Vorlage - VO/18/14354/65  

 
 
Betreff: Umbau Stobäusplatz
Maßnahmenbeschluss
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Tiefbauamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen Vorberatung
19.06.2018 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen zurückgestellt   
Stadtrat der Stadt Regensburg Entscheidung
28.06.2018 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg zurückgezogen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

Allgemeines:

 

Im Dezember 2014 wurde mit dem Eigentümer der zwischen der Greflingerstraße, Landshuter Straße und Weißenburgstraße gelegenen Brachfläche ein städtebaulicher Vertrag geschlossen, um eine wirtschaftliche und städtebaulichverträgliche Entwicklung des Geländes zu ermöglichen. Dies löste einen Umbaubedarf des Stobäusplatzes und der von diesem abzweigenden Straßenäste aus. Darüber hinaus verfolgt die Stadtverwaltung das Ziel, die dortigen mangelhaften Fuß- und Radwegeverbindungen und die ÖPNV-Vernetzung zu verbessern, die Aufenthaltsqualität mittels gestalterischer Maßnahmen zu stärken und die stark belasteten Verkehrsanlagen zu reduzieren und neu zu ordnen, um das Umfeld stadtbildverträglicher zu machen. Da dies den Rahmen des städtebaulichen Vertrages überschritt und aufgrund der Komplexität des Vorhabens wurde mit dem Eigentümer vereinbart, dass ein Teil der erforderlichen Umbaumaßnahmen durch den Eigentümer auf eigene Kosten und ein weiterer Teil durch die Stadt mit teilweise finanzieller Beteiligung des Eigentümers durchgeführt wird, dies jedoch in zeitlicher Abhängigkeit von der baulichen Entwicklung der Brachfläche. Die bereits erteilten Baugenehmigungen wurden mit dem vorliegenden Gestaltungs- und Umbaukonzept am Stobäusplatz in Einklang gebracht. Mit dem Bau der Gebäude wurde begonnen und es ist derzeit von einer bezugsfertigen Fertigstellung im Jahr 2019 auszugehen.

 

Baumaßnahmen

 

Gebäude Stobäusplatz mit Umfeld gemäß städtebaulichem Vertrag (nachrichtlich):

Auf der von der Greflingerstraße, Landshuter Straße und der Weißenburgstraße eingerahmten Insel werden um die neuen Gebäude Gehwege, Radwege, Stellplätze, ein Platzbereich mit Brunnen, zugehörige Baumpflanzungen, Wegebeleuchtung und die Bushaltestelle Landshuter Straße durch den Erschließungsträger neu hergestellt.

 

Die Stadt gestaltet und baut um diese Entwicklungsinsel auf Grundlage der oben genannten verkehrlichen und sdtebaulichen Ziele folgende Teilflächen um:

 

Bushaltestelle Greflinger Straße:

Der Wartebereich wird für ein sicheres Ein- und Aussteigen verbreitert. Die Greflinger Straße wird dafür stadteinwärts für den allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr auf einen Fahrtstreifen reduziert. Der linke Fahrstreifen wird dem Linienbusverkehr vorbehalten. Die Haltestelle besteht aus zwei Haltepositionen. Der Ein- und Ausstieg erfolgt barrierefrei über Busborde; Bodenindikatoren (kontrastierende, taktile Platten) erleichtern das Auffinden der Einstiegstüren. Eine etwa einen Meter hohe Spritzschutzwand grenzt den Wartebereich von der Fahrbahn der Greflinger Straße ab und beugt einem wilden Überqueren der Fahrbahn vor. Das vorhandene Buswartehäuschen wird versetzt.

 

Verbesserung der Fuß- und Radwegeverbindungen:

Der Stobäusplatz, an dem sich Greflinger Straße und Landshuter Straße kreuzen, die Greflinger Straße in Richtung Sedanstraße und die Landshuter Straße in Richtung Meierhoferstraße können künftig zu Fuß über Bodenindikatoren und über akustische Signale barrierefrei erreichbare und begehbare Fußngerfurten sicher gequert werden. Damit sind auch die drei getrennt voneinander liegenden Haltestellen am Stobäusplatz, nämlich in der Greflinger Straße stadteinwärts, in der Landshuter Straße stadteinwärts und in der Luitpoldstraße stadtauswärts miteinander barrierefrei verbunden, weil der Stobäusplatz ein wichtiger Umsteigehaltepunkt im ÖPNV-Netz ist.

