Vorlage - VO/20/17199/65  

Sachverhalt: 

Ausgangslage:

Die Verwaltung wurde am 13.12.2018 durch den Stadtrat beauftragt, entsprechend der VO/18/14879/65 mit der DB Netz AG die erforderlichen Vereinbarungen für den Neubau einer Fußgängerunterführung zwischen dem Rennweg und dem nördlichen Bahnhaltepunkt Prüfening abzuschließen.

Derzeit baut die Bahn die Bahnüberführung aus Sicherheitsgründen und beseitigt somit den höhengleichen Fußgängerübergang über die Gleise zwischen Rennweg und dem Bahnhaltepunkt. 

Künftig unterqueren die Fußgänger die Schiene in einer 3,5 m breiten, 3 m hohen und etwa 8 m langen Unterführung etwa an der Stelle des bestehenden und zu beseitigenden Bahnübergangs. Der unter den Gleisen abgesenkte Weg wird auf beiden Seiten wieder mittels Treppen und 2,9 m breiten, barrierefreien und asphaltierten Wenderampen an die bestehenden weiterführenden Wege angebunden.

Im Anschluss an diese Baumaßnahme beabsichtigt die Stadt Verkehrsverbesserungen im Bereich des Rennweges durchzuführen. Durch den Bahnhaltepunkt Prüfening sind die Bushaltestellen Rennplatz stadtein- und stadtauswärts weiterhin ein wichtiger Umsteigepunkt zwischen Bus und Bahn. Folglich sind nahe Fußwegebeziehungen und ein barrierefreier Ausbau der Haltestellen von großer Bedeutung. Durch die 9,50 m breite Fahrbahn des Rennweges ist es bei der nördlichen Haltestelle derzeit möglich, dass Kraftfahrzeuge den haltenden Bus überholen und somit eine Gefahrenquelle für die vor dem Bus querenden Fahrgäste darstellen. Leider ist es bereits zu Unfällen an dieser Position gekommen. Mittels Trennung der Fahrbahn durch Errichtung einer Mittelinsel und Reduzierung der Fahrspuren auf jeweils 3,50 m kann ein Überholen der haltenden Busse verhindert und ein sicheres Queren der Fahrbahn für Fußgänger erzielt werden.

Auch viele Fahrgäste der Bahn fahren mit dem Fahrrad zum Bahnhaltepunkt und parken die Räder entlang der öffentlichen Straßen. Ein Fahrradparkplatz in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerunterführung und somit zum Bahnhaltepunkt ist dringend erforderlich.

Verkehrsverbesserungen im Bereich des Rennwegs

Die Stadt Regensburg wird zwischen den öffentlichen Verkehrsflächen und der Bahnüberführung eine Radabstellanlage mit ca. 35 Fahrradbügeln auf dem städtischen Grundstück errichten. Der vorhandene Bereich zwischen den beiden Zugängen der Fußgänger- und Radunterführung südlich des bestehenden Gehweges ist der ideale Standort für den Fahrradparkplatz.

Zur Herstellung dieser Anlage wird ein zwischen 2,50 m und 2,20 m breiter Streifen auf einer Länge von ca. 40 Metern mit Gehwegplatten gepflastert.

Notwendig ist die Abstellmöglichkeit für die Radfahrer, die von Norden kommen und beim Bahnhof Prüfening im Sinne des Bike & Ride zusteigen wollen.

Zum Einsatz kommen Reihenanlehnbügel, die es ermöglichen, die Räder sicher vor Diebstahl anzuschließen. Die Anlagen haben einen Kipp- und Wegrollschutz. Aus Kostengründen und um ein Höchstmaß an Flexibilität zu erreichen, kommen Module zum Einsatz, die auf der Pflasterfläche nur aufgeschraubt werden müssen.

Im östlichen Bereich wird eine Fläche mit einer Länge von 15 m für eine Fahrradverleihstation freigehalten.

Die Orte, an denen sich Schaltkästen und Entwässerungseinrichtungen befinden, müssen für Unterhaltsarbeiten zugängig sein und müssen somit frei von abgestellten Rädern und Fahrradbügeln bleiben.

Derzeit befindet sich im Bereich des Rennweges zwischen der Schönwerthstraße und der Stromerstraße beidseits die Bushaltestelle Rennplatz. Als Umsteigemöglichkeit zwischen Bus- und Bahnverkehr hat der Bushaltepunkt eine große Bedeutung.

Folglich sind Querungshilfen für Fußgänger unerlässlich.

Da der Rennweg auf Höhe des Rennplatzes Breiten zwischen 10 und 12 Metern aufweist, kann eine 3 Meter breite und ca. 95 Meter lange Mittelinsel errichtet werden. Die verbleibenden Fahrbahnbreiten in beiden Richtungen sind mit 3,50 Metern ausreichend.

