Sachverhalt:
Die Stadt Regensburg hat im Februar 2022 einen Projektantrag zum Förderprojekt „Klimaanpassung in Regensburg – Resilienz erfahrbar machen“ (KlaR), eingereicht. Die Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Rahmen der „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“. Das Förderprojekt wurde vom Klimaresilienzmanagement und dem Stadtplanungsamt in Kooperation mit dem Projektpartner Bifa Umweltinstitut GmbH aus Augsburg erstellt. Gemeinsames Ziel ist es das Thema Klimaresilienz noch mehr in der Planungspraxis zu etablieren und Erkenntnisse zu gewinnen, wie eine klimaresiliente Entwicklung im Bereich der Regensburger Altstadt erfolgen kann.
BMU-Förderung Regensburg hat sich mit dem Projekt auf den Förderschwerpunkt 3 – Kommunale Leuchtturmvorhaben beworben. Gefördert werden bis zu 65% der Gesamtausgaben. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. Das Auswahlverfahren erfolgte zweistufig: In der ersten Verfahrensstufe wurde Ende 2020 eine Projektskizze eingereicht. Der Beitrag der Stadt Regensburg wurde im Herbst 2021 vom Projektträger ausgewählt. Im Weiteren war die Stadt Regensburg dazu aufgefordert worden einen formellen Antrag auf Förderung bis Ende Februar 2022 einzureichen.
Gesamtziel des Vorhabens Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, eine spürbare und sichtbare Klimaanpassung in der Stadt mit konkreten Lösungsansätze aufzuzeigen. Am Beispiel der „Steinernen Stadt“ Regensburg soll gezeigt werden, wie Klimaresilienz für Bewohner:innen und Besucher:innen unmittelbar und sofort erfahrbar sein kann. Es geht darum herauszustellen, wie unter Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen eine klimaresiliente Stadtplanung gelingen kann. Denkbare Maßnahmenbeispiele sind u.a. Schatten-Oasen oder auch kühle Ecken, die die historischen Plätze auch im Hochsommer neu beleben können. Ein Ergebnis soll u.a. die Realisierung baulicher Prototypen sein, welche die klimatischen Effekte erfahrbar machen. Mögliche Ideen hierzu werden in Kooperation mit verschiedenen Akteuren und Akteurinnen der Stadtgesellschaft entwickelt. Die Einrichtung eines Projektbeirats gewährleistet u.a. eine enge Zusammenarbeit mit den Fachämtern und die Realisierbarkeit der geplanten Ideen. In einem mehrstufigen partizipativen Prozess mit lokalen Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sollen deren Vorstellungen und Wünsche für die „klimaresiliente Stadt“ sichtbar und für die Stadtplanung nutzbar gemacht werden. Hier sollen Selbstverständlichkeiten hinterfragt und konventionelle Denkmuster aufgebrochen werden, um neue Lösungen für ein klimaresilientes Regensburg zu entwickeln und pilothaft umzusetzen. Das Vorhaben besteht aus folgenden Schritten:
Mit diesem Verbundprojekt möchten das bifa Umweltinstitut und die Stadt Regensburg das Thema Klimaresilienz sehr viel breiter in die Stadtgesellschaft transportieren als es bisherige Analysen bzw. Maßnahmen vermochten: Die Stadtgesellschaft soll aktiv in den Forschungsprozess eingebunden werden, um neue Lösungen „mit allen Sinnen“ zu entwickeln und Klimaresilienz unmittelbar und sofort erfahrbar zu machen. Es konnte hierfür auch die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kehlheim als Kooperationspartner gewonnen werden. Die anstehenden Neuplanungen bestimmter Plätze bieten dabei eine einmalige Gelegenheit: Mit dem Projekt können die beteiligten Akteurinnen und Akteure aus den Fachämtern und der Stadtgesellschaft ein tieferes Verständnis für eine klimaresiliente Planung gewinnen, indem sie gemeinsam Erfahrungen in einem realen Planungskontext sammeln und neue Lösungswege beschreiten. Zudem sollen daraus wichtige Hinweise abgeleitet werden, wie eine klimaresiliente Gestaltung in Vereinbarkeit mit dem Denkmalschutz erfolgen kann. Diese Erkenntnisse sollen auch andere Kommunen bei ihrem eigenen Weg zur Klimaresilienz unterstützen.
Finanzmittel Die Gesamtkosten des Förderprojektes der Stadt Regensburg und der bifa Umweltinstitut GmbH betragen ca. 457.000 €. Die Förderquote der Stadt Regensburg beträgt 65%, ihr Eigenanteil damit 35%. Sowohl die Ausgaben, als auch die Einnahmen der Stadt Regensburg werden bei Unterabschnitt 1149 abgewickelt. Die erforderlichen Haushaltsmittel sollen im Entwurf des Haushaltsplanes 2023 mit Finanzplanung 2024-2026 berücksichtigt werden. Nachfolgend werden die Gesamtausgaben der Stadt Regensburg dargestellt:
Im Rahmen des Förderprojekts ist eine Personalstelle (EG 13, 75%), befristet auf drei Jahre, vorgesehen. Diese Stelle wurde für den Haushaltplan 2023 angemeldet und kann durch die Bundesmittel des Förderprojektes finanziert werden. Im Projekt sind verschiedene Beteiligungsformate, v.a. in Form von Workshops, vorgesehen. Für diese werden u.a. Materialien, Miete und Catering benötigt. Vom Projektträger sind zudem obligatorische Vernetzungstreffen geplant. Es wurden daher Kosten für Fahrten und Hotel berücksichtigt. Für die Workshops ist eine Bewerbung vorgesehen, wodurch Kosten im Bereich Kommunikation, z.B. Druckkosten, entstehen. Des Weiteren sind verschiedene Vergaben geplant:
Diese Analysen können nicht nur im Rahmen des Förderprojektes verwendet werden, sondern schaffen im Zuge der weiteren Aktivitäten im Bereich Klimaresilienzmanagement und auch erforderlichen Gutachten bzgl. der Neugestaltung der Altstadtplätze einen deutlichen Mehrwert. Auf diese Weise können durch das Förderprojekt bereits geplante Prozesse unterstützt und Synergieeffekte genutzt werden. Darüber hinaus können die Ergebnisse zur Evaluierung der geplanten Klimafunktionskarte sowie zur Planung weiterer städtischer Maßnahmen genutzt werden. Unter Sachkosten fallen v.a. die Materialkosten zur Umsetzung der geplanten Prototypen sowie Material zur Vorstellung dieser.
Vorteile durch die Umsetzung des Förderprojektes Durch die Durchführung des Förderprojektes ergeben sich zahlreiche Vorteile für die Stadt Regensburg, welche nachfolgend aufgeführt werden:
Weitere Vorgehensweise und Zeitplan Nach Rechtskraft des Haushaltsplanes 2023 kann eine Prüfung durch den Projektträger Anfang 2023 und eine anschließende Bewilligung erfolgen. Der Projektstart ist für Anfang Mai 2023 geplant, das Projektende Ende April 2026. Nach Bewilligung dürfen die geplanten Leistungen extern vergeben werden.
Der Ablauf des Projektes ist folgender: Zu Beginn wird eine Status-Quo-Analyse erfolgen. Anschließend werden erste Maßnahmenideen generiert. Diese Ideen werden darauf folgend evaluiert und daraus erste Prototypen entwickelt. Im letzten halben Jahr des Projektes werden die Prototypen dann umgesetzt. Begleitet wird der Prozess von einer Kommunikationsstrategie und Öffentlichkeitsarbeit.
Der Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz empfiehlt, der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen beschließt:
Anlagen:
1 Klimavorbehalt
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