Sachverhalt: Bisherige
Vorgänge, Sachstand Das Gelände des Autohauses Wollenschläger an der
Galgenbergstraße wurde an die Firma BTT Bauteam Tretzel verkauft. Der dortige
Kfz-Betrieb und Autohandel wird im nächsten Jahr eingestellt. Seitens des neuen
Eigentümers, der Firma BTT Bauteam Tretzel GmbH, besteht nun ein hohes Interesse
an einer Nutzungsänderung ihrer Liegenschaft. Als ersten Schritt und als Grundlage für weitere
planungsrechtliche Schritte hat die Stadtverwaltung der Firma BTT Bauteam
Tretzel GmbH die Auslobung und Durchführung eines städtebaulichen
Ideenwettbewerbs empfohlen. Das Gebiet östlich der Galgenbergstraße ist städtebaulich
und strukturell von hoher Bedeutung. Ein Blick auf die städtebauliche
Entwicklung des sich in der Bauphase befindenden, ehemaligen Brauereigeländes
von Thurn und Taxis am Galgenberg zeigt das hohe Potential, das auch in einer
Neuordnung des östlich an die Galgenbergstraße angrenzenden Areals steckt. Aus diesem Grund müssen strukturelle
und städtebauliche Überlegungen über das Grundstück „Wollenschläger“
hinausgehen und den gesamten Bereich zwischen Kleingartenanlage Galgenberg,
Galgenbergstraße, Alfons-Auer-Straße und Haydnstraße umfassen. Durch das Wettbewerbsverfahren werden qualitätsvolle
Nutzungs- und Bebauungsvorschläge erwartet, die eine künftige optimale
Einfügung des Geländes in die umgebende Stadtstruktur gewährleisten sollen. Vom
Auslober werden sechs qualifizierte Planungsbüros zur Teilnahme eingeladen. Für die künftige Entwicklung des ca. 6,6 ha großen Geländes
müssen auch die bauleitplanerischen Grundlagen entwickelt werden. Konkret steht
die Änderung des Flächennutzungsplanes in diesem Bereich an, sowie die
Aufstellung eines Bebauungsplanes für einen noch näher zu bestimmenden
Teilbereich. Die Eigentümer der benachbarten Grundstücke wurden von der
Stadt Regensburg informiert. Zielvorstellungen der Stadtentwicklung und der Stadtplanung Das Wettbewerbsgelände ist durch seine zentrale Lage im
Stadtgebiet, süd-östlich des Hauptbahnhofs gekennzeichnet. In der näheren
Umgebung liegen das neuentwickelte Stadtquartier Galgenberg, in dem
innenstadtnahes Wohnen und Dienstleistungen angesiedelt werden, sowie die
Friedenstraße mit hochwertigen, oberzentralen Kerngebietsnutzungen. Grundsätzlich wird im Rahmen der Neuordnung eine urbane
Nutzung in Verbindung mit einer qualifizierten Landschaftsplanung angestrebt,
die der zentralen Lage des Wettbewerbsgebietes gerecht wird. Folgende Zielvorstellungen der Stadtentwicklung und
Stadtplanung sollen einem Wettbewerb zugrunde gelegt werden: 1.
Lage des Quartiers und die Bedeutung der Neuordnung für die Gesamtstadt Im Regensburg Plan 2005 ist das Stadtentwicklungsziel eines
übergeordneten Entwicklungsbandes für Dienstleistungen und weitere oberzentrale
Nutzungen formuliert. Dieses „Dienstleistungsband“ erstreckt sich im Norden vom
Donaueinkaufszentrum über den Unteren Wöhrd und die Altstadt, weiter nach Süden
über die Friedenstraße, entlang der Galgenbergstraße, vorbei an Fachhochschule
und Universität bis zum Universitätsklinikum. Die Stadt verwendet seit jeher
erhebliche Anstrengungen darauf, diese Verbindungsfunktion im Rahmen der
Bauleitplanung zu sichern und im Zusammenwirken mit den übrigen Beteiligten zu
realisieren. Das Stadtquartier östlich der Galgenbergstrasse liegt
aufgrund seiner Nähe zur Altstadt im mittleren Abschnitt dieser
Verbindungsachse und stellt daher ein bedeutendes Bindeglied dar. Die wichtige
Verbindung der Innenstadt, über den Hauptbahnhof als weiteres zentrales
Entwicklungsgebiet hinweg, mit den angrenzenden südlichen Stadtgebieten kann
durch die Neuordnung des Wollenschläger Areals weiter umgesetzt werden. 2.
