Vorlage - VO/19/15817/50  

 
 
Betreff: Haushaltsjahr 2020 (Zuschüsse);
Zuschussanträge für Zuwendungen der Stadt nach den Richtlinien für die Gewährung von Zuwendungen an die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege und an soziale Initiativen
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer
Federführend:Amt für Soziales   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten Vorberatung
18.09.2019 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

Sachverhalt:

 

1. Regensburger Soziale Initiativen e.V.

 

Im Finanzierungsplan für das Haushaltsjahr 2020 veranschlagen die Regensburger Sozialen Initiativen e.V. Gesamtausgaben in Höhe von 9.200 € (Zuschussantrag vom 15.03.2019). Diesen stehen Einnahmen in Höhe von 7.000 € gegenüber. Es wird folglich ein Defizit in Höhe von 2.200 € erwartet.

Die Verwaltung schlägt vor, den Regensburger Sozialen Initiativen einen Zuschuss in Vorjahreshöhe, d.s. 1.700 € zu gewähren.

 

 

2. Kontakt Regensburg e.V. Regensburger Beratungsstelle gegen Gewalt

 

Der Kontakt Regensburg e.V. ist ein Verein, der seit über 30 Jahren im Bereich Prävention, Integration und Resozialisierung mit Straftätern arbeitet.

Im Jahr 2000 wurde der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt“ in Regensburg gegründet. Dieser hat das Ziel Frauen zu helfen, die in Stadt und Landkreis Regensburg Opfer häuslicher Gewalt wurden. Der Kontakt Regensburg e.V. ist Mitglied des „Runden Tisches“.

Im Juli 2007 wurde die „Regensburger Beratungsstelle gegen Gewalt (RBG)“ des Kontakt Regensburg e.V. ins Leben gerufen.

Die RBG ist eine Anlaufstelle für Täter und Täterinnen, die ein gewaltfreies Leben anstreben (beim Klientel der RBG handelt es sich aber fast ausschließlich um männliche Täter).

Das oberste Ziel der Angebote ist die Beendigung der Gewalt und somit die Verhinderung weiterer Gewalttaten.

 

Die Beratungsstelle umfasst folgende Tätigkeitsbereiche:

      Clearinggespräch zur Erfassung des Problems und der Dringlichkeit; bedarfs-orientierte Beratung und Begleitung; Unterstützung bei Krisen; (2018 fanden 136 telefonische Gespräche statt; 45 Klienten davon 6 Frauen - wandten sich persönlich an die RBG);

      Vermittlung an weiterführende Stellen und Institutionen im Rahmen der inter-disziplinären Zusammenarbeit; Paarerstberatungen; im Rahmen der offenen Beratung fanden im Jahr 2018 143 Gesprächskontakte statt;

      Anti-Aggressivitäts-Training (AAT); dieses Programm richtet sich speziell an gewalttätige Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene; Erfahrungswerte zeigen, dass das AAT eine sehr effektive Behandlungsmethode für gewaltbereite Wiederholungstäter darstellt; 2018 fand ein Kurs statt mit 11 Teilnehmern. Die Zahl der Probanden ist rückläufig. 2017 fanden noch 2 Kurse statt mit insgesamt 18 Teilnehmern;

      Anti-Gewalt-Individual-Training (AGIT); dieses Angebot richtet sich an Täter/ Innen, die im häuslichen oder öffentlichen Raum eine Gewalttat begangen haben; (2018: 43 Teilnehmer, davon vier Frauen).

 

Rd. 71% der Klienten stammten aus dem Stadtgebiet Regensburg und rd. 29% aus dem Landkreis Regensburg, sowie der gesamten Oberpfalz.

 

Seit dem Jahr 2012 fördert die Stadt Regensburg die RBG des Kontakt e.V. mit einem Zuschuss in Höhe von jährlich 3.000 €. Mit Antrag vom 01.03.2019 wurde eine Weiterförderung beantragt.

 

Aus der Sicht der Verwaltung erscheint eine Förderung der RBG durch die Stadt Regensburg weiterhin sinnvoll, da zum einen das Angebot zur Begegnung häuslicher Gewalt bzw. zur Gewaltvermeidung notwendig und effektiv erscheint und zum anderen durch die Mitförderung der Stadt der Bayer. Landesverband für Gefangenenfürsorge und Bewährungshilfe e.V. als Hauptförderer der RBG gewonnen werden konnte. Auch der Landkreis Regensburg beteiligt sich an der Finanzierung. Mit geringen städtischen Mitteln kann die Finanzierung einer hauptamtlichen Fachkraftstelle für Gewaltprävention erreicht werden.

