Vorlage - VO/15/11145/31  

 
 
Betreff: Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität in Regensburg (Elektromobilitätskonzept)
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeister Huber
Federführend:Umweltamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz Vorberatung
09.07.2015 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

 

Sachverhalt:             

 

 

  1. Einführung

 

Die Bundesregierung hat zum Thema Elektromobilität ehrgeizige Ziele:

 

- Bis zum Jahr 2020 sollen 1 Million Elektrofahrzeuge in Deutschland angemeldet sein.

- Deutschland ist internationaler Leitmarkt.

- Die Industrie in Deutschland ist internationaler Leitanbieter.

 

Die Bundesregierung verfolgt damit das langfristige Ziel, dass sich der Standort bei der umweltfreundlichen Elektromobilität sowie als Forschungs- und Technologiestandort etabliert. Weiterhin profiliert sich Deutschland als Produktionsstandort, in der Batteriezellenproduktion und beim Aufbau der Ladeinfrastruktur.

Die Elektromobilität ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz und zur Verringerung von Luftschadstoffen. Bei niedrigen Geschwindigkeiten und Anfahrvorgängen an Kreuzungen sind E-Fahrzeuge leiser als konventionelle Fahrzeuge.

 

Die rechtlichen Voraussetzungen sind noch unvollständig.

Am 12. Juni 2015 trat das „Gesetz zur Bevorrechtigung der Verwendung elektrisch betriebener Fahrzeuge Elektromobilitätsgesetz“ in Kraft.

Eine entsprechende Änderung der Straßenverkehrsverordnung (StVO) fehlt noch. Zurzeit gibt es für die Straßenverkehrsbehörden noch keine rechtliche Möglichkeit Elektrofahrzeuge zu privilegieren.

 

Elektromobilität findet in verschiedenen städtischen Handlungsfeldern statt. Sowohl die Verkehrs- als auch die Wirtschafts- und Umweltpolitik sind eingebunden. Ein Teil der Energiewende, also der Weg aus der Carbongesellschaft, hin zur ausschließlichen Nutzung regenerativer Energie wird im Verkehrsbereich stattfinden. Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger bei der Feinstaub- und Lärmbelastung und einen Rückgang bei anderen Emissionen (CO2, NOx) zu erarbeiten und umzusetzen ist das vorrangige Ziel der Elektromobilitätsförderung in Regensburg.

 

Ziel ist es, Mobilität in seiner ganzen Bandbreite zu ermöglichen, aber unnötige Verkehre zurückzudrängen, bei nötigen Verkehren Emissionen zu vermeiden oder zu senken. Der Modal Split soll zu Gunsten der umweltverträglichen Mobilitätsträger, also zu Fuß, per Rad und mit dem ÖPNV verbessert werden.

 

Bisher war das Thema Elektromobilität in der Stadtverwaltung hauptsächlich beim Amt für Wirtschaftsförderung im Rahmen des E-Mobilitätsclusters angesiedelt. Gerade in letzter Zeit nimmt das Thema erheblich an Bedeutung und Dynamik zu.

Das Thema Elektromobilität ist eine Querschnittsaufgabe, viele Bereiche und Akteure in Gesellschaft, Wirtschaft, bei städtischen Gesellschaften und in der Stadtverwaltung sind davon betroffen.

Das Umweltreferat übernimmt hierbei die Koordinierungsfunktion. Ziel ist es die verschiedenen Aktivitäten zu bündeln und das Thema Elektromobilität federführend in Regensburg voranzubringen.

 

 

2.              Anträge verschiedener Stadtratsfraktionen zur Elektromobilität

 

2.1              Antrag der SPD-Stadtratsfraktion vom 20.04.2015

              Mit Schreiben vom 20.04.2015 beantragte die SPD-Stadtratsfraktion verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität. Dieser Antrag wurde am 12.05.2015 im Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen behandelt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden geprüft und werden unter 4. Handlungsempfehlungen / weiter geplante Maßnahmen mit abgehandelt.

 

2.2              Antrag der CSU-Stadtratsfraktion vom 21.04.2015

              Mit Schreiben vom 21.04.2015 beantragte die CSU-Stadtratsfraktion zu prüfen, ob im öffentlichen Raum und wenn ja an welchen Straßenlaternen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge ergänzend zu den vorhandenen Ladestationen (und ergänzend zu den von der REWAG bereits geplanten Ladestationen) aufgerüstet werden können, die den Gehweg nicht tangieren sowie ob Parkplätze an diesen Laternenladepunkten hierfür reserviert werden können.

              Ein entsprechender Prüfauftrag wurde in der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen beschlossen.

 

Sowohl das Tiefbauamt, als auch die REWAG kommen zu dem Ergebnis, dass dieser Vorschlag derzeit in Regensburg nicht umsetzbar ist.

 

Im Einzelnen:

 

Stellungnahme des Tiefbauamtes

 

  •    Dauerhafte Stromversorgung der Ladestationen:

Die einzelnen Straßenlaternen in Regensburg werden nicht permanent, d.h. 24 Stunden am Tag mit elektrischer Energie versorgt. Die Schaltung der Regensburger Straßenbeleuchtung mit ihren rund 14.000 Leuchtstellen erfolgt nicht in jeder einzelnen Laterne, sondern in den entsprechenden ca. 300 Schaltkästen, in denen die einzelnen Beleuchtungsstränge zusammenlaufen. Das heißt, dass nur zu den Einschaltzeiten der Straßenbeleuchtung auch eine elektrische Versorgung der einzelnen Straßenlaternen erfolgt.

Eine Dauerversorgung der Ladestationen an den Straßenlaternen könnte nur erfolgen, wenn die betreffenden Straßenlaternen aus den jeweiligen Beleuchtungssträngen entkoppelt und mit Dauerstrom versorgt würden. Allerdings müssten diese Laternen dann auch jeweils eine eigene Schaltvorrichtung für die Straßenbeleuchtung erhalten.

Zum momentanen Zeitpunkt könnten die Ladestationen nur während der Brennphase der Straßenbeleuchtung mit Ladestrom versorgt werden.

Unter dieser Prämisse müssen noch zwei weitere Punkte beachtet werden.

 

  •    Eignung der Straßenlaternen für zusätzliche Verbraucher:

Die Straßenbeleuchtung der Stadt Regensburg ist zum jetzigen Zeitpunkt technisch für die Zwecke der Beleuchtung des öffentlichen Straßenraums ausgelegt. Vor der Aufrüstung von Straßenlaternen für Elektrofahrzeuge ist daher bei jedem geplanten Standort im Einzelfall zu prüfen, ob der Beleuchtungsstrang in der Lage ist, weitere Verbraucher zu versorgen. Eine generelle Aussage welche und wie viele Standorte technisch geeignet sind, kann vom Tiefbauamt nicht getroffen werden.

 

  •    Abrechnung der Stromkosten:

Die Abrechnung der Stromkosten erfolgt bei der Straßenbeleuchtungsanlage nicht über Zähler. Die Stromkostenermittlung erfolgt über die Anschlusswerte der Straßenbeleuchtung und die ermittelten Einschaltzeiten. Eine Versorgung der Ladestationen könnte somit entweder ausschließlich kostenlos für die Nutzer oder auf Basis von z.B. Münz- bzw. Kastenstromzählern mit Vorkasse erfolgen.

Es ist außerdem zu prüfen, ob sich durch die Abgabe von elektrischer Energie an Dritte über die Straßenlaternen der speziell für die Straßenbeleuchtung mit der REWAG vereinbarte Bereitstellungspreis für die Kilowattstunde ändert und somit höhere Stromkosten für die Stadt Regensburg entstehen.

