Vorlage - VO/20/17467/61  

 
 
Betreff: Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Friedenstraße/Kumpfmühler Brücke im Zuge des bevorstehenden Baus eines Zentralen Omnibusbahnhofes
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Stadtplanungsamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen Entscheidung
09.02.2021 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt: 

 

Am 22.02.2018 (VO/18/13996/DB1) hat der Stadtrat den Beschluss zum Aufbau eines zukunftsweisenden ÖPNV-Systems und den Bau eines Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) gefasst. Mit dem Bau des Interims-ZOB im Jahre 2021 wird die erste bauliche Maßnahme gemäß der Beschlüsse vom 19.03.2019 (VO/19/15243/61) und 29.04.2020 (VO/20/16586/65) umgesetzt. Danach wird mit Inbetriebnahme des Interims-ZOB die südliche Maximilianstraße, ein Teil der Albertstraße und das Vorfeld des Hauptbahnhofes (Kreuzungsbereich)r den motorisierten Individualverkehr (MIV) gesperrt.

Eine unmittelbare Folge der Teilsperrung der Maximilianstraße südlich des Ernst-Reuter-Platzes für den MIV wären Verkehrsverlagerungen auf die Achse und Verbindung Hemauerstraße Bahnhofsstraße Fritz-Fend-Straße und Margaretenstraße. Dieser zusätzliche Verkehr würde dazu führen, dass der Knotenpunkt Hemauerstraße/D.-Martin-Luther-Straße an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit käme, zudem wären negative Einflüsse auf den Verkehrsfluss (Durchfahrbarkeit insbesondere bezogen auf den ÖPNV) in der D.-Martin-Luther-Straße zu befürchten. Deswegen ist vorgesehen, bereits mit Inbetriebnahme des Interims-ZOB den Kreuzungsbereich der Bahnhofsstraße (Bahnhofsvorfeld) für den MIV zu sperren (VO/19/15243/61). Diese Sperrung wäre spätestens mit den Vorarbeiten zum Bau des ZOB erforderlich, sie führt zu Verkehrsverlagerungen auf andere städtische Straßenverkehrsbereiche.

Durch diese Änderungen werden Verlagerungseffekte eintreten. Am Knotenpunkt Friedenstraße/Kumpfmühler Brücke werden sich bereits vorhandene Defizite hinsichtlich der Verkehrsqualität verstärken und der Knoten wird dadurch an seine Belastungsgrenze kommen. Dadurch werden bauliche Maßnahmen ausgelöst.

Die Sperrung der Bahnhofsstraße führt an dieser Kreuzung zu etwa 30% mehr Rechtsabbiegern von der Friedenstraße kommend in Richtung Kumpfmühler Brücke. Die Rechtsabbiegespur weist jedoch derzeit eine Länge von nur 40 m auf, was bereits heute in den Spitzenstunden zu Rückstauungen in den zufließenden Spuren führt.

Die derzeit nicht signalisierte Führung der Fußnger und Fahrradfahrer über die hochfrequentierte Abbiegebeziehung ist aus Verkehrssicherheitsgründen ebenfalls kritisch zu bewerten. Mit zunehmendem Verkehr sind häufigere Konflikte und eine Zunahme der Unfälle zu befürchten.

Der Knotenpunkt Friedenstraße/Kumpfmühler Brücke weist aufgrund diverser Ziele in der Kirchmeierstraße eine hohe Anzahl von wendenden Fahrzeugen auf. Früher gab es eine Wendemöglichkeit auf Höhe der Zufahrt Kirchmeierstraße 8. Diese musste geschlossen werden, da sich die Lage der Zufahrt zum Grundstück geändert hat. Verkehrsteilnehmer wenden nun im Knotenpunkt, der dadurch eine zusätzliche Belastung erfährt, vor allem aber stellt diese Situation ein weiteres Verkehrssicherheitsproblem dar.

Die von Norden (Kumpfmühler Brücke) kommenden Radfahrer, welche nach Osten, d.h. in Richtung Friedenstraße nach links abbiegen wollen, müssen aufgrund des indirekten Abbiegevorgangs derzeit längere Wartezeiten in Kauf nehmen. So kommt es heute dazu, dass Radfahrer versuchen, vor dem MIV in riskanter Fahrweise den Knoten diagonal zu queren.

