Vorlage - VO/17/13417/RV  

 
 
Betreff: Einführung eines "kommunalen Bildungspasses für neu Zugewanderte"
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bildungs-, Sport- und Freizeitreferent Dr. Hage
Federführend:Referat für Bildung, Sport und Freizeit   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung, Sport und Freizeit Entscheidung
20.09.2017 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport und Freizeit ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

Der Bildungspass soll vorhandene bildungs- und berufsrelevante Dokumente strukturiert bündeln und sammeln. Dies umfasst unter anderem Lebenslauf, Zeugnisse, Sprachzertifikate und Arbeitsnachweise. Das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit für den weiteren Bildungs- und Berufsweg relevanten Dokumenten soll so geschult, beziehungsweise geschaffen werden. Die individuelle Bildungshistorie wird übersichtlich dargestellt, damit sich neu Zugewanderte professionell bei Bildungsträgern, der Arbeitsagentur, dem Jobcenter oder auch Praktikumsbetrieben und Arbeitgebern vorstellen können.

Der Begriff Bildungshistorie umfasst dabei Sprachkenntnisse, schulische Bildung, berufliche Qualifikationen sowie non-formale Bildung und gesellschaftliches Engagement. Aus dem Bildungspass soll so deutlich wie möglich hervorgehen, ob die beruflichen Qualifikationen des Inhabers in Deutschland anerkannt sind.

Die Nutzung des Bildungspasses ist ein freiwilliges Angebot, welches unabhängig von Herkunft, Aufenthaltstitel oder Stand des Asylverfahrens gilt und wird neu zugewanderten Migranten ab einem Alter von 16 Jahren empfohlen. Der Bildungspass wurde in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Regensburg sowie Stadt und Landkreis Amberg gestaltet und konzipiert. Als Ausgabestellen des Passes sind vorgesehen:

- Berufsschulen
- Migrationsdienste und Migrationsberatungsstellen
- Bundesagentur für Arbeit
- Jobcenter
- Asylsozialberatungsstellen
- Handwerkskammer

 

Aufbau des Bildungspasses

Zu Beginn des Passes findet sich ein „user manual“, das eine kurze Beschreibung über den Zweck und die Ziele des Portfolios liefert. Auf dieser Seite ist auch ein QR Code enthalten, der mit dem Mobiltelefon eingelesen wird und online eine kurze Informationsübersicht liefert, welche in verschiedenen Sprachen (aktuell: Deutsch, Englisch, Arabisch, Bulgarisch, Tigrinya) vorliegt. Zudem werden Überschriften und wichtige Schlagworte im Pass in englische und arabische Sprache übersetzt, damit der Inhaber diese schnell zuordnen kann. Die Inhalte des Bildungspasses liegen ansonsten in deutscher Sprache vor.

Nach dem „user manual“ folgen eine Seite, in der persönliche Angaben eingetragen werden sowie ein Lebenslauf, in dem ersichtlich werden soll, welche Kurse, Schulen, Ausbildungen und sonstige berufliche Qualifikationen der Neuzugewanderte bisher erworben hat.

Anschließend werden Vorlagen zur Verfügung gestellt, die als Nachweis für Praktika, berufliche Weiterbildungsangebote oder ehrenamtliches Engagement von den verantwortlichen Betreuern genutzt und ausgefüllt werden können. Hier besteht auch Raum für individuelle Erweiterung in Form von freien Plätzen. Bisher erworbene Zeugnisse und Zertifikate aller Art werden hier abgeheftet. So bietet der kommunale Bildungspass Gestaltungsmöglichkeiten, um sich dem ständig wandelnden Aufgabenbereich der Integration von neuzugewanderten Migranten flexibel anzupassen.

Eine Liste mit den relevanten Ansprechpartnern und Kontaktdaten der Bildungsakteure in der Region Regensburg liegt dem Pass ebenso fest bei, damit sowohl Neuzugewanderte als auch Bildungs- und Beratungsstellen schnell eine Übersicht über relevante Anlaufstellen besitzen.

 

Kosten

Die Kosten des Bildungspasses werden zwischen Stadt und Landkreis Regensburg zu jeweils 50% aufgeteilt. Darin enthalten ist das Design, welches von der Werbeagentur „ro Wilhelm“ (Lederergasse 5, 92224 Amberg) übernommen wird, der Druck sowie die Online-Übersetzungen der Informationsübersicht, welche in Englisch/Tigrinya (RGB Stadt) und Arabisch/Bulgarisch (RGB Landkreis) durchgeführt werden. Die Gesamtkosten beziehen sich auf 2017, in den kommenden Jahren beschränken sich die Kosten auf den Druck sowie weitere Übersetzungen (je nach Bedarf). Für 2017 sollen für die Stadt Regensburg 1000 Exemplare des Bildungspasses gedruckt und ausgehändigt werden.

 

Aktuell basieren die Kosten auf Planungswerten, welche auf Kostenvoranschlägen bei der Werbeagentur, Übersetzungsbüros und Druckereien basieren. Eine exakte Wertangabe folgt nach finaler Fertigstellung des Designs.

 

Geplante Kostenübersicht der Stadt Regensburg für den Bildungspass 2017:

 

1. Designkosten:ca.   700€
2. Druckkosten:ca. 2000€
3. Übersetzungen:ca.   300€

Gesamtkosten:ca. 3000€
 


Der Ausschuss beschließt:

 

Der Ausschuss für Bildung, Sport, und Freizeit beschließt die Einführung eines „kommunalen Bildungspasses für neu Zugewanderte“.