Vorlage - VO/18/14379/51  

 
 
Betreff: Weiterentwicklung des Stadtteilprojektes Humboldtstraße, künftig Stadtteilprojekt Galgenberg
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer
Federführend:Amt für Jugend und Familie   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
04.07.2018 
Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

I.Allgemeines, Erweiterung des Einzugsgebietes, Umzug in neue Räumlichkeiten, Umfirmierung in Stadtteilprojekt Galgenberg             

Am 10.11.2015 empfahl der Jugendhilfeausschuss (VO/15/11475/51) die Weiterentwicklung des Stadtteilprojektes Humboldtstraße. Dieser Ausbau wurde in der Folge am 25.11.2015 im Stadtrat beschlossen. Auf eine ausführliche Darstellung der Aufgaben des Stadtteilprojektes wird an dieser Stelle verzichtet.

 

Der Einzugsbereich des Stadtteilprojekts Humboldtstraße erweitert sich durch das Neubaugebiet „Nibelungenkaserne“ erheblich. Bislang versorgt das Stadtteilprojekt fast ausschließlich die Humboldtstraße. Seit Februar 2018 werden die Wohnungen der Stadtbau-GmbH in der Lore-Kullmer-Straße bezogen, insgesamt werden im Laufe des Kalenderjahres 2018 237 Wohnungen der Stadtbau-GmbH bezugsfertig, weitere 66 Wohnungen im ersten Quartal 2019. Darüber hinaus wurden bereits im Herbst 2017 181 Wohnungen des Bauteam Tretzel (BTT) bezogen, darunter auch junge Familien mit Kindern. Weitere 181 Wohnungen werden im Laufe des Jahres bezugsfertig, es ist davon auszugehen, dass auch hier viele junge Menschen vor der Familiengründung oder Familien mit jungen Kindern einziehen werden. Zudem wurden bereits im Herbst 2017 50 Wohnungen bei W.I.R. (Wohnen-Inklusiv- Regensburg) bezogen, auch wenn im geringeren Volumen leben hier ebenfalls junge Familien. Bis Mai 2019 entstehen im Einzugsgebiet des Stadtteilprojektes 715 neue Wohnungen bzw. Haushalte. Letztlich ist dem Einzugsgebiet auch das Sanierungsgebiet der Otto-Hahn-Straße zuzurechnen.

 

Die Ausweitung des Stadtteilprojektes zum jetzigen Zeitpunkt hat den Vorteil, dass das Stadtteilprojekt in den baulichen Wachstumsprozess des Stadtviertels einbezogen ist und zeitnah als zentraler Ansprechpartner für die vielen Familien niedrigschwellig erreichbar ist.

 

Das Stadtteilprojekt in seiner jetzigen Form ist schlichtweg personell zu gering ausgestattet, um den neu entstehenden Bedarf decken zu können. Gerade durch den Bezug der neuen geförderten Mietwohnungen wird seitens des Sozialpädagogischen Fachdienstes bereits  verstärkt um Unterstützung durch das Stadtteilprojekt angefragt, da  vermehrt Familien mit Jugendhilfebedarf (Risikofamilien) diese Wohnungen beziehen. Mit der momentanen personellen und räumlichen Ausstattung (eine Vollzeitstelle, ein Büroraum) ist es jedoch nicht möglich die Familien zu betreuen bzw. mussten bereits Klienten in Regelmäßigkeit abgewiesen werden.

 

Folgender Kartenausschnitt stellt das Einzugsgebiet des erweiterten Stadtteilprojektes Humboldtstraße dar und belegt die deutliche Zuständigkeitsausweitung. Neben dem „Altbaubestand“rdlich der Carl-Maria-Von-Weber-Straße (Komponistenviertel), sollen vor allem die Neubaugebiete an der Lore-Kullmer-Straße (Stadtbau-GmbH und btt), aber auch westlich, also die Otto-Hahn-Straße, zusätzlich zum jetzigen Zuständigkeitsbereich in der Humboldtstraße betreut werden.

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Aufgrund des deutlich veränderten Einzugsgebietes erscheint die Bezeichnung Stadtteilprojekt Humboldtstraße nicht mehr angemessen, aus diesem Grunde wird es in „Stadtteilprojekt Galgenberg“ umbenannt.