 

Abschließend ist festzustellen, dass eine Permanentversorgung potentieller Ladestationen in Straßenlaternen mit elektrischer Energie nur mit erheblichem technischem Aufwand möglich ist. Auch der zusätzliche Aufwand für Betrieb und Unterhalt der Ladestationen stellt ein erhebliches Problem dar, das mit der derzeitigen Personalausstattung des Tiefbauamts nicht gelöst werden kann.

 

Die in diesem Zusammenhang von der CSU-Fraktion angesprochene „Berliner Lösung“ ist nach Mitteilung der BerlinLicht, einem Tochterunternehmen des örtlichen Stromversorgers Vattenfall, nur daher möglich, da in weiten Bereichen des Berliner Beleuchtungsnetzes eine andere Schaltungstechnik verwendet wird. Dort werden die einzelnen Laternen direkt an das Stromnetz des Energieversogers angebunden und verfügen jeweils über eine eigene funkgesteuerte Schaltung für die Straßenbeleuchtung. Somit steht an diesen Laternen eine Permanentversorgung mit elektrischer Energie von ausreichender Spannung und Stärke zur Verfügung, die einen Betrieb von Ladestationen in den Laternen ermöglicht. Eine Umrüstung des Regensburger Beleuchtungsnetzes nach Berliner Vorbild scheidet aus Kostengründen grundsätzlich aus.

 

Außerdem dient das Berliner Projekt zur Aufrüstung von Straßenlaternen mit Ladestationen aus Sicht des Tiefbauamts vorrangig auch Marketingzwecken des Energieversorgers Vattenfall.

 

Da Vattenfall in Berlin Stromversorgungs- und Straßenbeleuchtungsunternehmen in einem ist (siehe oben), ergibt sich in Berlin bei Ladestationen keine Konkurrenzsituation, die sich aber in Regenburg zwischen der Stadt als Beleuchtungsbetreiber und der REWAG als Stromversorger ergeben würde, besonders wenn die REWAG demnächst ebenfalls Ladestationen anbietet. In der jetzigen Entwicklungsphase der Elektromobilität Ladestationen müssen Ladestationen als Förderprojekte gesehen werden und in dieser Situation wäre eine solche Konkurrenzsituation unwirtschaftlich und unsinnig.

 

Stellungnahme der REWAG:

 

Ergänzung zu „Dauerhafte Stromversorgung der Ladestationen“:

Die Stromabgabemenge an Straßenlaternen ist auch Berliner Projekt lediglich mit 3,7 kW / 16A / 230 V beziffert.
Diese Stromabgabemenge ist im Bereich der Elektromobilität die langsamste Art der Ladung für Elektrofahrzeuge. Aktuelle Elektrofahrzeuge brauchen mit einer solchen Ladegeschwindigkeit bis zu 14 Stunden für eine Vollladung.
Diese lange Verweildauer, bzw. die daraus resultierende niedrigen Kilometer-Ladung/Stunde schließt nach aktuellem Kenntnisstand den Betrieb einer solchen Infrastruktur als öffentliche Infrastruktur aus.
Zudem ist nach aktuellem Markt- und Entwicklungsstand davon auszugehen, dass die Akkukapazitäten in den Elektroautos in der 2. Generation bis zur doppelten Größe ansteigt. Eine Ladung mit einer 3,7 kW-Ladestation würde somit zu einer weiteren deutlichen Verschlechterung der Ladesäulenstanddauer beitragen.

 

Ergänzung zu „Eignung der Straßenlaternen für zusätzliche Verbraucher“:

Bei der Eignung von aktuellen Straßenlaternen als „Laternenladesäulen“ kommt neben der ungeklärten technischen Komponente aus Sicht der REWAG noch eine planerische Komponente hinzu.
Die Straßenlaterne muss aus planerischer und versicherungstechnischer Sicht zwischen Gehweg und Straße/Parkplatz platziert sein. Straßenlaternen innerhalb des Gehwegs können nicht für eine Ladestation verwendet werden.
Der Grund hierfür ist denkbar einfach. Das zur Ladung benötigte Kabel würde in solchen Fällen direkt oberflächig über den Gehweg verlaufen, bzw. bei kurzen Ladekabeln (aktuell keine Normierung bezüglich der Kabellänge) sogar auf Knie- oder Hüfthöhe. Ein entsprechender Stolperschutz, bzw. die freie Benutzung des Gehwegs kann so nicht gewährleistet werden.
Basierend auf diesen und den technischen Problematiken hinsichtlich des Laternenparkens scheiden z.B. auch beim Berliner Projekt ca. 90% der aktuellen Ladesäulen aus. Ob im Regensburger Stadtgebiet eine bessere Machbarkeit erzielt werden könnten müsste für jeden Straßenzug einzeln geprüft werden.

 

Neben diesen technischen und planerischen Komponenten kommen noch zu klärende Punkte hinsichtlich der Verfügbarkeit von Laternenladepunkten hinzu. Eine deutliche Kennzeichnung der verfügbaren Laternenpunkte müsste zum Schutz vor Falschparkern entsprechend umgesetzt werden.
Sofern eine solche Markierung aus stadtplanerischer Sicht nicht angedacht ist, wird die Wahrscheinlichkeit eines freien Ladepunktes an Standflächen entlang des Straßenrandes durch die REWAG aus Erfahrung als noch extrem kritisch angesehen. Erst bei einem deutlich höheren Marktanteil der Elektrofahrzeuge am Fahrzeugbestand in Regensburg und einer flächendeckenden Ausstattung von Straßenlaternenladern könnte mit einer besseren Frequentierung der Ladepunkte gerechnet werden. 

 

Ergänzend zur Abrechnung der Stromkosten:

Die Einschätzung des Tiefbauamtes hinsichtlich der Komplexität dieser Abrechnungssysteme wird auch Seitens der REWAG geteilt. Eine Übernahme von Ladesäulenladepunkten in den aktuellen Betrieb der öffentlichen Infrastruktur kann angesichts der unklaren technischen Gegebenheiten bei einem Laternenladepunkte nicht gewährleistet werden.
Es ist fraglich, ob das bestehende Abrechnungssystem eine solche Verknüpfung zulässt. Die Prüfung und eventuelle etwaige Integration von Ladesäulenladern in das bestehende System wird angesichts der niedrigen verfügbaren Ladeleistung als extrem unwirtschaftlich eingestuft.

 

Fazit:

Auch auf Seiten der REWAG muss abschließend festgestellt werden, dass nach kurzer Prüfung der Rahmenbedingungen ein System mit Ladepunkten an Straßenlaternen aktuell nicht favorisiert werden kann.
Der Nutzungsgrad von öffentlicher Infrastruktur am Gesamtladeverhalten von Elektrofahrern wird aktuell mit ca. 12 - 15% bemessen. Die Abdeckung dieser 12 - 15% kann nach Einschätzung der REWAG auch mittels aktuell verfügbarer und bereits in die Systeme integrierter Ladetechnik erfolgen, sofern hinsichtlich Stellplatzauswahl und Verteilung sinnvollen und logischen Konzepten gefolgt wird.

Ob ein Laternenladen künftig sowohl wirtschaftlich aus auch sinnig betrieben werden kann, hängt stark von der Marktdurchdringung der Elektromobilität ab.

 

r detailliertere und noch stichhaltigere Erfahrungen mit Laternenladepunkten müsste zur finalen Einschätzung der REWAG erst ein aufwändiges und kostspieliges Pilotprojekt gestartet werden.
Hier ist es nach Einschätzung der REWAG sinnvoller das unter dem Schaufenster Berlin-Brandenburg wohl staatlich geförderte Berliner Laternenlade-Projekt abzuwarten und ggf. zu einem späteren Zeitpunkt mit deren Erfahrungen eine eventuelle Anwendbarkeit auf Regensburg neu zu prüfen.

 

 

2.3              Antrag der CSU-Stadtratsfraktion vom 11.05.2015

              Mit Schreiben vom 11.05.2015 hat die CSU-Stadtratsfraktion den Antrag gestellt ein Förderprogramm für privat und gewerblich genutzte E-Bikes/Pedelecs aufzulegen.

