Vorlage - VO/20/16440/44  

Sachverhalt:

1. Freier Eintritt im Historischen Museum für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie SchülerInnen im Klassenverband und Studierende bis 30 Jahre

Auswärtige Schulklassen müssen seit 1994 im Klassenverband im Gegensatz zu Regensburger Schülern im Historischen Museum wie in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel Eintritt zahlen. 2013 wurde der Eintrittspreis für Schüler von 1,10 € auf 2,50 € erhöht. Mit diesem Eintrittspreis für Schüler ging die Besucherfrequenz bei Schülergruppen im Historischen Museum in Regensburg im Allgemeinen zurück.

Besucherzahlen Schüler im Klassenverband

Tatsächlich zeichnen sich die verlangten Eintritte für SchülerInnen im Klassenverband von auswärtigen Klassen im Vergleich zu SchülerInnen im Klassenverband aus Regensburg auch in einer reduzierten Buchung von museumspädagogischen Zusatzangeboten ab. Schulen aus dem Landkreis Regensburg buchten 2012 noch mit 28 Klassen und 708 Schülern Gruppenführungen im Historischen Museum, 2014 ging diese Zahl auf 11 Klassen mit 262 Schülern und 2019 (mit der Erhöhung der Preise für das museumspädagogische Programm) auf 6 Klassen mit 141 Schülern zurück.

Dagegen blieben die Besucherzahlen Regensburger SchülerInnen, die keinen Eintritt zahlen müssen, bei Gruppenführungen konstant: Insgesamt kamen 2012 1.154 Regensburger Schüler, 2014 – im Jahr der Landesausstellung – 1.356 Regensburger Schüler, 2018 1.562 Regensburger Schüler und 2019 1.471 Regensburger Schüler zu gebuchten Führungen ins Historische Museum.

Im Museum des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg genießen Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Schüler im Klassenverband sowie Studierende bis 30 Jahre generell freien Eintritt. Dies schlägt sich in den Besucherzahlen des Museums der Bayerischen Geschichte nieder. Das Historische Museum und die Städtische Galerie im Leeren Beutel sind mit Eintrittspreisen von € 2,50 für Schüler im Klassenverband, die von außerhalb Regensburgs kommen, gegenüber dem Museum der Bayerischen Geschichte nicht konkurrenzfähig. Da der Besuch außerschulischer Lernorte in den bayerischen Lehrplänen reduziert wurde und Orte mit freiem Eintritt von den Lehrkräften naturgemäß bevorzugt werden, hat dies Konsequenzen für die Besucherzahlen der Museen der Stadt Regensburg. Die Teilhabe am Kulturleben der Stadt wird im Vergleich zu jener des Staates dadurch erschwert. Die Ungleichbehandlung von Regensburger Schulen, auf die zum Teil auch Schüler aus dem Landkreis gehen, und Schulen aus dem Landkreis wie anderen Regionen ist nicht gerechtfertigt. Sie benachteiligt Besucher von außerhalb Regensburgs.

Auch in anderen staatlichen Museen genießen Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, sowie Schülerinnen und Schüler und Studierende generell freien Eintritt, z.B. bei den Pinakotheken in München. Im Frankfurter Historischen Museum haben Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre generell freien Eintritt.

Der Wegfall der Einnahmen durch einen freien Eintritt für Schüler würde im Historischen Museum der Stadt Regensburg im Schnitt knapp 6.000,00 € pro Jahr betragen.

Der Wegfall der Einnahmen für alle Personen unter 18 Jahren sowie Studierende unter 30 Jahren (außer SchülerInnen von auswärts im Klassenverbund) würde nach einer Schätzung der Gesamtzahl dieser Personengruppen, die innerhalb des reduzierten Eintritts nicht separat erfasst werden, am Eintrittsaufkommen im Durchschnitt pro Jahr 7.750,00 € betragen.

Gesamt würden dementsprechend pro Jahr geschätzt im Durchschnitt knapp 14.000,00 € an Einnahmen entfallen.

Eine Änderung der allgemeinen Bedingungen für die Benutzung der Museen der Stadt Regensburg vom 14. September 2012 ist dahingehend zu erarbeiten, dass freier Eintritt im Historischen Museum und in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel für „Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Schüler im Klassenverband sowie Studierende bis 30 Jahre“ ermöglicht wird und gleichzeitig das Familienticket ersatzlos gestrichen wird,da dieses bereits jetzt freien Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gewährte und somit künftig überflüssig ist.

2. Generell freier Eintritt in die Städtische Galerie im Leeren Beutel

Die Einnahmen durch die Eintrittsgelder beliefen sich in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel  im Zeitraum von 2015 bis 2019 durchschnittlich auf 9.373,00 € pro Jahr und verteilen sich, wie folgt:

Die Differenz zwischen Zahlern und Nichtzahlern ist auf eine vermehrte Nutzung des freien 1. Sonntags in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel zurückzuführen. Die Personaldurchschnittskosten des Kassiers belaufen sich pro Jahr auf 48.600,00 €, die Arbeitsplatzkosten liegen bei 67.900 €. Der derzeitige Kassier geht im Sommer 2020 in Ruhestand.

Um die Kasse der Städtischen Galerie im 2. Obergeschoss des Leeren Beutels weiter betreiben zu können, ist eine umfangreiche Baumaßnahme mit Brandschutzvorhang für den Kassenraum mit geschätzten Kosten in Höhe von etwa 30.000,00 € notwendig.

Daher erscheint es sinnvoll, nach den Brandschutzmaßnahmen im Sommer 2020, die Städtische Galerie im Leeren Beutel generell mit freiem Eintritt zu betreiben.

Der Kulturausschuss und der Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen empfehlen, der Stadtrat beschließt:

Die Museen der Stadt Regensburg werden mit der Überarbeitung der Allgemeinen Bedingungen für die Benutzung der Museen der Stadt Regensburg betraut. Dabei soll Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren sowie SchülerInnen im Klassenverband und Studierenden bis 30 Jahre freier Eintritt im Historischen Museum und generell freier Eintritt für Besucher der Städtischen Galerie im Leeren Beutel gewährt werden.

Anlagen: