Vorlage - VO/22/18758/61  

 
 
Betreff: Bebauungsplan Nr. 280 - Klosterackerweg: Kenntnisnahme Wettbewerbsergebnis
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Planungs- und Baureferentin Schimpfermann
Federführend:Stadtplanungsamt   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen Entscheidung
05.04.2022 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt: 

 

1. Ausgangssituation:

 

Gemäß Beschluss des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen vom 27.07.2021 wurde von der Fa. Klosteracker Immobilien GmbH ein einstufiger, nicht offener Realisierungswettbewerb für den östlichen Teilbereich des Bebauungsplanes Nr. 280 Klosterackerweg ausgelobt. Ziel war es, eine (städte-)bauliche Struktur zur Umsetzung eines Allgemeinen Wohngebietes gem. § 4 BauNVO zu finden. Die Aufgabenstellung / Auslobung wurde mit der Stadt Regensburg abgestimmt.

Die Wettbewerbsbetreuung und -vorprüfung übernahm das Büro PEITHNER architekten aus Regensburg.

 

Das Preisgericht tagte am 20.01.2022 und war wie folgt besetzt:

 

Fachpreisrichterinnen und Fachpreisrichter:

 

  • Frau Tanja Flemmig, Architektin, Stadtplanungsamt Stadt Regensburg*
  • Frau Prof. Hilde Léon, Architektin, Berlin
  • Herr Dominic Straller, Architekt, Regensburg
  • Frau Prof. Susanne Burger, Landschaftsarchitektin, Regensburg

 

* i.V. für Christine Schimpfermann, Planungs- und Baureferentin Stadt Regensburg

 

Sachpreisrichterinnen und Sachpreisrichter:

 

  • Frau Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Oberbürgermeisterin Stadt Regensburg
  • Frau Ellen Bogner, CSU, Stadtrat Regensburg
  • Frau Claudia Kick, Fa. Klosteracker Immobilien GmbH
  • Herr Herbert Kaltenegger, Labbé & Partner mbH

 

Ständig anwesende stellvertretende Sachpreisrichter:

 

  • Herr Hans Teufl, Bündnis90/Die Grünen, Stadtrat Regensburg

 

Sachverständige Berater (ohne Stimmrecht):

 

  • Herr Stefan Müller, Möhler + Partner Ingenieure AG
  • Herr Juri Göbel, bgsm Architekten und Stadtplaner Partnergesellschaft mbH

 

2. Wettbewerbsergebnis:

 

Als städtebauliche Grundlage für den geplanten Bebauungsplan wurde der Entwurf des Büros Hierl Architekten und Stadtplaner GmbH aus München vom Preisgericht einstimmig ausgewählt. Im Folgenden die Entwurfsbeschreibung aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung:

 

Der vorgestellte Beitrag reagiert auf die südlichen Lärmquellen mit einer geschlossenen Bauweise. Ziel war es eine klare Raumkante gegenüber des Bahnwalls zu schaffen. Der Rhythmus und die Höhenstaffelung der neuen Wohnbebauung nimmt einen Bezug zu der heterogenen Nachbarschaft auf und schafft somit einen qualitativen Umgang mit dem Bestand. Durch die Verschränkung der unterschiedlichen Gebäude sowie der Verortung als „gestaffelter Bogen“ gelingt es die bestehende Schulanlage räumlich einzubinden.

Das Wohnkonzept sieht eine gesunde Durchmischung von 2, 3 und 4 Zimmer Wohnungen vor. Grundsätzlich sind die Individual-/ Schlafraume nach Norden / Osten zur schallabgewandten Seite ausgerichtet, die Wohn- und Aufenthaltsräume nach Süden / Westen orientiert. Die vorgesetzte begrünte Laubengangzone bildet einen Puffer zur südlichen Bahnanlage.

Die Häuser werden dabei abhängig von der Topographie unterschiedlich gedehnt bzw. gestaucht, so dass bei einer gleichen Grundstruktur unterschiedliche Grundrisskonstellationen möglich sind.

