Sachverhalt:
1. Anlass
Die REWAG Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG & Co KG (REWAG KG) hat entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen den Jahresabschluss zum 31.12.2021, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang (Anlage 1), sowie den Lagebericht (Anlage 2) aufgestellt.
Der Jahresabschluss ist dem Aufsichtsrat der Regensburger Energie- und Wasser-versorgung AG (REWAG AG) in seiner Sitzung am 16.05.2022 vorgelegt worden. In dieser Sitzung hat der Abschlussprüfer über das Ergebnis seiner Prüfung berichtet. Dem vorgelegten Jahresabschluss wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. In der Gesellschafterversammlung der REWAG KG soll diesem Jahresabschluss zugestimmt und die Ausschüttung des Gewinns beschlossen werden. Hierzu bedarf die Geschäftsführung der das Stadtwerk Regensburg.Bäder und Arenen GmbH, die zugleich die Geschäftsführung der das Stadtwerk Regensburg GmbH ist, gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 6 des Gesellschaftsvertrages der das Stadtwerk Regensburg.Bäder und Arenen GmbH der Zustimmung durch den Aufsichtsrat.
Die REWAG AG hat entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen den Jahresabschluss zum 31.12.2021, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang (Anlage 3), sowie den Lagebericht (Anlage 4) aufgestellt.
Der Jahresabschluss ist dem Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 16.05.2022 vorgelegt worden. In dieser Sitzung hat der Abschlussprüfer über das Ergebnis seiner Prüfung berichtet. Dem Jahresabschluss wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Er ist sodann der Hauptversammlung der REWAG AG vorzulegen, die über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats zu beschließen hat. Für die Aktionärin das Stadtwerk Regensburg GmbH handelt in der Hauptversammlung die Geschäftsführung der das Stadtwerk Regensburg GmbH.
Der Bericht des Aufsichtsrats der REWAG AG liegt als Anlage 5 bei.
2. Jahresabschluss
Vorbemerkung
Bis zum 31.12.2020 hat die REWAG KG ihr Versorgungsnetz für Elektrizität im Rahmen eines Betriebspachtvertrages der Regensburg Netz GmbH überlassen. Im November 2021 wurde vereinbart, dass das ausschließlich dem Stromnetzbetrieb dienende Anlagevermögen von der REWAG KG rückwirkend auf die Regensburg Netz GmbH zu Buchwerten übertragen wird. Ebenfalls ausgegliedert und zu Buchwerten übertragen wurden die mit dem Vermögensübergang verbundenen Verbindlichkeiten und Verpflichtungen. Ferner wurden die Anstellungsverhältnisse von 50 Mitarbeitern der REWAG KG einschließlich der damit verbundenen Verbindlichkeiten und Verpflichtungen auf die Regensburg Netz GmbH übertragen. Die Ausgliederung und Übertragung erfolgt zum Ausgliederungsstichtag 31.12.2020; ab 01.01.2021 gelten die auf die übertragenen Aktiva und Passiva bezogenen Handlungen jeweils als für Rechnung der Regensburg Netz GmbH vorgenommen.
Ergebnisübersicht der REWAG KG
Hinweise und Erläuterungen zum Jahresabschluss
Der geplante Jahresüberschuss von 21,5 Mio. EUR wurde mit 26,4 Mio. EUR um 4,9 Mio. EUR überschritten. Der Anstieg zum Vorjahresergebnis beträgt 5,4 Mio. EUR.
Die positive Ergebnisentwicklung ist auf die Veräußerung eines Grundstücks im Dezember 2021 zurückzuführen. Der handelsrechtliche Veräußerungsgewinn aus der Veräußerung des Grundstücks betrug 7,8 Mio. EUR und war im Planansatz 2021 nicht enthalten. Ohne diesen Sondereinfluss beträgt das Ergebnis 18,6 Mio. EUR.