 

r den Radverkehr wird zwischen der Sedanstraße und der Meierhoferstraße ein Zweirichtungsradweg angelegt, so dass wie für die Fußnger auch für Radfahrer eine neue Nord-Süd-Verbindungsroute über den Stobäusplatz geschaffen wird. Um dafür den erforderlichen Platz zu schaffen, wird die Landshuter Straße stadteinwärts nach der Kreuzung Stobäusplatz auf einen Fahrstreifen reduziert. Auf der Nordseite der Greflinger Straße in Richtung Sedanstraße wird ein Sicherheitstrennstreifen zwischen Radweg und Fahrbahn angelegt.

 

dlich des Stobäusplatzes zwischen der Landshuter Straße und der Hemauerstraße bzw. der Geh- und Radwegbrücke neben der Bahnlinie existiert eine Fußwegeverbindung. Diese ist jedoch auf einem Abschnitt sehr steil und daher nur als Treppe ausgebildet. Um diese wichtige Verbindung für Fahrräder, Rollstühle, Rollatoren und Kinderwägen nutzbar zu machen, wird die Treppe abgebrochen und durch eine stufenlose Rampe ersetzt. Auf Grund der örtlichen Gegebenheiten lässt sich jedoch die Steigung auf einem etwa 20 m langen Teilstück nur auf 7 bis maximal 9 % reduzieren. Zudem können keine Zwischenpodeste angeordnet werden. Dieser Rampenumbau liegt auf einer Radverkehrshauptroute und ist im Maßnahmenkatalog enthalten, der Anlage des am 19.04.2012 vom Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen beschlossenen Radverkehrsplans für die Stadt Regensburg ist.

 

Die Gehwegbereiche werden mit quadratischen Betonplatten 25 x 25 befestigt, die Radwege in der Regel in Asphaltbauweise. Die Bodenindikatoren bestehen aus weiß/dunkelgrau kontrastierenden und mit ertastbaren Rillen- bzw. Noppenstrukturen versehenen Betonformsteinen im Format 30 x 30.

 

Umgestaltung der Grünfläche in der Mitte der Landshuter Straße

Da die Bushaltestelle in der Landshuter Straße von der Mittellage wo die Ein- und Ausstiegsfläche viel zu beengt ist an den rechten Fahrbahnrand vor die neue Bebauung am Stobäusplatz verlegt wird, kann die Busspur zurückgebaut und als Freifläche mit Baumpflanzungen gestaltet werden. Die beiden vitalen und den Stadtraum prägenden Stieleichen bleiben erhalten und werden während der Bauzeit mit einem Baumschutz versehen.

 

Umgestaltung der Westecke am Stobäusplatz

Die Verlegung der Bushaltestelle in der Landshuter Straße und die Entbehrlichkeit der vorhandenen eigenen Rechtsabbiegespur aus der Luitpoldstraße heraus ermöglicht auch die Umgestaltung der Westecke des Stobäusplatzes. Der Fahrbahnrand rückt deutlich ein und es entstehen breitere Gehwege und Pflanzinseln.

 

Oberbauerneuerungen:

Es wurden die vorhandenen Fahrbahnaufbauten der Greflinger Straße und der Landshuter Straße auf Gebrauchstauglichkeit und Tragfähigkeit untersucht. Insbesondere die hohe Busbelastung beansprucht den Straßenoberbau extrem. Die Oberbaubemessung ergibt die dritthöchste Belastungsklasse 10. Daraus folgt, dass der bisherige Aufbau zu gering dimensioniert ist. Als Standardbauweise wird ein Asphaltaufbau verwendet. Im Bereich der Bushaltestellen und der Stauräume vor den Lichtsignalanlagen ist die Belastung der Fahrbahn wegen der Brems- und Beschleunigungsvorgänge noch deutlich höher, so dass wegen der Dauerhaftigkeit eine Betonfahrbahn hergestellt wird. Der besonderen Beanspruchung wird mittels einer höheren Belastungsklasse und verstärkter Betondecke Rechnung getragen.

 

In der Greflinger Straße entspricht der vorhandene bituminöse Straßenaufbau durchweg nicht mehr den Regeln der Technik, so dass die Fahrbahn vollständig beseitigt und ein neuer 60 cm starker Straßenaufbau hergestellt wird. In der Landshuter Straße können die vorhandene hydraulische Tragschicht und die unterste Lage der Asphalttragschicht belassen werden. Es werden lediglich die Asphaltschichten 12 cm tief abgetragen und durch eine 8,5 cm starke Binderschicht und eine 3,5 cm starke Deckschicht ersetzt.

