Vorlage - VO/17/13109/31  

 
 
Betreff: Sachstandsbericht 2017 - Umsetzung Energienutzungsplan
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeister Huber
Federführend:Umweltamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz Entscheidung
10.05.2017 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

 

Umsetzung des Energienutzungsplanes

 

Am 25.06.2014 ist dem Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen der

Energienutzungsplan für die Stadt Regensburg vorgelegt worden. Am 02.10.2014 hat der Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz die Umsetzung des Energienutzungsplanes beschlossen. Der Energienutzungsplan verfolgt das Ziel, in den Bereichen Energieeinsparung, Steigerung der Energieeffizienz und Einsatz erneuerbarer Energien gezielt Potenziale zu erkennen und Lösungen vorzuschlagen wie diese Potenziale genutzt werden können. Mit der Umsetzung des Energienutzungsplans wurde am 14.10.2014 die Energieberatung Regensburg beauftragt. Am 09.07.2015 wurde dem Ausschuss der letzte Sachstandbericht zum Umsetzungskonzept Energienutzungsplan vorgelegt. Nachfolgender Bericht gibt den aktuellen Stand der Umsetzung wieder.

 

 

1. Energie- und Bewusstseinsbildung

 

Energiebildungszentrum Regensburg (EBZ): Am 06.10.2016 hat der Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz die Errichtung eines Energiebildungszentrums beschlossen. Mit dem „Energiebildungszentrum Regensburg“ soll ein zentrales Informations- und Bildungszentrum zum Thema Energiewende für alle Teile der Gesellschaft in der Region geschaffen werden. Ziele sind die Bereitstellung unabhängiger Information und die Förderung der Bewusstseinsbildung bezüglich der Umsetzung der Energiewende auf globaler, nationaler und regionaler Ebene, aber auch hinsichtlich der Frage, wie sich jede/r Einzelne einbringen kann.

 

Die Leitgedanken des Energiebildungszentrums sind:

        Bewusstseinsbildung durch Information und Erlebnis

        Kinder, Jugendliche und Erwachsene als Zielgruppen

        Erlebnisse mit allen Sinnen

        Ganzheitliche Betrachtung der Themen Energie und Klima

        Schaffung von Motivation und Aufzeigen von Lösungen

        Beteiligung externer Akteure (Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verbände)

 

Am 23.11.2016 hat der Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz und am 15.12.2016 der Stadtrat beschlossen, die lftige Finanzierung der ungedeckten Betriebskosten für das künftige Energiebildungszentrum Regensburg zu übernehmen, die andere Hälfte wird vom Landkreis getragen werden.

Die Georg-Hegenauer-Stiftung plant als Bauherrin das Gebäude. Die Energieagentur Regensburg, das Umweltamt und das Amt für Stadtentwicklung sind aktuell mit der Vergabe für die Fachplaner der Ausstellung beschäftigt.

 

rgerberatung: Die Energieagentur Regensburg (EAR) berät interessierte Regensburger rgerinnen und Bürger neutral und unabhängig beispielsweise zu Fördermöglichkeiten, Maßnahmen der energetischen Modernisierung oder zu Möglichkeiten der Reduzierung des Energieverbrauchs und den damit verbundenen Kosten. Die Stadt Regensburg übernimmt die Kosten der Energieberatung über 200,-€r Eigentümer und 100,-€r Mieter. Am 29.03.2017 hat der Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz beschlossen der

Energieagentur Regensburg für die Energieberatung im Jahr 2018 einen freiwilligen Zuschuss von 10.000,-€ zu gewähren. 2016 haben 36 Eigentümer und 2 Mieter dieses Angebot wahrgenommen.