              Eine Behandlung des Antrages in einem Stadtratsgremium ist bisher noch nicht erfolgt. Der Antrag beinhaltet zum Teil andere Maßnahmen als die empfohlenen Maßnahmen unter Ziff. 4 Handlungsempfehlungen / weiter geplante Maßnahmen.

 

 

3.              Akteure und bisherige Aktivitäten

 

3.1              Elektromobilitätscluster Amt für Wirtschaftförderung

 

   Der E-Mobilitätscluster Regensburgndelt seit 2011 die lokale Kompetenz im Bereich der E-Mobilität. Mehr als 40 Partner (Unternehmen, OTH, TH Deggendorf) arbeiten an gemeinsamen Projektideen und deren Umsetzung. Schwerpunkte: E-Fahrzeug, Antriebsstrang, Ladetechnik, Smart-Grid („intelligentes Stromnetz“) und vernetzte Mobilität. Ursprünglich vom Amt für Wirtschaftsförderung ins Leben gerufen, wird der Cluster seit 2015 von der R-Tech geleitet.

 

   Regensburg ist assoziiertes Mitglied im „Schaufenster Elektromobilität Bayern-Sachsen“, das von Bayern Innovativ koordiniert wird.

 

   EU-Projekt „Safe and green road vehicles Europe“ (SAGE) 2011 bis 2014

 

Europäisches Projekt mit einem Gesamtvolumen von 3 Mio. Euro, gefördert durch das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (2011-2014). Kooperation von fünf europäischen Automotive Regionen bzw. Clustern (Göteborg mit Volvo, Paris mit PSA und Renault, Turin mit Fiat, Regensburg mit Conti und OTH und Warschau).

 

Ziel: Etablierung des Regensburger Clusters auf internationaler Ebene, Vernetzung der Unternehmen innerhalb der 5 Cluster sowie Erfahrungsaustausch. OTH kooperiert seitdem mit dem Politechnico Torino im Bereich E- Mobilität. Derzeit hat Regensburg die Leitung des Management Teams.

 

   Forschung und Entwicklungsprojekte, initiiert über den E-Mobilitätscluster:

 

Mit 1,2 Mio. Euro fördert das bayerische Wirtschaftsministerium ein Projekt des "Netzwerks für intelligente Ladetechnik" (iLEM). Ziel des Projekts ist, eine Art Baukasten für Ladesäulen-Hersteller zu entwickeln, der alle weiteren Produktentwicklungen einfacher, schneller, einheitlicher und günstiger machen soll. Derzeit verwendet noch jeder Hersteller von Ladestationen für E-Fahrzeuge eigene Entwicklungen für Technik, Design und Bedienung.

 

Forschungsprojekt „Intelligente Spannungshaltung Mittelspannungsnetz (Partner: OTH, REWAG, MR). Ziel des Vorhabens war es, ein Mittelspannungsnetz mit hoher regenerativer Energieeinspeisung so auszurüsten, dass belastbare Daten zur Regelung von Mittelspannungsnetzen ermittelt werden können. Hieraus sollen Informationen zum sicheren und robusten Aufbau und Betrieb von intelligenten Stromnetzen gewonnen werden.

 

"Smart Community Charging ": im Rahmen des von der R-Tech koordinierten, mit 2 Mio. Euro vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekts, entsteht ein lernfähiges Energiemanagement-System, das die Energieeffizienz verbessert und die Elektromobilität einbindet.

 

Funktionale Sicherheit für Ladestationen: Unternehmen des Netzwerks „intelligente Ladetechnik für E-Fahrzeuge“ untersuchten in Kooperation mit der OTH Ladestationen auf Ihre Sicherheitsfunktionen. Ein Leitfaden wurde erstellt.

 

   Praxistest E-Mobile als Flottenfahrzeug bei der Stadt Regensburg: Test von zwei vollelektrisch betriebenen Citroen C Zero als Flottenfahrzeuge der Verwaltung der Stadt Regensburg im Zeitraum 2012 bis 2014.

 

   Gemeinschaftsstand auf der eCarTec 2013 in München, der Leitmesse für Elektro- und Hybridmobilität, organisiert vom E-Mobilitätscluster Regensburg mit über 10 Ausstellern von Regensburg, auch Continental war mit dabei.

 

   Ladesäulen-Infrastruktur: das im Auftrag der Bundesregierung von der PTV AG durchgeführte Modellprojekt „metropol-E“ entwickelt ein Konzept für den bedarfsgerechten, nachhaltigen Aufbau von Ladeinfrastruktur  in Städten. Regensburg wurde zusammen mit den Städten Chemnitz und Dortmund als Modellstadt ausgewählt. Die Ergebnisse werden im Juli 2015 präsentiert.

 

   Stadtmarketing Regensburg: Regensburg mobil Autos, Fahrräder, E-Mobilität in der Altstadt am 09. und 10. Mai 2015

Das Thema Elektromobilität hatte bei dieser Veranstaltung einen hohen Stellenwert. Viele Autohändler hatten E-Fahrzeuge ausgestellt und boten kompetente Beratung zu diesem Thema an.

Am Samstag wurden in der Maxstraße beeindruckende E-Bikes und normale Fahrräder ausgestellt. Die Besucher konnten sich beim RVV, der REWAG, dem E-Mobilitätscluster, der Energieagentur sowie weiteren Organisationen ausführlich über das Thema umweltfreundliche Mobilität informieren.

Dieses Aktionswochenende „Regensburg mobil“ fand nach 2014 nun bereits zum zweiten Mal statt und soll in vergleichbarer Form 2016 und darüber hinaus fortgeführt werden.

 

3.2              Elektromobilitätscluster R-Tech GmbH

 

              Die R-Tech GmbH organisiert seit 2015 das Elektromobilitätscluster Regensburg.

Das Cluster umfasst ca. 40 Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft. In 2015 konnten mit den Unternehmen rBitech und Citytrain, bzw.  mit Fraunhofer UMSICHT zusätzliche Unternehmen, bzw. Forschungseinrichtungen in die aktive Clusterarbeit integriert werden.

 

              Neue Forschungs- & Entwicklungsprojekte

              Im Rahmen der Clusteraktivitäten wurden bereits im ersten Halbjahr 2015 vier neue konkrete Projekte durch das Cluster initiiert:


Das Unternehmen rBITech aus dem IT-Speicher wird eine Software entwickeln, die Fahrern von E-Fahrzeugen zusätzliche Assistentenfunktionalitäten liefert, z.B. Routenplanung mit integrierter Suche nach Ladesäulen, Terminplanungsfunktion usw. Dazu wird aktuell vom Clustermanagement ein Fördermittelantrag im BayTOU-Programm (Bayerisches Programm zur Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen) vorbereitet. Das Unternehmen rBITech kann das Cluster auch als Plattform nutzen um Zugang zur Automobilindustrie zu gewinnen und Kontakte herzustellen.

 

Gemeinsam mit dem Unternehmen iNTENCE Automotive Electronics GmbH wird zurzeit ein technologieorientiertes Projektkonzept erarbeitet, welches zum Ziel hat benutzergerechte Anzeigeformen im KFZ-Cockpit, aber auch in sonstigen Displays (z.B. in Bussen), zu ermöglichen. Damit werden neue innovative Anwendungen möglich, z.B. Anzeige der verfügbaren Reichweite, CO2-Ersparnis, Restfahrzeit usw. Durch den Einsatz von GPS-Modulen könnten damit im ÖPNV („E-Bus“) auf Displays im Fahrgastbereich ortsgenaue touristische Zusatzinformationen angezeigt werden.