Ohne diesen Sondereffekt liegt eine Unterschreitung des Planansatzes um 2,9 Mio. EUR vor. Diese Entwicklung ist maßgebend auf einen deutlichen Anstieg der Energiebeschaffungskosten während des Geschäftsjahres 2021 zurückzuführen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die Umsatzerlöse den Planansatz um 1,5 Mio. EUR überschritten. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie jedoch um rd. 8 Mio. EUR zurückgegangen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge haben den Planansatz um 12,9 Mio. EUR übertroffen. Die Planüberschreitung ist auf nicht eingeplante Rückstellungsauflösungen in Höhe von
Der Materialaufwand liegt um 17,1 Mio. EUR über dem Planansatz und um 3,9 Mio. EUR über dem Vorjahreswert. Die Gasbeschaffungskosten bewegen sich über dem Planwert und über dem Vorjahreswert. Der Anstieg ist vorwiegend preisbedingt. Ein weiterer Grund für die Planabweichung sind höhere als geplante Strombeschaffungskosten.
Die Personalaufwendungen sind um 4,6 Mio. EUR geringer ausgefallen als geplant. Aufgrund der Veränderung von regulatorischen Rahmenbedingungen hat die REWAG KG eine Optimierung der Struktur für ihre Netzgesellschaft vorgenommen. Durch die Umsetzung der neuen Struktur im Geschäftsjahr 2021 haben sich Änderungen im Stromnetzbereich mit der Folge ergeben, dass das Eigentum am Stromnetz von der REWAG KG an die Regensburg Netz übergegangen ist und der Bereich Betrieb Strom/Telekommunikation in die Regensburg Netz überführt worden ist. Davon betroffen waren 50 Planstellen von der REWAG KG, die in die Regensburg Netz GmbH gewechselt sind. Aufgrund der gesunkenen Stellenanzahl bei der REWAG KG sind die tatsächlichen Personalaufwendungen unter den Planwerten geblieben, die diesen Personalwechsel zum Zeitpunkt der Wirtschaftsplanerstellung nicht abgebildet haben. Lässt man diesen Personalwechsel außer Acht, liegt beim Personalaufwand faktisch eine Steigerung um 8 % vor.
Die Abschreibungen liegen um 3,6 Mio. EUR unter dem Planansatz und um 5,8 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Ursächlich ist in erster Linie der Übergang des Eigentums am Stromnetz von der REWAG KG an die Regensburg Netz, da die Abschreibungen des Geschäftsjahres nun bei der Regensburg Netz erfolgen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Plan um 1,3 Mio. EUR angestiegen. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Rückstellungszuführungen in Höhe von 2,7 Mio. EUR enthalten, insbesondere für Drohverlustrückstellungen bzgl. Strom und Gas über 2,4 Mio. EUR. Die Drohverlustrückstellungen wurden für verlustbringende Geschäfte gebildet, die im Zusammenhang mit einem signifikanten Anstieg der Energiebeschaffungspreise stehen.
Das Finanzergebnis verbesserte sich deutlich gegenüber dem Planansatz um 1,2 Mio. EUR und gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Mio. EUR auf - 3,1 Mio. EUR. Das im Finanzergebnis enthaltene Beteiligungsergebnis von - 0,6 Mio. EUR liegt deutlich unter dem Planwert von
3. Kennzahlen
Die nachfolgende Grafik gibt die Entwicklung der Eigenkapitalquote, Eigenkapitalrentabilität sowie Gesamtkapitalrentabilität wieder.
Sowohl die Eigenkapitalrentabilität ist um 4,7 %, als auch die Gesamtkapitalrentabilität ist um 0,9 % gestiegen.
Die Eigenkapitalquote ist weiter um 0,1 % trotz des im Geschäftsjahr gestiegenen Eigenkapitals gesunken. Diese Entwicklung ist dem weiteren Anstieg der Verbindlichkeiten aufgrund der fortwährenden Neukreditaufnahme geschuldet, in deren Folge die Bilanzsumme stärker als das Eigenkapital im Gegensatz zum Vorjahr anwächst. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind von 139,4 Mio. EUR um weitere 18,2 Mio. EUR auf 157,6 Mio. EUR angestiegen.
In der nachfolgenden Grafik ist die Entwicklung der Investitionen abgebildet (in TEUR).
Die Investitionen im Geschäftsjahr in das Sachanlagevermögen betragen inklusive Stromnetz 50,0 Mio. EUR; geplant waren 47,4 Mio. EUR. In diesen Werten sind auch die in das Stromnetz erfolgten Investitionen für die Regensburg Netz enthalten, die bei der REWAG KG geplant waren und bis zum rückwirkenden Übertragungszeitpunkt für Rechnung der Regensburg Netz GmbH bei der REWAG KG vorgenommen worden sind. Diese sind in Davon-Vermerken zu ersehen.