 

Hilfspakete zur Energieeinsparung für einkommensschwache Haushalte: Mit Beschluss vom 07.10.2015 hat der Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz als Teil des Förderprogramms „Regensburg effizient“ in Verbindung mit dem Sozialprojekt „Energiesparhelfer ein Hilfspaket zur Energieeinsparung für Haushalte, welche auf Hilfeleistungen nach dem SGB II, SGB VIII und SGB XII angewiesen sind, sowie andere einkommensschwache Haushalte bewilligt. Kern des Projekts ist eine Energieberatung auf der niederschwelligsten Ebene in einem aufsuchenden Ansatz. Die beiden Energiesparhelfer sind über das Jobcenter der Stadt Regensburg entsprechend qualifiziert worden. Über die Diakonie Regensburg angestellt, wurden sie von der EAR unter Mithilfe der REWAG intensiv ausgebildet und geschult. Die Energiesparhelfer führen in teilnehmenden Haushalten eine für die Betroffenen verständliche Energieberatung durch. Mit Energiespartipps und einem Hilfspaket zur Energieeinsparung, das beispielsweise schaltbare Steckerleisten und LED-Lampen enthält, kann der Energiebedarf im Haushalt gesenkt werden.

 

Diverse Vorträge durch die EAR: Die EAR hält in der Regel einmal monatlich einen Vortrag zum Thema Energie in den Räumen der Energieagentur. Darüber hinaus finden Vorträge in den Gemeinden statt, es gab einen Projekttag E-Mobilität an der FOS/BOS Regensburg und eine Vortragsreihe an der VHS.

 

Ende Oktober 2016 wurde die Ausstellung „Gebäudeintegrierte Solartechnik mit ausgezeichneten Beispielen im Foyer des Bürgerinformationszentrums, in Zusammenarbeit mit dem Solarenergieförderverein Bayern (SeV) und dem Samos Solarenergieförderverein Regensburg e.V. organisiert.

 

hrlich findet die Infoveranstaltung Bayerische Klimawoche statt, wo das Umweltamt zum Teil mit Partnern (EAR; REWAG) über aktuelle Themen Auskunft gibt. Im vergangenen Jahr konnten sich Bürgerinnen und Bürger über die Aktion „Sauber beinand“ und die verschiedenen Programmteile aus dem Förderprogramme „Regensburg effizient“ informieren, handtaschengängigen Elektroschrott abgeben und an einem Umweltquiz teilnehmen.

 

Bei der Aktion LED im November 2015 konnten Bürgerinnen und Bürger ihre mitgebrachten Glühbirnen gegen LED-Lampen tauschen. Diese Aktion fand in Zusammenarbeit mit der EAR und Osram statt. Die Aktion wurde sehr gut angenommen.

 

Im Rahmen des 6. Umweltclubs fand im Donaueinkaufszentrum die Ausstellung „Umwelt und Design“ statt. Nach Vorträgen zum Thema „Mensch und Umwelt“ konnten in der Ausstellung innovative Designs wie der CityTree und die sunflower besichtigt werden.

 

Mit dem Regensburger Klimapreis werden Bürgerinnen und Bürger für vorbildliches Verhalten hinsichtlich Energieeinsparung und CO2-Reduzierung in den Kategorien Topleistung Neubau, Topleistung bei der Gebäudesanierung und Topleistung im privaten Haushalt inklusive Mobilität belohnt. Im November 2016 wurden 3 Bürger aus dem

Stadtgebiet für vorbildliche Maßnahmen im Alten Rathaus ausgezeichnet. Für 2017 übernimmt der Landkreis die Organisation des Klimapreises.

 

 

2. Leitbildprozess Energie und Klima

 