 

Das Unternehmen CityTrain aus Burgweinting produziert Wegebahnen für hauptsächlich touristische Einsatzzwecke und vertreibt diese europaweit. CityTrain hat das E-Mobilitätscluster Regensburg kontaktiert, da kundenseitig zunehmend die Anforderung besteht, die Antriebstechnologie zu elektrifizieren. In diesem Projekt unterstützt das Cluster aktuell bei der Suche nach einem Technologiepartner und bei der Evaluierung der Machbarkeit. Ein Fördermittelantrag zur Teilfinanzierung eines Prototypen ist angedacht.

 

Das E-Mobilitätscluster Regensburger und Fraunhofer UMSICHT planen ein gemeinsames Projekt im Bereich Systemanalyse für die Energieforschung im Kontext der E-Mobilität. Das Ziel des Projektes liegt darin unter der Analyse bestehender städtischer Konzepte, von Potenzialen, neuen Technologien und der zukünftigen Entwicklung der Stadt Szenarien für die zukünftige Energieversorgung und -infrastruktur zu entwickeln. Zur Finanzierung des Projektes ist die Einreichung eines Förderantrags bei zwei Förderprogrammen des Bundes geplant.

 

 

Laufende Forschungs- & Entwicklungsprojekte

Das E-Mobilitätscluster Regensburg bearbeitet die bereits laufenden Forschungsprojekte „Entwicklung eines Frameworks für Ladestationen“. Das Projekt-Konsortium besteht aus den Firmen evopro systems engineering AG, i-NOVATiON GmbH, iNTENCE automotive electronics GmbH, initPRO GmbH und den Hochschulen Regensburg und Deggendorf. Ziel ist es, ein „Software Framework“ zu schaffen, auf dessen Grundlage einheitliche und intuitive Benutzerschnittstellen entwickelt werden können, die Steuerung und Vernetzung von Ladesystemen verbessert wird und Software einfacher und schneller entwickelt werden kann. Dieses Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gefördert. Die Projektkosten betragen ca. 1,2 Mio. Euro. Das Cluster hat in diesem Projekt die Rolle des Verbundkoordinators.

 

Das Projekt Smart Charging Community ist ebenfalls ein Projekt, welches aus dem Cluster initiiert wurde. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Die Projektkosten betragen ca. 2,0 Mio. Euro. Ziel des Projekts ist die Entwicklung neuer Regelstrategien für Energienetze unter der besonderen Berücksichtigung des zunehmenden Einsatzes E-Fahrzeugen, welche insbesondere die Niederspannungsnetze beim Laden besonders belasten werden. Hier arbeiten als regionale Hauptpartner Continental und REWAG im Konsortium mit. Langfristig werden damit intelligente Lösungen („Quartierskonzepte“) für Netze, Speicher und Photovoltaik unter Berücksichtigung der E-Mobilität möglich. Mit einem regionalen Bauträger hat dazu bereits ein Gespräch stattgefunden.

 

Anwendungsprojekte

Das E-Mobilitätscluster arbeitet in den Anwendungsprojekten der Stadt Regensburg aktiv mit, z.B. in der Arbeitsgruppe Fahrradverleihsystem, oder beim Projekt E-Altstadtbus.

 

 

Erfahrungsaustausch/Workshops/Besuche

Wichtiges Element der Clusterarbeit ist die Organisation der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft, sowie die Zusammenarbeit mit anderen Clustern und Netzwerken und die Positionierung des Wirtschaftsstandorts Regensburg. Dazu hat das Cluster verschiedene Veranstaltungen bzw. Besuche durchgeführt:
 

Veranstaltungen

  • E-Frühstück am 04.03.2015 mit Vortrag von Olaf Hermes (Vorstandsvorsitzender der REWAG) zum Thema „Quo Vadis? - E-Mobilität und Energienetze“
  •    E-Mobilität vor Ort Laborbesuch OTH Regensburg am 22.04.2015
  • Forum E-Mobilität: Vortragsveranstaltung zum Thema „Ladeinfrastruktur für Städte, Kommunen, Versorger und Verbraucher“ am 09.06.2015


Workshops

  • Organisation eines Workshops zur Ausschreibung im Förderprogramm IKT III für Elektromobilität am 08.01.2015
  • Organisation eines Ideenfindungsworkshops und Erarbeitung einer Technologie/Projektmatrix am 13.02.2015
  • INTERREG B: Projekttreffen mit Bayern Innovativ, Cluster Elektromobilität Süd-West, Business Upper Austria im IT-Speicher am 18.03.2015
  • Projekt E-Mobilität/Quartiersentwicklung, Workshop mit Fraunhofer-Institut UMSICHT am 27.05.2015.

 

Besuche überregional

  • Besuch des Clusters Elektromobilität Süd-West in Stuttgart am 16.01.2015
  • Besuch des Istanbuler E-Mobilitätsclusters e-Hike gemeinsam mit Hr. Grepmeier (Amt für Wirtschaftsförderung) zur Vorstellung der Regensburger Automotive Region und des Clusters E-Mobilität. Ziel ist Zusammenarbeit in EU-Projekten
  • Delegationsreise des E-Mobilitätsclusters Regensburg zur MobiliTec Messe Hannover
  • Teilnahme an der Delegationsreise nach Graz

 

Firmen-/Hochschulbesuche regional

 

  • iNTENCE             
  • Citytrain
  • AVL
  • Enerix
  • REWAG
  • Bertrandt
  • OTH Regensburg
  • Technische Hochschule Deggendorf
  • Stadtwerke Kelheim
  • Continental


Marketing und Öffentlichkeitsarbeit

Zur Präsentation des Clusters, der Mitglieder und des Standorts wurden marketingunterstützende Hilfsmittel erarbeitet:

  • Konzeption und Aufbau der Webseite http://www.elektromobilitaet-regensburg.de
  • Aufbau sozialer Medien (Facebook, Google+, Twitter)
  • Aufbau eines Newsletters
  • Entwurf und Druck eines Flyers
  • Teilnahme an der Messe Regensburg MOBIL

 

Firmenansiedlungen in Regensburg/TechBase
Durch die Firmenbesuche ist ein intensiver Kontakt zu den besuchten Unternehmen entstanden. Den unten genannten Firmen konnten als potenzielle Mieter für die TechBase angesprochen werden. Das vermietbare Flächenpotenzial liegt in Summe bei ca. 500 bis 700 qm.

  • Bertrandt
  • Enerix

 

Aktuell finden mit den Unternehmen Ansiedlungsgespräche statt.

 

 

 

3.3              Aktivitäten der Stadtwerke Regensburg GmbH (SWR)

 

Die Mobilität von „morgen“ muss nachhaltig und damit umweltfreundlich abgewickelt werden. Die SWR unternimmt deshalb alle Anstrengungen, um dieser Anforderung gerecht zu werden.

Mit dem SWR Tochterunternehmen „Regensburger Verkehrsbetriebe GmbH“ leistet der Konzern bereits per se Umweltschutz, denn im Stadtbussystem der Regensburger Verkehrsbetriebe werden pro Jahr etwa 21 Mio. Fahrgäste umwelt­freund­lich befördert. An verkehrsstarken Tagen sind dies bis zu 94.000 Menschen. Diese Verkehrsdienstleistung  übernehmen 260 Busfahrerinnen und Busfahrer mit 62 Gelenk- und 44 Standardlinienbussen. Um die Fahrzeugflotte kontinuierlich auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten, wird jährlich ein Anteil von 10% durch neuere, umweltfreundliche Fahrzeuge ersetzt.

In den kommenden Jahren sollen die Altstadtbusse auf reinen Elektrobetrieb umgestellt werden (vgl. hierzu unter 3.2).

