Vorlage - VO/17/13019/55
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Sachverhalt:
Die Kompetenzagentur ist eine berufliche Beratungsstelle für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren. Die Kompetenzagentur berät kostenlos, anonym und freiwillig ohne bürokratische Hürden bei allen Fragen rund um die Themen Ausbildung, Arbeit, Praktikum, Maßnahmen und Schulabschlüsse nachholen. Des Weiteren unterstützt die Kompetenzagentur bei der beruflichen Orientierung und beim Erstellen individueller Bewerbungsunterlagen.
Die Hauptaufgabe der Kompetenzagentur ist das Casemanagement, hier im Besonderen die berufliche und soziale Beratung und Begleitung von benachteiligten, individuell beeinträchtigten Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit dem Ziel der Integration auf dem Arbeitsmarkt. Jährlich suchen weit über 300 Jugendliche die Beratungsstelle auf.
Eine weitere Hauptaufgabe ist eine ausgedehntere Form der aufsuchenden Arbeit an den städtischen Mittelschulen und an den städtischen Berufsschulen. Hier begegnen ihnen immer mehr Jugendliche, die obdachlos sind bzw. die bei Freunden oder Verwandten nur kurzfristig ein Obdach finden bzw. von Obdachlosigkeit bedroht sind. Verschärft wird diese Situation dadurch, dass es in Regensburg für diese Klientel so gut wie keinen bezahlbaren Wohnraum gibt. Das Leben ohne festen Wohnsitz ist für die Jugendlichen so eine existentielle Belastung, dass eine Vermittlung in eine Maßnahme, in eine Arbeit oder Ausbildung nicht möglich ist.
Die Stadt Regensburg erwägt aus diesem Grund im Rahmen eines Projektes, Wohnraum für obdachlose und von Obdachlosigkeit bedrohte Jugendliche (im Alter zwischen 18 und 27 Jahren) anzumieten. Vorgesehen sind insgesamt sechs Plätze.
Das Projekt „WellKom“ ist ein Wohnfähigkeitstraining zur individuellen Förderung und Integration von benachteiligten jungen Menschen und zur Vermeidung von Obdachlosigkeit in der Stadt Regensburg. Es ist ein Angebot für junge Menschen, die zum Ausgleich sozialer und/oder individueller Benachteiligungen auf Unterstützung angewiesen sind.
Die Jugendlichen sind gleichzeitig bei der Kompetenzagentur im Casemanagement angebunden und sind verpflichtet, regelmäßig Termine mit ihrem/seinen Betreuer/in wahrzunehmen, um das Ziel der Arbeits- bzw. Ausbildungsfähigkeit zu erreichen. Im Rahmen von festen Regeln und Vorgaben soll mit dem zuständigen Betreuer eine Struktur erarbeitet und lebenspraktische Fertigkeiten erlernt werden. In der Regel sollen die Jugendlichen in der Wohnung nicht länger als 10 Monate verbleiben.
Jugendliche brauchen und haben ein Recht auf einen geschützten Raum, damit sie die Möglichkeit haben, sich zu eigenständigen Persönlichkeiten zu entwickeln.
Ziel des Projektes ist es, dass der/die Jugendliche zusammen mit der pädagogischen Begleitung während dieser Zeit seine Persönlichkeit stabilisiert, an vorhandenen Problemen arbeitet, sich die Fähigkeit aneignet, selbständig zu wohnen und in Arbeit oder Ausbildung integriert wird. Das Amt für kommunale Jugendarbeit als Träger der öffentlichen Jugendhilfe ist für die dienstlichen und fachlichen Aufgaben zuständig. Dies geschieht in enger Kooperation mit dem Amt für Jugend und Familie und den Leistungsträgern SGB II und SGB III.
Das Projekt wird im Rahmen des Programms „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ (durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) aus mit Mitteln aus Europäischen Sozialfonds gefördert. Für die Durchführung des Projektes soll eine sozial-pädagogische Fachkraft in Vollzeit beschäftigt werden. Die erforderliche Stellenschaffung ist zum Haushalt 2018 beantragt.
Die Projektdauer ist voraussichtlich für den Zeitraum 01.09.2017 bis 31.12.2019 anberaumt. Die Finanzierung der Personalkosten erfolgt aus Mitteln des städtischen Haushalts und des Europäischen Sozialfonds.
Die Kosten für Miet- und Mietnebenkosten sollen von den Jugendlichen selbst oder durch entsprechende Leistungen zum Lebensunterhalt (z.B. SGB II) getragen werden.
*Einrichtungskosten, einmalige Anschaffung (bleiben unverändert im Maßnahmenzeitraum 2017 bis 2019) Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:
Das Wohnfähigkeitsprojekt „Wellkom“ soll im Rahmen der ESF-Förderung von 1. September 2017 bis 31. Dezember 2019 durchgeführt werden.
Anlagen: Konzept
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