 

Entwässerung, Sparten und Löschwasserzisterne, Uhrensäule

In den öffentlichen Verkehrsflächen liegen zahlreiche Ver- und Entsorgungsleitungen. Die städtischen Abwasserkanäle sind vor wenigen Jahren saniert worden. Die vorhandenen Anschlüsse der Straßenentwässerung werden zum großen Teil wiederverwendet, wobei die Straßenabläufe neu und örtlich angepasst werden.

Viele Versorgungsleitungen sind im Zuge der Neu-Bebauung am Stobäusplatz neu geordnet oder verlegt worden. Wenn darüber hinaus Anpassungs- und Erneuerungsbedarf von Leitungen Dritter besteht, kann dies im Vorfeld oder mit der Straßenbaumaßnahme ausgeführt werden.

 

Die städtische Kabelzuganlage wird ebenfalls angepasst und bedarfsgerecht für die Straßenbeleuchtung, für städtische Datenleitungen und zur Steuerung der Lichtsignalanlagen erweitert.

 

Unter dem Stobäusplatz befindet sich eine alte Löschwasserzisterne (ca.-Maße: 20 m lang, 4 m breit und 3,1 m hoch). Diese wird nicht betrieben und nicht mehr benötigt. Wartungsarbeiten wurden schon seit langer Zeit nicht mehr durchgeführt, die Einstiege sind nicht mehr sicher. Ein solcher unkontrollierter Hohlraum muss aus Sicherheitsgründen beseitigt werden, zumal dieser bis unter die Fahrbahn reicht. Ein Abbruch der Zisterne ist mit Ausnahme der beiden Einstiegsschächte nicht wirtschaftlich. Daher wird die Zisterne verfüllt.

 

Die vorhandene Uhrensäule wird an etwa gleicher Stelle wieder errichtet.

 

Baumfällungen und Baumneupflanzungen

Umbaubedingt werden die drei Einzelbäume im Bereich der Mittelinsel der Greflinger Straße gefällt werden müssen. Im Rahmen der Umgestaltung werden diese durch Neuanpflanzungen (etwa 15 Einzelbäume) ausgeglichen. Auf der größeren Insel am Zusammenschluss von Greflinger Straße und Landshuter Straße wird wieder ein stadtbildprägender Solitärbaum gepflanzt. Im bestehenden Grünbereich der Landshuter Straße wird ein sinnvolles und harmonisches Maß an Gehölzerhalt, Gehölzentfernung und Baumneupflanzungen erfolgen.

 

Lichtsignalanlagen und Markierung

Der Knotenpunkt am Stobäusplatz wird vollständig mit einer neuen Lichtsignalanlage ausgestattet. Während der Bauzeit wird ein Ampelprovisorium benötigt, das den jeweiligen Verkehrsführungen angepasst wird. Nach Fertigstellung der Fahrbahndecken werden die Fahrspuren neu markiert. Während der Bauzeit leiten vorübergehende gelbe Markierungen den Verkehr.

 

Straßenbeleuchtung

Die vorhandene Straßenbeleuchtung im Umfeld des Stobäusplatzes (Greflinger Straße, Landshuter Straße, Weißenburgstraße) muss ausgebaut und zum Teil versetzt werden. Da die Anlagen veraltet sind und das Erscheinungsbild des Stobäusplatzes einheitlich aufgewertet werden soll, werden neue Masten mit LED-Leuchten (etwa 20 Stück) aufgestellt.

 

 

Baudurchführung und Baustellenabwicklung unter Verkehr

 

Der Umbau Stobäusplatz kann aus verkehrlichen und baubetrieblichen Gründen erst nach der überwiegenden Fertigstellung der Neubauten und deren unmittelbarem Umfeld gemäß dem städtebaulichen Vertrag erfolgen. Der Umbau Stobäusplatz wird daher auf 2019 terminiert. Der Bauablauf muss im Detail noch mit dem Erschließungsträger abgestimmt werden. Daher kann es ungeachtet der Kostentragung zu einer modifizierten Leistungsabgrenzung kommen.

