Vorlage - VO/22/19140/D3  

 
 
Betreff: Regensburger Hitzemanagement
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Bürgermeister Artinger
Federführend:Direktorium 3   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz Entscheidung
21.07.2022 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

Sachverhalt:

 

 

Hitzemanagement als Teil der Klimaresilienzstrategie

 

Die Ergebnisse der Klimaanalyse aus dem Jahr 2014 haben die Hitzeproblematik in den stark bebauten Bereichen der Stadt bereits abgebildet. Auch die Regensburger Altstadt zählt aufgrund ihrer baulichen Konstitution zu den thermisch belastenden Bereichen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Situation seither aufgrund der allgemein voranschreitenden Klimaerwärmung und insbesondere durch die Witterungsverhältnisse in den letzten Jahren weiter verschärft hat.

 

Die zunehmenden Hitzerisiken mit ihren teils gravierenden Folgen für Gesundheit, Infrastrukturen und das lokale Wirtschaftsleben veranlassen immer mehr Kommunen in Deutschland, Klimafolgenanpassungskonzepte zu erarbeiten und dabei insbesondere auch spezifische Maßnahmen zum Hitzeschutz zu entwickeln und umzusetzen. Betroffen von der Hitzeproblematik sind dabei vor allem die vulnerablen Gruppen und die von Ihnen genutzten Infrastrukturen. In Regensburg wurde dem Thema bereits ab dem Jahr 2009 im Rahmen eines ExWoSt-Projektes zur Klimaanpassung erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet, wobei der Fokus damals auf dem thermisch besonders belasteten Altstadtbereich lag. Die anschließende Erarbeitung der Klimaanalyse inklusive der Klimafunktionskarte im Jahr 2014 markierte einen weiteren wichtigen Baustein für die Klimafolgenanpassung in Regensburg.

 

Mit der Etablierung des Klimaresilienzmanagements im Direktorium 3 im Jahr 2018 wurden schließlich auch die personellen und organisatorischen Weichen für eine institutionelle Verankerung der Klimafolgenanpassung in der Regensburger Stadtverwaltung gestellt. Mit der Beschlussfassung zum „Klimaresilienzmanagement für Regensburg“ (VO/19/15604/D3) wurde die Umsetzung des Hitzemanagements eingeleitet. Der Bereich Hitze stellt dabei eine von drei wesentlichen Säulen der Klimaresilienzstrategie der Stadt Regensburg dar, welche sukzessive behandelt werden. So wurde im Jahr 2019 ein Prozess zum Starkregenmanagement durchgeführt. Im Anschluss daran hat sich die Stadtverwaltung mit dem Thema Regenwassermanagement auseinandergesetzt und im Jahr 2021 wurde der Beteiligungsprozess zum Hitzemanagement durchgeführt. Als nächste Aktivität wird die Säule „Durchlüftung“, durch die Erstellung einer Klimafunktionskarte, weiter vertieft werden.

 

 

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Durchführung des Hitzemanagementprozesses

 

Im Frühjahr 2021 führte das Klimaresilienzmanagement (Direktorium 3) mit Unterstützung des Beratungsbüros EPC gGmbH aus Berlin einen partizipativen Hitzemanagementprozess durch. Ziel war es, zehn Schlüsselmaßnahmen für Regensburg zu entwickeln und diese auf Grundlage eines dann folgenden politischen Beschlusses in die Umsetzung zu führen. Vorrangiges Ziel des gesamten Prozesses war es, die Stadt Regensburg mit Hilfe geeigneter Maßnahmen in den Handlungsfeldern Planen & Bauen, Wirtschaft & Tourismus, Gesundheit & Soziales sowie Natur & Umwelt auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten und im Hinblick auf das Klimarisiko Hitze langfristig zukunftsfähig zu machen. Dieser umfassende Beteiligungsprozess wurde unter aktiver Mitwirkung von Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung sowie von Regensburger Vereinen, Verbänden und Initiativen durchgeführt. Um ein Stimmungsbild und inhaltliche Impulse aus der Bürgerschaft ableiten zu können, wurde begleitend zum Beteiligungsprozess eine Online-Umfrage durchgeführt.