Die Anordnung der Wohnungen, die ausschließlich zur Bahnlinie orientiert sind, sollte hinsichtlich der nächtlichen Lärmbelastung geprüft werden.

Die gemeinsame großgige öffentliche Grünanlage überzeugt, wirkt allerdings in ihrer Gestalt formal aufdringlich. Der ökologische sowie auch soziale Mehrwert der zusammenhängenden Grünfläche kommt auch der bestehenden nördlichen Wohnbebauung zu Gute. Positiv ist hier auch zu erwähnen, dass die Grünfläche absolut verkehrsfrei auch ohne Feuerwehrzufahrten gehalten wird.

Die eingeschossige Tiefgarage erstreckt sich unter die nördlich gelegene öffentliche Grünfläche die Anzahl der Stellplätze ist anhand der Stellplatzsatzung Regensburg zu prüfen und die Tiefgarage soweit bzgl. ihrer Grundfläche zu verkleinern, damit die Grünfläche weitgehend nicht unterbaut wird. Die Erschließung der einzelnen Gebäude erfolgt über die südliche Straßenseite sowie auch z.T. über die einzelnen Hofzugänge im Norden. Positiv ist die Zufahrt der Tiefgarage zu erwähnen, die sich an der süstlichen Ecke befindet und somit den zu erwartenden Verkehr früh aufnimmt und die Immissionsbelastung im Quartier minimiert.

Die Erschließungsflächen für die Feuerwehrzufahrten sind an der öffentlichen Verkehrsfläche sowie im Zwischenraum zu den Bestandsgebäuden gegeben.

Die Wohnungstypologie sieht grundsätzlich 3 und 4 Spänner vor, was unter den geforderten Rahmenbedingungen als wirtschaftlich anzusehen ist. Das Verhältnis der Erschließungsfläche zur Wohnfläche ist positiv zu beurteilen.
Die Fassade ist in ihrer klaren Einfachheit hervorzuheben, durch ihre nachhaltige und ökologisch sinnvolle Konstruktion sowie der vorgesetzten begrünten Laubenzone löst sie elegant die geforderten Anforderungen.“

 

Zur konkreten Realisierung des Entwurfes empfiehlt das Preisgericht weiterhin:

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, die wesentlichen Merkmale des Entwurfs sowohl im Hinblick auf die Zweischichtigkeit der Fassade, als auch in der Detailausbildung einer Holz-Hybrid-Bauweise in der weiteren Umsetzung beizubehalten und auszuarbeiten.“ 

 

 

3. Weiteres Vorgehen

 

Der ausgewählte Siegerentwurf soll als Grundlage für die weitere Bauleitplanung Verwendung finden.

 

Zur Information der Öffentlichkeit ist im Anschluss an diesen Beschluss eine Ausstellung sämtlicher Wettbewerbsbeiträge geplant. Zusätzlich sollen bei einer online-Ausstellungseröffnung den interessierten Bürgerinnen und Bürgern sämtliche Arbeiten sowie die Haltung des Preisgerichtes vorgestellt werden.

 


 

Der Ausschuss beschließt:

 

Das Ergebnis des Wettbewerbes wird zur Kenntnis genommen. Der erste Preis soll unter Beachtung der Hinweise des Preisgerichts als Grundlage für die Weiterführung des entsprechenden Bauleitplanverfahren verwendet werden.

 


Anlagen:

 

Anlage 1: Übersicht der Ergebnisse des Realisierungswettbewerbes

Anlage 2: Siegerentwurf des Realisierungswettbewerbes

Anlage 3: Klimavorbehalt

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Anlage 1 Übersicht der Ergebnisse Wettbewerb (3315 KB)    
Anlage 2 2 Anlage 2 Siegerentwurf (2597 KB)    
Anlage 3 3 Anlage 3 WB Klosterackerweg_Klimavorbehalt (172 KB)