Vorlage - VO/18/14227/51  

 
 
Betreff: Weiterer Ausbau der Fachstelle InMigra-KiD an der Jugend- und Familientherapeutischen Beratungsstelle
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer
Federführend:Amt für Jugend und Familie   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
25.04.2018 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

Die Fachstelle InMigra-KiD arbeitet seit 2007 mit großem Erfolg für die Förderung der Integration von Migrantenkindern und ihren Eltern vor allem in Kindergärten, Schulen und in der Jugendhilfe. Durch die Flüchtlingsbewegungen seit 2015 und die großen Herausforderungen, die diese seither an die genannten Einrichtungen stellt, hat die Arbeit von InMigra-KiD erneut einen starken Schub und Zuwachs bekommen.

 

Eine wesentliche Säule der Arbeit ist dabei die Vermittlung von Sprachmittlern, die für Gespräche in der Beratungsstelle, in Kindergärten, in Schulen und im Jugendamt gebucht werden können. Diese Buchungen haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen:

 

Sprachmittlerbuchungen von 2013 bis 2017

 

Jahr

2013

2014

2015

2016

2017

Buchungsanzahl

315

512

940

1431

1678

Die geleisteten Stunden liegen sogar noch höher, weil Folgetermine direkt vereinbart werden und nicht über die zentrale Buchung laufen.

 

Auch die Zahl der Sprachmittler hat sich deutlich erhöht:

 

Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter im Sprachmittlerpool von 2015-2017

 

Jahr

2015

2016

2017

Anzahl der Sprachmittler

ca. 25

ca. 40

ca. 70

 

Zum 01.01.2017 wurde eine Verwaltungskraft mit 20 Wochenstunden eingestellt, die vorwiegend mit der Vermittlung der Sprachmittler auf Anfrage und der Dokumentation der Sprachmittler-Buchungsanfragen aus den verschiedenen Einrichtungen betraut ist, außerdem aber weitere Verwaltungsarbeiten erledigen muss wie die Sammlung und Vorprüfung der Tätigkeitsnachweise und Abrechnungsunterlagen der Sprachmittler, die Vor- und Nachbereitung von internen und externen Veranstaltungen wie der regelmäßigen Netzwerktreffen sog. Integrationsbeauftragter und vieles mehr.

 

Aktuell steht eine 0,75-Stelle für die Verwaltung zur Verfügung (StKz 51 4013), an der sich der Landkreis je nach Inanspruchnahme finanziell beteiligt. Derzeit können nur 20 Wochenstunden besetzt werden. Die Verwaltungsstelle soll nun um 9,75 Wochenstunden auf eine Vollzeitstelle ausgebaut werden, so dass dann die Stelle mit zwei Teilzeitkräften besetzt werden kann.

 

Außerdem soll die Fachstelle um eine weitere halbe Personalstelle ausgebaut werden.

Viele Jahre wurde die Arbeit von InMigra-KiD mit einer Vollzeitstelle geleistet, die sich zwei Diplompsychologinnen geteilt haben. Zum Nachtragshaushalt 2016 (Besetzung ab 01.12.2016) wurde um eine weitere Vollzeitstelle aufgestockt, so dass derzeit zwei Diplompsychologinnen und eine Erziehungswissenschaftlerin (M.A.) auf zwei Vollzeitstellen tätig sind. Trotzdem können die notwendigen Maßnahmen nicht ausreichend erfüllt werden. Insbesondere in folgenden Bereichen kommen zusätzliche Aufgaben hinzu:

 

- Elternarbeit:

Die Elternarbeit, die im Rahmen von InMigra-KiD bisher geleistet wird, konzentriert sich auf das Schulsystem. Eltern bekommen Informationen zur Einschreibung, zu Schullaufbahnen etc. Dies ist ausbaubedürftig, notwendig ist eine thematische Ausweitung (z.B. um das Thema Mehrsprachigkeit, Sprachförderung der Kinder) und außerdem die Versorgung zusätzlicher Zielgruppen: Eltern von Kindern in Ü-Klassen, Flüchtlingsfamilien in GUs, etc. Besonders für Letztere braucht es, im Zusammenwirken mit anderen Diensten, die Entwicklung von spezifischen präventiven und evtl. auch interventiven Angeboten.

 

- migrationssensible Kinder- und Jugendhilfe:

Diese konnte bisher erst in Ansätzen umgesetzt werden. Die Arbeitskreise für SPFD, JaS und andere sollen intensiviert werden, es müssen spezifische Kenntnisse, Haltungen und Methoden für Migranten- und Flüchtlingsfamilien vermittelt und entwickelt werden, der Umgang mit Sprach- und Kulturbarrieren muss erprobt und erleichtert werden. Es wird derzeit beispielsweise ein Konzept entwickelt, wie intensive Hilfen wie SPFH auch Familien ohne ausreichende Sprachkenntnisse zur Verfügung gestellt werden können,

 

Ein weiteres Ziel bleibt die Öffnung der Angebote von InMigra-KiD für den Bereich der unter Dreijährigen und ihre Familien (Frühe Hilfen).

 

Ein entsprechender Stellenplanantrag für den Haushalt 2019 wurde gestellt.
 


 

Der Ausschuss beschließt:

 

Es wird befürwortet, die Arbeit der Fachstelle InMigra-KiD, Fachstelle zur Integration von Mirgrantenkindern in Deutschland, an der Jugend- und Familientherapeutischen Beratungsstelle nach Maßgabe der Berichtsvorlage bedarfsgerecht weiter auszubauen.

 


Anlagen: