Vorlage - VO/22/19012/64  

Sachverhalt: 

1. Sachverhalt:

Die Integrierte Leitstelle (ILS) Regensburg hat am 16.03.2007 den Betrieb aufgenommen und ist seitdem rund um die Uhr in Betrieb. Bei der ILS Regensburg werden die Notrufe der Notrufnummer 112 für die Stadt Regensburg, den Landkreis Regensburg und die Landkreise Cham und Neumarkt entgegengenommen und die daraus resultierenden Einsätze der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in diesen Bereichen koordiniert.

Das Einzugsgebiet der ILS Regensburg umfasst ca. 4.400 km², in denen etwa 610.000 Menschen leben.

In den Jahren 2010 – 2019 ist die Einwohnerzahl des Einzugsgebietes der ILS Regensburg, welches aus der Stadt Regensburg, dem Landkreis Regensburg und den Landkreisen Cham und Neumarkt besteht, um 5,9 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Notrufe über die 112 um 10,2 % und die Einsatzzahl von Feuerwehr und Rettungsdienst nahm um 26,6 % zu.

Aufgrund dieser Zunahme von Notrufen und Einsätzen, die sich in ganz Bayern ähnlich verhält, hat das Bayerischen Staatministerium des Innern und für Integration (StMI) die teilweise Überarbeitung des Ergebnisberichtes aus dem Jahr 2001, welcher die grundsätzliche Ausstattung von Integrierten Leitstellen in Bayern beinhaltet, durchgeführt.

Diese Bestandaufnahme und Analyse der ILS in Bayern vom 26. Juli 2021 ergibt für die ILS Regensburg, dass für die Bearbeitung der Notrufe 20 statt der heute vorhandenen 15 Notrufabfrageplätze notwendig sind.

Um diese zusätzlichen Notrufabfrageplätze im Bestandsgebäude unterbringen zu können und möglichst optimal in den Arbeitsablauf der Integrierten Leitstelle einbinden zu können, sind zahlreiche bauliche Umbaumaßnahmen im Bestandsgebäude ILS und im Neubau nötig.

Parallel zu diesen Umbaumaßnahmen befindet sich der regelmäßige Austausch der Hardware der ILS Regensburg in der Bearbeitung. Dieser ist notwendig, um die ständige Einsatzbereitschaft der ILS Regensburg zu gewährleisten und um Ausfallzeiten aufgrund von technischen Defekten gering zu halten.

Da der Austausch der Hardware der ILS Regensburg u. a. auch die Einsatzleittische beinhaltet, müssen dafür die bestehenden Arbeitsplätze für einen möglichst kurzen Zeitraum temporär ausgelagert werden. Während dieses kurzen Zeitraumes besteht, nach heutigem Wissen, für die nächsten 10 Jahre, kein Zeitfenster, um Umbaumaßnahmen im Einsatzleitraum durchzuführen, da dieser rund um die Uhr belegt ist.

2. Umfang der Maßnahme:

Um die baulichen Voraussetzungen für die o.g. Erweiterung der Integrierten Leitstelle zu schaffen, müssen folgende bauliche Arbeiten durchgeführt werden:

Im Keller des Neubaus Bauteil 3a wird ein zusätzlicher Raum zur Unterbringung der neuen Serverschränke erstellt.

In den vorhandenen Räumen der Integrierten Leitstelle werden die Wände und Fensterbänke neu gestrichen, teilweise werden Bodenbeläge erneuert und Türen ausgetauscht.

Für die Leitstellenerweiterung wird eine neue Zugangstüre incl. Treppenanlage nachgerüstet.

Um die technischen Anlagen zu erweitern, müssen teilweise Trockenbauwände und -decken geöffnet und wieder geschlossen werden.

Einige Büroräume werden in Zukunft als Ausnahme-Abfrageplätze genutzt, hierfür muss eine Klimaanlage zur Kühlung nachgerüstet werden.

Für die Kühlung des neuen Serverraumes muss das vorhandene Kaltwasser-Kühlsystem erweitert und teilweise erneuert werden. Um die geforderte Redundanz in der Serverraumkühlung sicherzustellen, wird ein zweites Kühlsystem mit einer Rückkühlanlage am Dach Bauteil 3a installiert.

Die beiden Kühlgeräte im vorhandenen Serverraum werden erneuert, das erste Kühlgerät wird in das neue Kaltwasser-Kühlsystem integriert, für das zweite Gerät wird eine neue Rückkühlanlage am Dach der ILS installiert.

Im Leitstellenraum sind aufgrund der neuen Ausrichtung der Leitstellenplätze kleine Anpassungen an den Zuluftauslässen im Doppelboden nötig.

