetes Konzept der energieeffizienten Erneuerung der Leuchtmittel in der
historischen Altstadt mit LED-Technik der 1. Preis zuerkannt. Die weiteren
Preisträger waren in dieser Kategorie die Städte Bergisch-Gladbach und
Göttingen. In Vertretung des Oberbürgermeisters
nahm Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann am 3. Juni 2009 auf
der Konferenz „Kommunaler Klimaschutz“ in Berlin die Auszeichnung
für Regensburg entgegen. Mit dem Preis wird das Engagement der Stadt den
Energieverbrauch und die damit verbundene Klimabelastung bei der Beleuchtung
von Straßen, Wegen und Plätzen in der historischen Altstadt durch den Einsatz
moderner Technik deutlich zu reduzieren gewürdigt. Neben der Umweltfreundlichkeit
reduzieren sich durch die LED-Leuchten auch die Stromkosten für die Kommune. Die
hierfür geplanten Ersatzleuchten mit einem energiesparenden LED-Leuchtmittel
sind so erfolgversprechend, dass sie auch beispielgebend für andere
denkmalgeschützten Städte sein könnten. Das preisgekrönte Konzept entspricht
zudem nachhaltig den Leitlinien des vom Stadtrat beschlossenen Stadtlichtplans
für Regensburg. Die Stadt ist damit auf einem guten Weg für die Zukunft im
Sinne der Energieeffizienz und CO2 -Vermeidung, der durch den Preis
bundesweit anerkannt und unterstützt wird. Die Stadt Regensburg kann als
Preisträger nunmehr die Umsetzung ihres ausgezeichneten Beleuchtungskonzeptes
in die Wege leiten und dafür Fördermittel im Rahmen der BMU - Klimaschutzinitiative
aus dem Umweltinnovationsprogramm erhalten. Kooperationsvereinbarung mit der Fa.
OSRAM Insgesamt können die umfangreichen
Entwicklungsleistungen der Fa. OSRAM in Zusammenarbeit mit der
Siemensniederlassung Regensburg hin zu einem verwertbaren Produkt nicht zum
Nulltarif erbracht werden. In einer Kooperationsvereinbarung sollen daher die
kalkulierbaren Kosten geregelt werden, die neben den Stückkosten pro
Leuchteneinsatz auch die bisherige Basisentwicklung des Prototypen, seine
Weiterentwicklung sowie ggf. Sonderentwicklungen (z.B. für das Anstrahlen von
Gebäuden) umfassen. Die Kooperation mit der Fa. OSRAM hat für die Stadt
Regensburg folgende Vorteile: ·
Das
große Knowhow der Fa. OSRAM in der innovativen LED-Technik kann im Rahmen des
Pilotprojektes voll genutzt werden. ·
Die
Fa. OSRAM liefert eine maßgeschneiderte Lösung für die Altstadt von Regensburg,
die es heute auf dem Markt noch nicht gibt. ·
Die
Stadt Regensburg stellt sich an die Spitze bei der Umsetzung einer
energieeffizienten Stadtbeleuchtung in der Altstadt von Regensburg und wird so
zum Vorreiter der LED-Technik bei der Umrüstung bestehender Leuchtmittel in
einer historischen Altstadt. ·
Bei
einer vollständigen Umrüstung der 250 Leuchtmittel lässt sich im Vergleich zu
heute und unter Berücksichtigung weiterer Kostenerhöhungen beim Strom eine
Kosteneinsparung von bis zu 10.000,-- € pro Jahr erreichen. ·
Die
CO2-Emissionen lassen sich mit der neuen LED-Technik um bis zu 60%
reduzieren, was positiv im Sinne des Umweltschutzes gewertet werden muss. ·
Die
Forschung an einen Geschäftsfeld mit viel Entwicklungspotential am innovativen
Standort Regensburg der Fa. OSRAM wird im Sinne der Wirtschaftsförderung und
Beschäftigung nachhaltig gefördert. Für die Fa. OSRAM ergeben sich folgende Vorteile: ·
Der
Fa. OSRAM wird über die Finanzierung mit Fördermitteln eine Entwicklung auf dem
Feld der Stadtbeleuchtung ermöglicht, das mit der Einführung der LED-Technik
einen umgreifenden Wandel in der Zukunft erfahren wird. Das Energieeinsparpotential
ist riesig. ·
Der
Fa. OSRAM kann vor Ort in der Altstadt
Regensburg ihre Forschung in der Realität überprüfen. ·
Die
erfolgreiche Entwicklung kann zum Trendsetter werden. Maßnahmen im Jahr 2009 Die Entwicklung des optimalen
Leuchtentyps durch die Fa. OSRAM ist noch nicht abgeschlossen. Noch im Sommer
2009 sollen in der Blauen Lilien Gasse (enge Gasse) und anschließend in der
Unteren Bachgasse (breite Gasse) die vorhandenen Wandleuchten mit dem bisher
entwickelten Prototypen in LED-Technik bestückt werden. Ziel dieser Aktion ist es, das
Erscheinungsbild dieser neuen Lösung zum einen mit Entscheidungsträgern aus der
Verwaltung und den Genehmigungsbehörden (Denkmalschutz) zu erörtern sowie der
Öffentlichkeit vorzustellen. Die Ergebnisse dieser Diskussion werden zeigen, ob
noch eine weitere Optimierung der Prototypen notwendig sein wird. Schon jetzt
kann gesagt werden, dass sich das Lichtempfinden beim Einsatz der neuen
Lichttechnik gegenüber heute verändert. Der bisher gewohnte Glühlampeneffekt
mit seinen großen Energie- und Streuverlusten wird zukünftig der Vergangenheit
angehören. Kosten und Finanzierung Der preisgekrönte Vorschlag soll in
den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden. Somit ergibt sich die
Notwendigkeit, entsprechende Haushaltsmittel für die Realisierungsjahre 2010
und 2011 einzusetzen. Nach einer Kostenschätzung der Fa.