Gebietsnutzung/ Strukturplanung Die geplanten Nutzungen sollten die Fortführung des oben
beschriebenen Stadtentwicklungszieles und den „Sprung über die Bahn"
unterstützen. Funktional sollen hochwertige Dienstleistungsnutzungen,
vorzugsweise entlang der stark verkehrsbelasteten Galgenbergstraße, die
Universität und die Fachhochschule mit der Innenstadt verknüpfen. Räumlich erfolgt diese Verknüpfung derzeit über die
Galgenbergstraße. Langfristig werden im Rahmen der Straßenplanungen für den
Ausbau der Galgenbergstraße auch gestalterische und ökologische Belange, zum
Beispiel durch die Bepflanzung mit Baumreihen, stärker berücksichtigt werden
können. Die weitere Nutzung sollte – abgesehen von dem Bereich
direkt an der Galgenbergstraße – Wohnen bilden. Insgesamt soll eine Stärkung
des Angebots von innenstadtnaher Wohnnutzung erreicht werden. Eine Neuplanung auf diesem Areal muss ein differenziertes
Nutzungskonzept aufzeigen, das die heute vorhandenen, genehmigten gewerblichen
Nutzungen berücksichtigt und mittelfristig eine stufenweise Verlagerung des
Nutzungsschwerpunktes hin zum Wohnen vorsieht. Der Schutz bestehender Betriebe
muss Vorrang haben vor einer neu entstehenden Wohnbebauung. 3.
Erschließung Für den motorisierten Verkehr ist das Wettbewerbsgebiet in
erster Linie über die östliche Stichstraße zur Alfons-Auer-Straße zu
erschließen. Eine Anbindung des Bestandes über die Mozartstraße ist denkbar,
allerdings, bedingt durch den künftigen Ausbau der Galgenbergstraße, nur mit
Rechtseinbiegen und Rechtsausbiegen. Zudem gibt es eine weitere
Anschlussmöglichkeit über die Haydnstraße, insbesondere für den Bereich südlich
der Hangkante. Die Verknüpfung zwischen Universität und Altstadt soll auch
durch eine Stärkung der Fuß- und Radwegeverbindung erreicht werden. Durch die
Neuordnung der Flächen westlich der Galgenbergstraße wurde ein wichtiges
Zwischenziel in diese Richtung erreicht. Mittelfristig soll diese Wegebeziehung
durch eine Fußgängerbrücke über die Friedenstraße zum Hauptbahnhof und zur
Maximilianstraße ergänzt werden. Eine Fuß- und Radwege Anbindung an diese wichtige Nord-Süd
Achse und damit funktionsfähige Ost-West Verbindung zwischen den Friedhöfen ist
ein stadtplanerisches Ziel, das bei der Planung berücksichtigt werden muss.
Eine gute ÖPNV Erschließung des Planungsgebietes ist gewährleistet. 4.