 

Die Verwaltung schlägt daher vor, dem Kontakt Regensburg e.V. r seine „Regensburger Beratungsstelle gegen Gewalt (RBG)“ auch für das Haushaltsjahr 2020 einen Zuschuss in Höhe von 3.000 € zu gewähren. 

 

 

3. DrugStop Drogenhilfe Regensburg e.V. Beratungsstelle BASIS“

 

In der Beratungsstelle BASIS betreut und begleitet der DrugStop Drogenhilfe Regensburg e.V. Drogenkonsumenten in allen Stadien der Genesung.

Das Angebot von DrugStop umfasst die Betreuung einer Selbsthilfegruppe für clean lebende Drogenabhängige, den Kontaktladen AKUT, die Beratung für Betroffene und Angehörige und die Nachsorge für ehemalige Drogenabhängige. Dazu gehören das „Betreute Einzelwohnen“ (lebensnahe Unterstützung im Rahmen der Nachsorge mit der Zielsetzung, Grundlagen für ein drogenfreies und selbstverantwortliches Leben zu schaffen) und die ambulant betreute „Nachsorge-Wohngemeinschaft auch für forensische KlientInnen“.

DrugStop führt außerdem auch Veranstaltungen zur Suchtprävention vor allem an Schulen und in Ausbildungsbetrieben durch.

 

Weitere Schwerpunkte waren im Jahr 2018:

- Stabilisierung und Überprüfung der Angebote des Kontaktladens AKUT;

- Unterstützung beim Aufbau einer medizinischen Versorgung für Suchtkranke;

- aktive Teilnahme am Suchtarbeitskreis „Schulterschluss“; Zusammenstellung der Angebote für Kinder von suchtkranken Menschen in Regensburg;

- Ausarbeitung eines Konzepts um die Beratungsstelle mit einer Beratungsstelle für jugendliche KonsumentInnen zu bereichern.

 

Bereits seit dem Jahr 2007 unterstützt die Stadt Regensburg die „Beratungsstelle BASIS“ des Vereins DrugStop mit einem Pauschalzuschuss von jährlich 2.500 €.

 

Außerdem gewährt der Bezirk Oberpfalz zu den Personalkosten dieser Fachkraftstelle seit dem Jahr 2007 bis auf Weiteres einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 15.000 €.

 

Die beim Verein DrugStop beschäftigte Fachkraft soll im Bereich von Sekundär- bzw. Tertiärmaßnahmen tätig sein. Derartige Hilfen gehören zum Leistungskatalog der Suchtberatungsstellen und fallen somit in die Förderzuständigkeit des Bezirks. Lediglich der Primärbereich wie z.B. Prävention an Schulen fällt damit in den Aufgabenbereich der örtlichen Träger. Dieser Bereich wird überwiegend durch den Einsatz von ehrenamtlichen Helfern abgedeckt, die festangestellte Fachkraft wirkt aber begleitend mit.

 

Durch die Mitförderung der Stadt Regensburg kann die ehrenamtliche Präventionsarbeit im Primärbereich ausgedehnt werden, da für Sekundär- und Tertiärmaßnahmen, die bisher von ehrenamtlichen Helfern durchgeführt wurden, eine hauptamtliche Fachkraft eingesetzt werden kann.

 

Bei der Zustimmung der Stadt Regensburg zur Förderung des DrugStop wurde berück- sichtigt, dass der Verein einen wertvollen und wichtigen Beitrag in der Drogenarbeit leistet. Insbesondere wird Präventionsarbeit vor Ort organisiert und durchgeführt.

 

Mit Schreiben vom 09.03.2019 beantragt der Verein auch für das Jahr 2020 eine Förderung durch die Stadt Regensburg. Nach Ansicht der Verwaltung ist die Gewährung eines Zuschusses in Vorjahreshöhe von 2.500 € gerechtfertigt.

 

Die Finanzierung der Gesamtmaßnahme (Personal- und Sachkosten) ist durch den Träger zu gewährleisten. Eventuell auftretende Finanzierungslücken sind durch die Erhöhung der Eigenleistung zu schließen.

