Vorlage - VO/22/18828/DB1  

 
 
Betreff: Kommunalunternehmen Theater Regensburg; Jahresabschluss 2020/2021
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer
Federführend:Beteiligungsmanagement und -controlling   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen Entscheidung
23.03.2022 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt: 

 

1. Anlass

 

Das Theater Regensburg, Anstalt des öffentlichen Rechts (Theater), hat entsprechend den Bestimmungen der Verordnung über Kommunalunternehmen (KUV) den Jahresabschluss zum 31.08.2021, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang (Anlage 1), sowie den Lagebericht (Anlage 2) aufgestellt.

 

Der Jahresabschluss ist dem Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens in seiner Bilanz­sitzung am 11.02.2022 vorgelegt worden. In der Sitzung hat der Abschlussprüfer über das Ergebnis seiner Prüfung berichtet. Er hat dem vorgelegten Jahresabschluss einen unein­geschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Verwaltungsrat hat in seiner Bilanzsitzung den geprüften Jahresabschluss gemäß § 7 Abs. 3 Nr. 8 der Unternehmenssatzung festge­stellt. Er hat beschlossen, den aufgelaufenen Jahresfehlbetrag für das Geschäftsjahr 2020/2021 in Höhe von 13.485.161,08 EUR durch Entnahme aus der Kapitalrücklage auszugleichen.

 

Dem Vorstand wurde durch den Verwaltungsrat die Entlastung für das Geschäftsjahr 2020/2021 erteilt.

 

 

2. Jahresabschluss

 

Ergebnisübersicht

 

 

 

Hinweise und Erläuterungen zum Jahresabschluss

 

Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr ist das Jahresergebnis trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Theaterbetrieb insgesamt wiederum besser ausgefallen als geplant. Der geplante Jahresfehlbetrag von 15.905 TEUR wurde mit einem Ergebnis von - 13.485 TEUR um 2.420 TEUR unterschritten.

 

Auf der Ertragsseite gingen die Umsatzerlöse erneut aufgrund der coronabedingten zeitweisen Einstellung des Vorstellungsbetriebes gegenüber der Planung weiter um 1.014 TEUR zurück. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen ebenfalls um 1.236 TEUR unter dem Planansatz. Zum einen ist die Zuweisung des Freistaates Bayern um 660 TEUR geringer ausgefallen als geplant und zum anderen liegt eine Planabweichung bei den Zuschüssen der Arbeitsagentur um 582 TEUR vor. Die tatsächlich erhaltenen Zuschüsse der Arbeitsagentur wurden jedoch entgegen den ursprünglichen Planungen vom Theater nicht im sonstigen betrieblichen Ertrag sondern im Personalaufwand berücksichtigt, was sich in der im Personalaufwand vorliegenden Planunterschreitung wiederspiegelt.

 

Auf der Aufwandsseite lagen die Materialaufwendungen um 18 TEUR über dem Planansatz. Während beim Wareneinkauf um 233 TEUR weniger aufgewendet wurden als geplant, ergab sich bei den Aufwendungen für bezogene Leistungen in Summe eine Überschreitung des Planwertes um 250 TEUR. Erhöhte Aufwendungen für Sonderprojekte, stückbezogene Technikkosten und Fremdaufwendungen schlagen allerdings mit 627 TEUR zu Buche, wohingegen z.B. Gasthonorare um 235 TEUR unter dem geplanten Ansatz geblieben sind. Bei den Personalaufwendungen ergab sich eine Planunterschreitung der geplanten Aufwendungen um 5.302 TEUR. Der Rückgang ist in erster Linie erneut und wie bereits in der vorausgegangenen Spielzeit auf Kurzarbeit und die in diesem Zusammenhang erfolgten Erstattungen von Kurzarbeitergeld zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen befinden sich um 624 TEUR über dem Planansatz. Begründet ist die Abweichung in einer Rückforderung von Zahlungen des Freistaates Bayern. Zu erwähnen sind überdies Planunterschreitungen bei den Reinigungskosten um 102 TEUR, den Aufführungsrechten um 183 TEUR und den Kosten r Werbung und Öffentlichkeitsarbeit um 99 TEUR.

