Vorlage - VO/23/20217/RV  

 
 
Betreff: Umbenennung Karl-Freitag-Park
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Berichterstatter/in:Referentin für Bildung Dr. Kellner-Mayrhofer
Federführend:Referat für Bildung   
Beratungsfolge:
GS Kulturausschuss und Ausschuss für Bildung
13.06.2023 
Öffentliche gemeinsame Sitzung des Kulturausschusses und des Ausschusses für Bildung ungeändert beschlossen   
Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen
20.06.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen ungeändert beschlossen   
Stadtrat der Stadt Regensburg
29.06.2023 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Stadtrates der Stadt Regensburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag

Sachverhalt: 

 

Nach einer Recherche in den Archivbeständen der Stadt sowie eines Artikels im Münchner Merkur vom 25.08.2021 ergeben sich folgende Fakten:

 

Der heutige Karl-Freitag-Park wurde bereits 1928 als „Dauerkleingartengruppe“ eröffnet und 1952 als „Karl-Freitag-Anlage“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Beschilderung am Eingang des Parks ist allerdings irreführend: „Benannt nach dem Botaniker Karl Freitag“rstlicher Archivar und Förderer der Kleingartenidee“.

Der Park ist zwar nach einem „Karl Freytag“ benannt. Dieser war allerdings kein Botaniker oder fürstlicher Archivar (das war Dr. Rudolf Freytag), sondern Lehrer. Er wurde am 01.06.1866 in Marktsteft/ Unterfranken geboren und war Oberlehrer an der evangelischen Schule am Winthirplatz in München. Als „Kleingartenvater von München“ hat er das Kleingartenwesen in München und Bayern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich geprägt.

 

Karl Freytag war ein überzeugter Nationalsozialist und Multi-Funktionär in NS-Verbänden. Freytag war nicht nur NSDAP-Parteimitglied und Blockleiter der Ortsgruppe Borstei in München, sondern betätigte sich auch aktiv im NS-Lehrerbund, der NS-Volkswohlfahrt und als Untergruppenführer im Reichsluftschutzbund, im Sängerbund sowie in der Reichskulturkammer.

 

Karl Freytag hatte keinen näheren Bezug zu Regensburg oder zum Haus Thurn und Taxis (dort hat Dr. Rudolf Freytag als fürstlicher Archivar gearbeitet), sondern wurde wohl aufgrund des Engagements für das Kleingartenwesen als Namensgeber ausgewählt. Das entsprechende Schild am Park schreibt Freytag fälschlicherweise auch mit „i“ statt mit „y“.

 

Aufgrund eines fehlenden persönlichen Bezugs zu Regensburg und der unzweifelhaft engen Verbindung von Herrn Karl Freytag zum Nationalsozialismus wird eine Umbenennung für notwendig erachtet.

 

Ein Vorschlag zur Umbenennung wird den Ausschüssen und dem Stadtrat baldmöglichst vorgelegt.

 

 


 

Der Ausschuss empfiehlt / Der Stadtrat beschließt:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, Vorschläge für die Umbenennung des Karl-Freitag-Parks zu ermitteln und eine Umbenennung einzuleiten.