 

4. Bayerisches Rotes Kreuz, Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz, Psychosoziale Aids-Beratungsstelle Oberpfalz, Spritzentausch für Drogen konsumierende Menschen

 

Die psychosoziale Aids-Beratungsstelle Oberpfalz ist eine vom Freistaat Bayern und dem Bezirk Oberpfalz geförderte Beratungsstelle und Teil eines Netzes von zehn Aids-Beratungsstellen in Bayern.

Die Aids-Beratungsstelle hat im Präventionsbereich sehr erfolgreiche Angebote für Menschen mit häufigem Risikoverhalten aufgebaut. Dazu gehören:

  • Spritzentauschangebot für Menschen, die intravenös Drogen konsumieren;
  • HIV- Prävention mit MSM (Männer, die Sex mit Männern haben);
  • aufsuchende Arbeit im Prostitutionsmilieu;
  • Checkpoint Regensburg das Testangebot der AIDS-Beratungsstelle;
  • S.A.M Mein Heimtest: Pilotprojekt seit Juli 2018; mit Hilfe von Testkits werden Proben genommen und an Partnerlabore verschickt; Zielgruppe sind Menschen, die von herkömmlichen Testangeboten nicht oder nur schlecht erreicht werden.

 

Das Projekt Spritzentausch existiert seit dem Jahr 2011 und wird aktuell federführend von der Aids-Beratungsstelle Oberpfalz finanziert und organisiert. Die Durchführung erfolgt in Kooperation mit der Caritas Suchtambulanz und dem Kontaktladen DrugStop Akut.

 

Die Stadt Regensburg unterstützt dieses Projekt bereits seit dem Jahr 2012 mit einem Zuschuss im Rahmen der freiwilligen Leistungen im sozialen Bereich.

 

Durch die zunehmende Akzeptanz stiegen die Spritzentauschvorgänge kontinuierlich an:

 

2012:    266                2013:     610                           2014:  1.811              2015:   3.618

2016: 4.330                2017:  7.329                           2018:  7.943

 

Dadurch erhöhten sich auch die Kosten für den Kauf der für den Spritzentausch nötigen Hygienebedarfsmittel (Pumpen, Nadeln, Filter usw.).

 

Um dem zunehmenden Erfolg des Spritzentausches und dem damit verbundenen Anstieg der Kosten Rechnung zu tragen, wurde der Zuschuss der Stadt Regensburg in den vergangenen Jahren laufend erhöht:

 

2012:     1.000 €          2013:    2.500 €          2014:    2.500 €          2015:   5.000 €

2016:   10.000 €          2017:  12.000 €          2018:  20.000 €

 

In seiner Sitzung am 20.09.2018 hat der Ausschuss für Soziales und Allgemeine Stiftungsangelegenheiten beschlossen, der Aids-Beratungsstelle für die Durchführung des Spritzentausches für das Jahr 2019 einen Zuschuss in Höhe von 25.000 € zu gewähren.

 

Seit der Eröffnung des Kontaktladens AKUT des DrugStop Drogenhilfe Regensburg e. V. im Mai 2017 sind die Spritzentauschvorgänge sprunghaft angestiegen (von 4.330 im Jahr 2016 auf 7.943 im Jahr 2018, das entspricht einem Anstieg von rd. 83%). Es wird weiter mit einem Anstieg gerechnet, aber nur noch in einem moderaten Bereich, weil eine hohe Durchdringung der Zielgruppe bereits erreicht wurde.

Die Steigerung der Abgabemengen und Kundenzahlen bedeutet nicht eine Zunahme der Anzahl an DrogenkonsumentInnen in Stadt und Landkreis Regensburg, sondern belegt nach Ansicht der Aids-Beratungsstelle, dass es immer besser gelingt, Drogen konsumierende Menschen anzusprechen und zu hygienischem Drogenkonsumverhalten zu motivieren.

Durch das Projekt Spritzentausch wird wichtige Präventionsarbeit geleistet, da so die Infizierung mit Krankheiten wie z.B. Hepatitis C verhindert werden kann.

 

Aufgrund der Erfahrungen bei der HIV und Hepatitis Testwoche 2017 wurde das Angebot der AIDS-Beratungsstelle im Kontaktladen AKUT ausgeweitet. 2018 wurde ein dauerhaftes Beratungs- und Testangebot begonnen. Dadurch kann verhindert werden, dass Infektionen chronisch und damit infektiös werden. 2018 konnten fünf Hepatitis C Infektionen neu diagnostiziert und einer Behandlung zugeführt werden.

