Sachverhalt:
1. Sachverhalt
2. Nachahmenswerte Impulse
• Impulse für die Stadtentwicklung: Die Welterbe-Städte müssen gesellschaftliche Entwicklungen wie demografischer Wandel, Migration und Klimawandel bewältigen und sind den globalen Nachhaltigkeitszielen besonders verpflichtet. Sie stellen sich der Herausforderung des Bauens im Bestand besonders erhaltenswerter Bausubstanz und tragen durch den Schutz und die Bewahrung des kulturellen Erbes zur städtischen Resilienz maßgeblich bei. • Impulse für die Wirtschaft: Welterbe und Denkmäler wirken als Standortfaktoren, sind aber auch unmittelbare Felder des wirtschaftlichen Handelns durch arbeitsintensive Aufträge, einen hohen Qualitätsanspruch und die Umsetzung von Nachhaltigkeit. Natürlich stellt der Tourismus einen besonders bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. • Impulse für die Umwelt: Der Umgang mit den Folgen des Klimawandels, die Nutzung regenerativer Energien und energetische Maßnahmen stellen Welterbe-Altstädte vor besondere Herausforderungen, führen aber auch zu innovativen Lösungen. • Impulse für den Zusammenhalt: Welterbe ist gelebte Partizipation vor Ort und stiftet in besonderer Weise Identität, Identifikation und Teilhabe. Besonders wichtig ist die Funktion der Welterbe-Vermittlung als Werte-Bildung. Außerdem wirken Welterbe-Städte als Schnittstellen für Migration, kulturelle Vielfalt und Integration. • Impulse für die Zusammenarbeit: Kulturelles Erbe wirkt interdisziplinär und erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise. Die Anforderungen an das Welterbe-Management als Querschnittsaufgabe bedingen daher eine integrierte, fachbereichsübergreifende Vorgehensweise vor Ort und überregional. Beim Welterbe gehe es um das kulturelle Erbe der ganzen Menschheit, so dass es sich um eine übergreifende, internationale Aufgabe handele, für die neben den Ländern auch der Bund Verantwortung trage.
3. Verstetigung der finanziellen Förderung erforderlich Die finanziellen Herausforderungen für den Erhalt des Welterbes sind umfangreich und um-fassend. Die Welterbe-Städte leisten durch den notwendigen welterbebedingten Aufwand einen zusätzlichen Beitrag zum Schutz des kulturellen Erbes und seiner Erlebbarkeit. Dieses Mehr an Aufwand ergibt sich nicht nur bei der Entwicklung von Verkehrskonzepten, direkten Sanierungsmaßnahmen oder der Gestaltung von geschützten Anlagen und aus den besonderen Anforderungen und Auflagen, die der Welterbe-Titel über den reinen Denkmalstatus hinaus mit sich bringt. Oftmals sind darüber hinaus auch vergleichsweise teure Lösungen, zum Beispiel bei der Straßenführung zu wählen, wenn das Welterbe in seiner Substanz und Wirkung nicht beeinträchtigt werden (Pufferzonen, Sichtachsen) und der Welterbe-Status erhalten bleiben soll. Neben speziellen kommunalen Maßnahmen leisten die Denkmalförderprogramme der Länder und zum Teil des Bundes wichtige Hilfestellungen, um den Aufwand zu bewältigen. Statt spezieller temporärer Förderprogramme ist jedoch eine gleichmäßige, kontinuierliche Förderung für die Städte mit Welterbe erforderlich. Städte und Gemeinden müssen finanziell in die Lage versetzt werden, neben anderen freiwilligen Aufgaben auch im Bereich des erweiterten Denkmalschutzes nach eigenem Ermessen Verantwortung zu übernehmen. 4. Weiterentwicklung der Welterbe-Koordinierung Es gibt in der Deutschland zahlreiche Fachnetzwerke, die sich mit Themen rund um das UNESCO-Welterbe beschäftigen. Jedoch gibt es bislang keine Plattform, auf der sich alle Site-Managerinnen und -Manager der deutschen Welterbestätten regelmäßig austauschen können und über die eine Koordination und Unterstützung der Aktivitäten vor Ort erfolgen kann. Eine solche Plattform sollte:
Die Einrichtung einer solchen Plattform und die Verstetigung und Ausweitung der Fördermittel für UNESCO-Welterbestätten auch im Rahmen der derzeit stattfindenden Neustrukturierung der Städtebauförderung würde ganz im Sinne der „Welterbestätten als Labore der Zukunft“ den Geist des Europäischen Kulturerbejahrs 2018 fortführen. Darüber hinaus könnte mit solch einer Struktur das Potential gestärkt werden, sowohl konzeptionell als auch ganz konkret innovative und übertragbare Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln.
Der Kulturausschuss nimmt das Positionspapier „Hüter von Traditionen und Labore der Zukunft: Welterbe-Städte setzen Impulse“ des Arbeitskreises UNESCO-Welterbe-Altstädte beim Deutschen Städtetag zur Kenntnis.
Anlagen:
Positionspapier „Hüter von Traditionen und Labore der Zukunft: Welterbe-Städte setzen Impulse“.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||