 

3.4              Sdtischer Fuhrpark

 

Das Amt für Abfallentsorgung, Straßenreinigung und Fuhrpark (Amt 70) ist Fachstelle u. a. für die Beschaffung von Fahrzeugen aller Art, einschließlich Spezial- und Sonderaufbauten, soweit nicht die Zuständigkeit einer anderen Dienststelle gegeben ist. Neben Amt 70 beschaffen nur noch das Amt für Brand- und Katastrophenschutz sowie das Gartenamt Fahrzeuge, die zur Erfüllung der ihnen jeweils zugewiesenen Aufgaben benötigt werden.

 

Amt 70 bewirtschaftet einschließlich der Reservefahrzeuge 201 Fahrzeuge. Hiervon sind 74 Pkw, von denen 25 Fahrzeuge geleast und 4 angemietet wurden. Mit 42 Kleintransportern, 59 Lkw und 26 Sonderfahrzeugen werden städtische Aufgaben, wie z. B. Winterdienst, Straßenreinigung, Müllabfuhr, Straßen- und Kanalunterhalt, Baumpflege usw. wahrgenommen.

 

Im Bereich der innerhalb der Stadtverwaltung genutzten Spezialfahrzeuge, wie beispielsweise den Kehrmaschinen, Entsorgungsfahrzeugen, Lastkraftwagen mit aufgebauten Ladekränen oder Hubarbeitsbühnen, Hochdruck- und Spülfahrzeugen usw., gibt es derzeit nur wenige Hersteller, die Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechniken, insbesondere mit Elektro- oder Hybridantrieben, fertigen und liefern können. Dort, wo es möglich ist, muss mit deutlich heren Anschaffungskosten gerechnet werden. Es ist beabsichtigt, im Jahr 2016 für die Abfallsammlung ein Hybridfahrzeug zu beschaffen. Während die Kosten für ein herkömmliches Entsorgungsfahrzeug bei etwa 250.000,00 € liegen, muss für die Beschaffung des Hybridfahrzeugs mit etwa 500.000,00 € gerechnet werden. Für den im Oktober stattfindenden Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr- und Wohnungsfragen zur Fahrzeug- und Gerätebeschaffung 2016 wird dieses Fahrzeug in der Beschlussvorlage zur Genehmigung mit aufgeführt werden.

 

Im Bereich der Elektromobilität bieten die Hersteller für Pkw eine breitere Palette an.

 

 

Die folgende Tabelle legt dar, in welchen Ämtern Elektromobile bzw. Hybridfahrzeuge im Einsatz sind, und welche Planungen für 2015 vorliegen.


Dienststellen als Halter bzw. Nutzer von E- oder Hybrid-Fahrzeugen

 

Bereich

Fahrzeugtyp

E-Pkw

Hybrid

sonstige Fahrzeuge

In Planung 2015

D3

Elektro BMW i3

1

 

 

 

Amt 17

1 Hybrid Toyota Auris

 

1

 

 

Amt 31

1 Elektro-Pkw Nissan Leaf

1

 

 

 

Amt 32

1 Elektro-Pkw geplant

 

 

 

1

Amt 33

2 Hybrid Toyota Yaris

 

2

 

 

Amt 36

3 Hybrid Toyota Yaris

 

3

 

 

Amt 65.1

1 Renault Kangoo Maxi Z.E. geplant

 

 

 

1

Amt 65.3

 

 

1 Elektro-Pkw Nissan Leaf; 2 Hybrid Toyota Auris; 1 Hybrid Toyota 5-Türer bestellt

1

2

 

1

Amt 66

 

 

 

 

 

Amt 67

1 Elektro-Pkw Nissan Leaf

1

 

 

 

Amt 70

 

 

3 Elektro-Pkw Pool Nissan Leaf, 2 kl. schmale E-Lkw Goupil, 3 Hybrid Toyota Yaris, 2 Hybrid Toyota Auris

3

5

2

 

Amt 85

Elektro BMW i3

1

 

 

 

Summe

 

8

13

2

3

 

 

Insgesamt hat die Stadt Regensburg rund 125 Pkw im Einsatz. 8 davon sind Elektro-, 13 Hybridfahrzeuge. Dies entspricht im Bereich Pkw einem Anteil von 16 %. Zwei weitere Elektrofahrzeuge werden als Kleinkommunalfahrzeuge genutzt.

 

Damit ist die Stadt Regensburg mit ihrem kommunalen Fuhrpark bayernweit an der Spitze im Bereich Elektromobilität.

 

Drei der 10 Elektrofahrzeuge werden über 230-V-Steckdosen geladen. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, die Aufladung der Batterien ohne weitere Investitionen vorzunehmen. Bei leerem Akku dauert die Aufladung in diesem Fall ca. 12 Stunden.

 

r die restlichen Elektrofahrzeuge stehen Ladestationen, sog. Wallboxen, zur Verfügung. Gerade für die Pkw des Fahrzeugpools im Neuen Rathaus ist es wichtig, sie auch zwischen den einzelnen Fahrten zu laden, um den nächsten Einsatz zu gewährleisten. Mit dem Wallbox-Ladestationssystem ist die Komplettaufladung eines Fahrzeugs in einem Zeitraum von 4 bis 5 Stunden möglich. 5 Ladestationen dieser Art sind in der Tiefgarage des Neuen Rathauses, eine in der Tiefgarage des Alten Rathauses installiert.

 

3.5              Aktivitäten im Zusammenhang mit der Umsetzung des Energienutzungsplans im Bereich E-Mobilität

 

Die Elektromobilität hat sich im Rahmen der Umsetzung des Energienutzungsplans als wichtiges Thema herauskristallisiert. Zusammen mit der Energieagentur erarbeiten Stadtverwaltung und verschiedene andere Akteure konkrete Konzepte zur Elektromobilität.

 

Aktuelle Projekte:

 

  • Campus-Projekt E-Car-Sharing (OTH+UNI) über Einsatz von Car-Sharing und Mietsystemen von E-Fahrzeugen (keine Fahrräder, da eine stadtweite Einführung eines Fahrradverleihsystems in Vorbereitung ist).

Campus stellt einen „hotspot“r potenzielle Nutzer dar - viele junge Leute, die in erster Linie Mobilität nutzen möchten, aber nicht automatisch Fahrzeuge kaufen möchten.

 

Bisherige Aktivitäten:

 

  • Erste Gespräche mit positiver Erklärung seitens der OTH-Leitung. Präsident Baier und Vizepräsident Fuhrmann sind grundsätzlich an einer Umsetzung eines Pilotprojektes unter Einbindung der Fakultäten interessiert.
  • Folgende Organisationen meldeten Bereitschaft zur Mitwirkung: Rewag, E-Mob-Cluster/R-Tech, und verschiedene Autoanbieter.
  • Zur Projektvorbereitung (Bedarfsanalyse) findet derzeit eine Umfrage bei den Studierenden am Campus statt. Diese wurde in Zusammenarbeit von EAR und der Fakultät Sozialwissenschaften an der OTH gestartet. Das Ergebnis soll Auskunft über Bedarf und Art des Bedarfes bei den Studierenden geben.
  • Ziel des Pilotprojektes ist die zeitlich und räumlich begrenzte Einführung eines E-Car-Sharing. Nach zwei Jahren solle die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt ausgewertet werden, es soll geprüft werden inwieweit eine Ausweitung sinnvoll ist.
  • Derzeit finden Gespräche mit möglichen Projektpartnern zum Betrieb und über Möglichkeiten der Fahrzeugbereitstellung durch die Wirtschaft statt.

 

 

  • Taxi-Förderprojekt zur Steigerung des Einsatzes von E-Taxen im Stadtbereich.

Taxiverkehr stellt einen intensiven Anteil am Verkehrsaufkommen im Innenstadtbereich (Tag und Nacht) dar.