Mit Beschluss vom 02.10.2014 erteilte der Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz den Auftrag, mit allen interessierten gesellschaftlichen Gruppen ein „Leitbild Energie und Klima“ zu erarbeiten, welches die langfristigen energie- und klimapolitischen Ziele der Stadt Regensburg festlegt. Dieser Prozess startete im Februar 2016 mit einer Auftaktveranstaltung im Thon-Dittmer-Palais, wo der weitere Fahrplan für das Beteiligungsverfahren vorgestellt wurde. In den folgenden sieben Leitbildwerkstätten wurden die Themenfelder Mobilität und Stadtentwicklung, Stromerzeugung und Energieeffizienz sowie Wärmeerzeugung und Gebäudeeffizienz diskutiert. An den Leitbildwerkstätten haben sich weit mehr als 100 Akteure aktiv beteiligt. Neben Vertretern von Verbänden und Bürgerinitiativen haben auch zahlreiche Wirtschaftsunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, städtische Tochterunternehmen (u.a. REWAG, Stadtbau) sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger an den Werkstätten teilgenommen. Außerdem gab es Leitbildwerkstätten mit Studierenden der OTH und der Universität, den Ökoschulbeauftragten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Alle in den Leitbildwerkstätten gemachten Vorschläge und entwickelten Ideen wurden dokumentiert und dienten als Grundlage für die anschließende Erstellung des Leitbilds Energie und Klima. Bei der Vorstellung des Leitbildentwurfs am 2. November 2016 hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Leitbildwerkstätten nochmals die Gelegenheit, letzte Hinweise zu den Inhalten und Zielen des Leitbilds zu geben. Der Kern des Leitbilds sind 12 Leitsätze, die die energie- und klimapolitische Richtung für die nächsten Jahre vorgeben. Für das Handlungsfeld Stadtentwicklung werden etwa energieeffiziente Quartiersanierung, klimafreundliche und energieeffiziente Bauleitplanung, Raum für grüne und blaue Infrastruktur in der Stadt und eine klimafitte Altstadt angestrebt. Beim Handlungsfeld Mobilität stehen die Stärkung des Umweltverbunds, eine Offensive für effizienten und attraktiven ÖPNV, verbesserte Rahmenbedingungen für Fuß- und Radverkehr und klimafreundliche Abwicklung des Wirtschaftsverkehrs im Mittelpunkt. Das Handlungsfeld Energieerzeugung ist auf konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energien, den kontinuierlichen Ausbau von Wärmenetzen, den Aufbau virtueller Kraftwerke und die Schaffung von passenden Rahmenbedingungen für innovative Projekte ausgerichtet. Das Handlungsfeld Energieverbrauch schließlich dreht sich um Energieeffizienz und Energieeinsparung mit Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung und Bewusstseinsbildung.

Am 29. und 30.03.2017 haben der Ausschuss für Umwelt, Natur- und Klimaschutz und der Stadtrat das Leitbild beraten bzw. beschlossen und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt.

 

3. Regionale Energiebörse und Nutzung industrieller Abwärme

Auf Initiative der REWAG soll in Abstimmung mit der Gemeinde Barbing und der Stadt

Regensburg die überschüssige Abwärme aus dem Klärwerk künftig für die

Nahwärmeversorgung eines Neubaugebietes der Gemeinde Barbing mit ca. 250

Einfamilienhäusern genutzt werden. Dazu wird die überschüssige Wärme aus dem Blockheizkraftwerk des Klärwerks ausgekoppelt und über eine ca. 1.600 m lange Fernwärmeleitung nach Barbing gebracht. Dieses Projekt ist nicht nur aus energetischer Sicht sinnvoll, sondern kann auch als gelungenes Beispiel für eine Kooperation über die kommunalen Grenzen hinweg gewertet werden.

 

 

Am Lehrstuhl für Bauphysik der OTH Regensburg wird derzeit eine Masterarbeit zum Thema Nachhaltiger und ressourcenoptimierter Schnellwohnungsbau in Zeiten von Migration und demographischen Wandel Analyse und modellhafte Konzept-entwicklung für modulares Bauen mit Holz“ betreut. In diesem Zusammenhang wird gerade ein Förderantrag bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt erarbeitet, den die Energieagentur Regensburg und die Stadt Regensburg inhaltlich und personell unterstützen.

 

Der 7. Umweltclub im Januar 2017 hatte zum Thema Besser Bauen mit Holz“. Ausgewiesene Experten zeigten eindrucksvoll, welche Perspektiven das Bauen mit Holz für den Wohnungsbau, die Baukultur und natürlich auch in energetischer und klimatischer Hinsicht bietet.

 

In eine ähnliche Richtung ging der Vortrag der Energieagentur Regensburg Bauen mit Holz“ bei den Bayerischen Staatsforsten.