 

Der Umbau muss unter weitestgehender Aufrechterhaltung des Verkehrs erfolgen. Es gibt für Fußnger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge und Linienbusse keine geeigneten weiträumigen und dauerhaften Umleitungsstrecken. Der Verkehr über die Hauptroute der B 15 „Landshuter Straße Weißenburgstraße und über den Knotenpunkt mit der Greflinger Straße soll möglichst unbeeinträchtigt fließen. Die Baustelle erfordert jedoch am Stobäusplatz Fahrstreifenreduzierungen oder kleinräumige Umleitungen. Die stadteinwärts angedienten Bushaltestellen können aus Sicherheitsgründen vor Ort nicht aufrechterhalten werden. Es sind folgende besondere vorübergehende Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Verkehrs, insbesondere des Linienbusverkehrs, erforderlich:

 

- Verlagerung aller stadteinwärtigen Linienbushaltestellen vor die Gebäude Landshuter Straße 15 und 17. Der vorhandene rechte Fahrstreifen dient als Halteposition für bis zu drei Linienbusse gleichzeitig. Der vorhandene Parkstreifen wird zur Wartefläche für die Fahrgäste umfunktioniert. Damit können insbesondere Schüler und Kinder vollständig aus dem Baustellenbereich ferngehalten werden. Die fußufige Umsteigebeziehung zu den stadtauswärts führenden Buslinien an der Luitpoldstraße ist über die Gehwege und lichtsignalisierten Furten der Sternbergstraße sicher möglich, wobei eine zusätzliche Wegstrecke von etwa 150 m in Kauf zu nehmen ist.

 

- Es werden Bauphasen und die jeweiligen Verkehrsführungen bereits im Vorfeld aufeinander abgestimmt. Es muss abschnittsweise gebaut werden und es kommt zu wechselnder Fahrstreifennutzung.

 

- Beim Ausbau der Greflinger Straße und für den Umbau des Knotens Stobäusplatz einschließlich der Lichtsignalanlage wird der stadtauswärtige Verkehr einschließlich der Linienbusse zweistreifig über die Eckverbindung Luitpoldstraße Landshuter Straße Weißenburgstraße umgelenkt. Dafür werden am Übergang von der Landshuter Straße in die Weißenburgstraße begrünte Fahrbahnteiler befestigt und eine provisorische Lichtsignalanlage errichtet. Hierfür muss ein Einzelbaum gefällt werden. Eine Ersatzpflanzung ist vorgesehen. Die Umleitungsstrecke wird nach Abschluss der Maßnahme zurückgebaut.

 

- Radfahrer und Fußnger müssen mit zeitweiligen kleinräumigen Umleitungen auf Nachbarrouten rechnen. Es wird eine fußufige Überquerung des Stobäusplatzes mit lichtsignalisierten Furten aufrechterhalten.

 

- Anliegerverkehre erfahren zeitweise Einschränkungen. Diese werden rechtzeitig und individuell mit dem Baustellenbetrieb abgestimmt.

 

- Wenn besondere Arbeiten ausnahmsweise nur unter Vollsperrung ausgeführt werden können, kann bei Bedarf auch Wochenend- oder Nachtarbeit gerechtfertigt sein.

 

Kosten und Grunderwerb:

 

Die geschätzten Gesamtkosten der oben beschriebenen Maßnahmen belaufen sich auf insgesamt  1,75 Mio. €.

 

Die Mittel für den Umbau Stobäusplatz in Höhe von 1,7 Mio. € sind im Investitionsprogramm 2017-2021 bzw. im Entwurf des Investitionsprogramms 2018-2022 bei UA 6431/00 auf der Haushaltsstelle 1.6431.9500 berücksichtigt. Ein Teil der Kosten wird über den städtebaulichen Vertrag refinanziert.

 

Die Mittel für den Umbau der Rampenverbindung Landshuter Straße Hemauer Straße sind im Investitionsprogramm 2017 2021 bzw. im Entwurf des Investitionsprogramms 2018 2022 bei UA 6398/99 auf der Haushaltsstelle 1.6368.9500 berücksichtigt.

 

Die Maßnahme ist teilweise insbesondere Bushaltestellen rderfähig. Die weitere Abklärung der Förderfähigkeit erfolgt zur Zeit.

 

Grunderwerb ist nicht erforderlich. 

 


Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

Der Stobäusplatz wird entsprechend der Sachverhaltsdarstellung und im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel umgebaut.

 


Anlagen:

Anlage 1 Übersichtskarte im Maßstab 1:1.500

Anlage 2 Übersichtslageplan im Maßstab 1:1.000

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 2 1 VO_18_14354_65_180516_14SB006064_Anlage_1_Maßnahmenbeschluss Übersichtsplan (858 KB)    
Anlage 1 2 VO_18_14354_65_180508_14SB006064_Anlage 2 Maßnahmenbeschluss (939 KB)