 

Wesentliche Herausforderungen bei der Umsetzung des Prozesses bestanden insbesondere in der Vielschichtigkeit und Interdisziplinarität des Themas, in der hohen Anzahl der zu beteiligenden Akteurinnen und Akteure innerhalb und außerhalb der Verwaltung sowie in der Breite und Vielzahl potenziell umsetzbarer Mnahmen. Aus diesem Grund wurde die Maßnahmenplanung mit einem strukturierten und breiten Beteiligungsansatz unterlegt. Als Ergebnis dieses Beteiligungsprozesses sollte neben der Bewusstseinsbildung in den beteiligten Akteursgruppen bis Ende 2021 als Ergebnis ein abgestimmter, praxis- und umsetzungsrelevanter Maßnahmenkatalog unter Herausarbeitung der Schlüsselmaßnahmen entstehen.

 

Der Prozessablauf gestaltete sich folgendermaßen:

 

 

 

Durchführung der Hitzeumfrage für Bürger*innen

 

Im Rahmen des Hitzemanagements wurde eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger mit dem thematischen Fokus auf die Aufenthalts- und Lebensqualität in Regensburg unter dem Aspekt des Klimawandels durchgeführt. Ziel der Umfrage war es, Betroffenheit, bereits vorhandene Lösungsstrategien und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger in unterschiedlichen thematischen Schwerpunktbereichen zu erfassen. Basierend auf dieser Umfrage fand die Entwicklung von Maßnahmenvorschlägen für die Stadt Regensburg statt.

 

Die Befragung wurde über einen Zeitraum von rund zwei Wochen (13.05.- 30.05.2021) durch die EPC gGmbH online gestellt und durch die Stadt Regensburg auf verschiedenen Plattformen (u.a. auf der Webseite der Stadt Regensburg) veröffentlicht und parallel über Social Media Posts sowie eine Pressemitteilung an die Bürgerinnen und Bürger kommuniziert. In diesem Zeitraum nahmen 1625 Personen an der Umfrage teil. Die Befragung wurde im Sinne eines Mixed-Method-Ansatzes mit quantitativen und qualitativen Elementen konzipiert. Durch die methodische Kombination ist es möglich, neben der deskriptiven statistischen Auswertung tiefergehende explorative Ergebnisse und Einblicke in die Lebensrealität der Regensburger Bürgerinnen und rger in Hinblick auf den Klimawandel und die dadurch beeinflusste Lebensrealität und -qualität der Regensburgerinnen und Regensburger zu erfassen.

 

Insgesamt enthielt die Befragung 20 Fragen, die teilweise auch untergeordnete Frage- und damit auch Antwortelemente enthielt. Folgende Inhalte wurden in der Befragung behandelt:

 

  • Demographische Daten
  • Themenübergreifender Bereich
  • Grünflächenversorgung und -gestaltung im Wohnumfeld
  • Öffentliche Platzgestaltung
  • Wohn-, Arbeits- und Freizeitumfeld
  • Abschluss Informationen zum Thema Hitze

Ergebnisse der Bürger*innenumfrage waren beispielsweise Aussagen zur Wahrnehmung der thermischen Belastung, Wünsche zur Gestaltung von Altstadtplätzen und Grünflächen, Bedürfnisse zum thermischen Komfort am Arbeitsplatz und auch Verhaltensweisen der Bürger*innen bei Hitzebelastung. Beispielsweise werden laut Umfrage Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln und Autos vermieden und Einkäufe verschoben. Auch ist den meisten teilnehmenden Bürger*innen das Informationsangebot der Stadt Regensburg zu den Themen Hitze und Klimawandel nicht ausreichend bekannt.

 

 

Handlungsfelder und Entwicklung der Maßnahmen

 

Die Maßnahmenentwicklung im Rahmen des Hitzemanagementprozesses fußte in erster Linie auf einem umfassenden, mehrschrittigen Beteiligungsprozess. Als wesentliches Strukturierungsmerkmal wurden dabei durchgehend die Handlungsfelder „Wirtschaft & Tourismus“, „Planen & Bauen“, „Gesundheit & Soziales“ sowie „Natur & Umwelt“ zugrunde gelegt. Im Mittelpunkt des Beteiligungsprozesses standen insbesondere die themenrelevanten Fachakteurinnen und -akteure der Regensburger Stadtverwaltung. Darüber hinaus wurde die Stadtgesellschaft durch die Teilnahme von Vertreterinnen und Vertretern aus Vereinen, Verbänden und Initiativen repräsentiert. Die Bürgerschaft wiederum konnte durch eine umfassende und hervorragend angenommene Online-Befragung inhaltlich in den Prozess integriert werden.

Dem Beteiligungsprozess gingen Recherchen im Hinblick auf bereits erprobte Maßnahmen aus Klimaanpassungskonzepten anderer Kommunen in Deutschland sowie aus den umfangreichen Praxiserfahrungen des beauftragten Büros EPC voraus. Parallel hierzu wurden ausgewählte Fachprojekte und -planungen aus den vergangenen Jahren auf ihre inhaltliche Relevanz für Klimaresilienz im Allgemeinen und für Hitzeschutz im Speziellen hin ausgewertet.

 

 

 

 

 


Selektion der zehn Schlüsselmaßnahmen

 

Im Verlauf des Beteiligungsprozesses wurden zehn für Regensburg besonders relevante Maßnahmen herausgearbeitet die sogenannten Schlüsselmaßnahmen. Als Gesamtergebnis wurden den Maßnahmen unter anderem die folgenden, stark zusammengefassten Teilziele und Bedarfe zugrunde gelegt.

 

Identifizierte Teilziele und Bedarfe

Daraus resultierende Schlüsselmaßnahme

In der Stadt Regensburg sind bereits vielfältige laufende und abgeschlossen Prozesse und Maßnahmenableitungen auf den Gebieten Starkregen und Hitze vorhanden. Mit dem Ziel, eine strukturierte Entwicklung in diesem Bereich weiter voranzutreiben und Synergien zu bündeln besteht eine grundlegende Notwendigkeit darin, diese Elemente mit weiteren Elementen (aktualisierten Klima- und Vulnerabilitätsanalysen) in ein integrierendes Konzept zu überführen. 

M 1: Erarbeitung eines Integrierten Klimafolgenanpassungskonzeptes für die Stadt Regensburg

 

Die Integration der Thematik Klimaanpassung und Hitze in Planungsprozesse sowie die themenspezifische Weiterentwicklung der Planungsgrundlagen und -instrumente wurden als grundlegende Bedarfe, sowohl in den Fachworkshops als auch in der Online-Umfrage identifiziert. Planerische Bestimmungen bezüglich klimaangepasster Planungen in Regensburg sind zu fördern. Darüber hinaus sind die Integration und Abstimmung der unterschiedlichen Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen im planerischen Kontext zentral, um eine zukunftsorientiere Stadtentwicklung zu ermöglichen.

M 2: Ausweisung von Klima-Handlungsräumen im Flächennutzungsplan (FNP)

Bereits in den Sondierungsgesprächen, ebenso wie bei der Auftaktveranstaltung und den Fachgesprächen, wurden neben den planerischen Elementen Bedarfe bzgl. der besseren Berücksichtigung von Klimaanpassung in der Arbeit der Stadtverwaltung und des stadtver- waltungsinternen Austausches identifiziert. Insbesondere bzgl. der Klärung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten wurden Abstimmungsbedarfe erkannt.

M 3: Etablierung und Stärkung der ämterübergreifenden, themenspezifischen Kooperation und des Informationsaustausches

Das Thema Klimaanpassung soll künftig in den strategischen Konzepten und Rahmenplänen der Stadt Regensburg einen hohen Stellenwert erhalten und deutlich stärker gewichtet werden.

M 4: Integration des Querschnittsthemas Klimafolgenanpassung in alle strategischen Konzepte und Rahmenpläne der Stadt Regensburg

Insbesondere in den Fachforen wurde die Notwendigkeit von zielgruppenspezifischen Informations-, Beratungs-, und Präventionsangeboten beleuchtet und als zentraler Baustein im Hitzemanagement der Stadt hervorgehoben. Ebenso gilt es, bei Hitzeereignissen ein verlässliches Warnsystem für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen und so ein selbstverantwortliches Handeln weiter voranzutreiben.