 

 

4. Gebäudeeffizienz

 

Im Bereich Gebäudeeffizienz wurde am 07.07.2016 vom Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz die Erstellung eines Quartierskonzepts für die energetische Sanierung des Gebäudebestands der Baugenossenschaft Margaretenau im Stadtwesten beschlossen. Es handelt sich hierbei um ein förderfähiges Quartier im Sinne des KfW-Programms „Energetische Stadtsanierung“ (KfW 432), wobei sich die Stadt Regensburg im Rahmen des Förderprogramms „Regensburg effizient“ an der Erstellung des Quartierkonzeptes Margaretenau mit einem Zuschuss in Höhe von 35 % beteiligt. Das Projekt wird durch das Büro LUXGREEN Climadesign in Zusammenarbeit mit der OTH durchgeführt. Ziel ist die Einsparung von CO2 bei gleichzeitiger Bewahrung der architektonischen Besonderheit des Quartiers und einer weitgehenden Mietkostenneutralität. Die Bewohner der Margaretenau sind eng in das Projekt eingebunden. Mittlerweile sind die Grundlagenermittlung, die Erstellung der Gesamtenergiebilanz und erste Maßnahmen- vorschläge erarbeitet worden. Der Projektabschluss ist für Juni 2017 festgelegt.

 

Im Februar 2016 startete das kommunale rderprogramm Regensburg effizient, welches der Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz am 07.10.2015 beschlossen hat. Im Programmteil Haushaltsgeräte erhalten Bürgerinnen und Bürger der Stadt einen Zuschuss, wenn sie

        ineffiziente Haushaltsgeräte (Kühlschrank, Gefrierschrank, Kühl-Gefrierkombination, Geschirrspüler, Waschmaschine, Wäschetrockner) durch effiziente Neugeräte der Energieeffizienzklasse A+++ eintauschen oder

        veraltete Heizungsumwälzpumpen gegen Hocheffizienzpumpen ersetzen oder

        einen hydraulischen Abgleich im Heizungssystem durchführen lassen.

 

Tabelle 1: Bisher eingegangene Anträge für das Förderprogramm Regensburg effizient (Stand März 2017)

 

2016

2017

Summe

Haushaltsgeräte

284

23

307

Pumpen

19

5

24

hydraulischer Abgleich

7

2

9

 

Ergänzt wird dieses Angebot durch den Programmteil Gebäudehülle und Technische Gebäudeausstattung, der Bürgerinnen und Bürgern einen Anreiz zur energetischen Sanierung von bestehenden Gebäuden liefern soll. Gefördert wird die Gebäudedämmung mit nachwachsenden Rohstoffen, der Einsatz von Holzfenstern und Außentüren sowie Neuerungen in den gebäudetechnischen Anlagen, wie etwa kontrollierte Wohnraumlüftung mitrmerückgewinnung, der Anschluss an ein Fernwärmenetz sowie der Einsatz eines regenerativen Heizsystems. Dieser Programmteil wird voraussichtlich im Herbst 2017 anlaufen.

 

 

5. Wärmenetze

 

Im Energienutzungsplan wurden 13 beispielhaft ausgewählte Gebiete ausgewiesen. Diese identifizierten Potenziale wurden von der REWAG geprüft und befinden sich bereits teilweise in Planung oder Umsetzung.

 

  • Innerer Westen:

Das Gebiet des ehemaligen Rangierbahnhofs im inneren Westen wird aktuell unter dem Namen rnberg entwickelt. Zur Versorgung des Wohnungsneubaus wird hier ein Nahwärmenetz realisiert, welches durch ein Biomethan-BHKW mit Wärme beschickt wird. Das BHKW entsteht in direkter Nachbarschaft zur Brauerei Bischofshof und versorgt diese gleichzeitig mit Hochtemperaturdampf und Strom, den extra eingebaute Mikrogasturbinen erzeugen. Die von der Brauerei nicht mehr benötigte Abwärme fließt in das Nahwärmenetz für die neuen Wohnungen. Besonders erfreulich an diesem Projekt ist die Tatsache, dass die Empfehlungen der im Jahr 2014 durchgeführten und von der Stadt in Auftrag gegebenen Machbarkeitsuntersuchung konsequent umgesetzt werden.