 

Geplante bauliche Maßnahmen:

Mit den folgenden Maßnahmen erfolgt eine Kompensation der negativen Auswirkungen hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit am Knotenpunkt Friedenstraße/Kumpfmühler Brücke.

Die vorhandene Rechtsabbiegespur in der Friedenstraße (von Osten kommend), wird von 40 m auf 90 m verlängert. Dadurch entfallen voraussichtlich drei, maximal jedochnf Bäume aus der Straßenrandbegrünung. Auf den vorherrschenden Rad- und Fußweg hat die bauliche Maßnahme jedoch keine Auswirkungen. Mit dieser baulichen Veränderung kann auch zu Spitzenstunden der abbiegende Verkehr künftig besser abgewickelt werden, ohne den Geradeausverkehr zu behindern. (Anlage 1)

Um die Unfallzahlen weiter zu verringern und die Verkehrssicherheit für Rad- und Fußnger auch bei zunehmendem Abbiegeverkehr zu verbessern, werden die Rechtsabbieger in die Signalisierung der Lichtsignalanlage zusätzlich mit aufgenommen. Eine gesicherte Führung der Rechtsabbieger ermöglicht darüber hinaus die Dosierung des Zuflusses in Richtung Kumpfmühler Brücke bei gleichzeitiger Sicherung der Radfahrer- und Fußngerströme in der Ost/West-Verbindung.(Anlage 2)

In der Kirchmeierstraße (von Westen kommend) wird auf dem linken Fahrstreifen im Zuge der o.g. Maßnahmen noch eine Busspur markiert. Diese Maßnahme dient der Priorisierung und Beschleunigung des ÖPNV in Richtung Hauptbahnhof und Interims-ZOB bzw. derzeitigem ZOB.

Da dies in der aktuellen Situation mit den Wendevorgängen in der Kreuzung zu einer noch stärkeren Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit führen würde, soll eine bauliche Lösung als Wendestelle am Beginn der Linksabbiegespur errichtet werden.

Um die Situation der Radfahrer an diesem Knoten zu verbessern, müssen die Furtbereiche ebenfalls vergrößert und die Abbiegebeziehungen verbessert werden. Es werden bauliche und signaltechnische Maßnahmen dazu durchgeführt. (Anlage 3)

 

Zusammenfassung und Empfehlung:

 

Nicht erst im Hinblick auf den Baubeginn des ZOB ist der Bedarf für die Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen angezeigt.

Bereits mit der neuen Verkehrsführung zum Interims-ZOB werden diese Maßnahmen notwendig sein, um den Verkehrsfluss in ausreichender Qualität aufrechtzuhalten und die Verkehrssicherheit an der Kreuzung Friedenstr. / Kumpfmühler Brücke zu erhöhen.

Damit können die zu erwartenden Verkehrsmengen und Verlagerungen abgewickelt und eine Akzeptanz für die neue Verkehrsführung geschaffen werden.

 

 


 

Der Ausschuss beschließt:

 

1. Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

 

2. Die Planungen zu den Verbesserungsmaßnahmen an der Kreuzung Friedenstr./Kumpfmühler Brücke sollen nach Maßgabe des Sachverhalts erfolgen. 

 


Anlagen:

 

1) Plan Verlängerung Rechtsabbieger

2) Signalanlagenplan (Amt für öffentliche Ordnung und Straßenverkehr) in Überarbeitung mit
   dem Tiefbauamt

3) Plan Wendemöglichkeiten Kirchmeierstraße

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1_Friedenstr-Rechtsabb (1794 KB)    
Anlage 2 2 _Anlage 2_Kirchmeierstr_Signalanlagenplan (3226 KB)    
Anlage 3 3 Anlage 3_Kirchmeierstr_Wende (932 KB)    
Anlage 4 4 Änderungsantrag TOP 4 Grünphase (410 KB)    
Anlage 5 5 Änderungsantrag TOP 4 Querungsmöglichkeit (697 KB)