M 5: Erstellung eines Informations- und Aktionsplans zum Thema Hitze für die Stadt und den Landkreis Regensburg (Hitzeaktionsplan)

hrend der Auftaktveranstaltung, in den Workshops und Fachgesprächen und auch durch die Online-Umfrage wurde insbesondere die Notwendigkeit von weiteren Trinkwasserversorgungsmöglichkeiten in der Stadt abgeleitet.

M 6: Errichtung von Trinkbrunnen und Wasserspendern im öffentlichen Raum sowie Etablierung von Trinkwasserpatenschaften

Vulnerable Gruppen gilt es in besonderem Maß zu schützen. Daher ist es notwendig, Möglichkeiten bereitzustellen, um sichere Räume mit hoher Aufenthaltsqualität in Regensburg zur ermöglich (In- und Outdoor). Insbesondere gilt dies für Infrastrukturen, die von vulnerablen Gruppen genutzt werden.

M 7: Erarbeitung eines Leitfadens zum Hitzeschutz in / an Gebäuden für vulnerable Einrichtungen und ihre Bewohnerinnen und Bewohner

Klimaanpassung ist aktuell nur schwer aufgrund rechtlicher Grundlagen verbindlich umzusetzen. Vor diesem Hintergrund wurden in den Sondierungsgesprächen sowie den Fachworkshops Bedarfe für die planerische Begleitung von B-Planverfahren durch mikroklimatische Gutachten identifiziert.

M 8: B-Plan - Erstellung von planungsbegleitenden Klimaanpassungsgutachten mittels mikroklimatischer Analysen

Der Bedarf an Grün- und Verschattungselementen ebenso wie der Wunsch nach Dach- und Fassadenbegrünung wurde insbesondere in der Online-Umfrage durch die Bürgerinnen und Bürger kommuniziert. Anderseits wurde in der Auftaktveranstaltung und den Fachforen die Notwendigkeit der Förderung der Eigeninitiative der Bürgerinnen und Bürger hervorgehoben.

M 9: Informations- und Beratungskampagne zur Begrünung rund um Gebäude mit Fokus auf Dach- und Fassadenbegrünungen

 

Bei den Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft und Tourismus liegt viel Know-How und Interesse zum Thema Klimaanpassung vor. Hier gilt es das Wissen zu bündeln und zusätzlichen Informationsbedarf zu decken. Ziel muss es dabei sein Risiken in Produktion und Logistik zu minimieren, die Arbeitsplatzsituation in Hinblick auf Hitzerisiken zu minimieren sowie einen klimaangepassten Tourismus zu fördern.

M 10: Integration des Themas Klimaanpassung in Veranstaltungsreihen und Beratungsangebote der Wirtschaftsförderung

 

 

 

Umsetzung der Schlüsselmaßnahmen

 

Die aus dem Beteiligungsprozess hervorgegangenen Maßnahmen - insbesondere die zehn Schlüsselmaßnahmen - stellen wesentliche Bausteine dar, um die Stadt Regensburg im Bereich des Hitzemanagements in die Klimaresilienz zu führen. Hierzu ist es erforderlich, dass sich alle Akteurinnen und Akteure aus der Fachverwaltung ebenso wie aus der Politik und der gesamten Stadtgesellschaft klar zu den herausgearbeiteten Maßnahmen bekennen und die zur Umsetzung notwendigen Schritte unternehmen.

 

Nachfolgend wird der jetzige Umsetzungsstand der Maßnahmen dargestellt. Von den insgesamt zehn Schlüsselmaßnahmen befindet sich ein Großteil bereits in Vorbereitung oder in Umsetzung. Grund hierfür ist unter anderem, dass das Thema Klimaresilienz bereits jetzt schon eine Berücksichtigung in der täglichen Verwaltungsarbeit findet und das Klimaresilienzmanagement in einem stetigen Austausch mit den jeweiligen Fachstellen ist. So konnten bereits innerhalb des Prozesses weitere Aktivitäten und Möglichkeiten der Zusammenarbeit angestoßen werden.