 

Das BRK rechnet für 2020 mit Kosten für die Beschaffung der Hygienebedarfsmittel in Höhe von 38.000 €. Um die Finanzierung des Projekts Spritzentausch sicherzustellen, beantragt die Aids-Beratungsstelle die Übernahme von 80% des Defizits, d.s. 30.000 €, durch die Stadt Regensburg, weil inzwischen 80% der betreuten Drogenkonsumenten aus dem Stadtgebiet kommen (bisher wurde von der Stadt Regensburg ein Zuschuss in Höhe von 70% des Defizits gewährt). Die übrigen 20% des Defizits werden vom Landkreis Regensburg als Zuschuss beantragt.

 

Damit das Spritzentauschangebot im bisherigen Umfang aufrechterhalten werden kann, schlägt die Verwaltung aus den o.g. Gründen vor, den Zuschuss für die Psychosoziale Aids-Beratungsstelle Oberpfalz des Bayerischen Roten Kreuzes, Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz anzuheben und für das Jahr 2020 einen Zuschuss in Höhe von 30.000 € (das entspricht rd. 80% des Defizits) zu gewähren.

 

Die Sicherstellung der Gesamtfinanzierung obliegt dem Maßnahmeträger.

 

 

5. DALI Polytox Suchthilfe Regensburg e.V.

 

Der Verein DALI Polytox e.V. ist ein Suchthilfeverein, der Selbsthilfegruppen für Menschen anbietet, die von mehreren Substanzen (Drogen, Alkohol, Medikamente, andere Stimulantien) abhängig waren oder sind.

 

Vor allem Aufklärungsarbeit bei jungen Leuten, z.B. in Schulen, Jugendgruppen, Lernwerkstätten usw. ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von DALI Polytox.

Auch Workshops mit dem Thema Prävention und Hilfe beim Umkehren vor der Sucht sind ein großes Ziel und wichtiger Inhalt des Vereins.

In der offenen Gruppe des Vereins kann sich jeder über das Thema Sucht und Hilfe während des Ausstiegs (oder danach) informieren. In einer weiteren Gruppe treffen sich Menschen, die schon seit einiger Zeit clean oder trocken leben. In der Gruppe finden sie Unterstützung und gewinnen an Sicherheit.

 

In der Gruppe „Kunstrausch“nnen clean oder trocken lebende Abhängige ihre Gefühle und Ängste mit Hilfe der Malerei oder Musik verarbeiten. Es werden individuelle Bilder und auch Gemeinschaftsprojekte gemalt.

 

Die Vereinsmitglieder sind ehrenamtlich tätig, nehmen auch an Veranstaltungen, die z.B. von Einrichtungen aus der Suchthilfe organisiert werden, teil und beteiligen sich aktiv in zwei Arbeitskreisen des Suchtarbeitskreises. DALI Polytox ist bei KISS, der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe, eingebunden.

 

Durch den Umzug in neue Räume sind die Ausgaben des Vereins gestiegen. Mit Schreiben vom 13.03.2019 hat der Verein auch für das Jahr 2020 einen Zuschuss der Stadt Regensburg zur Finanzierung der Miete beantragt.

 

Durch die Ausrichtung auf den oben genannten Personenkreis ist nach Ansicht der Verwaltung das Konzept des DALI Polytox eine sinnvolle Ergänzung zu dem in Regensburg bereits bestehenden Angebot für suchtkranke Menschen.

Es wird daher vorgeschlagen, DALI Polytox für das Jahr 2020 einen Zuschuss in Vorjahreshöhe von 1.200 € zur Finanzierung der Mietkosten zu gewähren.

 

 

6. KulTür Regensburg e.V.

 

Das Projekt KulTür Regensburg wurde im April 2015 von den drei Trägern Evangelisches Bildungswerk e.V., Kulturnetz eG und Ostbayerisches Kulturforum e.V. mit dem Ziel initiiert, kulturelle Teilhabe für Menschen mit geringem Einkommen in Regensburg zu ermöglichen. Im Oktober 2017 wurde der Verein „KulTür Regensburg e.V.“ gegründet, der inzwischen gemeinnützig anerkannt ist.

Im gleichen Monat wurden eigene Räume in der Obermünsterstraße 1 in Regensburg bezogen.