Freiflächenplanung/ Topographie/ Stadtgestaltung Das Quartier soll einen städtebaulich eigenständigen
Charakter aufweisen, dem Ort Identität verschaffen und zugleich die Umgebung
aufwerten. Für die Freiraumplanung der Gebiete östlich der
Galgenbergstraße ist deren unmittelbare Lage neben einem Regionalen Grünzug ein
wesentlicher Einflussfaktor. Die markante, von Süden nach Norden abfallende
Topografie verstärkt zudem noch die Bedeutung dieses Stadtbereiches für das
Kleinklima der Kernstadt als wichtigen Kalt- und Frischluftabfluss. Die vorhandene Topographie wird den Entwurf des zukünftigen
Stadtquartiers mit bestimmen, da sie die Erschließungsmöglichkeiten und die
Baukörperstellungen wesentlich beeinflusst. Die Nutzungen und Wegeverbindungen
sollten sich an ihr orientieren. Die Verknüpfung des Gebietes mit den umliegenden
Stadtquartieren und Freiraumverbindungen, sowie die Integration des
bestehenden, ausgeprägten Geländesprunges sind bei der Planung
herauszuarbeiten. Insbesondere soll die bereits im Ansatz vorhandene Ost-West
Grün- und Wegeverbindung zwischen dem Protestantischen Zentralfriedhof und dem Katholischen
Friedhof Unterer Stadt weiter ausgebaut werden. Ziel ist die Entwicklung qualitätsvoll gestalteter Freiräume
und Baustrukturen. Um ein hochwertiges Wohnumfeld zu schaffen, sollen
funktionale, ästhetische Außenbereiche unter Berücksichtigung von ökologischen
und ökonomischen Aspekten entwickelt werden. 5.
Schallschutz Es sind Aussagen zu treffen, wie den, insbesondere durch die
Galgenbergstraße erzeugten, Lärmemissionen durch Schallschutzmaßnahmen in Form
von Baukörperstellung und Grundrissorientierung wirksam begegnet wird. Zusätzlich sind die Emissionen durch den Betrieb der Firma Nagler
und der weiteren bestehenden Gewerbebetriebe, sowie durch den Kinderspiel- und
Bolzplatz in die Überlegungen mit einzubeziehen. Von den Planern wird ein differenziertes Nutzungskonzept
erwartet, das eine stufenweise Umsetzung der Neuordnung in Teilabschnitten
ermöglicht. Die für das Planungsgebiet vorgesehenen Nutzungen sind
einander so zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen auf die vorwiegend
dem Wohnen dienenden Gebiete, vor allem aber auch Emissionseinschränkungen für
bereits genehmigte gewerbliche Betriebe unbedingt vermieden werden. Weiteres Vorgehen, Kosten, Zeitplan Dem Wettbewerb sind die unter Punkt 2 bis 5 dargestellten
Ziele zu Grunde zu legen. Die Kosten des Wettbewerbs trägt die Firma BTT Bauteam
Tretzel GmbH. Die Auslobung soll im November 2006 erfolgen und die
Wettbewerbsergebnisse im Frühjahr 2007 vorliegen. Auslobung, Auswahl der
Wettbewerbsteilnehmer und der Preisrichter erfolgt in enger Abstimmung zwischen
BTT Bauteam Tretzel GmbH und Stadtverwaltung. Das Ergebnis des Wettbewerbs wird
dem Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr- und Wohnungsfragen vorgelegt und soll
die Grundlage für die Einleitung der erforderlichen Bauleitplanverfahren
bilden. In Städtebaulichen Verträgen soll unter anderem die
Finanzierung der Erschließungs- und Infrastrukturkosten für die öffentlichen
Anlagen geregelt werden. Der
Ausschuss beschließt: 1. Die
Durchführung eines beschränkten städtebaulichen Ideenwettbewerbs durch die
Firma BTT Bauteam Tretzel für das ehemalige Areal des Autohauses Wollenschläger
an der Galgenbergstraße, einschließlich der angrenzenden Grundstücke bis zur
Haydnstraße und Alfons-Auer-Straße, wird befürwortet. 2. Die
dargelegten städtebaulichen Zielvorstellungen sind als Grundlage für die
Wettbewerbsaufgabe und die künftige Gebietsentwicklung in die Auslobung mit
aufzunehmen.
Anlagen: Lageplan mit Wettbewerbsumgriff zur Entwicklung des Stadtquartiers östlich der Galgenbergstraße
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||