 

Schlüsselmaßnahme

Umsetzungsstand

M 1: Erarbeitung eines Integrierten Klimafolgenanpassungs-konzeptes für die Stadt Regensburg

Derzeit in Arbeit: Die Erarbeitung erfolgt durch Teilprozesse mit einer anschließenden Zusammenfassung in Form eines Klimaanpassungskonzepts. Durchgeführt wurden bereits im Jahr 2019 ein Prozess zum Starkregenmanagement, seit 2020 erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Thema Regenwasser-management und im Jahr 2021 wurde der Prozess zum Hitzemanagement durchgeführt. Geplant ist zudem die Erstellung einer Vulnerabilitätsanalyse, welche ein wesentlicher Teil des Klimaanpassungskonzeptes sein wird.

M 2: Ausweisung von Klima-Handlungsräumen im Flächennutzungsplan (FNP)

Derzeit in Arbeit: Um Klima-Handlungsräume im FNP ausweisen zu können, bedarf es einer Überarbeitung der Klimafunktionskarte. Die Vergabe an externe Auftragnehmer ist für dieses Jahr vorgesehen. Darüber hinaus erstellt das Umweltamt derzeit eine Biotopkartierung, in welcher das Thema Klimaanpassung Berück-sichtigung finden soll.

M 3: Etablierung und Stärkung der ämterübergreifenden, themenspezifischen Kooperation und des Informationsaustausches

Umsetzung ab 2023: Im Rahmen der Aktivitäten des Klimaresilienzmanagements und der laufenden Prozesse erfolgt bereits eine Einbindung von Akteur*innen. Um die Umsetzung des Hitzemanagements noch weiter zu befördern, soll diese noch weiter vertieft werden, indem zielgerichtet auf relevante Arbeitskreise und Abstimmungsgremien zugegangen wird.

M 4: Integration des Querschnittsthemas Klimafolgenanpassung in alle strategischen Konzepte und Rahmenpläne der Stadt Regensburg

Derzeit in Arbeit: Das Thema Klimaresilienz und Hitze fließt derzeit in die laufende Aktualisierung des Tourismuskonzeptes (MS1) mit ein. Auch wurde das Thema bereits im Regensburg-Plan 2040 (MS2) berücksichtigt. Im nächsten Schritt soll geprüft werden, in welchen weiteren Konzepten und Strategien das Thema darüber hinaus Berücksichtigung finden soll. Hierbei wird eine Verzahnung mit M3, der Zusammenarbeit mit weiteren Arbeitskreisen und Abstimmungsgremien, angedacht.

M 5: Erstellung eines Informations- und Aktionsplans zum Thema Hitze für die Stadt und den Landkreis Regensburg (Hitzeaktionsplan)

Mittelfristige Umsetzung ab 2024: Zur Erstellung des Hitzeaktionsplans sind vorbereitenden Arbeiten sowie personelle und finanzielle Ressourcen, u.a. zur Vergabe an externe Auftragnehmer*innen, erforderlich.

M 6: Errichtung von Trinkbrunnen und Wasserspendern im öffentlichen Raum sowie Etablierung von Trinkwasserpatenschaften

Derzeit in Arbeit: Die Stadt Regensburg ist zum Thema Trinkwasser bereits jetzt schon aktiv. So betreibt sie zwei funktionsfähige Trinkbrunnen und zwei weitere Brunnen am Schwanen- und Bismarckplatz sind geplant. Auch gibt es bereits ein Programm zur Trinkwasserversorgung „Refill-Deutschland“. Die aktuellen Aktivitäten sollen weiter fortgesetzt und ausgebaut werden.

M 7: Erarbeitung eines Leitfadens zum Hitzeschutz in / an Gebäuden für vulnerable Einrichtungen und ihre Bewohnerinnen und Bewohner

Mittelfristige Umsetzung ab 2024: Die geplante Vulnerabilitäts- und Risikoanalyse für die Stadt Regensburg ist eine wesentliche Grundlage zur Beurteilung der Betroffenheit durch Hitze im Stadtgebiet (MS1). Nach Abschluss und auf Basis dieser Analyse soll die Erarbeitung eines Leitfadens mit konkreten Maßnahmen und Umsetzungsmöglichkeiten erfolgen.

