Vorlage - VO/16/12111/55  

 
 
Betreff: Jugendzentrum Königswiesen;
Neubau
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Oberbürgermeister Wolbergs
Federführend:Amt für kommunale Jugendarbeit   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
23.06.2016 
Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
30.06.2016 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen (§ 11 SGB VIII). Dies war einer der vielen Gründe weshalb 1983 das Jugendzentrum Königswiesen erbaut wurde. Das Jugendzentrum Königswiesen ist in der Zwischenzeit 33 Jahre alt und zeigt entsprechend der vielfältigen Nutzung starke Gebrauchsspuren und Mängel auf.

 

Seit 1987 wird das Gebäude auch durch das Familienzentrum Königswiesen genutzt, als eine offene Einrichtung von Familien für Familien. Das "Herzstück" ist für beide Einrichtungen der offene Treff. In diesem offenen Treff, den jede/r ohne Anmeldung und kostenlos besuchen kann, soll der kommunikative Austausch von Kindern, Jugendlichen oder Familien ermöglicht und gefördert werden. Speziell das Familienzentrum bietet auch eine offene Kinderbetreuung an. Das Jugendzentrum Königswiesen mit integriertem Familienzentrum weist keine kleinkindgerechten Räume aus. Darüber hinaus hat das Familienzentrum keinen Büro- und Besprechungsraum. Die Bürosituation des Jugendzentrums ist beengt und die Raumgröße nicht ausreichend. Um dem aktuellen Bedarf der Familienarbeit vor Ort gerecht zu werden, werden dringend mehr Räume für das Familienzentrum benötigt.

 

Aufgrund der brandschutzrechtlichen Mängel im Bestand, ist das bestehende Gebäude brandschutztechnisch nachzubessern. Die gesamte Technik sowie Türen, Wand- und Deckenverkleidungen sind den heutigen Brandschutzbestimmungen anzupassen. Zudem soll auf dem Außengelände des Jugendzentrums eine Flüchtlingsunterkunft entstehen, die eine Umplanung der bisherigen Baumaßnahme erforderlich gemacht hat. Die Flüchtlings- unterkunft wird voraussichtlich im Frühjahr 2017 fertiggestellt sein.

 

Das Jugendzentrum Königswiesen mit Familienzentrum wird auch weiterhin auf Grund der Anzahl der Kinder und Jugendlichen und der Problemlagen vor Ort im Stadtteil benötigt.

 

Dazu ein paar Daten:

 

Das Einzugsgebiet des Jugendzentrums Königswiesen umfasst schwerpunktmäßig die Stadtteile Königswiesen und Dechbetten. Dieses Gebiet ist räumlich sehr groß, vor allem weil auch das neue Baugebiet „rnbergviertel“ entlang der Bahn teilweise dazu gehört. Aus diesem Grund ist langfristig auch ein zusätzlicher Jugendtreff im Stadtwesten geplant, der die westlichen Teile des Einzugsgebiets mit abdecken soll.

 

 

 

 

Insgesamt leben im weiter gefassten Einzugsgebiet ca. 14.000 Einwohner (Stand der Einwohnerdaten Oktober 2015), davon sind ca. 2.000 minderjährig. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen an der Bevölkerung in dem Stadtteil liegt mit 14,1 Prozent leicht über dem städtischen Durchschnitt von 13,3%. Insgesamt gesehen leben 9,4 Prozent aller Minderjährigen der Stadt Regensburg im Kerneinzugsgebiet des Jugendzentrums Königswiesen.

 

Der Anteil der 18- bis 20-jährigen liegt mit ca. 650 jungen Erwachsenen bei ca. 4,6 Prozent der Einwohner des Gebietes. 17,6 % der Einwohner im Einzugsbereich (ca. 2.500 Personen) sind 65 Jahre und älter. Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen verteilt sich folgendermaßen auf die verschiedenen Jahrgänge: 298 Babys und Kleinkinder unter 2 Jahren, 319 Kinder im Kindergartenalter bis einschließlich 5 Jahre, 470 im Alter von 6 bis 9 Jahren, 557 10- bis 14-jährige, 336 15- bis 17-jährige.

 

Eine ausländische Staatsbürgerschaft haben 12,7 % der Einwohner des Einzugsbereiches, was exakt im städtischen Durchschnitt liegt. Der Migrationsanteil wird allerdings im Integrationsbericht für Regensburg von 2014 für den Stadtteil Königswiesen auf 37,6% Prozent geschätzt, wobei die Hälfte davon Aussiedler sind.

 

Auf dem Hintergrund des Sanierungs- und Erweiterungsbedarfs sowie des Neubaus der Flüchtlingsunterkunft hat das Amt für Hochbau geprüft, ob eine Sanierung (Variante 1) oder ein Neubau (Variante 2) des Jugendzentrums mit Familienzentrum sinnvoller ist. In der Konzeptstudie des Amtes für Hochbau wurde festgestellt, dass die Realisierung eines zweigeschoßigen Neubaus auf dem bestehenden Grundstück effektiver und effizienter ist

als die Variante 1. Durch den Neubau der Flüchtlingsunterkunft fällt ein Teilbereich der Außenanlage des Jugendzentrums weg.

Der Neubau des Jugend- und Familienzentrums wird direkt an der Dr.-Gessler-Straße errichtet. Hierzu muss das vorgelagerte Nebengebäude vorab abgebrochen werden.

Durch die neue Anordnung der Bauwerke auf dem Grundstück und durch den Abbruch des Bestandsgebäudes wird eine zusammenhängende neu geordnete Außenfläche für diese Einrichtung geschaffen.

 

 

 

Das Jugendzentrum könnte bis zur Fertigstellung seinen Betrieb in den bestehenden Räumlichkeiten aufrechterhalten. Damit wäre eine Fortführung des Betriebes des Jugendzentrums und des Familienzentrums weiter gewährleistet und es müssten keine weiteren Räumlichkeiten angemietet werden oder gar das Angebot ausfallen. Die Realisierung des neuen Gebäudes kann nur zeitlich versetzt zum Bau und Gesamtfertigstellung der Flüchtlingsunterkunft errichtet werden.

 

Im Jahr 2017 sollen die Planungsarbeiten erfolgen, damit im Sommer 2018 mit dem Bau des neuen Jugendzentrums begonnen werden kann.

 

Im gültigen Investitionsprogramm 2015 2019 sind Mittel in Höhe von insgesamt 1.200.000 Euro eingeplant. Der Differenzbetrag von 900.000 Euro soll in den Entwurf des Investitionsprogramms 2016 2020 aufgenommen werden.

 

Die Fertigstellung des neuen Gebäudes soll 2019 erfolgen, damit im Anschluss das alte Gebäude abgerissen und die Außenfläche des Jugend- und Familienzentrums erweitert werden kann. Die kalkulierte Bausumme beläuft sich für Gebäude und Herstellung der Außenanlage auf insgesamt 2.100.000 Euro.

 


Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

  1. Das Jugendzentrum Königswiesen wird neu gebaut.

 

  1. Die Verwaltung wird zur Umsetzung des Bauvorhabens beauftragt.

Anlagen: Lageplan Jugendzentrum Königswiesen

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 2016 03 02 Lageplan JUZ Köwie Kostenschätzung (61 KB)