Vorlage - VO/22/19309/RIV  

Sachverhalt: 

Regensburg hat in den vergangenen Jahren eine überaus erfolgreiche touristische Entwicklung durchlaufen. Mit einem Übernachtungszuwachs von nahezu 50 Prozent in den vergangenen zehn Jahren konnte ein deutlich dynamischerer Anstieg verzeichnet werden als im restlichen Freistaat und gegenüber vielen Wettbewerbern im Städtetourismus.

Um diesem Wachstum gerecht zu werden und die künftige touristische Entwicklung Regensburgs zu steuern, wurde durch den Tourismusbeirat mit Vertretern aus Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleistungen, Kultur, Politik, Stadt und der Regensburg Tourismus GmbH (RTG) unter der Federführung des damaligen Kulturreferenten Klemens Unger das Tourismuskonzept erstellt und in 2018 auf den Weg gebracht.

Am 25.10.2018 hat der Stadtrat das Tourismuskonzept beschlossen, soweit die Ausgaben für Marketing- und Zukunftsprojekte aus den Mitteln der RTG und der Beteiligung der Privatwirtschaft gedeckt sind – und zwar 50 Prozent der Finanzierung aus den Mitteln der Stadt bzw. dem Marketingbudget der RTG und 50 Prozent von den beteiligten Projektpartnern. Die Mittel werden nur dann aus dem Budget der RTG entnommen, wenn der Anteil aus der Privatwirtschaft in der gleichen Höhe zugesagt und gesichert ist.

Die RTG hatte ab 2019 hierzu jährlich einen Marketingaufwand von 200.000 Euro geplant, wenn demgegenüber durch die finanzielle Beteiligung der touristischen Partner Erlöse von 50 % = 100.000 Euro erbracht werden.

Das Tourismuskonzept ist ein Projekt des Tourismusbeirats. Der Beirat steht derzeit unter der Leitung des Kulturreferenten Wolfgang Dersch. In den Aufsichtsratssitzungen der RTG wird regelmäßig über den Stand der Umsetzung des Tourismuskonzepts berichtet.

Pandemiebedingte Änderung

Aufgrund der Corona Pandemie änderte sich die Sachlage ab dem Jahr 2020 grundlegend.

Wegen der Pandemie und der Lockdowns musste in 2020 und für die Folgejahre der gesamte Wirtschaftsplan der RTG neu aufgestellt werden (siehe auch Vorlage VO/21/17845/RIV vom 22.04.2021).

Die Co-Finanzierung des Tourismuskonzepts wurde ausgesetzt und die Projekte vollumfänglich über das Budget der RTG finanziert. Die 100.000 Euro wurden voll ausgeschöpft und kamen somit der Branche zugute. Diese Regelung gilt für

2020 - 2022.

Im Rahmen der Aktualisierung des Tourismuskonzepts (im Wirtschaftsplan 2022 der RTG projektiert) wurde am 28.06.2022 im Strategieworkshop deutlich, dass die touristischen Betriebe noch massiv unter den finanziellen Einbußen der Pandemie leiden. Eine finanzielle Beteiligung an den Projekten des Tourismuskonzepts ist für die nächsten Jahre nicht zu erwarten.

In der Aufsichtsratssitzung der RTG vom 15.07.2022 wurde deshalb beschlossen, dem Stadtrat vorzuschlagen, zukünftig auf die Co-Finanzierung zu verzichten.

Neuregelung:

Ab dem Jahr 2023 werden die ausgewählten Projekte jeweils zu 100 Prozent aus den Mitteln der Stadt bzw. der RTG finanziert. Dazu stellt die RTG in ihrem Marketingbudget jährlich maximal 100.000 Euro anstelle der bisherigen 200.000 Euro p.a. als Aufwand ein.

Die erforderliche Kapitaleinlage ändert sich dadurch nicht.

Nicht betroffen von der Änderung sind größere Projekte, für deren Realisierung nach dem Beschluss vom 25.10.2018 gesonderte Stadtratsbeschlüsse erforderlich sind.

Der Stadtrat beschließt die dargestellte Änderung der Finanzierung von Marketing- und Zukunftsprojekten innerhalb des Tourismuskonzepts.

Das Budget für das Tourismuskonzept bleibt unverändert und wird ab 2023 ohne Co-Finanzierung aus den Mitteln der Regensburg Tourismus GmbH bereitgestellt (Budget gem. Wirtschaftsplan).