M 8: B-Plan - Erstellung von planungsbegleitenden Klimaanpassungsgutachten mittels mikroklimatischer Analysen

Derzeit in Arbeit: Am 22.03.2022 erfolgte der Beschluss zur Erstellung von planungsbegleitenden Klimagutachten (VO/21/18589/61, MS1). Durch die Bereitstellung der erforderlichen personellen Kapazitäten kann das Thema Hitze künftig verstärkt in der Bauleitplanung Berücksichtigung finden.

M 9: Informations- und Beratungskampagne zur Begrünung rund um Gebäude mit Fokus auf Dach- und Fassadenbegrünungen

Mittelfristige Umsetzung ab 2025: Zum Aufbau einer Informations- und Beratungskampagne sind vorbereitende Arbeiten sowie personelle und finanzielle Ressourcen, u.a. zur Vergabe an externe Auftragnehmer*innen, erforderlich.

M 10: Integration des Themas Klimaanpassung in Veranstaltungsreihen und Beratungsangebote der Wirtschaftsförderung

Kurzfristige Umsetzung ab 2022: Diese Maßnahme kann, unter Voraussetzung vorhandener personeller Ressourcen, zeitnah angegangen werden.

 

Finanzielle und personelle Ressourcen und weitere Vorgehensweise

 

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt durch die Fachstellen der Regensburger Stadtverwaltung, teilweise in Kooperation mit weiteren Akteur*innen. Der Großteil der Maßnahmen wird dabei vom Klimaresilienzmanagement koordiniert. Aufgrund der Vielzahl an zu bearbeitenden Aufgaben und Projekten des Klimaresilienzmanagements ist darauf hinzuweisen, dass diese Aufgaben daher nur sukzessive über die nächsten Jahre umgesetzt werden können. Die Klimafolgenanpassung ist in Zukunft eine wichtige strategische Aufgabe. Die zeitnahe Umsetzung wird immer von entsprechenden Personalressourcen bei der Stabsstelle Klimaschutz und Klimaresilienz und den entsprechenden Fachämtern abhängig sein.

 

Die meisten Maßnahmen können mit vorhandenen finanziellen Mitteln im Rahmen der vorliegenden Personalressourcen umgesetzt werden. Für einige der Maßnahmen, wie die Erarbeitung eines Hitzeaktionsplans (M5), die Umsetzung des Leitfadens zum Hitzeschutz (M7) sowie der Informations- und Beratungskampagne zur Begrünung (M9), werden zusätzliche finanzielle Mittel zur Vergabe externer Aufträge benötigt. Diese sollen mit diesem Beschluss zur Umsetzung der Maßnahmen bei der Haushalts- und Finanzplanung der nächsten Jahre im Rahmen des jeweils vorgegebenen Gesamtbudgets von den jeweiligen Ämtern berücksichtigt bzw. entsprechend eingeplant werden.

 

 

 

Um eine kontinuierliche und strukturierte Umsetzung der Maßnahmen zu gewährleisten, soll dazu alle zwei Jahre ein Monitoringbericht zum Thema Klimaanpassung angefertigt werden. Dazu wird im ersten Schritt vom Klimaresilienzmanagement in Zusammenarbeit mit den Fachämtern ein Konzept zum Monitoring entwickelt werden.

 


 

Der Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz beschließt:

 

 

  1. Der Bericht zum Hitzemanagement wird zur Kenntnis genommen.

 

2. Die in der Beschlussvorlage genannten Schlüsselmaßnahmen des Hitzemanagements werden zur Umsetzung gemäß Bericht der Verwaltung beschlossen.

 

 


Anlagen:

 

- Bericht zum Hitzemanagement

- Klimavorbehalt

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 2 1 VO_22_1940_D3_Bericht_Hitzemanagement (4909 KB)    
Anlage 1 2 VO_22_19140_D3_Regensburger Hitzemanagement_Stufe 3 Klimavorbehalt (1994 KB)