 

Damit das Angebot viele Menschen erreicht, hat KulTür ein Netzwerk aus verschiedenen kulturellen und sozialen Organisationen und Ansprechpartnern aufgebaut. Regensburger Veranstalter unterschiedlichster Sparten stellen kostenfreie Tickets, bzw. nicht abgerufene Plätze, für KulTür Gäste zur Verfügung. Vorbild waren die Tafeln für Nahrungsmittel.

KulTür orientiert sich bei der Bemessung der Bedürftigkeit der Personen an der deutschlandweit gültigen Pfändungsfreigrenze plus einem Ermessensspielraum von 10%. Das Einkommen wird entweder von einem der Sozialpartner bestätigt oder durch den KulTür-Gast nachgewiesen.

 

Dieses Netzwerk wird ständig weiter ausgebaut. Derzeit arbeitet KulTür mit über 160 Partnern aus dem Sozial- und Kulturbereich und über 80 Kulturpartnern zusammen und konnte seit dem Projektstart rd. 26.000 Eintrittskarten an 2.000 registrierte KulTür-Gäste und 80 Sozialgruppen vermitteln. Im Durchschnitt vermittelt KulTür 550 Karten pro Monat an Menschen ohne oder mit geringem Einkommen.

 

Derzeit übernehmen 10 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen die Kartenvermittlung und persönliche Beratung der KulTür-Gäste am Telefon oder im KulTür-Laden.

Seit der Vereinsgründung übernimmt eine hauptamtliche Geschäftsführerin in Teilzeit wesentliche Aufgaben wie z.B. den Aufbau, die Akquise und Pflege des Partnernetzwerkes, die Öffentlichkeitsarbeit und finanzielle Akquise, die Zusammenstellung des monatlichen Veranstaltungsangebots, die Organisation und die Begleitung der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und die Konzeption und Durchführung von niedrigschwelligen KulTür-Projekten.

 

Das Tochterprojekt Kinder-KulTür vermittelt und entwickelt zusätzlich Kultur- und Sportveranstaltungen, sowie Ferienangebote für Kinder zwischen 3 und 16 Jahren, die in sozial benachteiligten Verhältnissen leben.

 

Ab dem Jahr 2018 veranstaltet und organisiert KulTür in Zusammenarbeit mit seinen Partnern niedrigschwellige Kulturangebote, insbesondere aus den Bereichen Musik, Lesung, Kunst und Design.

 

Durch die Anmietung eines eigenen Büros und den Ausbau des KulTür-Angebots stiegen aber auch die Ausgaben von KulTür.

Nach der Absage eines privaten Geldgebers, der KulTür für die nächsten drei Jahre eine existenzielle Förderung zugesichert hatte, geriet KulTür im Juli 2018 in eine finanzielle Krise. Durch die verstärkten Anstrengungen des Vereins konnten aber Spender gefunden und die finanzielle Lücke geschlossen werden.

 

Die Stadt Regensburg gewährt dem KulTür Regensburg e.V. im Jahr 2019 einen Zuschuss in Höhe von 5.000 € (siehe Beschluss des Ausschusses für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten vom 20.09.2018).

 

Um das voraussichtliche Defizit im Jahr 2020 zu decken, hat der KulTür Regensburg e.V. mit Schreiben vom 19.02.2019 einen Zuschuss der Stadt Regensburg in Höhe von 5.000 € beantragt.

Der Verein wird sich auch weiterhin verstärkt um Sponsoren und Spender bemühen, damit das Projekt weiter finanziert werden kann.

 

Der KulTür Regensburg e.V. fördert durch die Vermittlung von Tickets, die die Veranstalter zur Verfügung stellen, und die Durchführung von verschiedenen Projekten im kulturellen Bereich die kulturelle Teilhabe und die Integration sozial Benachteiligter. Dadurch erhöht sich auch die Lebensqualität dieser Menschen und die Veranstalter werden für diesen Personenkreis sensibilisiert.

Die Verwaltung schlägt daher vor, dem Antrag des KulTür Regensburg e.V. zu entsprechen und für das Jahr 2020 einen Zuschuss in Höhe von 5.000 € zu gewähren.

 

 

7. Regensburger Tafel e.V.

 

Die Regensburger Tafel ist ein Ende 1997 gegründeter gemeinnützig anerkannter Verein, der sich nach dem Vorbild anderer Tafeln in deutschen Städten der Aufgabe widmet, durch Sammlung und Verteilung von Lebensmitteln und Sachspenden Bedürftigen zu helfen.