OSRAM erfordert die Umrüstung von 250 Leuchtmitteln in der Altstadt von Regensburg
einen Mitteleinsatz von insgesamt ca. 200.000,- €. In diesen Kosten
sind enthalten die Kosten pro Leuchte einschließlich der Basisentwicklung der
Prototypen, der Weiterentwicklung und der Anfertigung von Sonderentwicklungen
sowie sonstiger Aufwendungen. Die erforderlichen Haushaltsmittel hierfür sind
im Haushalt 2010 und 2011 mit je 100.000 € bereitzustellen. Das Vorhaben wird
in den Entwurf des Investitionsprogramms 2009 bis 2013 eingestellt. Die Umrüstung
der 250 Leuchten wird vom Tiefbauamt durch eigenes Personal bewerkstelligt. Aufgrund des zuerkannten 1. Preises
können nach den Richtlinien des BMU Investitionsmaßnahmen mit
Demonstrationscharakter zur Verminderung von Umweltbelastungen gefördert werden.
Die Förderung erfolgt voraussichtlich als Investitionszuschuss in Höhe von 60%
der zuwendungsfähigen Kosten. Weiterer Einsatz der LED-Technik Zukunftsweisende energieeffiziente Beleuchtungskonzepte mit
LED-Technik sollen in den nächsten Jahren bei folgenden Maßnahmen in der Stadt
Regensburg umgesetzt werden: Beleuchtung der Steinernen Brücke Im Rahmen der Instandsetzungsplanung der Steinernen Brücke
muss entsprechend dem Stadtlichtplan ein neues Konzept für die Beleuchtung der
Brückenoberfläche und der Bögen sowie die Anstrahlung des südlichen
Brückenkopfes mit Salzstadel und Brückturm entwickelt werden. Angesichts der
möglichen Halbierung des Energieverbrauchs ist auch dort der Einsatz der
LED-Technik vorgesehen. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Über
den Fortgang wird separat zu gegebener Zeit berichtet. Straßenbeleuchtung im Baugebiet Burgweinting Nordwest
nördlich der Kirchfeldallee Es ist vorgesehen, dass die Straßenbeleuchtung der zukünftigen
Erschließungsstraßen flächendeckend im Sinne der Energieeffizienz und CO2-Reduzierung
mit energiesparenden LED-Leuchtmitteln ausgerüstet werden sollen. Zusätzlich
sollen die Wirkungen intelligenter Steuerungssysteme (Dimmen,
Halbnachtabschaltung etc.) zur weiteren Reduzierung des Stromverbrauches
praxisnah erprobt werden. Konzepte für beide Maßnahmen waren auch für den
Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ angemeldet.
Sie wurden aber nicht preisgekrönt. Straßenbeleuchtung Ostumgehung Im Rahmen der Planung der Straßenbeleuchtung soll geklärt
werden, inwieweit an den wichtigen Kreuzungspunkten dieser Hauptverkehrsstraße
der Einsatz von LED-Leuchten technisch und wirtschaftlich möglich ist. Feldversuch Erschließungsstraßen Weiter soll in verschiedenen Erschließungsstraßen im
Stadtgebiet im Rahmen der Erneuerung der Lampen in gezielten Feldversuchen
ähnlich wie in anderen Kommunen der Einsatz von LED-Leuchten, die von
Leuchtenherstellern derzeit auf dem Markt angeboten werden, getestet werden.
Ziel des Versuchs ist es, praxistaugliche Erfahrungen über die Wirkungen z.B.
auf die Ausleuchtung der Straßen, die Energieeinsparung, das Wartungsverhalten
und die Lebensdauer der neuen Leuchten zu sammeln. Erst wenn die Erfahrungen ausgewertet
sind, kann entschieden werden, ob die derzeit noch relativ teuere LED-Technik,
die sich aufgrund der schnellen technologischen Entwicklung noch weiter
verbessern wird und sich aller Voraussicht nach auch in der Straßenbeleuchtung
durchsetzen wird, als Alternative zu den bewährten Natriumdampf-Hochdrucklampen
zukünftig flächendeckend eingesetzt werden kann. Der
Ausschuss beschließt: 1. Die Auszeichnung der Stadt Regensburg beim
Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadtbeleuchtung“ mit dem 1.
Preis in der Kategorie „Sanierung“ wird zur Kenntnis genommen. 2. Unter Verwendung der mit dem Preis in Aussicht
gestellten Fördermittel aus dem Umweltinnovationsprogramm des
Bundesumweltministeriums ist innerhalb von 2 Jahren (ab 2010) der preisgekrönte
Sanierungsvorschlag der Stadt im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel umzusetzen. 3. Die Maßnahme ist nach dem erfolgreichen
Abschluss der Testbeleuchtung in der Blauen Lilien Gasse und der Oberen/Unteren
Bachgasse sowie im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel und der Zustimmung
zum vorzeitigen Baubeginn in den Jahren 2010 und 2011 durchzuführen. |
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