 

Bisherige Aktivitäten:

  • Gespräche mit Taxigenossenschaft sind erfolgt zuletzt zusammen mit BM Huber, REWAG, EAR, Verwaltung zur Vorprüfung auf Machbarkeit und Vorbereitung einer Info-VA für Taxiunternehmen
  • Info-Veranstaltung für Taxiunternehmen inkl. Testmöglichkeit von E-Fahrzeugen durch Bereitstellung seitens Autoanbieter (8. Juni 2015, Dultplatz).
  • Im Anschluss fand in der EAR ein Vortrag eines Taxiunternehmers aus München, der mit 52 E-Fahrzeugen das „Umwelttaxi München“ betreibt, statt. Die lebhafte anschließende Diskussion bestätigte die Aktualität des Themas.

Aus den bisherigen Gesprächen und Aktivitäten hat sich herausgestellt, dass ein konkretes Förderprogramm speziell r Taxis in Regensburg spürbare Entlastungen des Stadtverkehrs bringen könnte (vgl. hierzu im einzelnen unter Ziffer 3.6).

 

 

  • Projekt Altstadtlogistik zur Steigerung des Einsatzes von E-Fahrzeugen und zur Reduzierung der eingesetzten Fahrzeuge beim Lieferverkehr.
  •  

Der Lieferverkehr stellt hohen Anteil am Verkehrsaufkommen in der Altstadt dar.

 

Bisherige Aktivitäten:

  • Arbeitsgespräch mit ehemaligen RegLog-Akteuren, Verwaltung und Vertretern der Altstadtkaufleute im Mai.
  • Verkehrszählung einfahrender Logistikfahrzeuge in die Altstadt in Vorbereitung
  • Gespräche mit Paketdienstunternehmen laufen  - DHL hat bereits Interesse und Bereitschaft an Pilotprojekt bzw. für einen verstärkten Einsatz von E-Fahrzeugen i.V. mit der Stadt signalisiert.
  • Weiteres AK-Treffen mit fünf Paketdienstunternehmern am 10 Juni 2015 in der EAR mit folgenden Vereinbarungen:

- Datenabfrage an Paketdienstleister erfolgt durch EAR

- EAR recherchiert über Möglichkeiten von Fahrzeugen (Transportfahrzeuge, Lastenfahrräder…) und nach möglichen Wirtschaftspartnern für ein Pilotprojekt. Ergebnisse werden in der nächsten Sitzung vorgestellt.

- Paketdienstunternehmen formulieren Ihre notwendigen Voraussetzungen z.B. Räumlichkeit für Paketshop… - um etwaige Umlade-Systeme auf Lastenfahrräder oder für eine Zu-Fuß-Verteilung in der Altstadt weiter verfolgen zu können.

- Stadt setzt eine Verkehrszählung über die Anzahl und Frequenz der gesamten Lieferfahrzeuge im Altstadtbereich an. Damit soll eine einheitliche Grundlage in Bezug auf die Zahlenwerte der Lieferfahrten geschaffen werden und darauf aufbauend Konzepte entwickelt werden.

              Aus den bisherigen Erfahrungen zeigt sich, dass ein umweltfreundliches System für den Lieferverkehr gerade im Bereich der Altstadt sehr wichtig ist und auch wesentliche Entlastungen mit sich bringen kann (vgl. hierzu auch unter Ziffer 3.5).

 

3.6              Fahrradverleihsystem

 

Das Stadtplanungsamt erarbeitet momentan die Rahmenbedingungen für die Einführung eines Fahrradverleihsystems mit einem Anteil von mindestens 50 % Pedelecs. Auf die Vorlage für den Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen am 24.06.2015 wird verwiesen.

 

3.7              REWAG:

 

 

  • Die REWAG berät seit 2008 kostenlos im Bereich der Elektromobilität sowohl Privat- und Gewerbekunden als auch Industriekunden und Kommunen
  • Im Zeitraum 2008 2014 wurden diverse Single-Projekte im Bereich der Elektromobilität realisiert. (eBike-Station Lappersdorf, Barbing, Sinzing, Ladestation Dechbettener Hof, Mitarbeiterladesäule REWAG, Fuhrpark-Wallboxen REWAG)
  • Die Zielstellung der REWAG bis zum Jahr 2014 war passiv orientiert und richtete sich primär nach Anfragen durch Kunden.
    Als Konsequenz des schleppenden Markthochlaufes wurde mit Vorstandsbeschluss (September 2014) festgelegt, dass die REWAG die Elektromobilität proaktiv als energienahe Dienstleistung im Bereich der Ladeinfrastruktur stützen möchte. Es wurde definiert, dass bis Ende 2015 ca. 250.000,- € in die Errichtung von Ladeinfrastruktur fließen sollen.
  • Basierend aus den oben angeführten Überlegungen wurde der Markt von Ladesäulenfabrikanten hinsichtlich Technik, Software und Verarbeitungsqualität untersucht und in einer Vergabe der Hersteller der REWAG-Ladesäuleninfrastruktur definiert.
  • In Kooperation mit der Regensburg Netz GmbH und dem gewählten Ladesäulenhersteller wurde zur besseren optischen Implementierung von Infrastruktur in ein schützenswertes Stadtbild ein Hausanschlusskasten in die Ladesäulen implementiert
  • r Ladesäulennutzer wurde ein spezielles Fahrstromprodukt entwickelt, welches mit einer kWh genauen Abrechnung ohne monatlichen Grundpreis, eines der fairsten Fahrstromprodukte im Bundesvergleich bildet (rewario.strom.mobil)
  • Abgeleitet aus der oben genannten EU-Richtlinie zum diskriminierungsfreien Zugang am Ladepunkt, wurden die Ladesäulen nach einem praxisbezogenen Funktionstest mit einem zusätzlichen SMS-Freischaltungs- und Bezahlmechanismus versehen.
  • Um den Effekt des diskriminierungsfreien Zugangs zum Ladepunkte zusätzlich zu stärken wurden die Ladesäulen der REWAG für drei der europaweit größten energieversorgerunabhängigen eRoamingpartner geöffnet. (The New Motion, PlugSurfing, ChargeNow)
  • r Städte/Gemeinde/Kommunen sowie privatwirtschaftliche Partner wurden auf Basis der REWAG-Ladestationen flexible Ladesäulenprodukte erstellt. Um Aktivitäten auf dem Sektor der Elektromobilität durch die Partner zu stützen, können diese Produkte optional mit einem kostenlosen 24monatigen FullService-Dienstleistungsvertrag der REWAG ausgestattet werden. Als regionaler Energiedienstleister bietet die REWAG somit auch den Partnern einen vollen Service im Bereich der Beratung, Installation und Wartung von Ladesäulen.
  • Aktuell bietet die REWAG Ladesäulennutzern 5 verschiedene Freischalte- und Bezahlprodukte (REWAG-RFID, TNM-RFID, PugSurfing-Schlüssel, ChargeNow-RFID, SMS-Payment)r den Zugang zu öffentlichen Ladestationen.
  • Die REWAG entwickelt die aktuellen Produkte stetig weiter und wird vorrausichtlich bis Anfang 2016 die nächste Stufe im Bezug einer „fairen“ Abrechnung (AC1/AC3-Differenzierung im SMS-Payment) implementieren.
  • r Städte/Gemeinde/Kommunen sowie privatwirtschaftliche Partner werden 4 verschiedene Ladesäulenarten in 8 verschiedenen Ausführungen (mit/ohne DLV , Marketingzuschuss) angeboten
  • Die REWAG berät aktuell ca. 25 Interessenten zur aktiven Beteiligung im Bereich der Ladeinfrastruktur
  • Die Ladesäulenprodukite werden aktuell um spezielle Wallboxsysteme für Tiefgaragen und Privatparkplätze erweitert.
  • Bis Ende 2015 sollen für Mitarbeiterparkplätze intelligente in den ganzheitlichen Ansatz der Infrastruktur passende Ladesäulenprodukte angeboten werden. Die Entwicklung wird aktuell forciert.
  • In verschiedenen Projekten wird aktuell die Ausweitung der Ladesäulenprodukte in gewinnbringende und nachhaltige Verknüpfungen mit z.B. dem ÖPNV untersucht
  • In Teilprojekten wird aktuell die Erweiterung der Ladesäulenprodukte um für Nutzer interessante Zusatzfeature (z.B. WLAN-HotSpot) geprüft

