Vorlage - VO/19/15297/53
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Sachverhalt:
Nach dem Ende 2015 und Anfang 2016 der Zuzug von Asylsuchenden in Regensburg immer mehr zunahm, eröffnete die Stadt im Mai 2016 als Notmaßnahme die sogenannte Halle 37 in der Dieselstraße 7. Die ehemals als Lagerhalle oder Baumarkt betriebene Halle im Stadtosten wurde vom Amt für Sport und Freizeit kurzerhand für die Nutzung zahlreicher Sportarten ausgestattet und ab diesem Zeitpunkt als „Freizeitsporthalle für Integration“ betrieben. Nach technischen Problemen mit der ersten Halle ist das Angebot nunmehr auf demselben Gelände in eine andere Halle umgezogen, die nun auch ausreichende Sanitärräume vorhält. Mit diesem Angebot möchte die Stadt Regensburg den Flüchtlingen und Asylsuchenden, aber auch anderen Bürgerinnen und Bürgern in Regensburg kostenlose und überdachte Sportmöglichkeiten bieten. Das Konzept einer offenen Halle trägt dem Wunsch nach individueller Gestaltung von Freizeit Rechnung. Eine Freizeitsporthalle, die nicht durch Schul- und Vereinssport gebunden ist, war in der Sportstadt Regensburg bis dahin nicht vorhanden, die Nachfrage danach aber groß.
Zielgruppen Eine Zielgruppe sind Asylbewerber und Migranten aus der Umgebung der Einrichtung, die bereits einen Aufenthaltsstatus erhalten haben. Auch vor dem Hintergrund, dass sich die Zahl der Flüchtlinge in Regensburg auf einem hohen Stand stabilisiert hat, wurde dieses Projekt umgesetzt. Einheimische und Geflüchtete können hier gemeinsam Sport treiben. Die Halle wird so zu einem Ort der Begegnung und Integration.
Sportangebote Die Sportangebote in der Halle sind vielfältig und reichen von Fitness über Fußball bis hin zu Boccia. Die Halle bietet zwei Tischtennisplatten sowie Soccer-, Basketball-, Petanque- und Hockeyfelder. In anderen Hallenbereichen sind Matten für Kampfsportarten, Gymnastik- und Tanzsport ausgelegt. Neu hinzugekommen sind auch Kurse wie Functional Training, Stretching, Capueira und Yoga. Auch der wöchentliche Breakdance-Kurs wird sehr gut angenommen. Die Halle wird durch einen ausgebildeten Sportpädagogen betreut, der einen Teil der gebundenen Angebote durchführt, bei freiem Spiel die Sportflächen zuteilt und als Schiedsrichter bzw. Berater tätig ist. Er ist Angestellter der Stadt und übt das Hausrecht aus.
Nutzerzahlen Die Nutzungszahlen sind seit der Eröffnung stetig gestiegen und liegen in den Wintermonaten bei ca. 1.200 – 2.000 Besuchern pro Monat und im Sommer bei ca. 600 – 1.100 Besuchern/Monat (je nach Wetterlage). Dabei ist das Verhältnis Einheimische zu Migranten etwa 1:1. Dadurch, dass die Besucher meist als Einzelpersonen bzw. als kleine Gruppen kommen, werden die Sportflächen durchwegs gemischt benutzt und die Integration dadurch massiv unterstützt. Ab dem Schuljahr 2019/2020 wird die Halle 37 auch als Ausweichhalle für die zu sanierende Halle des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums genutzt.
Öffnungszeiten und Eintritt Geöffnet ist die Halle derzeit von Montag bis Freitag von 14 bis 20 Uhr und an jedem 1. Samstag im Monat von 13.00 Uhr bis 19.00 Uhr. Während der Öffnungszeiten steht den Nutzern die Halle zum freien Spiel zur Verfügung. Alle Sportvereine sind eingeladen, sich in der Halle 37, auch außerhalb der Öffnungszeiten, durch eigene Angebote einzubringen. Die Nutzung der Halle ist kostenlos.
Hintergrundinfos Betrieben wird die „Halle 37“ vom Amt für Sport und Freizeit der Stadt Regensburg. Ehrenamtliche Unterstützung erhält das Projekt von Studenten der Universität Regensburg. Insbesondere der Verein „Campus Asyl“ engagiert sich bei der Kontaktaufnahme zu den Geflüchteten. Außerdem ist die Initiative des BLSV „Integration durch Sport“ als Partner im Boot und unterstützt durch Öffentlichkeitsarbeit und mit Sportgeräten. Die Halle liegt für ihren Zweck optimal inmitten von mehreren Gemeinschaftsunterkünften und nahe dem staatlichen Ankerzentrum in der Zeißstraße.
Derzeitige Laufzeit und Kosten Die Anmietung der derzeitigen Halle wurde nach Beschluss des Grundstücksausschusses vom 27.09.2016 vorgenommen. Die Halle hat 1.680 m2 Hallen- und 304 m2 Bürofläche, wobei Teile der Büroflächen an die Bayerische Sportjugend und die Medieninitiative Ostbayern untervermietet sind. Die Mieteinnahmen dafür betragen derzeit rund 400 €. Die Stadt trägt die Miete. Der Mietvertrag läuft bis Ende Mai 2020 und jeweiliger Verlängerung um ein Jahr, wenn nicht mit einer Frist von drei Monaten vor Ablauf der jeweiligen Mietzeit gekündigt wird. Eine feste Verlängerung bis 2022 ist nach Sondierung mit dem Vermieter vorstellbar. Eine Mieterhöhung sieht der derzeitige Mietvertrag nicht vor. Für die Ausstattung der Halle mit Sportgeräten, die u. E. ausreichend sind, wurden bisher ca. 75.000,00 Euro aufgewendet. Im aktuellen Stellenplan stehen für die „Halle 37“ Planstellen in folgendem Umfang zur Verfügung: Stkz. 53 1003, EG 9 a TVöD, 33 Wochenstunden, kw 31.05.2020 Stkz. 53 2009, EG 4, ½ Stelle, kw 31.05.2020 Notwendige Stellenplanänderungen werden zum Haushalt 2020 beantragt. Das Personal hat befristete Verträge bis 31.05.2020. Die Arbeitsplatzkosten betragen für einen Hausmeister EG 4 (50 %) derzeit ca. 30.000,00 Euro pro Jahr. Für einen Sportpädagogen EG 9 a (33 Stunden) ca. 71.650,00 Euro pro Jahr.
Vorschlag der Verwaltung: Der Mietvertrag für die Halle auf dem Gelände der Dieselstraße 7 ist bis Ende Mai 2020 geschlossen. Aufgrund des erfolgreichen Betriebs der Halle als effektives Integrationsprojekt und als dringend notwendige Freizeitsporthalle, schlägt die Verwaltung vor, dieses Angebot auf Dauer einzurichten. Sowohl im derzeit laufenden integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) – Soziale Stadt - innerer Südosten, als auch im Sportentwicklungsplan 2019 - 2030 wird die Weiterführung des Projektes empfohlen. Der Mietvertrag sollte deshalb verlängert werden.
Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:
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