  • St.-Emmeramsplatz:

Im direkten Umfeld zum St.-Emmeramsplatz befinden sich mehrere große Liegenschaften. Hier wird aktuell die Machbarkeit eines Wärmenetzes geprüft und Gespräche mit den Verwaltungen der Liegenschaften (Fürstliches Haus, Regierung der Oberpfalz, Ev. Krankenhaus) geführt.

  • Kasernenviertel:

r das Quartier der Prinz-Leopold-Kaserne untersucht die REWAG derzeit Möglichkeiten einer effizienten Nahwärmeversorgung auf regenerativer Basis.

  • nigswiesen:

In Königswiesen entsteht ein Wärmenetz im Bereich der Studentenwohnheime sowie dem umliegenden Gebiet. Dieses befindet sich aktuell in der Planung.

  • Margaretenau:

Im Zuge der Erstellung eines integrierten Quartierskonzeptes, welches mit Mitteln der Stadt Regensburg sowie der KfW erstellt wird, ermittelt das ro LUXGREEN Climadesign u.a. gliche Potenziale für Wärmenetze im Bereich der Margaretenau.

 

Neben den ausgewiesenen Gebieten im Energienutzungsplan werden aktuell weitere Wärmenetze konzipiert.

 

  • Marina Quartier:

r das neu errichtete Marina Quartier besteht bereits ein neues Wärmenetz, welches durch die REWAG errichtet wurde. Die Wärmezentrale steht auf dem Gelände der REWAG und besteht aus zwei Biomethan-BHKWs sowie zwei Erdgas-Spitzenlastkesseln.

  • Brandlberg:

Das Neubaugebiet Brandlberg wird mit einem Wärmenetz durch die REWAG aus einem Biogas-BHKW sowie einem Erdgas-Spitzenlastkessel mit Wärme versorgt. Die nah gelegene Biogasanlage der REWAG befindet sich auf dem Firmengelände der Walhalla Kalk.

  • Barbing:

Im Zuge der Übernahme und Sanierung des Wassernetzes der Gemeinde Barbing durch die REWAG wird ein Wärmenetz durch den Ortskern von Barbing bis hin zu einem Neubaugebiet im Gemeindebereich errichtet. Dieses wird über die Abwärme der Klärgas-BHKWs sowie einem Erdgas-Spitzenlastkessel mit Wärme versorgt.

 

 

6. Erneuerbare Energien

 

Am 07.11.2015 hat der Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz die Erstellung eines Solardachpotentialkatasters beschlossen. Seit Juli 2016 kann das Solardachpotentialkataster unter http://www.solare-stadt.de/regensburg abgerufen werden. Die entscheidenden Faktoren für die Strom- und Wärmeerzeugung aus Sonnenenergie sind das Solarstrahlungsangebot, die verfügbare Fläche und die Anlagentechnik. Anhand der zur Verfügung stehenden Fläche sowie deren Ausrichtung erfolgt eine Abschätzung der Eignung der Dachfläche zur Gewinnung von Sonnenenergie. Zur Veranschaulichung der Funktionsweise des Solardachkatasters wurde für die Bürgerinnen und Bürger ein kurzer Informations-Film gestaltet (https://www.youtube.com/watch?v=5F_nwbGfkUs). Insgesamt wurde 1.821-mal auf den Kataster zugegriffen. Im 2. Quartal 2017 werden verstärkt Marketingmaßnahmen eingesetzt werden, um den Bekanntheitsgrad des Solardachkatasters zu erhöhen.

 

Abblidung 1: Anzahl der Zugriffe auf den Solardachpotentialkataster nach Monaten

 

r 2017 sind seitens der Energieagentur verschiedene Aktionen im Bereich Erneuerbare Energien geplant, wie eine Veranstaltungsreihe „Solarenergie Jahr der Sonne“, die Generierung von Mieterstrommodellen sowie die Machbarkeitsprüfung der Installation von innovativen Möglichkeiten erneuerbare Energien zu gewinnen, wie Smart Flower, Windbaum oder Solar Roadways.

