Vorlage - VO/17/13670/51  

 
 
Betreff: Ausbau der personellen Besetzung des Stadtteilprojektes Nord
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer
Federführend:Amt für Jugend und Familie   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
08.11.2017 
Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   
Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen Vorberatung
23.11.2017 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
28.11.2017 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

 

Seit 2007 entstand, nach Auflösung der „Spiel- und Hausaufgabenstube“, in der Ostpreu­ßenstraße das Stadtteilprojekt Nord. Durch die Zusammenlegung von zwei Wohnungen im Hochparterre der Ostpreußenstraße 3 (Vermieter: Stadtbau GmbH) konnten Räumlichkeiten für Beratung und Arbeit mit Kindergruppen geschaffen werden.

 

Zwei Sozialpädagoginnen in Teilzeit, eine Erzieherin und eine Psychologin teilen sich derzeit zwei Vollzeitstellen.

 

Sallern, Wutzlhofen und die Konradsiedlung markieren das Einzugsgebiet des Stadtteilpro­jektes.

 

 

Das Einzugsgebiet muss als sozialer Brennpunkt bezeichnet werden. Im Wohnviertel rund um die Aussigerstraße und Ostpreußenstraße leben viele sozial schwache Familien, Allein­erziehende und Familien mit Migrationshintergrund.

Entsprechend liegt der Arbeitsschwerpunkt bei der Betreuung von Familien in prekären Lebenslagen und Familien mit Migrationshintergrund. Die Arbeit des interdisziplinären Teams ermöglicht eine Arbeit mit Kindergruppen und im Rahmen der sog. „Frühen Hilfen“ ist eine aufsuchende Beratungsarbeit bei Müttern mit Kleinkindern glich.

 

Alle Stadtteilprojekte bieten offene Familienbildungsangebote an, welche den Zugang der Zielgruppe, nämlich Familien in problematischen Lebenslagen, erleichtern soll. Ist der Kontakt zum Stadtteilprojekt hergestellt, kann sich die Klientel zu folgenden Themenbereichen beraten lassen:

Hilfe und Unterstützung bei allen persönlichen Schwierigkeiten und Konflikten

Beratung in Erziehungsfragen

Beratung bei Trennung und Scheidung oder bei der Gestaltung des Umgangsrechtes

Hilfen zur unmittelbaren Problembearbeitung und Krisenintervention (z.B. drohender Wohnraumverlust, persönliche Krisen usw.)

Informationen über soziale Dienste und Vermittlung an geeignete Fachstellen

Lebenspraktische Hilfen in unterschiedlichen Bereichen (z.B. Hilfen bei Antragstellung, Begleitung bei Behördengängen, usw.)

Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche

 

Neben der sozialpädagogischen Beratung liegt ein weiterer Schwerpunkt der Stadtteilprojekte im Bereich der „Frühen Hilfen“. Das Stadtteilprojekt Nord bietet in der Nachmittagsgruppe „STARTIES“ Grundschulkindern in einem familienähnlichen Rahmen die Möglichkeit, an ihren sozialen Kompetenzen zu arbeiten. Mit den Kindern werden zum Beispiel Problemlösestrategien und Möglichkeiten, mit Frust umzugehen, entwickelt. Im Rahmen der Frühen Hilfen wird mit den Familien im Stadtteil zudem aufsuchend gearbeitet.

 

Nach einer aktuellen Erhebung der Fach- und Ressourcenplanung befinden sich im Einzugsgebiet des Stadtteilprojektes Nord drei der zehn, bemessen nach Kriterien der Jugendhilfe, belastetsten Straßen im Stadtgebiete. Konkret handelt es sich um folgende Straßen: Aussiger Straße, Schlesierstraße und Argonnenstraße. Als Grundlage, um die Belastung abzubilden, wurden die Kriterien Familiengerichts-, Kindeswohlsgefährdungs- und Hilfen-zur-Erziehungsquote zu Grunde gelegt. Der dadurch bestehende Bedarf spiegelt sich nicht zuletzt in den hohen Fallzahlen am Stadtteilprojekt Nord wider.

 

Die damit verbundene Aufgabenfülle ist mit den derzeit zwei Vollzeitstellen nicht zu realisieren, der Beratungsbedarf im Stadtteil ist höher, als die vorhandenen personellen Kapazitäten.

Bereits im Konzept 2020 Stadtteilprojekte im Wandel von 2015 wird idealtypisch von einer Mindestbesetzung von zwei Sozialdagoginnen/Sozialpädagogen und Erzieherinnen / Erzieher im Umfang einer halben Stelle ausgegangen.

Um diesen angestrebten (Qualitäts-) Standard zu erreichen und den, im Rahmen des Maßnahmenkatalogs zur Bekämpfung der Ursachen und Folgen von Armut sowie der Koalitionsvereinbarung für die Stadtratsperiode 2014-2020, beschlossenen Ausbau der Stadtteilprojekte umzusetzen und letztlich, um den bestehenden Bedarf decken zu können, hat das Amt für Jugend und Familie die Schaffung einer zusätzlichen halben Stelle (Sozialpädagogin/Sozialpädagoge, Diplom (FH) oder Bachelor) zum Nachtragshaushalt 2018 beantragt.


Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, das Stadtteilprojekt Nord - wie dargestellt weiterzuentwickeln.

 


Anlagen: