Vorlage - VO/15/10703/RIV  

 
 
Betreff: Jahresthemen 2016 - 2019
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Kulturreferent Unger
Federführend:Kulturreferat   
Beratungsfolge:
Kulturausschuss Entscheidung
05.03.2015 
Öffentliche Sitzung des Kulturausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

 

 

 

Sachverhalt:             

 

In den letzten Jahren konnte die Kulturarbeit in der Stadt mit den unterschiedlichsten Jahresthemen bereichert und profiliert werden. Akzente wie die Furtmeyr-Ausstellung 2010/2011 oder das 350-jährige Jubiläum des Immerwährenden Reichstages 2013 mit einerlle von Veranstaltungen in allen Kultursparten halfen dabei, das Kulturleben in der Stadt nicht nur zu bereichern, sondern auch das kulturelle Profil regional und international zu schärfen.

Diese Philosophie der Jahresthemen soll ausdrücklich fortgeführt werden. Dabei wird versucht, in den nächsten Jahren insbesondere einen Schwerpunkt der Arbeit von Regensburg aus in den europäischen Donauraum zu legen und dabei neuerlich, unter Berücksichtigung anstehender Jubiläen, einerseits Traditionen und das Erbe aufzugreifen und andererseits zukunftsweisend daraus mit aktuellen Problemen weiter zu arbeiten.

 

 

2016: 800 Jahre Dominikanerorden

 

Es dürfte wohl eine seltene Besonderheit sein, dass sich im Regensburger Raum drei Dominikanerkirchen erhalten haben: Die herausragende Bettelordensarchitektur der Dominikanerkirche St. Blasius, die wunderschöne Rokokokirche des seit der Gründung vor 800 Jahren existierenden Dominikanerinnenklosters Heilig Kreuz und die ehemalige Dominikanerinnenklosterkirche St. Maria auf dem Adlersberg.

 

Gemeinsam mit dem Diözesanmuseum wird der Dominikanerorden in Deutschland seine zentrale Ausstellung in Regensburg ausrichten. Mit Dominikanerklöstern in ganz Deutschland und im europäischen Donauraum bis hin nach Istanbul können uralte Netzwerke beleuchtet werden. Zudem wird die bedeutende Persönlichkeit Albertus Magnus in den Fokus genommen.

 

 

2017: 500 Jahre Reformation um Martin Luther

 

Um ein eigenes Profil bei den zahlreichen Veranstaltungen zu diesem Thema in Deutschland zu entwickeln, liegt es auf der Hand, dass Regensburg mit der Mutterkirche des Protestantismus für den gesamten südosteuropäischen Raum, der Neupfarrkirche, den Blick in den Osten Europas richtet und die vielfältigsten Wirkungen der evangelischen Theologen in den europäischen Nachbarländern, insbesondere in Österreich, Ungarn und Kroatien, aufzeigt..

 

Eines der herausragendsten Kunstwerke der Reformation in Deutschland ist der Ostendorfer Altar im Historischen Museum von Regensburg. Eine Kunstausstellung zu Person, Wirken und Wirkungen Michael Ostendorfers ist für den Sommer 2017 geplant. Damit kann auch an die wissenschaftlichen Forschungen über seinen Lehrer Albrecht Altdorfer und dessen Lehrer Berthold Furtmeyr angeknüpft werden.

Um auch Finanzmittel aus EU-Töpfen einwerben zu können, ist geplant, die Jahresthemen 2016 und 2017 unter dem Motto „Zweinche drei Welten“ zusammenzufassen und daraus ein schlüssiges Gesamtkonzept zu entwickeln: Kommunikation im Mittelalter zur Zeit Albertus Magnus, Kommunikation bzw. Kommunikationsbrüche in der Reformation um Martin Luther und Kommunikation im europäischen Donauraum des 21. Jahrhunderts können dabei in faszinierenden Vergleichen aufgezeigt werden.

 

Gemeinsam mit den Kirchen, der Universität Regensburg, Partnern in den europäischen Nachbarländern, wie Österreich, Slowenien, Böhmen, etc. können dabei wertvolle Synergieeffekte bei der Gestaltung der einzelnen Programmpunkte und der Gesamtthematik erreicht werden.

 

 

2018: Eröffnung Museum der Bayerischen Geschichte

 

2018 wird sicherlich mancherorts in Bayern der Gründung des Freistaats Bayern vor hundert Jahren gedacht, mit der Eröffnung des Museums der Bayerischen Geschichte und dem Aufzeigen bayerischer Einflüsse und Entwicklungen im Donauraum wird sich Regensburg dabei selbstständig profilieren können.

 

 

2019: 500 Jahre Vertreibung der Juden

 

2019 wird es moralische Verpflichtung sein, ein dunkles Kapitel Regensburger Geschichte aufzuarbeiten: Die 500. Wiederkehr der Vertreibung der Juden. Mahnendes Erinnern, besonnenes Aufbereiten, professionelle wissenschaftliche Forschung und konstruktive Perspektiven für die Zukunft für ein friedliches Miteinander der Kulturen und Religionen müssen dabei Leitfaden sein.

 

 

In Kooperationen mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften, mit Fachleuten aus den unterschiedlichsten Gebieten, insbesondere den Universitäten und mit dem Potential engagierter BürgerInnen vor Ort werden sich zu den einzelnen Jahresthemen wieder Symposien, Vorträge, Konzerte, Ausstellungen, Veranstaltungen und viele weiteren Aktivitäten und Initiativenr interessante Jahresprogramme erarbeiten lassen.

 

r die Finanzierung sind unter Berücksichtigung der Perspektiven in der Donau-Moldau-Region, der Donauraumstrategie, der Interreg-Fördermöglichkeiten und dem Kulturfonds Bayern im Donauraum einige Möglichkeiten gegeben, diese Jahresthemen auch mit staatlichen Mitteln mitzufinanzieren.

 

Selbstverständlich wird diese Grobkonzeption in den nächsten Monaten und Jahren permanent zu konkretisieren und zu verfeinern sein, zunächst soll mit den vorliegenden Informationen Kenntnis über die anstehenden Planungen im Kulturreferat gegeben werden.

 


Der Kulturausschuss beauftragt die Verwaltung, auf Basis der vorliegenden Grobkonzeption, die anstehenden Jahresthemen zu konzipieren und unter Einbeziehung möglichst vieler Partner zu verwirklichen.