 

 

7. Regensburger EnergieEffizienz Netzwerk REEN

 

Mit dem Themenbereich REEN strebt die Stadt eine Steigerung der Energieeffizienz in der Wirtschaft an. Das Netzwerk teilt sich auf in ein von der REWAG betreutes Netzwerk für Industrieunternehmen und ein von der EAR betreutes Netzwerk für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Das KMU Netzwerk befindet sich aktuell in der Akquisephase.

Die REWAG bietet ihren Netzwerk-Teilnehmern Informations- und Erfahrungsaustausch, Unterstützung bei der Potenzial-Analyse und erarbeitet mit ihnen zusammen geeignete Maßnahmen. Die Experten der REWAG werden in der Umsetzung von Fachleuten des Instituts für Energietechnik GmbH (IfE) unterstützt.

Das Regensburger EnergieEffizienz Netzwerk bietet seinen Teilnehmern vier zentrale Vorteile: Kostenreduzierung durch niedrigeren Energieverbrauch, Imagestärkung durch aktiven Umweltschutz, Ausbau des Know-how durch Networking und nicht zuletzt die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben.

Die zehn teilnehmenden Unternehmen aus Regensburg und der Region haben die Umsetzung folgender Maßnahmen im Namen der Netzwerkarbeit geplant:

  • Optimierung Lüftungsbetrieb Montagehalle
  • Umrüstung auf LED
  • Tausch der Kältemaschine
  • Beleuchtungssanierung Einkaufszentrum
  • ftung Workout
  • Ersatz bestehender Hallenbeleuchtung durch LED
  • Leuchtmittel in Halle von Leuchtstofflampen auf LED
  • Optimierung Ofenfahrweise
  • Heißwasserversorgung/Umstellung auf BHKW
  • Vakuumpumpe Mechanik
  • Austausch Netzpumpe im Wasserwerk

 

 

8. Mobilität

 

Die Stadtverwaltung gibt mit der fortschreitenden Elektrifizierung des städtischen Fuhrparks ein gutes Beispiel. Momentan verfügt der Fuhrpark über 14 Elektroautos und 23 Hybridautos. Auch für Bürgerinnen und Bürger wird Elektromobilität erfahrbar gemacht. Seit November 2016 gibt es die Möglichkeit sich für „Hey Earl, das eCarSharing-Projekt von SWR und REWAG registrieren zu lassen. Das Pilotprojekt wird im Auftrag und mit Unterstützung der Stadt Regensburg im Zuge des ENP-Themenbereiches Mobilität durchgeführt. Es umfasst aktuell 2 Fahrzeuge (BMWi3, Renault ZOE) mit einem Standort an der TechBase. Bis Mitte Mai wird ein zweiter Standort im Candisviertel dazu kommen. Bisher haben sich 257 Nutzer (56% REWAG-Kunden, 30% Studenten, 9% RVV-Abo-Inhaber) registriert und 497 Fahrten mit insgesamt 25.444 km durchgeführt, was einer Ersparnis von 3,82t CO2 entspricht.

 

Zum Thema „E-Mobilität“ hat die REWAG folgende Anstrengungen unternommen:

 

-Durch die REWAG wurden im vergangenen Jahr 22 Ladestationen im halb- und öffentlichen Raum in Betrieb genommen.

- Insgesamt betrieb die REWAG zum Jahresende 40 Ladestationen im privat-, halb- und öffentlichem Raum.

-Im speziellen Fahrstromprodukt der REWAG können aktuell 190 aktive Kunden verzeichnet werden.

-Im Jahr 2016 wurden an den öffentlichen Ladestationen der REWAG ca. 10.000 Ladevorgänge verzeichnet und durchgeführt.

- Insgesamt wurden im Jahr 2016 ca. 70.000 kWh an Fahrstrom an die Ladesäulennutzer abgegeben.

-Seit Inbetriebnahme der Ladestationen wurden insgesamt ca. 650.000 Kilometer CO2 frei nachgeladen.