 

II. Räumliche Ausstattung / Umzug

Um die Weiterentwicklung des Stadtteilprojektes zur realisieren, mietet die Stadt Regensburg zum 1. Juli 2018 eine Wohneinheit im Gebäudekomplex der Wohnen-Inklusiv-Regenburg-eG an (W.I.R. Wohnen-Inklusiv-Regensburg-eG, Lore-Kullmer-Str. 163, 93053 Regensburg, Haus G, Erdgeschoss, Wohnung Nr. R_0.2; Grundstücksausschuss 24.04.2018: VO/18/14268/23). Die bislang genutzten Räumlichkeiten werden nach Umzug des Stadtteilprojektes aufgegeben und fallen an Amt 55 zurück, dort wird über die künftige Nutzung entschieden.

 

Nachstehender Bildausschnitt stellt den alten und neuen Standort des Stadtteilprojektes dar.

 

 

Die neue Lage des Stadtteilprojektes Galgenberg befindet sich zentral im örtlichen Einsatzschwerpunkt zwischen der Otto-Hahn-Straße, der Lore-Kullmer-Straße und der Humboldtstraße, somit kann der Adressatenbestand des alten Standortes, durch die nach wie vor bestehende Nähe zur Humboldtstraße, unmittelbar weiterversorgt werden. Gleichwohl bietet der neue Standort auf ca. 90 Quadratmetern, drei Räumen, einem Bad und einen Kellerabteil als Materiallager eine zeitgemäße, dem größeren Einzugsgebiet hinreichende und bedarfsorientierte Ausstattung, um den Aufgaben eines Stadtteilprojektes gerecht werden zu können. Durch einen separaten Eingang ist sichergestellt, dass der Betrieb des Stadtteilprojektes keine Störungen der Hausgemeinschaft verursachen wird. Im Gebäude der Wohnen-Inklusiv-Regensburg-eG ist zudem die Mitnutzung von zwei großgigen Gemeinschaftsräumen möglich. In diesen werden, abgestimmt mit den anderen Nutzern im Gebäude, regelmäßige Gruppenangebote ermöglicht werden.

 

III. Personelle Ausstattung

Zum Nachtragshaushalt 2018 wurden, um die, den Stadtteilprojekten zugrundeliegende Konzeption „Stadtteilprojekte im Wandel Konzept 2020“ (im Jugendhilfeausschuss vom 16.04.2015, VO/15/10835/51, beschlossen) hinsichtlich der gebotenen personellen Mindestausstattung von zwei Vollzeitstellen SozialpädagogInnen und eines/r ErzieherIn in Teilzeit (19,5 Wochenstunden), zur Intensivierung der Frühen Hilfen, entsprechende Stellenplananträge gestellt (die Stellen waren bereits beantragt und wurden abhängig vom Baufortschritt im Quartier zurückgestellt).

Im Rahmen des Nachtragshaushalt 2018 wurde die zweite Vollzeitstelle SozialpädagogIn zur Schaffung vorgeschlagen und kann nach positiver Beschlussfassung entsprechend ausgeschrieben und besetzt werden.

Die Teilzeitstelle der ErzieherIn wird zunächst zurückgestellt, soll aber bei weiterem Baufortschritt und damit einhergehender Bedarfssteigerung geschaffen werden.

 

 

IV. Haushaltsrechtliche Hinweise

Zur Realisierung der Weiterentwicklung des Stadtteilprojektes Galgenberg wurden entsprechende Haushaltsmittel eingestellt, konkret handelt es sich um:

1. Miete und Unterhalt für den neuen Standort des Stadtteilprojektes Humboldtstraße (oder Galgenberg?). Nachdem die Kosten für die bisherige Unterbringung im Bürgerhaus Humboldtstraße durch Amt 55 getragen wurden, sind im Haushaltsplan 2019 die notwendigen zusätzlichen Mittel wie folgt veranschlagt:

  • 0.4530.5310: 9.950 €
  • 0.4530.5400: 2.250 €
  • 0.4530.5440950 €

2.r die Ausstattung eines neuen bzw. des erweiterten Stadtteilprojekts stehen im Vermögenshaushalt auf der Hst. 1.4530.9351 bereits im Haushalt 2018 Mittel i. H. v. 11.000 € bereit.

3.Die bisherigen Personalausgaben erhöhen sich lt. Verwaltungsanordnung VA 11.21 bei einer zusätzlichen Vollzeitstelle SozialpädagogIn zum Nachtragshaushalt um 80.450,00 €. Zu einem späteren Zeitpunkt (vermutlich Haushalt 2019) erhöht sich der Personalbedarf zudem um eine Teilzeitstelle (19,5 Wochenstunden) ErzieherIn um 39.775,00 €.

 


 

Der Ausschuss beschließt:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Weiterentwicklung des Stadtteilprojektes Humboldtstraße, künftig Stadtteilprojekt Galgenberg, dem Bericht entsprechend umzusetzen.

 

 

 


Anlagen: