Vorlage - VO/16/12271/44  

Sachverhalt:

Das einmalige Konzept der documente, zu denen bereits das document Neupfarrplatz, das document Reichstag, das document Schnupftabakfabrik und das document Legionslagermauer zählen, ermöglicht es dem Besucher, Geschichte am authentischen Ort zu erleben.

Das Sterbehaus des Astronomen Johannes Kepler ist bisher ein klassisches Gedächtnishaus mit Dokumenten zu Leben und Werk, ergänzt durch einige historische Instrumente, Schautafeln und Modelle. Die jetzige Präsentationform berücksichtigt zwar das Ambiente des historischen Gebäudes, macht es aber dem Besucher schwer, das Gezeigte zu erschließen. So abgeschlossen wie das Haus sich nach außen darstellt, so sehr vermittelt es im Inneren den Eindruck, die Themen „Kepler“ und „Astronomie“ seien eine Welt für sich.

Die mit der Umbenennung angestrebte inhaltliche Neuausrichtung verfolgt als Leitbild anschauliche Ansatzpunkte der Astronomie, die die Erfahrungswelt und das Alltagsleben der Besucher aufgreifen, z.B. „Wie funktioniert unsere Zeitrechnung?“, „Wie orientieren wir uns auf der Erde?“, „Wie erklären wir die Ordnung unseres Universums?“.

Diese Fragen stehen am Anfang aller Himmelsbeobachtung durch den Menschen und begleiten die Entwicklung der Astronomie von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Diese Fragen werden im document Keplerhaus aufgegriffen – Fragen nach der Zeit, nach dem Raum, nach dem Weltbild.

Dabei versteht sich das document Keplerhaus nicht als ein beliebiges weiteres „Science-Museum“ zur Astronomie und strebt auch keine Vollständigkeit an. Anknüpfungspunkt für die Fragestellungen bleibt die international bekannte Persönlichkeit Johannes Kepler. Eher regionale und lokal-authentische Anknüpfungspunkte liefern das historische Ambiente des documents Keplerhaus und die Geschichte Regensburgs als Wissenschaftsstandort.

Finanzierung:

Zur Umsetzung der Umgestaltung sind im Entwurf des Investitionsprogrammes 2016 bis 2020 im UA 3102-00 für das Jahr 2018 Mittel in Höhe von 750.000 € eingestellt.

Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst hat eine Förderung der Maßnahme aus dem EFRE-Programm Bayern (2014-2020) im Ziel „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ in Aussicht gestellt. Über den EFRE-Förderbereich 5 „Nachhaltige Entwicklung funktionaler Räume“ können Bewerber, die ein integriertes regionales Entwicklungskonzept in einem vorgeschalteten Wettbewerbsverfahren vorab erfolgreich eingereicht haben, eine Förderung für die Errichtung nichtstaatlicher Museen erhalten. Regensburg gehört zu den ausgewählten Regionen in Bayern, die mit ihrem IRE-Konzept erfolgreich waren. Eine abschließende Beurteilung des Projektes durch die Landestelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und die Förderstelle (StMBW) erfolgt nach Vorlage einer Kostenaufstellung und des Maßnahmenbeschlusses. Im Erfolgsfalle ist mit einer EU-Kofinanzierung i.H.v. 50% der förderfähigen Gesamtkosten zu rechnen.

Der Kulturausschuss und der Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen empfehlen, der Stadtrat beschließt, das Kepler-Gedächtnishaus in document Keplerhaus umzubenennen und umzugestalten.