Im Zuge der Umbauarbeiten werden die Elektroinstallationen an die entsprechenden Normen der Technik und gemäß den neuen Vorgaben der Feuerwehr angepasst. Es werden die elektrischen Anschlüsse und die Beleuchtung für die hinzukommenden Bildschirmarbeitsplätze ergänzt oder angepasst. In der Leitzentrale werden die Leuchtmittel aufgrund der inzwischen schwierigen Ersatzteilbeschaffung und des hohen Aufwandes, verbunden mit der Störung der Notrufannahme, der bei einem Austausch der Leuchten im laufenden Betrieb entstehen würde, ausgetauscht.

Außerdem wird die Brandmeldeanlage entsprechend erweitert und mit der Hauptzentrale im Neubau Bauteil 3a verbunden, um eine einheitliche Alarmierung zu gewährleisten.

Im Rahmen des geplanten Hardwaretausches in der ILS muss aufgrund der hohen Betriebszeit die bestehende USV-Anlage ausgetauscht werden (USV: unabhängige Stromversorgung). Diese vorsorgt aktuell den Bereich der ILS. Eine Versorgung des zusätzlichen Technikraumes im Keller des Neubaus Bauteil 3a ist aufgrund der hohen Leitungslängen technisch nicht möglich. Deshalb muss der neue Serverraum mit einer zusätzlichen USV-Anlage ausgestattet werden. Der neue Serverraum erhält einen Doppelboden zur Anbindung der Klimatisierung und zur Leitungsverlegung zwischen den einzelnen Serverschränken. Die Technikräume in der ILS und im Keller des Bauteils 3a werden über LWL-Leitungen über das vorhandene Kabelzugsystem im Außenbereich und über die Leitungsführung im Gebäude redundant miteinander verbunden.

3. Zeitlicher Ablauf:

Der regelmäßige Austausch der Hardware sieht derzeit nachfolgende Hauptpunkte für die Terminplanung vor:

03/2022 Erteilung Auftrag zur Ausschreibung des Hardwaretausches,

09/2022 Umzug der Arbeitsplatzkomponenten in die Interimsleitstelle,

09-10/2022 Umsetzung der wesentlichen baulichen Vorleistungen,

11/2022 Probebetrieb der neuen Komponenten,

12/2022 Abnahme der Maßnahmen.

Der Terminplanung ist zu entnehmen, dass nur ein kurzes Zeitfenster von etwa 2 Monaten zur Verfügung steht, um die nötigen baulichen Umbaumaßnahmen durchführen zu können.

4. Finanzielle Auswirkungen:

Für die gesamte Maßnahme (inkl. Gebäudeumbau) sind aufgrund der aktuellen Kostenermittlung rd. 4,5 Mio. € vorgesehen. Diese Summe teilt sich in rd. 3,5 Mio. € (HHSt. 1.1600.93495) für den Hardwaretausch (HWT) und 990.000,-- € für den Gebäudeumbau (neue HHSt. 1.1600.94510) auf.

Zusätzlich kommen Kosten i. H. v. 800.000,-- € für die anschließende Wartung (einschl. Lizenzgebühren) für den Zeitraum 2023 – 2028 (HHSt. 0.1600.6374/ 6327) hinzu.

Im Investitionsprogramm 2021 – 2025 sind im UA 1600/ 00 derzeit auf der HHSt. 1.1600.93495 (Integrierte Leitstelle 'ILS' - Ersatz-Erwerb von sonstigen beweglichen Sachen des Anlagevermögens – IUK) rd. 4,5 Mio. € veranschlagt.

Aufgrund der o.g. erforderlichen Umbaumaßnahmen im Zuge des HWT wurden Haushaltsmittel i. H. v. 990.000,00 € (aus haushaltsrechtlichen Gründen) auf die neue HHSt. 1.1600.94510 (Integrierte Leitstelle 'ILS' - Erweiterungs-, Um- und Ausbauten) umgeschichtet.

Die Finanzierung erfolgt somit saldoneutral innerhalb des UA 1600/ 00.

Kostenaufteilung bauliche Maßnahmen Hardwaretausch (990.000,-- €)

Bauliche Arbeiten         125.000,-- €

Klima- und Lüftungstechnik        375.000,-- €

Elektrotechnik          208.000,-- €

Planungskosten Hochbau        130.000,-- € 

Planungskosten Klima- und Lüftungstechnik      97.000,-- €

Planungskosten Elektro         55.000,-- €

Zusätzliche Angaben zur Information:

Maßnahmen- und Mittelbereitstellungsbeschluss erfolgte am:

23.03.2022 Ausschuss für Verwaltung, Finanzen und Beteiligungen

24.03.2022 Stadtrat der Stadt Regensburg (vgl. VO/22/18835/36)

Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

Die für den Hardwaretausch im Bereich der Integrierten Leitstelle nötigen baulichen Maßnahmen werden gem. der Sachverhaltsdarstellung in der Beschlussvorlage im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel geplant und ausgeführt.

Anlagen:

-          Klimavorbehalt

-          Übersichtsplan