 

Folgende Projekte sind bereits realisiert bzw. konkret geplant

 

  • Eröffnung einer Ladestation am Donau-Einkaufszentrum
  • Eröffnungstermin: 16.04.2015

 

  • Installation und Dienstleistungsübernahme der Ladestation Sparkasse Regensburg
  • Eröffnungstermin: 30.04.2015

 

  • Eröffnung einer Ladestation im Parkhaus Petersweg
  • Eröffnungstermin: 21.05.2015

 

  • Eröffnung einer Ladestation am Parkhaus Dachauplatz
  • Eröffnungstermin: ca. KW 23 (01.06 03.06.2015)

 

  • Installation und Dienstleistungsübernahme der Ladestation Lappersdorf-Mitte
  • Eröffnungstermin: ca. KW 25 (15.06 19.06.2015)

 

  • Eröffnung einer Ladestation am KÖWE-Center
  • Eröffnungstermin: ca. KW 27 (29.06 03.07.2015)

 

  • Eröffnung einer Ladestation im Gewerbepark Regensburg
  • Eröffnungstermin: ca. KW 28 (06.07 10.07.2015)

 

 

4.              Handlungsempfehlungen / weitere geplante Maßnahmen

 

4.1              allgemeine Vorbemerkung

 

r die Stadt Regensburg hat das Thema Elektromobilität einen hohen Stellenwert, im Rahmen der kommunalen Handlungsmöglichkeiten soll die Elektromobilität in Regensburg gefördert werden. Die folgenden Handlungsempfehlungen/Maßnahmen sollen grundsätzlich festgelegt werden. Soweit für die Umsetzung einzelner Maßnahmen Beschlüsse der zuständigen Stadtratsgremien erforderlich sind, werden diese gesondert eingeholt.

 

4.2              Fahrzeugflotten

 

- städtischer Fuhrpark

 

Die Zahl der bereist bis 2015 angeschafften E-Fahrzeuge (8 rein elektrisch, 13 Hybride) für den Fahrzeugpool der Stadtverwaltung, sowie die elektrisch betriebenen Einsatzfahrzeuge (z.B. Klein-LKW, beim Gartenamt, Tiefbauamt, Wirtschaftsförderung, … ) wird auf der Grundlage der gemachten Erfahrungen (Wintertauglichkeit, Batterieladung, Reichweite) sukzessive weiter ausgebaut. Die weitere Zusammenarbeit mit E-Wald ist angestrebt. Die Ladeeinrichtungen und Wartung (Infrastruktur) der Fahrzeuge werden auf die Erfordernisse der Elektromobilität umgestellt.

Es ist geplant den Anteil an Elektrofahrzeugen im sdtischen Fuhrpark weiter zu steigern. Bei jedem Fahrzeugtausch bzw. bei jeder Fahrzeugneubeschaffung wird geprüft, ob ein Elektrofahrzeug zum Einsatz kommen kann.

 

Im Jahr 2016 ist beabsichtigt für die Abfallsammlung ein Hybridfahrzeug zu beschaffen.

Die Anschaffung eines Hybrid-Müllfahrzeuges mit Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) wird in der Praxis zu leiseren Fahrten und zu 30% Energie- und Emissionseinsparung führen. Über den geringeren Verbrauch soll sich der höhere Preis des Fahrzeuges teilweise refinanzieren.

 

- REWAG

 

  • Es ist geplant - noch in 2015 - den Fuhrpark auf Management-Ebene in einem CarSharing ähnlichem Konzept zu elektrifizieren.
  • Es ist geplant den allgemeinen Fuhrpark (Pool- und Einsatzfahrzeuge) sukzessive um Elektrofahrzeuge zu erweitern.
  • Es sind zeitlich befristete Mitarbeiterprogramme zum Erleben der Elektromobilität geplant

 

- Wirtschaftsunternehmen und städtische Gesellschaften

 

Die Stadtverwaltung wird mit Wirtschaftsunternehmen und städtischen Gesellschaften Gespräche zur Optimierung des Fuhrparks führen. Ziel sollen sein den Fuhrpark, soweit dies möglich und sinnvoll ist, auf Elektromobilität umzustellen.

 

4.3              Elektrifizierung des ÖPNV

 

Durch die rasante Entwicklung der Technik für Elektrofahrzeuge gibt es immer mehr innovative Lösungen für E-Busse und Straßenbahnen, die konkret auf Realisierbarkeit geprüft werden.

 

Trotz dem hohen finanziellen Engagement für die ständige Erneuerung der Busflotte beschreiten SWR und RVB aktuell einen neuen, innovativen Weg beim Antrieb des Altstadtbusses. Denn es ist der politische Wunsch, diesen in den kommenden zwei Jahren auf reinen Elektrobetrieb umzustellen. Dazu werden fünf bis sechs E-Busse beschafft, die nahe dem Bahnhof mittels einer noch zu bauenden Ladestation „aufgeladen“ werden können. Das „ zu betankende“ Fahrzeug wird dazu unter eine Säule fahren und seinen Pantographen hochfahren, um an einem kurzen Stück Fahrleitung mit Ökostrom der REWAG in einer Schnellladung von ca. sechs Minuten versorgt zu werden. Danach kann der Bus wieder seinen regulären Fahrbetrieb auf dem 3,3 km langen Rundkurs durch die Altstadt aufnehmen. Nachts werden die E-Busse im Betriebshof der RVB über eine ähnliche Ladestation für den nächsten Tageseinsatz geladen.

Zuvor testen die RVB aber diverse E-Busse verschiedener Hersteller, so z.B. der Firmen SOLARIS und Rampini, um eine technisch fundierte Entscheidung fällen zu können. Der ÖPNV in der Stadt Regensburg ist bereits heute ein modernes Verkehrssystem, das aber kontinuierlich den wachsenden Anforderungen der modernen Stadtgesellschaft angepasst werden muss.

 

Der Altstadtbus trägt nur einen kleinen Teil zum gesamten Angebot der RVB bei. Die Verwaltung wird daher noch in 2015 eine Untersuchung in Auftrag geben, die aufzeigen soll, wie das ÖPNV-System der Zukunft in Regensburg aussehen soll. Diese Untersuchung wird sich sowohl mit dem ÖPNV-Netz als auch mit der Antriebstechnik auseinandersetzen. Ziel ist es, einen umsetzbaren, auf die Regensburger Verhältnisse abgestimmten Vorschlag zu erhalten. Dabei spielt natürlich eine saubere und CO2-arme Antriebstechnik eine entscheidende Rolle.

 

4.4              Carsharing

 

Die Stadtplanung arbeitet schon seit einiger Zeit an einem Konzept für ein Carsharing-System in Regensburg.

 

Geteilte Vergbarkeit von Elektrofahrzeugen wird insbesondere im Geschosswohnungsbau angestrebt oder in B-Plänen festgesetzt und mit verminderter Stellplatzanforderung ein Anreiz gegeben (z.B. Haus mit Zukunft, Burgweinting; BTT Anlage, Galgenberg).

