Vorlage - VO/07/2180/066  

                                                                                                            

 

 

Sachverhalt: 

 

Die Versorgung aller Bevölkerungsgruppen mit angemessenem Wohnraum gehört zu den elementaren Aufgaben der Regensburger Stadtentwicklungsplanung. Zunächst geht es darum, denjenigen zu helfen, die aus eigener Kraft nicht dazu in der Lage sind, sich am Wohnungsmarkt zu behaupten. Ein breit gefächertes, attraktives Wohnungsangebot ist aber auch eine wesentliche Grundlage dafür, im interkommunalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich zu sein. So spielt beispielsweise der „weiche Standortfaktor“ Wohnen eine wichtige Rolle bei der Gewinnung hochkarätiger Fachkräfte für die lokale Wirtschaft. Darüber hinaus bilden die Einkommensteueranteile von in Regensburg gemeldeten steuerpflichtigen Arbeitskräften eine bedeutende Einnahmequelle für den städtischen Haushalt.

 

Bereits im Jahr 1993 hat die Verwaltung deshalb ein „Fachprogramm Wohnen“ erarbeitet mit einer Bewertung des Regensburger Wohnungsmarktes, Bedarfsprognosen sowie einem umfangreichen Ziel- und Maßnahmenteil. Nach 14 Jahren war es aus unterschiedlichen Gründen an der Zeit für eine Fortschreibung bzw. Neuauflage:

 

Zwar stieg bis Ende der 1990er Jahre die Wohnflächenversorgung der Regensburger/innen kontinuierlich an. Seit dem Jahr 2000 öffnete sich allerdings die Schere zwischen Fertigstellungen und Bevölkerungsentwicklung deutlich, was einen Rückgang der Wohnfläche pro Kopf und einen spürbaren Anstieg des Mietniveaus bewirkte.

 

Mittlerweile haben sich aber auch verschiedene Rahmenbedingungen und absehbare Trends geändert:

 

• Bis zum Jahr 2020 wird ein anhaltendes Bevölkerungswachstum prognostiziert.
• Dies erfordert eine entsprechende quantitative Zunahme von neuem Wohnraum.
• Die über 60-Jährigen werden langfristig zur stärksten Nachfragergruppe am Wohnungsmarkt.
• Aufgrund der vermuteten Wohnstandortwahl der älteren Generation ist von einem verstärkten Trend zur Innenentwicklung auszugehen.
• Weiterhin sind künftig hohe Investitionen in den Wohnungsbestand insbesondere der 50er und 60er Jahre notwendig.
• Der Wohnungsmarkt für Geringverdiener verengt sich zusehends.

 

Das Fachprogramm Wohnen II liefert eine Analyse der aktuellen Situation im Bereich Wohnen, stellt die langfristig zu erwartende Wohnungsnachfrage dem Angebot an Bauflächen gegenüber und schlägt Ziele zur Wohnraumversorgung und Wohnungspolitik sowie Maßnahmen zur Behebung absehbarer bzw. bereits vorhandener Defizite vor.

 

Dem hohen allgemeinen Interesse am Thema „Wohnen“ begegnet die Stadt Regensburg mit vielfältiger Öffentlichkeitsarbeit. Neben einer Umfrage zum Wohnumfeld 2001 konnten sich die Regensburgerinnen und Regensburger im Zuge der Erarbeitung des Regensburg-Plans 2005, der dem Themenbereich Wohnen ein eigenes Kapitel widmet und der die Grundlage für das Fachprogramm bildet, intensiv einbringen und Vorschläge erarbeiten, die auch in dieses Werk eingeflossen sind. Um das Fachprogramm Wohnen möglichst praxisnah zu gestalten, wurde im Vorfeld außerdem mit in Regensburg engagierten Wohnungsbauunternehmen und Projektentwicklern ein konstruktiver Dialog geführt. Nicht zuletzt werden die Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen im Rahmen der Bauleitplanverfahren erneut Gelegenheit zur Mitsprache haben.

 

 

1. Der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt und Wohnungsfragen nimmt das Fachprogramm Wohnen II zur Kenntnis.

 

2. Der Ausschuss beschließt die im Fachprogramm Wohnen II enthaltenen Ziele und Maßnahmen als Grundlage für die weitere Entwicklung des Wohnungsbaus in Regensburg.