- Dies entspricht einer Einsparung von ca. 98 t CO2 im Vergleich zu mit Verbrennungsmotoren zurückgelegten Kilometern.

-Im Zuge von regionalen Messen und Veranstaltungen ist auch für 2017 eine Intensivierung der Beratungsleistung vorgesehen.

 

Der Karte in der nachfolgenden Abbildung 2nnen die Standorte der REWAG-Ladesäulen im Stadtgebiet entnommen werden.

Abbildung 2: Verteilung der Ladesäulen im Stadtgebiet Regensburg

Quelle: www.rewag.de/privatkunden/strom/rewariostrommobil.html

 

Weitere 9 Ladesäulen sind derzeit im Stadtgebiet und in zwei Umlandgemeinden in Planung.

 

Eine weitere Neuerung ist der ElektrobusEmil. Vier Rampinibusse mit Elektroantrieb werden künftig die WelterbeLINIE bedienen, an einem weiteren „Innovationsbus“ wird geforscht werden. Emil wird pro Personenkilometer etwa 76 g CO2 einsparen.

 

Im Bereich Altstadtlogistik wurde eine Verkehrszählung des Lieferverkehrsaufkommens durchgeführt. Aktuell strebt der BayernHafen in enger Zusammenarbeit mit der Stadt ein Projekt für E-Transportersharing zur Verringerung von Emissionen und Feinstaub an. Hierzu fand am 15.03.2017 eine Informationsveranstaltung für die Altstadtkaufleute statt. Parallel dazu erweitert die DHL ihr Pilotprojekt mit E-Scootern zur Paketauslieferung auf Regensburg. Für Oktober 2017 wird seitens des Umweltreferates eine Konferenz zu City-Logistik in Zusammenarbeit mit Tech-Base und BayernHafen geplant.

 

Um dem Thema „E-Mobilität“ ein Gesicht zu geben und einen hohen Wiedererkennungswert zu geährleisten, entwickelten die Stadt und der Landkreis Regensburg das Logo E-Mobilität. In Zukunft werden alle Kampagnen und Aktionen zur E-Mobilität unter dem Slogan »Regensburg wird emobil« zu finden sein.

Das Logo steht Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Organisationen in Form von Aufklebern und Buttons zur Verfügung.

 

T:\EAR Allgemein\Projekte\Projekte+Auftraggeber\Stadt\ENP Umsetzung\ENP-U_Öffentlichkeitsarbeit\E-Mobilitätslogo\E-Mobilitäts-Logo.png

 

Darüber hinaus wurde am 01.11.2016 ein rderprogramm Elektromobilität beschlossen, das Taxiunternehmer, Handwerker und soziale Dienste beim Kauf eines E-Fahrzeugs in Anspruch nehmen können. Zusätzlich werden alle Unternehmen, gewerblichen Betriebe, freiberuflich tätige Personen oder gemeinnützig anerkannte Organisationen bei der Anschaffung eines Lastenpedelecs gefördert. Das Programm wird derzeit nur zögerlich genutzt, die Verwaltung wird sich auch weiterhin gezielt an Taxiunternehmer, Handwerker und soziale Dienste wenden um für das Programm zu werben.

Tabelle 2: Bisher eingegangene Anträge für das Förderprogramm Regensburg effizient (Stand März 2017)

 

2016

2017

Summe

E-Fahrzeuge

1

3

4

Lastenpedelecs

1

1

2

 

 

9. Kommunikation

 

Die Kommunikation im Projekt findet auf verschiedenen Ebenen statt. Während des Projektes werden in regelmäßigen Abständen und zu wichtigen Meilensteinen das Beratungsgremium unter Vorsitz von Herrn Bürgermeister Huber und unter Mitwirkung von REWAG, OTH Regensburg und verschiedener Ämter der Stadtverwaltung sowie das Lenkungsgremium unter Vorsitz des Oberbürgermeisters und unter Mitwirkung der REWAG, OTH Regensburg und verschiedener Ämter der Stadtverwaltung einberufen.