 

Bislang war der hiesige Markt für kommerzielle Car-Sharing-Anbieter offenkundig nicht attraktiv genug. Auch Vereine, wie z. B. in München, haben keine Angebote dieser Art geschaffen. Car-Sharing ist jedoch, genauso wie Bike-Sharing, in der Gesamtpalette der Verkehrsangebote unverzichtbar, wenn Bürgerinnen und Bürger auf ein Kfz verzichten wollen. Nur dann, wenn für alle Mobilitätsbedürfnisse eine Alternative zum privaten Kfz angeboten werden kann, können Menschen auf ein eigenes Kfz verzichten. Die Verwaltung wird daher in den nächsten Monaten nach Lösungen suchen, wie ein breites Angebot an Car-Sharing in Teilen oder komplett mit E-Fahrzeugen geschaffen werden kann. Als Modellprojekt dient hierzu auch das Campus-Projekt E-Car-Sharing (vgl. hierzu unter2.5)

 

4.5              Fahrradverleihsystem

 

Es ist beabsichtigt, ein Fahrradverleihsystem mit einem Anteil von mindestens 50 % Pedelecs einzuführen. Hierzu wird auf die Vorlage im Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr- und Wohnungsfragen am 24.06.2015 verwiesen.

 

4.6              Altstadtlogistik

 

Es wird auf die Ausführungen unter 2.5 verwiesen. Das Konzept Altstadtlogistik wird in enger Abstimmung mit der Stadtplanung, der Wirtschaftsförderung, den Altstadtkaufleuten, der IHK und anderen wichtigen Akteuren in diesem Berich in den nächstens Monaten erarbeitet. Die Erfahrungen aus den bisherigen Reglog-System sind dabei mit einzubeziehen.

 

Der Lieferverkehr soll gebündelt und wenigstens teilweise auf umweltfreundliche E-Fahrzeuge umgestellt werden. Eine entsprechende Verkehrszählung über die Häufigkeit der Belieferungen im Altstadtbereich wird eine einheitliche Grundlage für ein darauf aufzubauendes Konzept sein.

 

4.7              Taxiförderprogramm

 

Auf die Ausführungen unter 2.5 wird verwiesen. Es ist geplant ein Förderprogramm der Stadt Regensburg aufzulegen. Taxiunternehmen sollen bei der Anschaffung eines Elektrofahrzeuges mit einem Geldbetrag gefördert werden. Bei einem Fördervolumen von insgesamt 250.000,- € und einer Förderung pro Fahrzeug mit 5.000,- €nnten 50 Taxen in den Genuss des Programms kommen. Um die Attraktivität zu steigern und den Umstieg zu beschleunigen könnten die ersten 25 Unternehmen 6.000,- € erhalten, die restlichen 25 Antragsteller 4.000,- €.

Die Verwaltung wird beauftrag ein entsprechendes Förderprogramm zu erarbeiten. In einem weiteren Schritt könnten eventuell auch gewerbliche Fahrzeuge in die Förderung mit aufgenommen werden.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, dass für die Taxen geeignete Ladesäulen zur Verfügungen stehen.

Mit der REWAG ist auch ein konkretes Ladesäulenkonzept speziell für die Taxis zu erarbeiten.

Bei Umstellung von 50 Taxis auf Elektrofahrzeuge können bis zu 2 Millionen Km Fahrten mit Dieselmotoren jährlich eingespart werden.

 

4.8              Bebauungsplanverfahren

 

- Erfolgversprechend scheint, mit den Bauträgern über die Förderung der E-Mobilität Gespräche zu führen und Vereinbarungen zu treffen. Vor allem in den neu entstehenden innerstädtischen Wohnquartieren kann eine entsprechende Nachfrage erwartet werden.

 

- Integration von E-Carsharing in die städtebaulichen Wettbewerbe bzw. Ausschreibungen

 

- Eine Änderung der Stellplatzsatzung zugunsten von E-Fahrzeugen oder E-Carsharing ist zu untersuchen und zu prüfen.

 

4.9              Ladesäuleninfrastruktur

 

Das Thema Elektromobilität ist eng verknüpft mit einer gut funktionierenden Ladesäuleninfrastruktur. Nur wenn ein ausreichendes Netz für Ladesäulen zur Verfügung steht wird ein Umstieg auf die Elektromobilität gelingen. Gerade in diesem Bereich ist technisch sehr viel im Fluss. Jetzige Lösungen müssen auf spätere technische Weiterentwicklungen reagieren können. Andererseits ist aber gerade im Bereich Ladesäuleninfrastruktur jetzt Handlungsbedarf um das Thema voranzubringen. Unter diesem Gesichtspunkt hat die REWAG ein ausführliches Konzept erstellt, das im folgenden nur stichpunktartig genannt werden kann.

 

- zur technischen Spezifikation einer öffentlichen Ladesäule

Die Ladeleistung sollte mindestens im Bereich der „beschleunigten“ Ladung

(11 22 kW) liegen.

Steckertyp: EU-Typ 2

abrechnungsfähige Software

zur Stabilisierung der Verteilnetze ein dauerhafte Überwachung und Online-Anbindung erforderlich

              100% Ökostrom aus Gründen einer emissionsfreien Mobilität

ein faires und verständliches Abrechnungssystem

Verknüpfung und Nutzung von bestehenden Abrechnungsmodellen

öffentlich zugängliche Ladesäulen sollten hinsichtlich Freischalte- und Bezahlfunktion zur Vereinfachung der Ladevorgänge für den Endnutzer vorzugsweise auf ein gleiches System setzen

 

- Anforderungen an einen Stellplatz

Ladeplätze vorzugsweise als Ersatz von Parkplätzen für konventionelle Autos

öffentliche Ladestationen nur an stark frequentierten Parkflächen

gute Sichtbarkeit von Ladeplätzen

Nutzung von Synergien hinsichtlich Parkdauer und Elektromobilität (z. B. in Parkhäusern, im Bereich von Geschäften, an Einkaufszentren)

auffällige Markierung der Ladeplätze

 

- Konkrete Umsetzung

  • Errichtung von mindestens 11 öffentlichen Ladestationen bis Ende 2015 aus Eigeninvestitionen der REWAG
  • Ausweitung der öffentlichen und halb-öffentlich verfügbaren Infrastruktur durch strategische Kooperationen auf mindestens 18 Ladestationen bis Ende 2015

 

4.10 Weitere Vernetzung der E-Mobilitätsaktivitäten

              Wie bereits dargestellt gibt es bereits jetzt in Regensburg die verschiedensten Akteure und Aktivitäten im Bereich der Elektromobilität. Wichtig ist dabei, dass die Aktivitäten im Bereich der Verwaltung, bei den städtischen Gesellschaften, bei der Wirtschaft und im Rahmen von Privatinitiativen gebündelt und vernetzt werden. Gemeinsam mit der Energieagentur wird demnächst ein Leitfaden E-Mobilität für Regensburg erarbeitet. In diesem Leitfaden werden alle bisherigen Aktivitäten aufgeführt, wichtige Themen und Organisationen rund um das Thema E-Mobilität zusammengefasst und Aktionen und Ansprechpartner benannt. Außerdem wird ein sog. E-Mobilitätkalender erarbeitet. Dieser Kalender wird auf der Homepage der Stadt veröffentlicht und außerdem bei verschiedensten Einrichtungen in Papierform angelegt. Wichtige Veranstaltungen im Zusammenhang mit der E-Mobilität in Regensburg sind so auf einen Blick erkennbar.

 

 

4.11 dynamisches Konzept

 

Die Entwicklung im Bereich der Elektromobilität ist sehr dynamisch. Auch die Bundesregierung hat kürzlich weitere wirtschaftliche Anreize und andere Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität angekündigt. Wichtig ist es im Rahmen der kommunalen Handlungsmöglichkeiten die Elektromobilität so weit wieglich voranzubringen. In diesem Sinn ist diese Handlungsempfehlung auch laufend zu aktualisieren und weiterzuentwickeln.


Der Ausschuss beschließt:

 

1. Vom Bericht der Verwaltung wird Kenntnis genommen.

 

2. Die Verwaltung wird beauftragt, die im Bericht dargestellten Handlungsempfehlungen
    weiter zu betreiben und im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel sukzessive

    umzusetzen.