Vorlage - VO/17/13563/65  

 
 
Betreff: Umbau der beiden Knotenpunkte Hermann-Köhl-Straße / Wernerwerkstraße und Hermann-Köhl-Straße / Lilienthalstraße
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Tiefbauamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen Entscheidung
17.10.2017 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

Allgemeines:

 

Am 23.07.2014 wurde im Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen das Umbaukonzept der beiden Knotenpunkte Hermann-Köhl-Straße / Wernerwerkstraße und Hermann-Köhl-Straße / Lilienthalstraße beschlossen und die Verwaltung mit der weiteren Planung beauftragt.

Im Zusammenhang mit der Entwicklung der gewerblichen Flächen entlang der Lilienthalstraße und dem Bau eines REWE-Supermarktes in der Wernerwerkstraße hat der Verkehr in dem Straßenzug Wernerwerkstraße Hermann-Köhl-Straße

Lilienthalstraße in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Eine weitere Verkehrszunahme ist durch die Wohnbebauung Rennplatz-Nord eingetreten.

Um diesen Haupt-Verkehrsstrom problemlos abzuleiten, sind die beiden Knotenpunkte Hermann-Köhl-Straße / Wernerwerkstraße und Hermann-Köhl-Straße / Lilienthalstraße als abknickende Vorfahrtsstraßen beschildert worden. Dabei wurde jedoch zunächst die bauliche Gestaltung nicht der Verkehrsregelung angepasst. Dies hat zur Folge, dass mittlerweile insbesondere Fußnger und Radfahrer beim Queren der Fahrbahn lange Wartezeiten haben und sich unsicher fühlen.

Bereits heute sind in diesem Bereich starke Fußnger- und Radfahrerströme vorhanden. 

Es wurden bereits mehrfach Klagen über die problematischen Verkehrsverhältnisse aus der Bevölkerung laut.

 

 

 

Umbau der beiden Knotenpunkte:

 

Die beiden Knotenpunkte sollen wie folgt angepasst werden:

 

Hermann-Köhl-Straße / Wernerwerkstraße

 

Um die heutige „Durchschusswirkung“ zu vermindern, wird ein leichter Verschwenk in der Wernerwerkstraße ausgebaut. Dieser entsteht durch den Wegfall des Bordsteinradweges auf Höhe des Lebensmittelmarktes und den Bau einer Mittelinsel als Querungshilfe. Somit müssen Fahrzeuglenker zukünftig in den südlichen Teil der Wernerwerkstraße nach rechts abbiegen, wodurch für die kreuzenden Fußnger ein Vorrang entsteht.

 

Insgesamt sollen hier zwei Mittelinseln gebaut werden, die das Queren für Fußnger, insbesondere Kinder und ältere Menschen, erleichtern. Die nördliche Mittelinsel kann aufgrund der Fahrgeometrie der Lkws nur mit 2 m Breite ausgebildet werden, damit die Anlieferung des Nahversorgers auch über die Clermont-Ferrand-Allee sichergestellt bleibt.

Indem die Fahrbahn etwas verbreitert wird, erhält der Radverkehr von Nord nach Süd in der Wernerwerkstraße einen Schutzstreifen.

 

Um die unklaren Verkehrsverhältnisse im Knotenpunkt zu entzerren, wird die Einfahrt auf den Parkplatz des Lebensmittelmarktes mit der Ausfahrt zusammengelegt. Die kombinierte Ein- und Ausfahrt wird auf das notwendige Maß verbreitert. Um zu verhindern, dass sich Links- und Rechtseinbieger nebeneinander aufstellen und sich so gegenseitig in der Sicht auf Fußnger und den fließenden Verkehr behindern, wird ein für Lkw überfahrbarer Fahrbahnteiler ausgebildet.

 

Die Anpassung der Grundstückszufahrt (REWE) wird in Absprache mit dem Eigentümer erstellt.

 

Im Zuge des Umbaus des Knotens sollen gleich die Bushaltestellen „Hermann-Köhl-Straße“ Ost und West barrierefrei ausgebaut werden. Derzeit sind hier nur jeweils 5 Meter lange Warteflächen befestigt. Durch den Ausbau werden die Warteflächen auf 15 Meter verlängert und durch den Einbau des Kasseler Sonderbordes wird das Einsteigen für die Fahrgäste erleichtert. Zudem werden die Fußwegbereiche mit einem taktilen Auffindestreifen für Menschen mit Sehbehinderung ausgestattet, der beidseits mit einem Kontraststreifen eingerahmt wird.

 

 

Hermann-Köhl-Straße / Lilienthalstraße

 

Am Ende der Lilienthalstraße ist ausreichend Raum für den Bau einer Mittelinsel vorhanden. Hierzu ist lediglich eine Einkürzung des markierten Parkstreifens auf der Ostseite erforderlich.