Sie verteilen sich im Sachanlagevermögen unter anderem auf folgende Bereiche:
- Regulierte Strom- und Gasnetze: 12,4 Mio. EUR (Vorjahr: 11,2 Mio. EUR) davon betreffend Stromnetz: 9,1 Mio. EUR - Wassergewinnung und -netze: 16,8 Mio. EUR (Vorjahr: 4,0 Mio. EUR) - Regenerative Anlagen, Windkraft und EDL-Anlagen: 6,1 Mio. EUR (Vorjahr: 7,0 Mio. EUR) - Telekommunikationsnetze: 5,0 Mio. EUR (Vorjahr: 5,2 Mio. EUR) - Gemeinsame Anlagen: 8,2 Mio. EUR (Vorjahr: 22,2 Mio. EUR) davon betreffend Stromnetz: 0,5 Mio. EUR - Messstellenbetrieb: 1,5 Mio. EUR (Vorjahr: 0,7 Mio. EUR)
Die Finanzanlagen sind um 43,8 Mio. EUR angestiegen. Für den Übergang des Stromnetzanlagevermögens von der REWAG KG auf die Regensburg Netz GmbH hat die REWAG KG eine Finanzanlagenbeteiligung an der Regensburg Netz GmbH in Höhe von 37,3 Mio. EUR erhalten. Überdies sind die Ausleihungen an Unternehmen um 6,5 Mio. EUR angestiegen.
Im Geschäftsjahr 2021 ist der Jahresüberschuss der REWAG im Vergleich zu den Vorjahren stark angestiegen.
Diese Entwicklung ist insbesondere dem oben geschilderten Sondereinfluss aus der Grundstücksveräußerung geschuldet, wie bereits unter 2. beschrieben. Unter Außeracht-
Der Vorstand gibt in seinem Lagebericht auf Seite 23 den Hinweis, dass im Zuge der stark volatilen Marktbedingungen an den Beschaffungsmärkten im Berichtsjahr im Zusammenspiel mit einzelnen Vorstandsentscheidungen Schwächen im Energiebeschaffungsprozess, die zu Ergebnisbelastungen geführt haben, identifiziert worden seien.
Hinweise im Lagebericht auf weitere Risiken
Im Lagebericht beschreibt der Vorstand die Risikosituation der REWAG KG insbesondere
- im Privatkunden- und im Geschäftskundenvertrieb in Verbindung mit der Entwicklung der Beschaffungskosten auf den Energiemärkten (Seite 24), - im Bereich der Wärmeversorgung (Seite 25), - in der Refinanzierung des Investitionsvolumens (Seite 26) und - in einem Telekommunikationslinienvertrag (Seite 27).
Die Risiken stuft der Vorstand teils als erheblich ein.
Ziel der Unternehmensleitung sei, weiterhin für die Eigenkapitalgeber nachhaltig stabile Erträge zu erzielen. Weitere Effizienzverbesserungen zur Stärkung der Ertragskraft seien notwendig, um den drohenden wettbewerbs- und regulierungsbedingten Ergebniseinbußen angemessen begegnen zu können.
4. Entlastung des Vorstandes
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 16.05.2021 nach aktuellem Stand davon abgesehen, der Hauptversammlung die Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2021 zu empfehlen. Aufgrund der an den Aufsichtsrat berichteten Schäden bei der Energiebeschaffung hat der Aufsichtsrat eine rechtliche Überprüfung der Sach- und Rechtslage im Hinblick auf die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen durch die Gesellschaft gegenüber dem Vorstand beauftragt. Diese Prüfung dauert an, so dass eine Entlastung derzeit nicht erteilt werden kann.
Anlagen: Anlage 1: Jahresabschluss der REWAG Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG & Co KG, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang Anlage 2: Lagebericht der REWAG Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG & Co KG Anlage 3: Jahresabschluss der Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang Anlage 4: Lagebericht der Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG Anlage 5: Bericht des Aufsichtsrats der Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG
Der Ausschuss beschließt:
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