Vorlage - VO/11/6384/04  

Sachverhalt:             

A.)  Inhaltliches Resümee

Das Regensburger Jahresthema 2010 „..10 Aufbruch – Erinnerung, Orientierung, Zukunft“ war eines der umfangreichsten Jahresthemen überhaupt. Es wurde den Regensburger Bürgerinnen und Bürgern ein so reiches und vielseitiges Kulturprogramm geboten, wie es die Stadt schon lange nicht mehr gesehen hatte. Aus ganzen 95 Veranstaltungen, darunter so großen Projekten wie der Ausstellung zur Buchmalerei im Historischen Museum, konnten die Kulturinteressierten auswählen. Nur ein Vergleich: im Vorjahr fanden zum Thema „Stadtteile – Teile der Stadt“ 59 Veranstaltungen statt.

Dieses Jahresthema ist vor allem Frucht der exzellenten Zusammenarbeit und der dadurch entstandenen Synergieeffekte zwischen Sponsoren, Stadt und Kulturschaffenden jeder Richtung.

Das Jahresthema 2010 beweist auch Nachhaltigkeit: Es wurden viele neue Ideen gesät, die in Zukunft das Leben in der Stadt bereichern werden. Neu belebt wurden im vergangenen Jahr z.B. die Orgelkonzerte in der Minoritenkriche, die 2011 als Konzertreihe weitergeführt werden. Das Festival neuer Musik „überBrücken“ gab nicht nur Impulse in der Neuen Musik, sondern führte auch zu nachhaltigen Kontakten zu Ensembles in Partnerstädten und Partnerklangkörpern. Die Ausstellungsräumlichkeiten im Historischen Museum stehen für weitere Ausstellungen zur Verfügung, das Konzept soll z.T. übernommen werden.

Auf die umfangreiche Dokumentation zum Jahresthema wird vertiefend verwiesen.

B.) Finanzielles Resümee

2008 wurde mit den Planungen zum Jahresthema 2010 begonnen und der Kulturausschuss darüber informiert. Mit Stadtratsbeschluss vom 30.10.2008 wurden Einnahmen in Höhe von 415.000 Euro und Ausgaben in Höhe von 620.000 Euro für städtische Veranstaltungen (ohne den Zuschuss an den Kunst- und Gewerbeverein für die 20-er Jahre-Ausstellung), also eine Nettobelastung von 205.000 Euro veranschlagt.

Bei Projekten dieser Größenordnung ergeben sich bei einem so langen Zeitraum (Planung 2008, Ende Februar 2011) regelmäßig Verschiebungen. Bis zum Ende der Furtmeyr-Ausstellung im Februar 2011 hat sich das Jahresthema, hier v.a. die Furtmeyr-Ausstellung, räumlich, inhaltlich, zeitlich und damit auch finanziell stark verändert.

Die bedeutendste Änderung war die Neukonzeption der Furtmeyr-Ausstellung.

Die Furtmeyr-Ausstellung war zunächst als reine Buchmalerei-Ausstellung im Leeren Beutel geplant. Durch die Veränderung des Ausstellungsortes vom Leeren Beutel ins Historische Museum ergab sich die Chance, die Ausstellungskonzeption sowohl vom Umfang als auch vom Inhalt her anzupassen. Auch gerade aus Marketinggesichtspunkten ging man von der Präsentation als reine Buchmalerei-Ausstellung weg und vergrößerte den Blickwinkel auch auf die Kunst dieser Zeit und auf den bedeutenden Schüler von Berthold Furtmeyr, Albrecht Altdorfer. Die Ausstellung beschäftigte sich jetzt mit „Berthold Furtmeyr – Meisterwerke der Buchmalerei - Aufbruch zur Renaissance in Regensburg“ zu Beginn des 16. Jahrhunderts, Ausstellungskonzeption und Ausstellungszeit wurden erweitert.

Für alle im Rahmen des Jahresthemas geplanten Ausstellungen (1910-ausstellung, Ulfig, Furtmeyr, Grafikdesign…) waren ursprünglich 285.000 Euro geplant, dies erwies sich als nicht realistisch:

Das Jahresthema 2010 ist noch nicht vollständig abgerechnet. Allein die Furtmeyr-Ausstellung kam auf Ausgaben von ca. 480.000 Euro. Insgesamt dürften sich die Ausgaben im Sachkostenbudget für das Jahresthema auf ca. 870.000 Euro belaufen (ohne Digitalisierungen für archivarische Zwecke).

Sehr unterschiedlich entwickelten sich die Einnahmen im Vergleich zur Planung.

Zu Anfang der Planung wurde mit deutlich höheren Sponsor-Einnahmen gerechnet. Diese waren aber durch die ab Sommer 2009 einsetzende Wirtschaftskrise nicht mehr zu erzielen.

Der Zuschuss durch den Kulturfonds war mit 225.000 Euro erfreulich hoch. Auch die Einnahmen aus den Eintritten der Furtmeyr-Ausstellung und aus den Katalogverkäufen und dem Museumsshop entwickelten sich sehr gut. Die Einnahmen belaufen sich auf insgesamt ca. 640.000 Euro (Planung: 415.000 Euro).

Das Verhältnis von Ausgaben zu Einnahmen, nämlich zwei Drittel der Ausgaben durch projektbezogene Einnahmen zu decken, ist in etwa gleichgeblieben. Das Defizit vergrößerte sich von geplanten 205.000 Euro auf ca. 230.000 Euro, der ungeplante Betrag wurde aus der Referatsbudgetrücklage finanziert.

Der Kulturausschuss nimmt den vorliegenden Bericht zur Kenntnis.

Anlagen:

Dokumentation zum Jahresthema 2010