 

Das Theater Regensburg hat im Geschäftsjahr 2020/2021 Investitionen in Höhe von insgesamt rd. 482 TEUR getätigt.

 

3. Kennzahlen

 

Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der Besucherzahlen inclusive der Besucher von Onlinevorstellungen, jedoch ohne Gastspiele auswärts und mobiles Theater (in Tsd.) sowie die Anzahl der Vorstellungen.             

 

 

Bei der Besucheranzahl ist coronabedingt ein drastischer Rückgang um 132.649 Besucher zu verzeichnen. Auch die Anzahl der Vorstellungen ist aufgrund der temporären Einstellung des Spielbetriebes weiterhin stark rückläufig.hrend zu Saisonbeginn der Vorstellungs-
betrieb mit eingeschränkter Platzkapazität möglich war, musste der Vorstellungsbetrieb von November bis Mai vollständig eingestellt werden. Auch für den restlichen Zeitraum der Spielzeit konnte der Vorstellungsbetrieb aufgrund zahlreicher Beschränkungen nicht wieder voll aufgenommen werden. Die Auslastung ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,85 % auf 86,38% (Vorjahr: 92,23 %) gefallen. Der Rückgang in der Auslastung ist auf sehr kurze Vorverkaufsfristen aufgrund der meist mit sehr kurzem Vorlauf publizierten behördlichen Lockerungen in Bayern zurückzuführen.

 

Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung des Jahresfehlbetrags und des Rechnungs­ergebnisses (in Mio. EUR).

 

 

Der Jahresfehlbetrag 2020/2021 ist im Vergleich zum Vorjahr um rd. 1,4 Mio. EUR angestiegen. Diese Entwicklung ist zum einen maßgebend auf rückläufige Umsatzerlöse, rückläufige sonstige betriebliche Erträge und erhöhte sonstige betriebliche Aufwendungen zurückzuführen. Zum anderen sind aber die Personalaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von pandemiebedingter Kurzarbeit nochmals weiter gesunken.

 

Das Rechnungsergebnis der Spielzeit 2020/2021 aus dem Abgleich der eingelegten Mittel und des Jahresfehlbetrags beträgt somit rd. 1,1 Mio. EUR.

 

Vom Rechnungsergebnis der Spielzeit 2019/2020 von rd. 2,1 Mio. EUR hat die Stadt im Jahr 2021 rd. 1,7 Mio. EUR zurückgefordert. Rd. 0,4 Mio. EUR verbleiben beim Theater.

 

Der Eigenmittelbestand (in Mio. EUR) des Theaters hat sich infolgedessen, wie aus der folgenden Grafik ersichtlich ist, wieder etwas rückläufig entwickelt.

 

 

 

Die Eigenmittel des Theaters setzen sich aus dem gezeichneten Kapital, der Kapitalrücklage und dem Bilanzverlust zusammen.

 

4. Regelung zur Überkompensation

 

Gemäß geltendem Betrauungsakt (Bescheid vom 31.08.2017) dürfen Ausgleichsleistungen nicht über das hinausgehen, was erforderlich ist, um die durch die Erfüllung der Dienstleistung von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse unter Berücksichtigung der dabei erzielten Einnahmen und eines angemessenen Gewinns von bis zu 2,5 % der gewährten Ausgleichsleistung abzudecken.

 

Bei einem Abgleich zwischen der Kapitaleinlage von 14.537.900 EUR, dem Jahresfehlbetrag von 13.485.191,08 EUR und dem zulässigen angemessenen Gewinn von 363.447,50 EUR ergibt sich eine Überkompensation von 689.291,42 EUR.

 

Die Rückforderung einer vorliegenden Überkompensation seitens der Stadt Regensburg ist derzeit noch offen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anlagen:

Anlage 1:  Jahresabschluss des Kommunalunternehmens Theater Regensburg, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang

Anlage 2:  Lagebericht

 


 

Der Ausschuss beschließt:

 

1. Vom Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung des Kommunalunternehmens Theater Regensburg wird Kenntnis genommen.

 

2. Über eine Rückforderung nicht verbrauchter Kapitaleinlagen wird ggf. später entschieden.

 

 


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Theater Jahresabschluss 2020_2021 (943 KB)    
Anlage 2 2 Theater Lagebericht 2020_2021 (972 KB)