Von Lebensmittel- und Obstmärkten, Bäckern, Metzgern und anderen Spendern werden Fleisch- und Wurstwaren, Obst, Gemüse, Konserven, Teigwaren, Backwaren, Säfte, Milchprodukte usw. gesammelt.

Die Lebensmittel und Sachspenden werden mit dem Liefer- bzw. Privatwagen abgeholt und an die entsprechenden Einrichtungen weitergeleitet oder im Laden der Regensburger Tafel an die Bedürftigen ausgegeben.

 

Der Laden der Regensburger Tafel befindet sich seit April 2013 in der Liebigstr. 4b und ist an drei Tagen pro Woche (Montag Frauentag“, Lebensmittelabgabe nur an alleinstehende Frauen und Mütter-, Mittwoch und Freitag) geöffnet. Der Regensburger Tafel e.V. betreibt außerdem eine Verteilstelle in Neutraubling, die am Donnerstag geöffnet ist. Am Dienstag erfolgt die Abgabe von Lebensmitteln an soziale Einrichtungen im Stadtgebiet.

 

Seit Anfang des Jahres 2018 führt die Regensburger Tafel in Kooperation mitRegensburgs Netten Nachbarn“ das neue Projekt „tafeln zuhause“ durch. Dabei können Menschen, die nicht mehr in der Lage sind zur Ausgabestelle zu kommen und die die Kriterien der Tafel erfüllen, auch mit Lebensmitteln beliefert werden.

 

Nach Informationen der Regensburger Tafel werden immer mehr Waren über Organisationen wie „to Good to Go“ abgewickelt, der sich immer mehr Einzelhändler anschließen. Für die Tafeln bedeutet dies, dass immer weniger Waren zur Verteilung an Bedürftige zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund hat sich die Regensburger Tafel entschlossen, ab dem Jahr 2019 Verteiler des Bundesverbandes der Tafeln zu werden und ein Zentrallager aufzubauen. Die Verteiler erhalten Palettenware, die in großen Mengen von Firmen zur Verfügung gestellt werden. Diese verteilen sie weiter an ihre eigenen Kunden und an die umliegenden Tafeln. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass genügend Lebensmittel für alle Bedürftigen in Regensburg zur Verfügung stehen.

Die entstehenden Kosten werden durch die Einnahmen aus der Abgabe der Lebensmittel an die Kunden und durch Spenden, wie z.B. die der Lidl-Pfandspende, finanziert.

 

Die Regensburger Tafel versorgt wöchentlich an allen Ausgabestellen insgesamt ca. 3.000 Personen.

 

Mit Schreiben vom 27.03.2019 legte der Verein den Finanzierungsplan für das Haushaltsjahr 2020 vor. Bei Gesamtausgaben in Höhe von 121.000 € und Gesamteinnahmen (ohne den städt. Zuschuss) in Höhe von 102.000 € rechnet der Regensburger Tafel e.V. mit einem Defizit in Höhe von 19.000 €.

 

Damit die wichtige gemeinnützige Arbeit des Vereins aufrechterhalten werden und den Bedürftigen Regensburgs im bisherigen Umfang von der Regensburger Tafel geholfen werden kann, schlägt die Verwaltung vor, dem Regensburger Tafel e.V. wie in den Vorjahren auch für das Haushaltsjahr 2020 einen Zuschuss in Höhe von 5.000 € zu gewähren.

 

 

8. Solwodi Bayern e.V. Fachberatungsstelle Regensburg

 

Solwodi ist die Abkürzung von „SOLidarity with WOmen  in DIstress“ Solidarität mit Frauen in Not. Solwodi wurde 1985 von der deutschen Ordensschwester Dr. Lea Ackermann in Kenia gegründet, um Frauen und Mädchen zu helfen, die sich dort aufgrund ihrer Armut prostituieren. Seit 1987 engagiert sich Solwodi auch in Deutschland mit inzwischen 18 Fachberatungsstellen und neun Schutzwohnungen.

Im Dezember 2015 wurde in Regensburg die fünfte Fachberatungsstelle von Solwodi in Bayern für ausländische Frauen in Notsituationen eröffnet. Das Hilfeangebot von Solwodi erstreckt sich auf psychosoziale Beratung und Begleitung von Frauen und Kindern, die Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution, Zwangsheirat und anderen Formen von Gewalt und Ausbeutung geworden sind, sowie auf aufsuchende Arbeit in Flüchtlingsunterkünften und im Prostitutionsmilieu.