Um die Versiegelung der öffentlichen Verkehrsflächen zu verringern und zur Auflockerung des Straßenquerschnittes werden im Bereich des Fahrbahnteilers ca. 9 Bäume gepflanzt. Zur Durchführung von Unterhaltsmaßnahmen  wird der Bereich der mittleren Querungshilfe auf einer Länge von 10 m befestigt.

Der Fahrbahnteiler ermöglicht an drei Stellen das Queren des Rennweges. Somit sind die Ziele (Bushaltestellen, REZ, Wohngebiete, etc.) nördlich des Rennweges optimal angebunden.

Die nördliche Bushaltestelle „Rennplatz“ fällt im Bestand mit der Müllsammelstelle für das REZ zusammen. Dies führt zeitweise zur Konfliktsituation zwischen haltenden Bussen und Müllfahrzeugen bei der Müllabholung.

Zudem ist das Queren der überbreiten Fahrbahn für Fußgänger risikoreich, da Kfz am haltenden Bus vorbeifahren können.

Um diese Situation zu entschärfen, wird die Bushaltestelle nach Westen verlegt. Als Fahrbahnrandhaltestelle wird der bestehende Abbiegestreifen in die Schönwerthstraße als Wartefläche rückgebaut. Eine zusätzliche Versiegelung der Grünfläche wird so vermieden. Auf der Wartefläche wird für die Fahrgäste eine Bank aufgestellt.

Die neue Haltestelle wird durch 17 Meter lange Sonderborde und einem taktilem Auffindestreifen barrierefrei ausgebaut. Eine Zuwegung zur Wartefläche wird in der anschließenden Grünfläche hergestellt.

Durch den geplanten Fahrbahnteiler, wird ein Vorbeifahren der Kraftfahrzeuge am haltenden Bus verhindert. Die Querungshilfen ermöglichen den Fußgängern ein übersichtliches Queren.

Aufgrund der ungünstigen Bodenverhältnisse in der bestehenden nördlichen Grünfläche sind die vier vorhandenen Bäume bereits in ihrer Vitalität stark eingeschränkt und werden deshalb gefällt. Die Standortbedingungen werden im Zuge der Ersatzpflanzungen mit Baumsubstrat tiefgründig verbessert und auf ein optimales Wurzelraumangebot erweitert.

Die südliche Haltestelle wird an bestehender Position barrierefrei ausgebaut (Kasseler Sonderbord, taktile Platten). Die Bäume im Bereich der Baumscheiben wurden bereits im Rahmen der Bahnbaustelle entfernt. Das Oberflächenwasser wird über eine Rinne und einen Straßenablauf im Bereich der Wartefläche abgeleitet. Der angrenzende Grünstreifen wird auf Höhe der Querungsmöglichkeiten für Fußgänger angepasst.

Im Rahmen der Baumaßnahme wird der Asphaltoberbau zwischen der Einmündung Schönwerthstraße und dem östlichen Ende der Mittelinsel erneuert. Im Bereich der beiden Haltestellen wird ein halbstarrer Belag in der Fahrbahn eingebaut, um die hohe Verkehrsbelastung durch die Busse abzufangen.

Eine Änderung der Straßenausstattung ist grundsätzlich nicht erforderlich.

Die bestehenden Straßenabläufe werden an die neue Situation angepasst.

Die Entwässerung im Bereich des getrennten Geh- und Radweges erfolgt wie im Bestand in den Grünstreifen.

Die bestehenden Sparten werden durch die Baumaßnahme nicht tangiert.

Für diese Maßnahme ist kein Grunderwerb erforderlich.

Der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen ist nach dem BayGVFG und dem BayÖPNV voraussichtlich förderfähig.

Kosten und Finanzierung:

Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf rund 460.000 € brutto. Die erforderlichen Haushaltsmittel  werden im Entwurf des Investitionsprogramms 2020 bis 2024 im UA 7920/ 08  auf der Haushaltsstelle 1.7920.9508 berücksichtigt; im gültigen Investitionsprogramm 2019 – 2023 ist die Maßnahme grds. veranschlagt.

Durchführung der Baumaßnahme:

Die Ausführung des vorliegenden Projektes soll im Jahr 2021 erfolgen.

Der Ausschuss beschließt:

Die Maßnahmen zur Verkehrsverbesserung am Rennweg werden gemäß der Sachverhaltsdarstellung und nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel umgesetzt.

Anlagen:

Anlage 1:  Lageplan der Verkehrsverbesserungen entlang des Rennweges

   (DIN A3, M=1:500)

Anlage 2:  Querschnitt Rennweg im Bereich der Bushaltestellen

Anlage 3:  Querschnitt Rennweg im Bereich der Radabstellanlage