Im regelmäßigen Jour Fixe-Terminen wird darüber hinaus der Projektfortschritt zwischen der Energieagentur und dem Umweltamt sowie dem Amt für Stadtentwicklung besprochen.

 

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit entstand das Logo der Energiewende der Stadt Regensburg und bietet einen hohen Wiedererkennungsfaktor.

 

T:\EAR Allgemein\2015_Corporate Design\Logo\ENP-U_Logo_Regensburg-effizient\Logo_Regensburg effizient_rgb.jpg

 

mtliche Aktivitäten der Stadt und ihrer Partner im Bereich Energie und Klimaschutz sollen unter diesem Logo geführt werden.

 

r eine kontinuierliche und umfangreiche Information der Bürgerinnen und Bürger sowie weiterer Interessierter wurde die Homepage www.regensburg-effizient.de entwickelt und durch die Energieagentur gepflegt. Texte und Inhalte werden teilweise von den Projektpartnern wie der REWAG geliefert und bieten umfassende Ausführungen zu einzelnen Projekten im Bereich Energie und Klimaschutz. Ebenfalls zu finden auf dieser Homepage sind sämtliche Informationen zum Förderprogramm Regensburg effizient inklusive der Unterlagen für die Antragstellung. Auch sind das Solardachkataster der Stadt Regensburg und der Regensburger Klimapreis hier einsehbar.

Sowohl für den Regensburger Klimapreis als auch für das Förderprogramm Regensburg effizient wurden Flyer erstellt welche bei Ämtern, der Energieagentur und weiteren Partnern ausliegen und bei Veranstaltungen verteilt werden. Für öffentliche Veranstaltungen wurden Roll-Ups für den Regensburger Klimapreis sowie Regensburg effizient designt. Für weitere Projekte wie das Solardachkataster und das Förderprogramm Regensburg effizient sind ebenfalls Roll-Ups in Planung.

 

Darüber hinaus wird die Kommunikation sämtlicher Energie- und Klimaschutzaktivitäten durch die Stadt Regensburg, die Energieagentur, die REWAG sowie weiterer Netzwerkpartner durch Veranstaltungen und Pressemitteilungen verstärkt.

 

r das Jahr 2017 ist die Intensivierung des Marketings bezüglich Energie- und Klimaschutzaktiviten der Stadt Regensburg geplant. Hierzu wird es Veranstaltungen, Ausstellungen, Berichte sowie Pressemitteilungen geben.

 

10. Ausblick

 

nftig wird die Umsetzung des Energienutzungsplans namentlich entfallen und unter dem Begriff

 

Energie- und Klimaschutzmanagement (EKM) der Stadt Regensburg“

geführt.

 

Die Verwaltung arbeitet an der Verstetigung dieses Prozesses. Dazu soll ein

 

Qualitätsmanagementsystem für Energie und Klimaschutz“

entstehen.

 

Das QM-System soll einen Rahmen für alle Energie- und Klimaschutzaktivitäten der Stadt bilden und unter anderem folgende Teilaufgaben regeln:

 

a)      Laufendes Monitoring (Datenerfassung und darstellung) über die Veränderungen der Energie- und Klimadaten im Stadtbereich Regensburg

 

b)      Laufendes Monitoring der Zielerreichung der erfolgten Energie- und Klimaschutzaktivitäten (Ziele Leitbild Energie und Klima)

 

c)      Sicherstellung von entsprechenden Steuerungs- und Korrekturmaßnahmen (Controlling) der Energie- und Klimaaktivitäten

 

Die erforderlichen Beschlüsse für die Umsetzung des Qualitätsmanagementsystems werden demnächst in den entsprechenden Gremien herbeigeführt.

 

 

 

 


Der Ausschuss beschließt:

 

Vom Bericht der Verwaltung wird Kenntnis genommen.

 

 

 


Anlagen:

 

Mindmap zu den Aktivitäten im Rahmen der Umsetzung Energienutzungsplan Regensburg

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Umsetzung Energienutzungsplan der Stadt Regensburg (119 KB)