 

Nach dem vorgelegten Tätigkeitsbericht wurden von Solwodi Regensburg im Jahr 2018 151 Frauen beraten, begleitet und betreut. Die Schwerpunkte bilden:

  • Menschenhandel/Zwangsprostitution (40 Fälle);
  • drohende oder bereits erfolgte Zwangsverheiratung oder Ehrverfolgung (26 Fälle);
  • sonstige Formen von Gewalt (74 Fälle).

 

Die Fachberatungsstelle in Regensburg wurde bis Ende 2017 mit den Spendengeldern aus der Kollekte anlässlich des Katholikentages 2014 in Regensburg, Mitteln der Diözese Regensburg und Eigenmitteln von Solwodi Deutschland finanziert.

Die Fachberatungsstellen von Solwodi in Bayern werden vom Bayerischen Staats-ministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert (Solwodi hat auch für die Fachberatungsstelle Regensburg einen Zuschuss des Ministeriums beantragt und rechnet mit einer Förderung in Höhe von rd. 39.000 €). Außerdem hat der Verein die Gewährung von EU-Fördermitteln und einen Zuschuss der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit beantragt.

In seiner Sitzung am 20.09.2018 hat der Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungs- angelegenheiten beschlossen, Solwodi für das Haushaltsjahr 2019 einen Zuschuss in Höhe von 5.000 € zu gewähren.

Mit Schreiben vom 13.03.2019 hat Solwodi auch für das Jahr 2020 einen Zuschuss der Stadt Regensburg zur Finanzierung der Beratungsstelle beantragt.

 

Die Tätigkeit der Fachberatungsstelle von Solwodi trägt zu einer Optimierung des in Regensburg vorhandenen Hilfeangebots (Frauenhäuser, Flüchtlings- und Migrationssozialarbeit) bei, da die angebotenen Hilfen speziell auf Frauen in den oben beschriebenen Notsituationen ausgerichtet sind und in dieser Form in Regensburg eine Lücke füllen.

Außerdem ergänzt Solwodi das in Regensburg bereits vorhandene Angebot der aufsuchenden Arbeit im Prostitutionsmilieu des Gesundheitsamtes Regensburg, da das Gesundheitsamt bei Hinweisen auf Wunsch nach Ausstieg, zur Gewalt/Zwang-Problematik andere Stellen hinzuziehen muss, sofern die Frauen mit der Aufhebung der Schweigepflicht einverstanden wären.

 

Aus diesen Gründen schlägt die Verwaltung vor, dem Antrag des Solwodi Bayern e.V. zuzustimmen und für die Fachberatungsstelle Regensburg für das Haushaltsjahr 2020 einen Zuschuss in Höhe von 5.000 € zu gewähren.

 

 

 

 

 


Der Ausschuss für Soziales und allgemeine Stiftungsangelegenheiten empfiehlt dem Stadtrat im Haushaltsjahr 2020 Mittel für folgende Zuschüsse bereitzustellen:

 

Die Aufnahme in den Haushaltsplan 2020 steht unter dem ausdrücklichen Vorbehalt der verfügbaren Haushaltsmittel. Der Stadtrat wird voraussichtlich im Juli 2020 über die Freigabe im Einzelfall entscheiden.

 

Antragsteller

Verwendungszweck

 

Betrag / €

1. Regensburger Soziale Initiativen 

Laufende Arbeit

1.700

2. Kontakt Regensburg e.V.

Regensburger Beratungs-stelle gegen Gewalt

3.000

3. DrugStop Drogenhilfe Regensburg e.V.

Beratungsstelle BASIS

2.500

4. Bayer. Rotes Kreuz, Bezirksverband       Niederbayern/Oberpfalz

 

Spritzentausch für Drogen   konsumierende Menschen

30.000

 

5. Dali Polytox Suchthilfe Regensburg e.V.

 

Zuschuss zur Miete für die Begegnungsstätte

1.200

6. KulTür Regensburg e.V.

Laufende Arbeit

5.000

7. Regensburger Tafel e.V.

Laufende Arbeit

5.000

8. Solwodi Deutschland e.V.

Beratungsstelle

5.000