Um den Konflikt zwischen Kfz, die nach rechts in die Hermann-Köhl-Straße abbiegen und Radfahrern, die von der Lilienthalstraße nach links in die Hermann-Köhl-Straße fahren, zu minimieren, wird der Radweg vor dem Knoten zum Fahrbahnrand verschwenkt. So können Autofahrer frühzeitig die Radfahrer erkennen.

Durch diese Maßnahme werden das Queren des Knotens für Fußnger erleichtert und die Geschwindigkeiten der abbiegenden Kfz gedrosselt.

 

Um Fahrradfahrern, die von West nach Ost geradeausfahren, ein sicheres Queren des Knotens zu ermöglichen, wird der Radweg auf der Südseite der Hermann-Köhl-Straße vor dem Knoten abgesenkt und in einen Radfahrstreifen übergeleitet. Somit können sich Fahrradfahrer in den fließenden Kfz-Verkehr einordnen und im Knoten auf der Fahrbahn aufstellen.

 

 

Baudurchführung

 

r den Umbau der beiden Knotenpunkte wird es erforderlich, die bestehenden Grünstreifen anzupassen und zu ergänzen. Hierfür wird die Fällung von sieben Bestandsbäumen im Bereich des Ausbaus der Bushaltestellen, im Bereich der neuen Zufahrt zum Lebensmittelmarkt und im Bereich der Radwegeverziehung auf der Ostseite der Lilienthalstraße erforderlich. Im Rahmen der Werkplanung prüft das Gartenamt mögliche Standorte für Ersatzpflanzungen.

 

Die Baudurchführung erfolgt in einem Bauabschnitt und ist für 2018 vorgesehen.

 

Die drei Mittelinseln werden mit 6 cm Hochborden vom Fahrbahnraum abgetrennt. Die Fußngerquerungsstellen werden mit 3 cm Tiefborden abgesenkt.

Bestehende und ergänzte Gehwegbereiche werden mit Betonplatten (25x25cm) ausgeführt.

Baulich getrennte Radwege werden in Asphaltbauweise hergestellt.

Radfahrschutzstreifen werden mittels entsprechender Markierung ersichtlich.

Anfallendes Niederschlagswasser wird über Straßenabläufe in den bestehenden Mischwasserkanal abgeführt. Die Straßenentwässerung wird an die neuen Fahrbahnränder angeglichen.

Zudem werden die Straßenbeleuchtung, die Verkehrszeichen, die Markierung und eine Reklametafel an die neuen Begebenheiten angepasst.  

 

Die Bushaltestelle „Hermann-Köhl-Straße“ soll beidseits barrierefrei ausgebaut werden.

Hierfür wird am Fahrbahnrand ein Kassler Sonderbord eingebaut und die Einstiegsposition mit einem taktilen Auffindestreifen für Menschen mit Sehbehinderung aufgezeigt.

Die weißen Rippenplatten werden entsprechend der rechtsverbindlichen DIN-Vorschriften (DIN 32984, DIN 18024) verlegt und mit anthrazitfarbenen Betonplatten (30x30cm) zur Verstärkung des Farbkontrastes eingerahmt.

 

Durch die erhöhte Wartefläche wird der Einstieg für mobilitätseingeschränkte Personen erleichtert. Die östliche Haltstelle, die vorrangig als Einstiegshaltestelle genutzt wird, wird weiterhin mit einer Sitzmöglichkeit ausgestattet.

 

Die Baumaßnahme ist nach dem BayGVFG und dem BayÖPNVG voraussichtlich förderfähig. Nach der Vorstellung des Projektes im Arbeitsausschuss für Menschen mit Behinderung und positiver Rückmeldung, wird der Förderantrag bei der Regierung der Oberpfalz gestellt werden.

 

 

Kosten und Grunderwerb:

 

Die ermittelten Straßenausbaukosten für den Umbau der Knotenpunkte und den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen belaufen sich auf insgesamt  400.000 EUR.

 

Die erforderlichen Mittel für diese Baumaßnahme sind im Investitionsprogramm 2016-2020 bzw. im Entwurf des Investitionsprogramms 2017-2021 auf den Haushaltsstellen 1.6305.9508 und 1.7920.9589 berücksichtigt.

 

Grunderwerb ist nicht erforderlich.

 


Der Ausschuss beschließt:

 

Dem Umbau der beiden Knotenpunkte Hermann-Köhl-Straße / Wernerwerkstraße und Hermann-Köhl-Straße / Lilienthalstraße mit dem barrierefreien Ausbau der Haltestellen „Hermann-Köhl-Straße“ wird im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel und gemäß dem beiliegendem Lageplan zugestimmt.


Anlagen:

 

1 Lageplan Umbau der Knotenpunkte in der Hermann-Köhl-Straße M=1:500

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 VO_17_13563_65 MBKPHermannKöhlAnlage1 (352 KB)